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Ernst Scheurlen 5 Dezember 1894 in Strassburg 8 April 1945 bei Gross Eilstorf war ein deutscher Marineoffizier zuletzt Vizeadmiral im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 1 1 Kaiserliche Marine 1 2 Reichsmarine 1 3 Kriegsmarine 1 4 2 Marine Infanterie Division und Tod 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLaufbahn BearbeitenKaiserliche Marine Bearbeiten Scheurlen trat nach seinem Abitur am 1 April 1912 Crew 1912 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein und erhielt seine Grundausbildung an Land und auf dem Grossen Kreuzer Victoria Louise Vom 11 Marz 1913 bis zum 11 August 1914 folgte die Weiterbildung an der Marineschule Murwik und in Speziallehrgangen in dieser Zeit wurde er bereits am 12 April 1913 zum Fahnrich zur See befordert Wenige Tage nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Scheurlen am 12 August 1914 auf das Kustenpanzerschiff Odin kommandiert auf dem er bis zum 16 Januar 1916 diente In dieser Zeit erfolgte am 22 Marz 1915 seine Beforderung zum Leutnant zur See Vom 17 Januar 1916 bis zum 12 Juni 1917 diente Scheurlen auf dem Schlachtkreuzer Von der Tann auf dem er an der Skagerrakschlacht am 31 Mai 1 Juni 1916 teilnahm Danach wurde er Kommandant des Hilfsminensuchers Kabeljau den er bis Februar 1918 befehligte In dieser Dienststellung wurde er am 25 Dezember 1917 zum Oberleutnant zur See befordert Anschliessend ubernahm Scheurlen den Hilfsminensucher Baltrum Im September 1918 wechselte er als Kommandant auf das neue Minensuchboot M 120 das er auch nach dem Ende des Krieges in der Reichsmarine noch bis zum 9 Marz 1921 befehligte Fur seine Leistungen wahrend des Krieges war Scheurlen mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes sowie dem Ritterkreuz II Klasse des Friedrichs Ordens mit Schwertern ausgezeichnet worden 1 Reichsmarine Bearbeiten Vom 1 Oktober 1922 bis zum 28 Februar 1924 war Scheurlen Kommandant des Stationstenders M 134 der am 30 September 1921 der Marinestation der Nordsee uberstellt worden war Im Marz April 1924 folgte ein Lehrgang an der Kustenartillerieschule K A S in Wilhelmshaven woraufhin Scheurlen am 2 Mai 1924 als Kompaniechef zur Kustenabwehrabteilung IV versetzt und dort am 1 August 1924 zum Kapitanleutnant befordert wurde Vom 26 September 1925 bis zum 25 September 1928 diente er als Lehrer an der Kustenartillerieschule in Wilhelmshaven danach bis zum 7 Januar 1930 als Artillerieoffizier auf dem Leichten Kreuzer Emden und vom 8 Januar 1930 bis zum 23 September 1931 als 2 Artillerieoffizier auf dem alten Linienschiff Schlesien Seine nachste Dienststellung vom 24 September 1931 bis zum 30 Marz 1933 war die eines Instrukteurs beim Schiffsartillerieversuchskommando wo er am 1 Dezember 1931 zum Korvettenkapitan befordert wurde Es folgten sechs Monate vom 31 Marz 1933 bis zum 27 September 1933 als 1 Artillerieoffizier auf dem Linienschiff Schleswig Holstein ehe er wieder in seinem Fachgebiet als Marineartillerist an Land eingesetzt wurde ab 28 Sept 1933 beim Schiffsartillerieversuchskommando und ab 3 Oktober 1934 im Stab der Kustenartillerieschule in Wilhelmshaven Kriegsmarine Bearbeiten Am 30 Oktober 1935 bis 2 Nov 1938 wurde Scheurlen als Kommandeur zur III Marineartillerieabteilung III M A A 2 versetzt Dort erlebte er am 1 Oktober 1936 seine Beforderung zum Fregattenkapitan und am 1 Marz 1938 zum Kapitan zur See und amtierte mehrfach in Stellvertretung als Kommandeur der Befestigungen der pommerschen Kuste 31 Juli 8 August 1936 18 Januar 6 Februar 1937 15 Februar 2 Marz 1938 Es folgte ein achtmonatiges