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Ein Sekundarradar ist ein Radar das mit aktiven und kooperierenden Zielen arbeitet und deshalb mit geringerer Leistung arbeiten kann Im Gegensatz zum Primarradar bei dem am Ziel nur eine passive Reflexion stattfindet sendet beim Sekundarradar ein Abfragegerat Interrogator ein Datensignal das aktiv vom Transponder in der Zieleinheit mit einer Antwort erwidert wird Diese Antwort kann Zusatzinformationen wie die Flughohe oder Freund Feind Erkennung enthalten Sekundarradar der Deutschen Flugsicherung DFS mit LVA Antenne bei Neubrandenburg Mecklenburg Vorpommern Radarantenne der DFS auf dem Deister eine Kombination aus Primar und Sekundarradar Die Sekundarradarantenne LVA Antenne ist oberhalb des Spiegels der Primarradarantenne montiert Transponder in einem privaten Flugzeug daruber VHF Flugfunk und Garmin GPS ebenfalls mit VHF Flugfunk Anwendung finden Sekundarradargerate hauptsachlich in der Luftfahrt jedoch wurden mit der Zeit weitere Anwendungsgebiete erschlossen Sie dienen der Luftraumuberwachung vorwiegend im Verkehrswesen Das Prinzip des Sekundarradars wird haufig zur Bestimmung der Entfernung von Raumsonden verwendet 1 ebenfalls nach diesem Prinzip aber uber sehr kurze Distanzen arbeiten RFID Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Funktionsweise 2 1 Blockschaltbild 2 2 Reichweitenkalkulation 3 Betriebsorganisation 3 1 Standard Mark X 3 1 1 Abfrageformat 3 1 2 Antworttelegramm 3 1 3 Anzeige 3 2 Standard Mark XII Mode S 3 2 1 All call interrogations 3 2 2 Roll call interrogations 3 2 3 Ubertragungsprotokolle 3 2 3 1 Uplink 3 2 3 2 Downlink 3 2 4 Squitter Mode 3 3 Ausrustungsvorschriften 4 Weitere Anwendungen 4 1 Sekundarradar in der Automobiltechnik 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDas Sekundarradarverfahren hat sich aus einem militarischen System entwickelt dessen ursprungliche Aufgabe die Unterscheidung von Freund und Feind auf dem Radarschirm war Wahrend des Zweiten Weltkriegs bestand fur die englische Luftabwehr die dringende Notwendigkeit zwischen eigenen und gegnerischen Zielzeichen auf dem Radarschirm unterscheiden zu konnen Deshalb wurde von Frederic Calland Williams und dem spater fur seine Verdienste geadelten Bertram Vivian Bowden ein System entwickelt das spater als Identification Friend Foe IFF bekannt wurde Die ersten Systeme IFF Mark I und Mark II haben nur den Sendeimpuls des Radargerates empfangen und verstarkt wieder ausgesendet Der Transponder wurde nur auf Anforderung eingeschaltet Im Radargerat waren keine technischen Erweiterungen notig Das eigene Flugzeug wurde auf dem Radarschirm doppelt dargestellt Eine Folge der internen Signal Laufzeit im Transponder Erst ab dem System IFF Mark III wurde die Antwort auf einem eigenen Frequenzband damals auf 157 bis 187 MHz gesendet Ab diesem Zeitpunkt war ein spezieller Empfanger im Radargerat notig Ab 1943 wurde als gemeinsames britisch amerikanisches Projekt in den United States Naval Research Laboratory unter Federfuhrung des nach Washington umgezogenen Doktor Bowden das IFF Mark V entwickelt und unter der Bezeichnung United Nations Beacon UNB fur eine Serienproduktion angepasst Dieses IFF System arbeitete schon im Frequenzband 950 bis 1150 MHz also dem gleichen Frequenzband wie das moderne IFF SIF Eine Weiterentwicklung dieses Prinzips wurde schon als Mark X bezeichnet Der Buchstabe X stand hier vorerst als Zeichen fur eine unbekannte Versionsnummer Dieses System war noch sehr einfach strukturiert und arbeitete auf 12 verschiedenen Kanalen mit einem Frequenzabstand von 17 MHz Dieses Mark X IFF konnte noch keine individuelle Identifikation eines Flugzeuges ubermitteln Erst die Weiterentwicklung zu dem System Mark X SIF mit der nun vergebenen Bedeutung fur das Zeichen X als romische Zahl Zehn und der Abkurzung SIF fur Selective Identification Feature hat mit einer impulskodierten Antwort eine individuelle Identifikation ermoglicht Auf dieser Basisversion wurde durch die Internationale