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Das Erste Konzil von Konstantinopel das zweite okumenische Konzil wurde von Kaiser Theodosius im Jahre 381 einberufen Unter anderem sollten die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen zwischen Anhangern des Bekenntnis von Nicaa und den Anti Nicaern bzw tatsachlichen oder vermeintlichen Arianern endlich gelost werden nachdem ab etwa 362 in der Frage der Trinitatslehre verstarkt Beweglichkeit und Kompromissfahigkeit in die Diskussionen eingezogen waren 1 Konzil von KonstantinopelMai Juli 381KonstantinopelAkzeptiert von Romisch katholische Kirche Orthodoxe Kirchen Altorientalische Kirchen Anglikanische Kirchen Altkatholische Kirche Lutherische Kirchen Assyrische Kirche des OstensEinberufen von Kaiser Theodosius I Prasidium Meletius von Antiochien Gregor von Nazianz Timotheus von Alexandria Nektarios von KonstantinopelTeilnehmer 150 BischofeThemen Dreifaltigkeit Gottheit des Heiligen Geistes Arianismus Apollinarismus Monarchianismus DokumenteNicano Konstantinopolitanum 7 Kanones 0 Erstes Konzil von NicaaKonzil von Ephesos0 Liste der okumenischen KonzilienSzene Erstes Konzil von Konstantinopel Buchmalerei Homilien des Gregor von Nazianz 879 882 BnF MS grec 510 folio 355 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Das Konzil und seine Entscheidungen 3 Rezeption 4 Teilnehmer Auswahl 5 Editionen und Ubersetzungen 6 Weblinks 7 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDer romische Kaiser und Alleinherrscher Valens war im August 378 bei einer Schlacht gestorben Valens hatte seit seiner Mitherrschaft im Romischen Reich ab 364 ostlicher Reichsteil wie auch als Alleinherrscher seit 375 das homoische Glaubensbekenntnis von 360 zum Dogma erklart Alle weiteren seit dem Konzil von Nicaa 325 andauernden Diskussionen um die Trinitatslehre und Bekenntnis von Nicaa versuchte seine Kirchenpolitik zu verhindern Doch seit dem Konzil von Alexandria 362 nahm Beweglichkeit und Kompromissfahigkeit zwischen Nicaern und Anti Nicaern stark zu und neue Kompromiss Formeln wie Ansatze entstanden fanden aber nicht die Unterstutzung von Kaiser Valens im Gegenteil Theodosius herrschte als Nachfolger von Valens ab Januar 379 uber den ostlichen Teil des Romischen Reiches damit anderte sich dort auch rasch die Kirchenpolitik Bereits am 28 Februar 380 wurde in Thessaloniki das Dreikaiseredikt Cunctos populos von den drei romischen Kaisern Theodosius I Gratian westlicher Reichsteil und Valentinian II Mittlerer Reichsteil verabschiedet Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des 4 Jahrhunderts Das Edikt richtete sich formell an die Bevolkerung Konstantinopels wurde aber an das gesamte Reichsvolk gerichtet Das Edikt erklarte u a als wahrer Christ gelte nur wer in der Religion lebe die der Apostel Petrus den Romern uberliefert habe und zu der sich der damalige Papst Damasus sowie der damalige Bischof von Alexandria Petros bekennen wurden daher gelte dass wir also an die eine Gottheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes bei gleicher Majestat und heiliger Dreifaltigkeit glauben Konkret wurden damit die theologischen Positionen der damaligen Bischofe von Rom und Alexandria welche fur das Bekenntnis von Nicaa eintraten allgemein verbindlich Alle anderen die diesem Dogma nicht zustimmen wollten sollten als Haretiker gelten und mit entsprechenden Konsequenzen rechnen wie Kirchenschliessungen und Verbannungen Das Konzil und seine Entscheidungen BearbeitenDas so genannte erste Konzil von Konstantinopel das als das zweite okumenische Konzil gilt fand 381 unter der Herrschaft des Kaisers Theodosius I statt welcher im Inneren das Christentum zur Staatsreligion erhob und Gesetze gegen das Heidentum und insbesondere gegen christliche Haresien erliess De facto handelte es sich eigentlich um eine Synode der ostromischen Bischofe der Bischof von Rom war beispielsweise gar nicht geladen worden und hatte auch keine Legaten entsandt Dennoch wurde die Durchsetzung der Trinitatslehre fundamental positioniert und dabei die endgultige Form des Nicanisch konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses festgesetzt An dem Konzil das in der Irenenkirche tagte nahmen insgesamt 150 Bischofe teil Zuerst hatte Meletius von Antiochien den Vorsitz nach seinem Tod Gregor von Nazianz damals Patriarch von Konstantinopel Tagungspunkte waren u a 1 Die Regelung der Bischofsfrage in Konstantinopel nach der Absetzung von Bischof Maximos I von Konstantinopel Bestatigung von Gregor von Nazianz als Nachfolger Nachfolge des wahrend des Konzils verstorbenen