Zwischenspiel im Seedienst als Kommandant des Leichten Kreuzers Konigsberg vom 3 November 1938 bis zum 26 Juni 1939 Am 27 Juni 1939 wechselte er als Kommandeur an die Marineflugabwehr und Kustenartillerieschule Fla K S in Swinemunde Gleichzeitig war er als Kommandeur der Fla K S in Personalunion Leiter des Artillerieversuchskommandos Land A V K L 3 Zweimal fungierte er in dieser Zeit gleichzeitig in Stellvertretung auch als Amtierender Festungskommandant Pommernkuste 3 Juli 15 Juli 1939 6 Oktober 1939 17 Januar 1940 Bei der Vorbereitung zur Invasion Englands Unternehmen Seelowe war Scheurlen gleichzeitig vom 29 August 1940 bis zum 27 Oktober 1940 Kommandeur der Seebefehlsstelle Le Havre und designierter Chef der Transport Flotte E die die erste Angriffswelle der 9 Armee 6 Gebirgs Division der 8 und 28 Infanterie Divisionen sowie Stabe und Korpstruppen des VIII und X Armeekorps in den vorgesehenen Landungsraum Brighton bis Selsey ubersetzen sollte gleichzeitig sollte er selbst auch den Schleppverband 5 aus Le Havre befehligen 4 Bei der Teilung der Fla K S am 1 Januar 1941 in die Marineflugabwehrschule M Fla S und die Kustenartillerieschule K A S wurde Scheurlen Kommandeur der Marineflugabwehrschule die im September 1941 in Marineflugabwehrschule I umbenannt wurde 5 Diese Stellung hatte er bis zum 28 Februar 1943 inne Scheurlen wurde am 1 April 1942 zum Konteradmiral befordert und am 15 Juli 1942 bei gleichzeitiger Beibehaltung seines Postens als Schulkommandeur zum Fuhrer des Marineeinsatzstabs Krim ernannt 6 der fur die Vorbereitung und Durchfuhrung der Unternehmen Blucher bzw Blucher II das Ubersetzen deutscher Truppen in den ersten Septembertagen uber die Strasse von Kertsch verantwortlich war Bei der dann erfolgten Neuaufstellung als Marineeinsatzstab Kertsch blieb er noch bis zum 7 Dezember 1942 dessen Befehlshaber Auch bei der erneuten Neuaufstellung des zwischenzeitlich aufgelosten Marineeinsatzstabs Kertsch war er wieder vom 15 Februar bis zum 15 Mai 1943 dessen Befehlshaber aber die Aufstellung wurde nicht mehr vollstandig vollzogen und es kam zu keinem weiteren Einsatz Scheurlen wurde danach zur Verfugung des Befehlshabers des Marineoberkommandos Ostsee gestellt und dann am 23 Juni 1943 zum Kustenbefehlshaber Deutsche Bucht ernannt Am 1 August 1944 wurde er zum Vizeadmiral befordert Vom 13 August 1944 bis zur Auflosung dieser Dienststelle am 6 September 1944 war er Kommandierender Admiral franzosische Sudkuste danach bis zum 10 Februar 1945 wiederum Kustenbefehlshaber Deutsche Bucht bzw Kommandierender Admiral Deutsche Bucht 7 Als Gerichtsherr wurde Scheurlen dadurch bekannt dass er die beiden jungen auf Wangerooge eingesetzten Schuler und Marinehelfer Ernst Junger jr Sohn des Schriftstellers Ernst Junger und Wolf Jobst Siedler die aufgrund einer Denunziation wegen regimekritischer Bemerkungen das Todesurteil zu befurchten hatten lediglich zu neun Monaten Zuchthaus und anschliessender Frontbewahrung verurteilen liess 8 9 2 Marine Infanterie Division und Tod Bearbeiten Am 11 Februar 1945 wurde Scheurlen als Kommandeur mit der Aufstellung der 2 Marine Infanterie Division beauftragt die dann im Marz in Gluckstadt und Itzehoe grosstenteils aus verfugbarem Marinepersonal aufgestellt wurde das fur die Kriegfuhrung zu Land kaum ausgebildet war Hinzu kamen eine Anzahl junger SS Soldaten aus der Hitlerjugend rekrutierte Jungen von teilweise nur 16 Jahren die zunachst als Ersatz fur die 12 SS Panzer Division Hitlerjugend vorgesehen waren sowie zwei ungarische Einheiten von zweifelhafter Kampfmoral 10 Die Division war auf dem Papier wie eine Volksgrenadier