Zivilluftfahrt Organisation ICAO im Jahre 1953 der internationale Standard Mark X formuliert und mit vielen Erweiterungen bis in das Jahr 2008 hinein als Grundlage fur die zivile Nutzung des Sekundarradars in der Flugsicherung definiert wahrend die rein militarische Nutzung des Standards Mark X mehr und mehr an Bedeutung verlor Filterkiste mit den 12 Filterpaaren fur das Kremni 2 SystemIm gleichen Zeitraum wurde in der ehemaligen Sowjetunion ebenfalls ein Sekundarradar als Kennungsgerat entwickelt Hier wurde unter der Systembezeichnung Kremni auf einer Frequenz im UHF Bereich ein drei und manchmal vierstelliges Impulsmuster ausgesendet das durch den Transponder empfangen bei Vorliegen einer gultigen Codierung nur drei Impulse sind eine gultige Abfrage der vierte Impuls ist zur Tauschung mit einer Niederfrequenz moduliert und wieder ausgesendet wurde Diese Niederfrequenz stellte die Kennung dar und wurde durch zwolf steckbare Codefilter realisiert Diese verschiedenen Filter wurden in den Streitkraften des Warschauer Paktes nach einem zentral vorgegebenen geheimen pseudo zufalligen Schema im Abstand von zwei bis sechs Stunden gewechselt Von Russlands Pazifikkuste uber Europa bis nach Kuba wurden diese Codefilter unabhangig von der lokalen Zeitzone gleichzeitig gewechselt Eine zivile Nutzung war eigentlich nicht vorgesehen aber da die zivile Luftfahrt staatlich organisiert war und alle zivilen Flugzeuge im Falle einer Mobilmachung als Militartransporter verwendet werden sollten waren auch alle zivilen Flugzeuge mit diesem Transponder ausgestattet Die militarische Anwendung des Sekundarradarverfahrens ist heute noch eine wesentliche Aufgabe allerdings ist der Codeumfang des IFF SIF fur eine nachahmungssichere Freund Feind Kennung viel zu gering Deshalb wurde spater fur rein militarische Anwendungen das als IFF Mode 4 und Mode 5 bezeichnete mit Kryptorechnern verschlusselte Datenubertragungsverfahren in das SIF integriert Aus der militarischen Begriffswelt stammen die Bezeichnungen der Mark Systeme Sie fassen mehrere Identifizierungsmodi in einem Namen zusammen und wurden in dem Standardization NATO Agreement 4193 STANAG 4193 Part I VI beschrieben Mark X oder MkX sprich mark ten umfasst die Modi 1 2 3 A Mark XA oder MkXA umfasst die Modi 1 2 3 A C Mark XII oder MkXII umfasst die Modi 1 2 3 A C 4 Mark XII A oder MkXII A umfasst die Modi 1 2 3 A C 4 5 Mark XII A S oder MkXII AS umfasst die Modi 1 2 3 A C 4 5 SIn alterer Literatur werden noch die Begriffe Super Beacon und Discrete Address Beacon System DABS als ehemalige Bezeichnungen fur das Mode S Verfahren verwendet Funktionsweise Bearbeiten Sekundarradar Antenne fur Flugzeuge abgestimmt fur 1030 MHz 1090 MHzDas Sekundarradarprinzip ist ein Ortungsverfahren mit Laufzeitmessung das im Gegensatz zur herkommlichen Radartechnik nicht mit der am Ziel reflektierten Energie also dem passiven Echo eines Zieles arbeitet sondern bei dem sich an Bord des Zieles ein aktives Antwortgerat Transponder befindet Bei einem Sekundarradar antworten die Ziele aktiv auf ein empfangenes Radarsignal mit dem Aussenden einer Antwort auf der gleichen oder einer anderen Frequenz Bei dem in der Zivilluftfahrt verwendeten System wird die Abfrage auf der Frequenz 1030 MHz und die Antwort auf der Frequenz 1090 MHz ubertragen Hierzu wird der Radarimpuls mit einer Antenne empfangen und lost die Ausstrahlung eines charakteristischen Echos uber die gleiche Antenne aus Diese Antwort kann eine charakteristische Modulation oder ein Datenpaket sein Im einfachsten Fall ist dies der verzogerte Radarimpuls selbst bei ersten Systemen zur Freund Feind Kennung wurde ein doppelter Punkt auf den Radarschirm geschrieben ein Punkt vom passiven Reflexionssignal und dahinter ein weiterer vom verzogerten Sekundarradar Beide Systeme haben auf Grund der unterschiedlichen Prinzipien verschiedene Vor und Nachteile Wesentlicher Vorteil des Sekundarradars gegenuber dem Primarradar ist dessen deutlich hohere Reichweite sowie die