Bischofs von Antiochia Meletius Disziplinarfragen des Weiteren wurde der noch aus der Fruhzeit des Christentums stammenden von den Pneumatomachen bzw Makedonianern ausdrucklich behaupteten Ansicht der Nichtgottlichkeit des Heiligen Geistes damit entgegnet dass man die Gottlichkeit des Heiligen Geistes zum Dogma erhob Ihm sollte fortan gleiche Verehrung zukommen wie sie auch dem Vater und dem Sohn zukommen es wurde endgultig uber den Arianischen Streit entschieden bzw vielmehr nicaische und anti nicaische Frontstellungen uberwunden Erstellung von Lehrdekreten und eines Arbeitsberichtes Rezeption BearbeitenDas Edikt mit dem Kaiser Theodosius am 30 Juli 381 die gefassten Beschlusse des Konzils bestatigte formuliert u a 2 So glauben wir gemass der Lehre der Apostel und des Evangeliums an die alleinige Gottlichkeit des Vaters des Sohnes und des Heiligen Geistes unter Annahme gleicher Hoheit und liebevoller Dreieinigkeit Alle die diesem Glauben anhangen sollen nach unserem Befehle den Namen allgemeine gr katholische Christen tragen Alle Aussenseiter die dem trinitarischen Bekenntnis nicht zustimmten wurden vom Kaiser als Ketzer bezeichnet Im selben Dekret kundigte er ihnen drakonische Massnahmen an Die Ubrigen wahnwitzig und geistesgestort wie sie sind sollen die Schmach ihres haretischen Glaubens tragen Ihre Versammlungsorte sollen nicht Kirchen heissen Sie sollen vor allem die gottliche Strafe dann aber auch die Strafe unserer Ungnade erleiden die wir nach Gottes Willen ihnen erweisen wollen Kirchengeschichte 1955 Haresien die in Kanon I ausdrucklich verurteilt wurden sind Eunomianer Arianer Macedonianer Pneumatomachen Sabellianer Marcellianer Photinianer und Apollinarier Die beiden Konzile von Nicaa 325 wie Konstantinopel zeigen welche herausragende Bedeutung der nachtraglichen Rezeption durch die spateren Konzile zukommt wurde doch auf die dogmatischen Entscheidungen dieser beiden Konzile im Konzil von Chalcedon 451 ausdrucklich Bezug genommen Erst damit erhielten Nicaa und Konstantinopel die Bedeutung entscheidender Konzile Die in Konstantinopel verabschiedeten Kanones wurden ins Kirchenrecht ubernommen vollstandig bei Johannes Scholastikos Im Westen wurden allerdings lange Zeit nur die ersten vier von Dionysus Exiguus ubersetzen Kanones rezipiert Im Decretum Gelasianum werden die Beschlusse von 381 nicht unter den kirchlich anerkannten Schriften aufgezahlt Teilnehmer Auswahl BearbeitenAcacius von Beroa Gregor von Nazianz Maruthas von Sophene und Tagrith Meletius von Antiochien Vorsitz Peter von Sebaste Wulfila starb direkt nach seiner Ankunft Editionen und Ubersetzungen BearbeitenConcilium Constantinopolitanum I In Giuseppe Alberigo Giuseppe A Dossetti Pericles Pierre Joannou Claudio Leonardi Paulo Prodi Hrsg Conciliorum Oecumenicorum Decreta 3 Auflage Istituto per le scienze religiose Bologna 1973 S 24 35 archive org abgerufen am 10 Mai 2022 Griechischer Text nach Chalcedon Symbol bzw Johannes Scholastikos Kanones lat Text nach Rusticus Symbol Dionysius Exiguus Kanones 1 4 bzw Mansi Kanones 5 7 Erstes Konzil von Konstantinopel 381 In Josef Wohlmuth Hrsg Konzilien des ersten Jahrtausends Vom Konzil von Nizaa 325 bis zum Vierten Konzil von Konstantinopel 869 70 Dekrete der okumenischen Konzilien Band 1 3 Auflage Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2002 S 24 35 Griechischer und lateinischer Text nach der Ausgabe von Alberigo et al von 1973 deutsche Ubersetzung auf Basis des griechischen Textes Weblinks BearbeitenEntscheidungen des Konzils von Konstantinopel lateinisch Entscheidungen des Konzils von Konstantinopel englisch Anmerkungen Bearbeiten Adolf Martin Ritter Konstantinopel Okumenische Synoden I Okumenische Synode von 381 In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 19 de Gruyter Berlin New York 1990 ISBN 3 11 012355 X S 518 529 hier S 519 kostenpflichtig Franz Dunzl Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche Herder Freiburg i Br u a 2006 ISBN 3 451 28946 6 S 141 Okumenische Konzilien Okumenische Konzilien der katholischen und orthodoxen Kirchen Nicaa I Konstantinopel I Ephesos Chalcedon Konstantinopel II Konstantinopel III Nicaa IIWeitere okumenische Konzilien der orthodoxen Kirchen QuinisextumWeitere okumenische Konzilien der romisch katholischen Kirche Konstantinopel IV 869 870 Lateran I Lateran II Lateran III Lateran IV Lyon I Lyon II Vienne Konstanz Basel Ferrara Florenz Lateran V Trient Vatikan I Vatikan II Normdaten Veranstaltung GND 4032373 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erstes Konzil von Konstantinopel amp oldid 237669318