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Erroll Louis Garner 15 Juni 1921 in Pittsburgh Pennsylvania 2 Januar 1977 in Los Angeles Kalifornien war ein US amerikanischer Pianist und Komponist der Genres Mainstream und Modern Jazz der als einer der stilbildenden Pianisten die Reihe von Jelly Roll Morton bis Fats Waller und Art Tatum fortsetzte 1 Besonders bekannt wurde er durch seinen Song Misty 1954 Erroll Garner um 1947 Fotografie von William P Gottlieb Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Seine Musik 3 Trivia 4 Diskographische Hinweise 5 Literatur 6 Lexikalische Eintrage 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchon im Alter von drei Jahren begann Garner Klavier zu lernen indem er Musik von Schallplatten nachspielte Mit sieben Jahren hatte er erste Auftritte und war als Mitglied der Kan D Kids Candy Kids im Radiosender KDKA zu horen Spater begann er in der Umgebung Pittsburghs u a auf Flussdampfern auf dem Allegheny River aufzutreten wo er fur Pianisten wie Fate Marable einsprang wobei er jedoch im Schatten seines alteren Bruders Linton stand Er war ein Klassenkamerad von Dodo Marmarosa und lernte wahrend seiner Ausbildung an der Westinghouse Highschool Billy Strayhorn kennen 1937 begann er professionell aufzutreten von 1938 bis 1941 spielte er im Orchester des Saxophonisten Leroy Brown Als Solist spielte er in lokalen Bars wie dem Mercurs in Stummfilmtheatern und auch sonntags als Kirchenmusiker 1944 zog er nach New York City wo er in den Jazzclubs der 52nd Street wie dem Three Deuces und dem Tondelayo s spielte und wo bald erste Aufnahmen des Pianisten im Apartment von Timme Rosenkrantz aufgenommen wurden die spater auf Blue Note veroffentlicht wurden Er spielte bis 1945 als Nachfolger von Art Tatum im Trio und im Quartett von Slam Stewart und nahm einige 78er fur Black amp White Records auf Im selben Jahr grundete er ein eigenes Piano Trio und es gelang ihm ein Hit mit Laura 1947 als er mit Red Callender und Doc West in Los Angeles ein Trio bildete begleitete er Charlie Parker auf dessen Cool Blues Session Dial Sessions Im Mai 1948 konzertierte er mit seinem Trio im Pariser Theatre Marigny 1950 trat er als einer der ersten Jazzpianisten in einer Konzerthalle als Solist auf in der Music Hall in Cleveland 1952 war er mit Art Tatum Meade Lux Lewis und Pete Johnson Mitglied der Piano Parade die durch die Vereinigten Staaten tourte In den 1950er Jahren erschien dann eine Reihe von Solo Alben Garners darunter Long Ago and Far Away von 1951 und fur Columbia Concert by the Sea von 1955 mit dem Bassisten Eddie Calhoun und dem Schlagzeuger Denzil Best das in Carmel by the Sea Kalifornien mitgeschnitten wurde eine Million Mal verkauft wurde und seine Popularitat immens steigerte 1 Bereits 1954 hatte er sein eigenes Plattenlabel Octave Records gegrundet fur das er bis 1973 gelegentlich aufnahm Ausserdem wirkte er bei Schallplatten von Benny Carter Don Byas Coleman Hawkins Wardell Gray Lucky Thompson Teddy Edwards Howard McGhee Charlie Shavers Vic Dickenson sowie mit den Orchestern von Georgie Auld und Boyd Raeburn mit 2 1957 debutierte er mit dem Cleveland Orchestra wahrend der 1950er und 60er Jahre war er auch haufiger Gast in Fernsehshows u a bei Ed Sullivan Steve Allen Jackie Gleason Merv Griffin und Perry Como Ende der 1960er Jahre war er Stargast auf dem International Television Festival in Montreux fur das er auch die Erkennungsmelodie komponiert hatte Anfang der 1970er Jahre ging er auf Tourneen durch Sudamerika und Fernost 1973 74 trat er an der franzosischen Riviera bei Gala Veranstaltungen auf Bis in die 1970er Jahre hinein spielte Garner weiterhin Schallplatten ein 1974 erschien das Album Magician 1974 75 hatte er noch Auftritte mit Sinfonieorchestern in Washington D C und Honolulu Garner zog sich 1975 aus der Offentlichkeit zuruck weil er an Lungenkrebs erkrankt war und starb nach einem Erstickungsanfall an einem Herzstillstand am 2 Januar 1977 in Los Angeles 3 Seine Grabstatte befindet sich auf dem Homewood Cemetery Pittsburgh Pennsylvania USA Seine Musik BearbeitenErroll Garner kam nach Ansicht von Martin Kunzler von der Fats Waller Count Basie Schule und vereinigte in seinem Spiel Elemente des Stride Piano und des Bebop mit romantischen und barocken Momenten Machtige Akkorde wechseln mit feinen melodischen Linien 1 Garner selbst meinte zu seinem orchestralen Stil Es reizte mich immer wieder auf meinem Instrument zu spielen als musiziere eine Big Band mit Riffs der