Moglichkeit der Identifizierung des Zieles Mit dem Primarradar werden sichere Informationen uber Richtung Hohe und Entfernung der Ziele und das vollig unabhangig vom Ziel gewonnen Ein Sekundarradar stellt zusatzliche Informationen wie Kennung Identifizierung und ebenfalls Hohe der Ziele bereit Allerdings ist dazu die Mitarbeit des Ziels notwendig Fehlt diese Mitarbeit zum Beispiel weil der Transponder defekt ist so ist das Sekundarradar nicht arbeitsfahig und dieses Flugobjekt wird nicht erkannt Deshalb arbeiten die meisten Sekundarradargerate in einer Kombination mit einem Primarradar Blockschaltbild Bearbeiten Blockschaltbild eines in der Luftfahrt verwendeten SekundarradarverfahrensDas Verfahren besteht aus zwei Geraten dem Abfragegerat Interrogator und dem Antwortgerat dem Transponder In der Luftfahrt sind die Abfragegerate teilweise Bodenstationen teilweise vor allem bei Jagdflugzeugen kann ein Interrogator wie die Transponder in einem Flugzeug eingerustet sein Der Interrogator sendet abhangig von der jeweiligen Modulationsart dem sogenannten Mode eine beispielsweise mit verschiedenen Impulsen verschlusselte Abfrage aus Diese Impulse werden vom Transponder empfangen und ausgewertet Je nach dem Inhalt der Abfrage wird eine Antwort generiert wieder verschlusselt und ausgesendet Durch die Laufzeitmessung zwischen Sendeimpulsen und dem Antworttelegramm kann die Entfernung zwischen Abfragegerat und Antwortgerat errechnet werden Durch die im Transponder durch Decodierung und Codierung verursachten Verzogerungen ist diese Entfernungsberechnung nur korrekt wenn diese zusatzliche Verzogerungszeit bekannt ist Reichweitenkalkulation Bearbeiten Durch aktive Mitarbeit des Ziels kann eine drastische Reduzierung der notwendigen Sendeleistung bei gleicher Reichweite erreicht werden da bei Primarradar die Freiraumdampfung mit dem Hin und Ruckweg in die Radargleichung eingeht bei Sekundarradar nur mit dem Hinweg da der Ruckweg als eigenstandige Funkverbindung zahlt Im Gegensatz zum Primarradar bei dem die Reichweite durch die vierte Wurzel in der Radargleichung gepragt wird wird beim Sekundarradar die Reichweite durch eine Funktion mit einer Quadratwurzel berechnet Als Richtwert kann hier ein Faktor um 1000 angenommen werden Daraus folgt ein erheblich einfacherer kleinerer und vor allem billigerer Sender Die in der Praxis ubliche Sendeimpulsleistung eines Sekundarradars liegt zwischen 250 und maximal 2000 Watt In der gleichen Grossenordnung liegt auch die Sendeleistung der Transponder Gleichzeitig kann der Empfanger unempfindlicher sein da die Leistungen der aktiven Antworten hoher sind als die der passiven Echos Bei einem Primarradar erreicht die Empfangerempfindlichkeit bei guten Radarempfangern Werte von 110 dBm 120 dBm Bei einem Sekundarradar sind Werte um Pe 65 dBm optimal um ausreichend empfindlich und gleichzeitig ausreichend storsicher zu sein Die Reichweite wird nach der Formel R Reichweite Ps Sendeleistung Pe Empfangsleistung Gs Gewinn der Sendeantenne Ge Gewinn der Empfangsantenne l Wellenlange hier etwa 29 cm L Verluste englisch Losses R P s G s G e l 2 4 p 2 P e L displaystyle R sqrt frac P s cdot G s cdot G e cdot lambda 2 4 pi 2 cdot P e cdot L berechnet Da beim Sekundarradar wie beim Primarradar die Sende und Empfangsantennen und somit die in die Formel einzusetzenden Antennengewinne sowohl auf dem Abfrageweg als auch auf dem Antwortweg gleich sind ist hier der einzige Unterschied durch die verschiedenen Wellenlangen bei 1030 MHz Abfrageweg und 1090 MHz Antwortweg gegeben Der Transponder kann durch die geringfugig hohere Sendefrequenz mit einer geringfugig niedrigeren Sendeleistung arbeiten da beide Antennen fur die Antwortfrequenz eine effektivere Wirkflache besitzen Aus der Reichweitenformel ist vor allem die notwendige Sendeleistung des Abfragegerates zu berechnen Die Transponder mussen immer mit voller Leistung knapp 2 kW antworten da dem Transponder die Entfernung des Abfragesenders nicht bekannt ist Nur im Abfragesender ist