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Die Klasse 101 101A nach dem Typschiff auch als Hamburg Klasse bezeichnet war eine Klasse von vier Zerstorern der Bundesmarine Hamburg D 181 Schleswig Holstein D 182 Bayern D 183 und Hessen D 184 die Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre gebaut wurde Die Einheiten waren bis Mitte der 1990er Jahre in Dienst und gehorten mit einer Verdrangung von 4050 Tonnen zu den damals grossten Schiffen der Marine 101A Hamburg KlasseZerstorer Schleswig Holstein nach Umbau Klasse 101 A UbersichtTyp ZerstorerEinheiten 4Bauwerft H C Stulcken SohnKiellegung 1959 bis 1961Stapellauf 1960 bis 1961Indienststellung 1964 bis 1968Ausserdienststellung 1990 bis 1994Verbleib abgebrochenTechnische DatenVerdrangung 4050 tLange 133 70 mBreite 13 40 mTiefgang 4 80 m Standard Besatzung 284Antrieb vier WAHODAG Hochdruck Heissdampfkessel zwei Hochdruck Turbinen zwei Wellen zwei Ruder 68 000 PSGeschwindigkeit 35 kn D182 zeitweise 37 knBewaffnung siehe Abschnitt Bewaffnung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung und Bau 1 2 Bezeichnung 1 3 Dienstzeit 2 Technik 2 1 Rumpf 2 2 Antrieb 2 3 Bewaffnung 2 4 Elektronik Fuhrungssystem 2 5 Geplante Modernisierung 3 Einsatzprofil 4 Einheiten 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 AnmerkungenGeschichte BearbeitenPlanung und Bau Bearbeiten Bereits 1955 zu Beginn der deutschen Wiederbewaffnung wurde noch unter dem Namen Zerstorer 55 bereits mit dem Entwurf deutscher Zerstorer Neubauten begonnen Geplant war zwolf Einheiten dieser Zerstorerklasse zu bauen Bewilligt und in Auftrag gegeben wurden letztendlich jedoch nur vier Neubauten ZA ZD 1 nbsp Silhouette Zerstorer HessenUm den Zeitraum bis zur Verfugbarkeit der ersten Neubauten zu uberbrucken wurden sechs US amerikanische Zerstorer der Fletcher Klasse aus dem Zweiten Weltkrieg ausgeliehen Sie wurden als Zerstorer 1 bis Zerstorer 6 in Dienst gestellt Der erste Neubau der Zerstorer ZA wurde am 29 Januar 1959 auf der Hamburger Werft H C Stulcken Sohn auf Kiel gelegt Am 26 Marz 1960 fand die Taufe auf den Namen Hamburg mit anschliessendem Stapellauf statt Aufgrund einer Gasexplosion im Vorschiff verzogerte sich die Indienststellung bis zum 23 Marz 1964 1 Der Hamburg folgten im Oktober 1964 die Schleswig Holstein im Juli 1965 die Bayern und im Oktober 1968 die Hessen Die Baukosten betrugen je Schiff 105 Mio DM fur die Hessen 134 Mio DM 2 Die Schiffe bildeten nach ihrer Fertigstellung die Flottenzerstorer Klasse 101 1 Bezeichnung Bearbeiten Anders als bei der spater beschafften Lutjens Klasse verzichtete man auf eine Benennung nach Wehrmachtsangehorigen Benannt wurden die Schiffe nach deutschen Bundeslandern Jeder der Namen hatte bereits eine Tradition in fruheren deutschen Marinen Die erste Hamburg war eine Radkorvette wahrend der Schleswig Holsteinischen Erhebung In der Kaiserlichen Marine trug ein Kleiner Kreuzer den Namen Hamburg Schleswig Holstein Bayern und Hessen waren Linienschiffe der Kaiserlichen Marine Dienstzeit Bearbeiten Die Einheiten der Klasse 101 101A bildeten das 2 Zerstorergeschwader in Wilhelmshaven Bis zur Aufstellung des Geschwaders am 1 April 1965 waren die Zerstorer Hamburg und Schleswig Holstein dem 1 Zerstorergeschwader in Kiel unterstellt Die Zerstorer waren immer in Wilhelmshaven beheimatet Nach der Mitte der 1970er Jahre durchgefuhrten Kampfwertsteigerung erfolgte die Umklassifizierung zur Klasse 101A Beginnend mit der Hessen 1990 wurden die Zerstorer der Klasse 101 101A dann bis 1994 ausser Dienst gestellt und uber die VEBEG verkauft und anschliessend abgebrochen Ersetzt wurde die Klasse 101 101A durch die neue Fregattenklasse F123 Brandenburg Klasse deren vier Einheiten ab 1994 in Dienst gestellt wurden Technik BearbeitenRumpf Bearbeiten