Division gegliedert blieb aber praktisch ohne schwere Waffen ausgerustet in der Hauptsache mit Gewehren und Panzerfausten Die Division war ursprunglich dazu vorgesehen mit der 7 Panzer Division und der 25 Panzergrenadier Division den geplanten Befreiungsangriff unter dem SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS Felix Steiner Armeegruppe Steiner auf Berlin durchzufuhren Sie meldete am 2 April 1945 einsatzbereit und wurde in den Raum Bremen verlegt und am 5 April fur die Verteidigung der Linie Weser Aller gegen die vorruckenden Briten im Raum Cloppenburg Bersenbruck Nienburg Verden Schwarmstedt Walsrode Visselhovede der Armeegruppe Student ab 10 April Armeegruppe Blumentritt unterstellt Dort wurde sie in den folgenden Wochen mit hohen Menschenverlusten weitgehend aufgerieben Scheurlen selbst wurde schon am 7 April bei einem Tieffliegerangriff auf seinen Horch Befehlswagen bei Gross Eilstorf in der Nahe von Walsrode so schwer verwundet dass er am nachsten Tag verstarb Auszeichnungen BearbeitenDeutsches Kreuz in Gold am 29 September 1943Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 3 P Z Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1700 3 S 215 216 Rolf Klodt Zur See und an Land Zu Geschichte Einsatzen und Uniformen der deutschen Seesoldaten Marineinfanteristen der Marinesicherungstruppe und der Marineschutzkrafte Report Verlag Bonn 2008 ISBN 978 3 932385 28 5 Ulrich Saft Krieg in der Heimat Das bittere Ende zwischen Weser und Elbe 4 uberarb Auflage Verlag Walsrode Ulrich Saft Walsrode 1992 ISBN 3 9801789 3 5 Hans H Hildebrand Die organisatorische Entwicklung der Marine nebst Stellenbesetzung 1848 bis 1945 Biblio Verlag Osnabruck 2000 ISBN 3 7648 2541 3 Lawrence Paterson Black Flag The Surrender of Germany s U Boat Forces MBI Publishing 2009 ISBN 978 0 7603 3754 7 Weblinks Bearbeitenhttp www geocities ws orion47 geo WEHRMACHT KRIEGSMARINE Vizeadmirals SCHEURLEN ERNST html Marine Kustenwehr Abteilung IV in Cuxhaven Okt Nov 1924 Ernst Scheurlen Vordere Reihe ganz links Kriegsmarine 1935 1945 2 Marine Infanterie Division auf deutsches marinearchiv deEinzelnachweise Bearbeiten Rangliste der Deutschen Reichsmarine Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Berlin 1929 S 45 Ab 1 Januar 1938 3 M A A Bis zum 31 Dezember 1940 war der Kommandeur der Kustenartillerieschule bzw der Marineflugabwehr und Kustenartillerieschule mit der Aufgabe des Leiters des Artillerieversuchskommandos Land beauftragt Hans H Hildebrand amp Walter Lohmann Die deutsche Kriegsmarine 1939 1945 Band 2 Kap 151 Im September 1941 wurde im sudfranzosischen Dax eine zweite Marineflugabwehrschule mit der Bezeichnung Marineflugabwehrschule II aufgestellt wahrend die in Swinemunde liegende Schule die Bezeichnung Marineflugabwehrschule I erhielt Unterstellt waren ihm die 1 3 5 und 7 Landungs Flottillen http www wlb stuttgart de seekrieg km landung le kertsch htm Im September 1944 wurde die Dienststelle des Kustenbefehlshabers Deutsche Bucht in die des Kommandierenden Admirals Deutsche Bucht umbenannt http www jf archiv de archiv06 200604012056 htm Ernst Junger jr fiel am 29 November 1944 in Italien in der Nahe von Carrara Wolf Jobst Siedler geriet in Italien in britische Kriegsgefangenschaft Paterson S 84 PersonendatenNAME Scheurlen ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier zuletzt Konteradmiral im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 5 Dezember 1894GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 8 April 1945STERBEORT Gross Eilstorf bei Walsrode Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Scheurlen amp oldid 231650083