bekannt bis zu welcher Reichweite die IFF SIF Informationen uberhaupt dargestellt werden konnen Deswegen kann die Reichweitenformel nach der Sendeleistung des Abfragesenders umgestellt werden P s P e L G s G e 4 p R l 2 displaystyle P s frac P e cdot L G s cdot G e left frac 4 pi cdot R lambda right 2 Der Term im Quadrat ist hier die Freiraumdampfung bei einer konstanten Wellenlange als Funktion der Entfernung Die Verluste L konnen in interne Verluste von der Antenne bis zum Plotextraktor insgesamt etwa 3 5 dB 2 und externe Verluste durch die Diagrammform siehe 3 dB Grenzen der Antenne durch Interferenzen beim Vorliegen von Reflexionen durchschnittlich mit 4 dB oder dem Einfluss eines Radoms etwa 0 2 dB eingeteilt werden Unter sehr ungunstigen Bedingungen konnen die internen und externen Verluste insgesamt bis zu 9 dB erreichen Empfangerempfindlichkeit 65 dBmFreiraumdampfung fur 278 km abgerundet 140 dB Antennengewinne 27 dB Verluste aufgerundet 9 dB notwendige Sendeleistung 57 dBmMit Einberechnung der Antennengewinne und der Verluste konnen vom Sender zum Empfanger fur eine Reichweite von 150 nautischen Meilen 278 km Dampfungen von 122 dB angenommen werden Die Empfangerempfindlichkeit der Transponder betragt mindestens 65 dBm Der Sender muss fur diese Entfernung demzufolge eine Impulsleistung von 57 d B m 27 d B W 500 Watt displaystyle 57 mathrm dBm 27 mathrm dBW 500 text Watt aufbringen Eine grossere Sendeleistung als 500 Watt fur die maximal darstellbare Entfernung von 150 nautischen Meilen hat keinen Einfluss mehr auf die Reichweite und bewirkt lediglich eine Vergrosserung der gegenseitigen Storungen durch Fruit Die Sender der Sekundarradargerate sind in der Flugsicherung meist fur eine Impulsleistung von 2000 Watt ausgelegt konnen jedoch in 3 dB Schritten in der Sendeleistung reduziert werden Wenn das Primarradar zum Beispiel nur eine begrenzte Reichweite hat dann ist eine Vergrosserung der Sendeleistung des Sekundarradars kontraproduktiv Betriebsorganisation BearbeitenDas Sekundarradarverfahren wird in der zivilen und militarischen Luftfahrt mit einander kompatiblen Systemen angewendet zivil SIF fur Selective Identification Feature sowie SSR fur Secondary Surveillance Radar militarisch IFF fur Identification Friend or Foe Freund Feind ErkennungSekundarradar bietet in der Luftfahrt zusatzliche Informationen uber ein Flugzeug die ein Primarradar nicht beziehungsweise nicht in der Qualitat ermitteln kann Es ist ein kooperatives Verfahren das heisst Das Flugzeug muss bei dem Verfahren mitarbeiten und die einzelnen Schritte des Verfahrens mussen standardisiert sein damit Flugzeug und Bodenstation einander verstehen Standard Mark X Bearbeiten Durch die ICAO werden verbindliche Standards definiert die das Sekundarradarverfahren regeln Ein solcher Standard ist als Mark X sprich Mark ten bekannt In diesem Standard sind die klassischen Mode und Code definiert Das Ziel dieser Abfrage ist eine Identifizierung des Flugzeuges und die Abfrage der Zusatzinformation Flughohe Abfrageformat Bearbeiten Die Abfrage wird oft auch als Mode bezeichnet Die Frage lautet etwa Wer bist du Der Transponder im Flugzeug antwortet darauf mit einem Transpondercode Alternativ dazu kann auch abgefragt werden Wie hoch fliegst du Diese Frage ergab sich daraus dass die meisten Radargerate fruher nur 2D Radargerate waren Das Flugzeug antwortet darauf mit einem weiteren Code Mode und Code gehoren immer zusammen denn wenn die Frage nicht bekannt ist ist der geantwortete Zahlenwert nicht eindeutig Der Mode wird durch den Abstand zwischen zwei kurzen Sendeimpulsen kodiert ubertragen und hat folgende Bedeutungen Mode Abstandzwischen P1 P3 Verwendungmilitarisch zivil1 3 0 2 µs Militarische Identifikation Dieser Mode unterstutzt nur 32 verschiedene Codes obwohl ebenfalls 4096 Codes technisch moglich sind Im Normalfall werden durch diese Codes Informationen uber Einsatzzweck aufgabe und Typ ubermittelt Wird in Friedenszeiten kaum genutzt 2 5 0 2 µs Militarische