Die Zerstorer der Klasse 101 101A waren 133 70 Meter lang und 13 40 Meter breit Ihr Tiefgang betrug 4 80 Meter die Wasserverdrangung 4050 Tonnen Die Schiffe waren mit funf Decks ausserst hoch und wurden deswegen im Marinejargon auch Hochhauser genannt 2 nbsp Zerstorer Hamburg noch mit drei Bugtorpedorohren und der offenen BruckeIm Rahmen der Modernisierung zur Klasse 101A erhielten die Zerstorer die vorher nur uber einen relativ kleinen Fahrstand und eine offene Brucke verfugten eine geschlossene Brucke Im Laufe ihrer Dienstzeit traten bei den Zerstorern wiederholt Risse in den Aufbauten auf die auch durch nachtraglichen Einbau von Dehnungsfugen und Verstarkungen an kritischen Stellen nicht verhindert werden konnten Beim Umbau zur Klasse 101A wurde das C Deck zwischen den Spanten 63 und 67 geschlossen Im Bereich der Abteilungen IV bis VI wurden aus Stabilitatsgrunden circa 15 t Bleiballast eingebaut 3 Antrieb Bearbeiten Der Antrieb der Schiffe der Klasse 101 101A bestand aus vier WAHODAG Hochdruck Heissdampfkesseln die mit vier Rotationsbrennern pro Kessel befeuert waren und zwei Turbinensatzen mit jeweils einer Hochdruck und einer Niederdruckturbine Zu Beginn wurde die Hochdruckseite der Dampfanlage mit 72 bar Kesseldruck und ca 480 C Dampftemperatur betrieben Sie erzeugten rund 80 000 PS und brachten das Schiff in Verbindung mit einem dreiflugeligen Propeller auf eine Hochstgeschwindigkeit von 38 Knoten Mit der Umrustung auf Klasse 101A wurde der Kesseldruck auf 64 bar reduziert und die Dampftemperatur auf 450 C gesenkt Gleichzeitig wurde der hochkavitierende dreiflugelige Propeller gegen einen weniger kavitierenden funfflugeligen Propeller getauscht Diese Massnahmen fuhrten zu einer Leistungsreduzierung auf ca 68 000 PS und einer Geschwindigkeit von 35 kn Zum Ende der Dienstzeit waren auf den einzelnen Einheiten mit Ausnahme der Schleswig Holstein nur noch zwei der vier Kessel in Betrieb 2 Bewaffnung Bearbeiten Zu Beginn bestand die Bewaffnung der Zerstorer der Klasse 101 vor allem aus Rohrwaffen Die Schiffe verfugten uber vier vollautomatische 100 mm Marine Einzelgeschutze in Turmlafette METL L 55 von der franzosischen Firma Creusot Loire und acht Bofors 40 mm L70 Flak in Marine Doppel Lafette MDL Mod 68 II 62 Breda Ferner waren funf 533 mm Torpedorohre drei im Bug zwei im Heck fur Torpedos der Typen G7a Seal und Nixe vorhanden Als U Jagd Mittel waren acht Bofors 375 mm Raketenwerfer in zwei Vierlingsgruppen vor der Brucke aufgebaut ferner zwei Ablaufbuhnen fur Wasserbomben Typ Hagenuk Die Moglichkeit zur Mitnahme von insgesamt 90 Seeminen war ebenfalls gegeben die uber zwei Wurfgestelle am Heck geworfen werden konnten 4 Bei der Modernisierung zur Klasse 101A wurde ein 100 mm Turm der Turm Charlie ausgebaut ebenso die Bug und Hecktorpedorohre Stattdessen erhielten die Schiffe zwei Doppelstarter fur Exocet MM 38 Flugkorper gegen Seeziele und zwei 533 mm U Jagd Torpedorohre Zur Selbstverteidigung gegen Flugkorper kamen zwei zwanzigrohrige 105 mm Duppelwerfer der Firma Breda an Bord 4 Elektronik Fuhrungssystem Bearbeiten Verfugten die Zerstorer zunachst nur uber mechanische Feuerleitanlagen M2 M4 Hersteller Hollandse Signaalapparaten wurden sie im Rahmen der Modernisierung zur Klasse 101A auch mit dem bereits bei den Schnellbooten der Klasse 148 eingefuhrten PALIS System ausgerustet und verfugten damit uber eine rudimentare Fuhrungsfahigkeit mittels Link 11 Die Waffensysteme waren aber nicht integriert nbsp Die Schleswig Holstein wird von der Iowa versorgt 1986Als Ortungsmittel standen der Klasse 101A zur Verfugung Seezielradaranlage ZW 3 cm Hersteller Hollandse Signaalapparaten Luftzielradaranlage DA 8 cm Hersteller Hollandse Signaalapparaten Weitbereichsradaranlage LW 25 cm Hersteller Hollandse