Blechblaser melodiosem Saxophonsatz swingenden Soli und einer starken Rhythmusgruppe 1 Garner besass ein feines Ohr und verfugte uber eine erstaunliche Technik sowohl bei schnell swingenden Musikstucken als auch bei seinen Balladen fur die er besonders beruhmt war Misty Garner pflegte mit der linken Hand uhrwerkartig regelmassige Viertel zu spielen wahrend seine Rechte in halsbrecherisch perlenden Laufen und Arpeggien die Melodie einfuhrte und dann in Improvisationen zerlegte Die Melodie improvisierte er praktisch abgelost vom Metrum was durch das unabhangige Spiel von linker und rechter Hand moglich war Seine Technik hatte er nicht nur am Jazz sondern auch an der virtuosen Klaviermusik von Sergei Rachmaninow Claude Debussy Maurice Ravel Frederic Chopin und Franz Liszt geschult obwohl er als Autodidakt keine Noten lesen konnte Ein Erkennungszeichen Garners waren seine ausufernd angelegten Einleitungen die zahlreiche oft humorvolle Anspielungen und Zitate aus verschiedenen Stucken aneinanderreihten Minutenlang improvisierte er zunachst mit halsbrecherischer Virtuositat bevor er dann zur Freude des Publikums zum eigentlichen Stuck fand Trivia BearbeitenGarner hat einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame 1960 er war auch uber die Jazzszene hinaus sehr popular und trat haufig in TV Shows auf Der von Garner komponierte Song Misty spielt eine massgebliche Rolle in Clint Eastwoods Debutfilm als Regisseur Play Misty for Me deutscher Titel Sadistico Wunschkonzert fur einen Toten aus dem Jahre 1971 Dieser Song wird in einer Radioshow jeden Abend von einer Anruferin in der Instrumentalversion von Erroll Garner gewunscht Diskographische Hinweise BearbeitenSavoy Sessions Savoy 1945 mit John Levy Alvin Stoller Erroll Garner 1944 1945 Classics mit Charlie Shavers Vic Dickenson Slam Stewart Harold Doc West Long Ago and Far Away Columbia 1951 mit John Simmons Shadow Wilson Body and Soul Columbia 1951 2 dto Mambo Moves Garner Mercury 1954 Erroll Garner Collection Volumes 4 amp 5 Solo Time Emarcy 1954 Solitaire Mercury 1955 solo Misty Mercury 1954 neu als The original Misty Concert by the Sea Columbia 1955 Live in Carmel Kalifornien mit Eddie Calhoun Denzil Best Erroll Garner Collection Vol 1 Easy to Love Emarcy 1961 65 mit Eddie Calhoun Kelly Martin Ready Take One Legacy ed 2016 Campus Concert Mack Avenue Octave Music 2019 mit Eddie Calhoun und Kelly MartinLiteratur BearbeitenErnst Burger Erroll Garner Leben und Kunst eines genialen Pianisten Con Brio Verlagsgesellschaft Regensburg 2006 ISBN 978 3 932581 81 6 mit CD mit ausgewahlten Aufnahmen 1946 1955 James Doran Erroll Garner The most happy piano Scarecrow Press Metuchen N J 1985 ISBN 0 8108 1745 4Lexikalische Eintrage BearbeitenIan Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zur Jazzmusik 1700 Kunstler und Bands von den Anfangen bis heute Metzler Stuttgart Weimar 1999 ISBN 3 476 01584 X Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz Recordings 8 Auflage Penguin London 2006 ISBN 0 14 102327 9 Leonard Feather Ira Gitler The Biographical Encyclopedia of Jazz Oxford University Press New York 1999 ISBN 0 19 532000 X Martin Kunzler Jazz Lexikon Band 1 A L rororo Sachbuch Bd 16512 2 Auflage Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 499 16512 0 Weblinks BearbeitenErroll Garner Archives Materialien englisch unter anderem Dudley Moore und George Shearing in Interviews Erinnerungen von Slam Stewart Jazz Zeitung zu Tatum und Garner Auszug aus Buch von Burger Fan Seite englisch Memento vom 21 Dezember 2007 im Internet Archive Erroll Garner in der Internet Movie Database englisch Erroll Garner bei AllMusic englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Martin Kunzler S 395 f Stanley Dance Liner Notes von Concert by the Sea Columbia Records Thomas Mau 02 01 1977 Todestag des Jazzpianisten Erroll Garner In WDR 5 Zeitzeichen vom 2 Januar 2017 Abgerufen am 5 Januar 2017 John S Wilson Erroll Garner Jazz Pianist 53 Composed Misty That s My Kick In New York Times vom 3 Januar 1977 S 23 online Normdaten Person GND 132066998 lobid OGND AKS LCCN n81072984 VIAF 34643172 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Garner ErrollALTERNATIVNAMEN Garner Erroll Louis vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer JazzpianistGEBURTSDATUM 15 Juni 1921GEBURTSORT Pittsburgh Pennsylvania USASTERBEDATUM 2 Januar 1977STERBEORT Los Angeles Kalifornien USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erroll Garner amp oldid 231552748