Identifikation Der Mode 2 enthalt 4096 verschiedene Codes fur militarische Zwecke wie Mode A Im Normalfall werden durch diese Codes ein individueller Code des Flugzeuges militarische Kennung ubermittelt 3 A 8 0 2 µs Zivile und militarische Identifikation Die Antwort auf den Mode A Code ist eine vierstellige Zahl oktal 0000 bis 7777 drei Bit beziehungsweise Pulse pro Stelle BCD Kodiert zur Identifikation des Flugzeugs Er wird vom Piloten am Transponder direkt oder an der abgesetzten Bedieneinheit eingegeben War mal als Individualcode gedacht reicht aber fur diese Aufgabe heute nicht mehr aus B 17 0 2 µs nicht verwendet C 21 0 2 µs Barometrische Hohenangabe Hohe des Flugzeuges in Schritten zu 30 5 m 100 ft Dieser Wert wird von einem barometrischen Hohenmesser ermittelt der in allen Flugzeugen der Welt dieselbe Standardeinstellung hat ICAO Standard Atmosphere Der Wert wird technisch ahnlich wie der Mode 3 A ubertragen jedoch nicht direkt oktal codiert sondern mittels Gillham Code Der Wertebereich umfasst Angaben von 304 8 m 1000 ft bis 38 7 km 127 000 ft D 25 0 2 µs nicht verwendetBei den Anfragen die bei diesem Verfahren generell auf 1030 MHz gesendet werden ist jeweils noch ein Impuls P2 integriert Dieser dient der Nebenkeulenunterdruckung und bewirkt dass nur Transponder aus der Hauptrichtung auf die Abfrage antworten Antworttelegramm Bearbeiten Das Antworttelegramm ist bei allen bisher genannten Modi 20 3 µs lang und wird auf der Frequenz 1090 MHz ubertragen Bei dieser Antwort muss ein grosserer Toleranzbereich akzeptiert werden weil zum Beispiel in grossen Hohen bei starker Kalte die frequenzbestimmenden Bauteile des Transponders grossere Abweichungen vom Sollwert haben Antworttelegramm des TranspondersDas Antwort Telegramm besteht aus 2 bis 15 Impulsen mit einer Impulsdauer von je 0 45 µs 0 1 µs Die beiden Rahmenimpulse F1 und F2 im Abstand von 20 3 µs mussen mindestens vorhanden sein damit vom Empfanger diese Impulse als gultige Antwort erkannt werden Zwischen den Rahmenimpulsen gibt es im Abstand von 1 45 µs insgesamt 13 Positionen fur die Codierimpulse Von diesen werden im Mode A und C nur maximal 12 fur die Ubertragung der gewunschten Information in einem Oktalcode genutzt Die drei Leerstellen durfen nicht durch Impulse belegt sein da sonst manche Decoder die gesamte Antwort als Storung interpretieren und somit verwerfen Das Antwort Telegramm enthalt jedoch keinerlei Information uber den Mode Der Decoder des Sekundarradars geht immer davon aus dass die empfangene Antwort zu dem als letztes abgefragten Mode passt Die Impulse zwischen den Rahmenimpulsen beinhalten den Code der abhangig vom Abfragemode die gewunschte Information als Oktalzahl enthalt Durch die Anzahl von 12 moglichen Impulsen ist der Wertevorrat der eindeutigen Informationen auf 409610 begrenzt Der SPI Impuls special position identification pulse wird beim squawk ident nach manuellen drucken des Piloten der Taste IDENT im Bedienfeld des Transponders 4 35 µs drei Rasterintervalle nach dem Rahmenimpuls F2 platziert Dadurch blinkt z B bei DERD Radarbildschirmen das Kopfsymbol des SSR Ziels auf Die Verschachtelung der Impulse und die Leerstelle in der Mitte sind aus historischen Grunden enthalten Der Vorlaufer dieses Verfahrens hatte nur die Moglichkeit zwei Oktalzahlen zu ubertragen Spater wurden aus Kompatibilitatsgrunden die zusatzlichen Oktalzahlen in die Zwischenraume der alten Antwort gelegt Anzeige Bearbeiten Anzeige der Identifikation auf einem PPI scopeIm einfachsten Fall wird auf dem Radarschirm hinter dem Zielzeichen des Primarradargerates ein weiteres meist etwas dunneres Zielzeichen angezeigt Der Abstand entsprach anfangs der zusatzlichen Verzogerungszeit im Transponder Spater konnte er individuell am Sichtgerat eingestellt werden Die Zahlenwerte des Identifizierungscodes und die Hohenangabe mussen auf einem zusatzlichen Display aus Leuchtdioden am Sekundarradar oder an einer abgesetzten Anzeige neben dem Primarradarbildschirm abgelesen werden Einige