Signaalapparaten Navigationsradar KH 14 Hersteller Kelvin Hughes eine Sonaranlage 1BV2 mit einziehbarem Dom spater fester Dom eine Eloka Anlage Typ AN WLR 1C mit drei Dom Empfangsantennen im MastZur elektronischen Ausstattung gehorten auch diverse Sprech und Schreibfunksende empfangsanlagen im UHF sowie HF Frequenzbereich Geplante Modernisierung Bearbeiten Die Schiffe sollten eine weitere Modifizierung zur Klasse 101B durchlaufen Es standen verschiedene Alternativen zur Diskussion 3 Unter anderem ein Einbau von RAM Startern anstelle der Turme B und D Einbau von einer FL1800 EloUM GM Anlage Veranderung der Aufbauten vor dem vorderen Schornstein Kein Ausbau von Turm B Einbau der RAM Starter in seitlicher Position Einbau von U Jagd Raketenwerfern Ausbau von Turm B Aufstellung weiterer MM 38 StarterDa die Schiffe bedingt durch die vorherigen Umbauten Nach und Umrustungen uber keine Stabilitatsreserven mehr verfugten und altersbedingt die Unterhaltskosten laufend stiegen wurde auf die Modifizierung verzichtet Einsatzprofil BearbeitenDie Einsatzmoglichkeiten der Zerstorer der Klasse 101 waren ausserst vielseitig Neben der klassischen Geleitsicherung und dem Bekampfen von See und Luftzielen waren die Zerstorer auch zum Kampf gegen U Boote und zum Minenlegen geeignet 5 Jedoch galten ihre Fahigkeiten spatestens Ende der 1970er Jahre aufgrund der veralteten Elektronik elektromechanische Feuerleitanlagen siehe oben als obsolet da vor allem ihre Fahigkeit moderne und schnelle Flugzeuge abwehren zu konnen als zunehmend unzureichend eingeschatzt wurde Lediglich die nachgerustete Seezielflugkorperbewaffnung entsprach bis zu ihrer Ausmusterung dem Stand der Technik Einheiten BearbeitenK l a s s e 101 101AName Kennung Funkrufzeichen Bau nummer Kiel legung Stapel lauf Indienst stellung Ausserdienst stellung Verbleib Fotobis 30 11 1981 ab 01 12 1981Hamburg D 181 DBZK DRAA 890 29 01 1960 26 03 1960 23 03 1964 24 02 1994 1998 in Spanien abgebrochen nbsp Schleswig Holstein D 182 DBZL DRAB 891 20 08 1959 20 08 1960 12 10 1964 15 12 1994 1998 in Belgien abgebrochen nbsp Bayern D 183 DBZM DRAC 892 15 02 1961 14 08 1962 06 07 1965 07 12 1993 1995 in Danemark abgebrochen nbsp Hessen D 184 DBZN DRAD 898 15 02 1961 04 05 1963 08 10 1968 29 03 1990 1991 in Portugal abgebrochen nbsp Literatur BearbeitenGerhard Koop Siegfried Breyer Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine 1956 bis heute Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1996 ISBN 3 7637 5950 6 Wolfgang Harnack Die Zerstorerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2001 ISBN 3 7822 0816 1 Zvonimir Freivogel Marine Arsenal Sonderheft Band 21 Die Zerstorer der HAMBURG Klasse Die letzten ihrer Gattung Podzun Pallas Verlag Wolfersheim Berstadt 2000 ISBN 3 7909 0713 8 Berndt Wenzel Die Zerstorer der Hamburg Klasse Verlag Wolfgang Zeunert Gifhorn Verlags Nr 56 ISBN 3 921237 56 4Siehe auch BearbeitenListe der Schiffe der BundeswehrWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hamburg Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Klasse 101 101A auf der Seite der Deutschen Marine Seite uber die Hamburg KlasseAnmerkungen Bearbeiten a b c Koop Breyer Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute S 48 ff a b c Koop Breyer Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute S 50 a b Koop Breyer Die Schiffe Fahrzeuge und Flugzeuge der deutschen Marine von 1956 bis heute S 51 a b Harnack Die Zerstorerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute Zerstoerer Hamburg de Allgemeine Daten Warnung Mogliches Sicherheitsrisiko erkannt Zerstorer der Klasse 101 101A Hamburg Klasse Hamburg Schleswig Holstein Bayern HessenListe der Schiffe der Bundeswehr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klasse 101 101A amp oldid 235445130