Radargerate konnen diese Zusatzinformationen auf dem Bildschirm selbst als Zahlenangabe einblenden Moderne digitale Radargerate konnen die Informationen des Sekundarradars mit dem Zielzeichen des Primarradargerates zusammenfugen Hier werden beide Radarinformationen in je einen Plotextraktor zu einem digitalen Datenwort verarbeitet die dann im Radar Data Processor zu einem Datensatz korreliert werden Die Anzeige erfolgt also auf dem digitalen Bildschirm des Primarradargerates Da die Signalverzogerungszeiten nun auch in der Bodenstation sich erheblich unterscheiden muss die Antenne des Sekundarradargerates mit einem kleinen Winkelversatz auf der Primarradarantenne montiert werden Standard Mark XII Mode S Bearbeiten Ein weiterer durch die ICAO definierter verbindlicher Standard Mark XII sprich Mark twelve wird auch als Mode S Mode Selektive bezeichnet Diese neue Standardisierung wurde erforderlich weil die bisherigen Systeme durch den angestiegenen Flugverkehr an ihre Kapazitatsgrenzen gelangt waren Grunde waren Uberschreitung der maximalen Zahl der verarbeitbaren Ziele falsche Radarechos z B durch ACAS Abfragen generierter Fruit begrenzte Azimutauflosung Dies fuhrte in mehreren Fallen dazu dass Flugzeuge auf dem Radarschirm falsch oder gar nicht dargestellt wurden lost targets Ein weiterer Punkt war dass der Wertevorrat fur Mode 3 A mit nur 4096 verschiedenen Codes zu klein wurde Beim Mode S hat jeder Transponder eine fest einprogrammierte individuelle Adresse Der Standard sieht vor dass bei einer Abfrage nicht mehr alle Transponder antworten sondern nur noch diejenigen die ausdrucklich uber ihre Adresse angesprochen werden Dadurch wird die Anzahl der Antwortsignale massiv gesenkt Ausserdem enthalt auch das Antwortsignal die Adressinformation so dass es eindeutig dem jeweiligen Flugzeug zugeordnet werden kann und Fruit ausgeschlossen wird Dieser Standard wurde durch die ICAO festgelegt und ist fur Flugzeugneuzulassungen vorgeschrieben Die individuelle SSR Mode S Adresse soll eine von 16 777 214 moglichen 24 Bit Adressierungen sein die durch die ICAO oder einer staatlichen oder einer anderen bevollmachtigten allgemeinen Registrierungsbehorde zugeteilt wird 3 Oben Darstellung eines Flugzeuges mit Mode 3 A und Mode C Unten Flugzeug der CSA mit zusatzlichen Mode S InformationenDas bisherige Identifizierungssystem im Mode 3 A hat durch den verwendeten vierstelligen Oktalcode nur einen Wertevorrat von 4 096 verschiedenen Identifizierungscodes Deshalb musste dieser Code dynamisch zugewiesen werden das heisst beim Durchflug durch verschiedene Zustandigkeitszonen wurde dem Flugzeug ein jeweils neuer Identifizierungscode zugewiesen Das hat bisher die Gefahr von Verwechslungen auf dem Radarschirm verursacht Das Mode S System kann als Basisprotokoll fur die Kommunikation zwischen dem Transponder im Flugzeug und dem Sekundarradar am Boden definiert werden Neben dem Identifizierungscode der nun individuell ahnlich wie ein Kfz Kennzeichen fur ein Flugzeug vergeben wird konnen sehr viel mehr Informationen uber den aktuellen Flugzustand an das Sekundarradar ubertragen werden Der militarische Mode 4 ist fur zivile Gerate nicht auswertbar da die Antworten kodiert und der Inhalt daher klassifiziert classified geheim ist Ein wesentlicher Vorteil des Systems ist dass die Bodenstationen die abgefragten Informationen uber ein Netzwerk austauschen konnen Das verringert die Abfragehaufigkeit und somit auch die gegenseitigen Storungen durch Fruit Das setzt allerdings voraus dass wenn die selektive Abfrage eines Flugzeuges erfolgt ist dessen Antwort einem Primarecho zugeordnet wird und eine weitere Abfrage unterbleibt Die Abfrage muss wieder abwartskompatibel sein Ein alter Mark X Transponder darf durch die Mode S Abfragen nicht verwirrt werden Deshalb werden diese alten Transponder wie bisher abgefragt allerdings wird dem Protokoll ein vierter Impuls P4 angehangt der einen Mode S Transponder fur diese Abfragen sperrt Die alten Transponder kennen diesen Impuls nicht und ignorieren ihn Die Abfragemoglichkeiten einer mode S fahigen Bodenstation werden grob in zwei Typen klassifiziert Radarbild Mode S SystemAll call interrogations Bearbeiten All call interrogations erwarten von allen Flugzeugen im Auffassungsbereich eine Antwort Doch unter bestimmten Bedingungen kann der Mode S Transponder diese Antworten sperren Zum Beispiel kann eine erfolgreiche Abfrage bewirken dass die diese Abfrage auslosende Bodenstation keine Antworten auf diesen Abfragemode mehr erhalt Der Transponder erwartet von dieser Bodenstation nun eine Roll call interrogation Roll call interrogations Bearbeiten Roll call interrogations sind individuell selektiv adressierte Abfragen auf die nur der eine angesprochene Mode S Transponder reagiert Die Antwort auf diese selektive Abfrage ist ein Telegramm aus bis zu 112 Bit das diverse Informationen wie Kurs Geschwindigkeit oder Ausweichempfehlungen vom bordeigenen Kollisionswarnsystem siehe TCAS enthalten kann Der genaue Inhalt kann vom Fluglotsen aus einem Pool von Moglichkeiten ausgewahlt werden Ubertragungsprotokolle Bearbeiten Uplink Bearbeiten Neben der eigentlichen Mode S Abfrage mussen durch die Bodenstationen auch zum Mark X System kompatible Impulsmuster gesendet werden die in der folgenden Tabelle gezeigt werden Impulsdauer von P4 Mode S inter mode kein P4 Mode A reply Diese Abfrage wird abwartskompatibel fur nicht mode S fahige Transponder gesendet Da der Transponder nicht erkennen kann ob eine mode S fahige Bodenstation abfragt antwortet er auch 0 8 µs no reply Deshalb wird durch Mode S fahige Abfragestationen ein kurzer P4 Impuls gesendet dann antwortet ein Mode S Transponder nicht Alte Transponder kennen diesen Impuls nicht und antworten 1 6 µs all call reply Ein langer P4 Impuls wird gesendet um eine All call interrogation auszulosen Dieser Mode wird selten verwendet da es andere und bessere Moglichkeiten gibt den Individualcode zu erfassen und eine gezielte Mode S Abfrage auszulosen kein P4 dafur grosser P2 Mode S reply Das Radar sendet einen P2 Impuls mit gleicher Amplitude wie der P1 Impuls Das aktiviert Mode S Transponder zu dem Empfang des P6 Impulses mit dem Datenblock Fur nicht Mode S fahige Transponder erscheint diese Abfrage wie aus einer Nebenkeule und wird deswegen durch die erfullte ISLS Bedingung nicht beantwortet Als Ubertragungsprotokoll wird auf dem sogenannten Uplink Weg Abfrage von der Bodenstation hoch zum Flugzeug innerhalb des P6 Impulses eine Impulsmodulation mit differenzieller Phasenumtastung DPSK genutzt Da der P2 Impuls nun zur Sperrung der alten Transponder verwendet wird muss die Nebenkeulenunterdruckung anders gelost werden Ein funfter Impuls P5 wird wie fruher der P2 Impuls uber eine Antenne mit Rundstrahlcharakteristik ausgesendet Dieser Impuls uberdeckt das Synchron Bit im P6 Impuls Ist der P5 Impuls zu gross dann kann der Transponder den Impuls P6 nicht decodieren Der P6 Impuls kann entweder 56 oder 112 Bit enthalten Technisch ist es auch moglich uber den Uplink Informationen an Flugzeuge zu schicken beispielsweise Wetterdaten Informationen uber sich annahernde Flugzeuge TIS traffic information service in den USA Flugfreigaben etc Diese Moglichkeiten werden in der EU noch nicht ausgenutzt Insgesamt sind 25 verschiedene Abfragen mit Mark XII moglich ebenso gibt es 25 individuelle Antwortmoglichkeiten 3 Downlink Bearbeiten Mode S Antwort mit Pulse Position ModulationAuf dem Downlink Weg Antwort vom Flugzeug zum Abfragenden ist es ungunstig ebenfalls die differenzielle Phasenumtastung DPSK zu verwenden Die Ubertragungssicherheit wird durch die extremen Temperaturschwankungen denen ein Transponder in grossen Flughohen ausgesetzt wird ungunstig beeinflusst Deshalb wird eine weniger anfallige Modulation die Pulse Position Modulation PPM verwendet Immer dann wenn in einem dem Antwortdiagramm als Zeitraster hinterlegten Synchrontakt eine fallende Flanke erkannt wird dann liegt eine logische 1 an Bei einer steigenden Flanke wird eine logische 0 erkannt Auch auf dem Antwortweg werden so entweder 56 oder 112 Bit ubertragen Squitter Mode Bearbeiten Eine Besonderheit der Mode S fahigen Transponder ist der sogenannte Squitter Mode bei dem der Transponder unabhangig von einer Abfrage und in regelmassigen Abstanden zum Beispiel GPS Position und Identifizierung als Rundspruch sendet ADS B Automatic Dependent Surveillance Broadcast Die Unterstutzung dieses Modes ist in Deutschland jedoch keine Pflicht Auch sind noch nicht alle Mode S fahigen Transponder technisch in der Lage eine solche Nachricht zu versenden Dieser Mode ermoglicht mit einem einfachen uber eine USB Schnittstelle an einen Computer angeschlossenen Empfanger auf der Frequenz 1090 MHz ein virtuelles Radar aufzubauen das mit einer kleinen Stabantenne die kommerziellen Fluge im Umkreis von etwa 40 km auf dem Computerdisplay in Echtzeit darstellen kann Durch die Verknupfung vieler solcher kleinen Empfangsstationen uber ein Netzwerk sind luckenlose Darstellungen der Bewegungen im Luftraum moglich 4 Ausrustungsvorschriften Bearbeiten In Deutschland ist ein Transponder vorgeschrieben Bei IFR Flugen 3 FSAV Bei VFR Flugen in den Luftraumen C und D nicht Kontrollzone 4 FSAV Bei VFR Flugen in Luftraumen mit vorgeschriebener Transponderschaltung Transponder Mandatory Zone TMZ 4 FSAV Bei VFR Flugen bei Nacht im nicht kontrollierten und kontrollierten Luftraum 4 FSAV Bei VFR Flugen mit motorgetriebenen Luftfahrzeugen oberhalb 5000 ft uber NN oder oberhalb einer Hohe von 3500 ft uber Grund 4 FSAV Weitere Anwendungen BearbeitenNeben der Luftfahrt die sicherlich den grossten Anwender der Radartechnologie darstellt werden Radarsysteme sowohl primare als auch sekundare auch in luftfahrtfremden Bereichen eingesetzt Neben vielen anderen Transponderanwendungen werden nur diejenigen als Sekundarradar bezeichnet bei denen auch eine Entfernungsbestimmung mittels einer Laufzeitmessung durchgefuhrt wird In der Schifffahrt arbeitet ein Radar Beacon nach einem ahnlichen Prinzip wobei der Transponder dabei an den Seezeichen angebracht ist Sekundarradar in der Automobiltechnik Bearbeiten Moderne Automobile verwenden ein Sekundarradar um die Annaherung eines Funkschlussels zum Kraftfahrzeug festzustellen Dabei wird neben der Laufzeitmessung des Signals auch eine Datenubertragung durchgefuhrt die den Schlussel gegenuber dem Fahrzeug identifiziert Erst bei erfolgreicher Identifikation und geringer Entfernung des Schlussels zum Fahrzeug wird das Schliesssystem der Turen entriegelt Eine zusatzliche Innen Aussenraum Erkennung stellt sicher dass der Antrieb nur gestartet werden kann wenn sich der Schlussel innerhalb des Fahrzeugs befindet Das Entfernen vom Fahrzeug fuhrt nicht zum erneuten Verriegeln der Turen dies muss manuell ausgelost gesteuert werden Literatur BearbeitenMichael Stevens Secondary Surveillance Radar Artech House Radar Library Artech House Publishers ISBN 0 89006 292 7 Peter Honold Sekundar Radar Grundlagen und Geratetechnik Siemens Berlin Munchen 1971 Eurocontrol ICAO Annex 10 Volume IV Surveillance Radar and Collision Avoidance Systems Ausgabe 77 Verordnung uber die Flugsicherungsausrustung der Luftfahrzeuge FSAV 26 November 2004 BGBl I S 3093 Weblinks Bearbeitendfs de PDF Ausfuhrliche Zusammenfassung der Ausrustungsvorschriften radartutorial eu Virtueller Lehrgang Radargrundlagen Abschnitt SSR und MSSR lba de Luftfahrt Bundesamt eurocontrol int Memento vom 10 Juni 2007 im Internet Archive Mode S FAQ von EurocontrolEinzelnachweise Bearbeiten Philipp Hartl Fernwirktechnik der Raumfahrt Telemetrie Telekommando Bahnvermessung Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 83364 9 S 14 google com Michael Stevens Secondary Surveillance Radar ISBN 0 89006 292 7 S 218 a b ICAO Standard Annex 10 Volume III Chapter 9 Erganzungen 71 ff SBS 1 Real Time Virtual Radar Receiver fur Aircraft Transponder Signale THIECOM Memento vom 16 Mai 2007 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sekundarradar amp oldid 226073525