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Eilpe ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Eilpe Dahl der kreisfreien Grossstadt Hagen in Nordrhein Westfalen Die ehemalige eigenstandige Gemeinde Eilpe wurde 1876 zusammen mit dem Stadtteil Wehringhausen eingemeindet 2021 lebten 12 058 Einwohner in den beiden Wohnbezirken Eilpe Nord und Eilpe Sud Selbecke 1 Luftbild vom Hagener Stadtteil Eilpe Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Kulturelle Einrichtungen 5 Wirtschaft 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Kaiser Friedrich Denkmal nbsp Baudenkmal Schultenhof nbsp Evangelisch luth Christuskirche nbsp Katholische Herz Jesu KircheDer Stadtteil liegt sudostlich des Stadtzentrums von Hagen uberwiegend am linken Ufer der Volme Ostlich angrenzend liegt der Stadtteil Delstern sudwestlich der Stadtteil Selbecke und nordostlich der Stadtteil Emst Durch Eilpe fuhrt die Bundesstrasse 54 und die Bahnstrecke Hagen Dieringhausen Uber eine das Volmetal uberquerende Zubringerstrasse ist der Stadtteil mittels der Autobahnanschlussstelle Hagen Sud an die Bundesautobahn 45 angeschlossen Sudwestlich liegt das Landschaftsschutzgebiet Selbecke und sudlich das Landschaftsschutzgebiet Eilper Berg Langenberg Geschichte BearbeitenEine 1983 bei Bauarbeiten am Riegerbusch im Volmetal bei Eilpe angeschnittene Fundschicht enthielt das einheitlich wirkende Inventar eines Lagerplatzes der Fruhen Mittelsteinzeit Die hier entdeckten rund 10 000 Jahre alten Funde setzen sich aus den typischen Jagdwaffenprojektilen Mikrolithen sowie mehreren Werkzeugen Schlagsteinen Retuscheuren fur die Produktion von Geraten und einer grossen Menge Abfallstucken der Steinbearbeitung zusammen Einige dieser Funde werden heute im Museum fur Ur und Fruhgeschichte Wasserschloss Werdringen ausgestellt 2 Erstmals urkundlich erwahnt wurde ein Hof in Eilpe im Jahr 1019 Es handelt sich um die alteste Nachricht einer Siedlung auf dem heutigen Gebiet der Grossstadt Hagen In der am 3 Mai 1019 vom Kolner Erzbischof Heribert ausgestellten Urkunde ubereignet er an die von ihm gestiftete Abtei Deutz am Tag ihrer feierlichen Weihe samtliche ihr bis dahin von ihm geschenkten Besitzungen darunter auch einen Hof in Eilpe In Eilpe quoque aliam In der Folgezeit wird dieser Besitz immer wieder angefuhrt So erhielt die Abtei 1147 durch eine von Papst Eugen III ausgestellten Urkunde auch den Besitz ihres Hofes in Eilpe bestatigt in Eilpe curtem 1243 verpflichtete sich der Abt Philipp von Deutz in einer fur den Hof Eilpe ausgestellten Urkunde den Hofesschulten villicus nur aus der familia also der Hofgemeinschaft zu bestellen und keinen Fremden in dieses Amt einzusetzen Der Deutzer Hof in Eilpe war ein grundherrlicher Hofkomplex bestehend aus einem Haupthof Fronhof und ihm zugeordnete Unterhofe Bauernstellen 3 4 Spater war die Grundlage der bauerlichen Wirtschaft die Markenordnung Eilper Mark mit den Markerben Der Ortsname wurde uber Jahrhunderte unterschiedlich mit Elipe 1147 Eilepe 1160 Elepe 1285 Eylepe 15 Jh oder Eylpe 1486 geschrieben Im Ortsnamen ist das Grundwort apa Wasser enthalten Das Bestimmungswort lasst sich zwar nicht zweifelsfrei klaren jedoch konnte eine Verbindung mit einem Wort fur Rinne als auch eine Bezeichnung fur den Egel mogliche Losungen darstellen 5 Die Bauerschaft Eilpe gehorte im Amt Wetter Kirchspiel und Gericht Hagen zur Grafschaft Mark Im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 werden in der Eylper Burschop 16 steuerpflichtige Hofbesitzer mit einer Abgabe zwischen 1 oirt Gg und 8 Goldgulden genannt Von ihnen hatte Gerwyn to Eylpe mit 8 Gg die hochste Abgabe zu leisten 6 Im Schatzzettel von 1631 gab es schon 33 Abgabepflichtige von denen mit 6 Reichsthalern der Pachthof des Schulten zu Eilpe am hochsten besteuert wurde 7 Die gesamte Bauerschaft war bis auf den Schulten von Eilpe noch 1705 nach Deutz zehntpflichtig Noch vor 1827 wurde der Nachbarort Selbecke nach Eilpe eingemeindet In Eilpe standen einige der ersten Rohstahlhammer in der Grafschaft Mark 8 Aufgrund der Bevolkerungszunahme der gleichzeitigen Industrialisierung und der immer starkeren Verflechtung mit der Stadt Hagen stimmte der Gemeindevorstand von Eilpe am 28 Mai 1875 einer Eingemeindung in die Stadt Hagen zu Die Eingemeindung von Eilpe trat am 1 Januar 1876 in Kraft 9 Die Urpfaare fur Eilpe war die Johanniskirche in Hagen am Markt Erst Ende des 19 Jahrhunderts bekam Eilpe ihre beiden heutigen Kirchen Die Evangelisch Lutherische Christuskirche wurde im neugotischen Stil 1896 bis 1898 nach Planen des Regierungsbaurats Karl Siebold aus Bielefeld als dreischiffige Hallenkirche mit vier Jochen erbaut Am 15 Marz 1945 wurde die Kirche ausser dem Turm durch Brandbomben zerstort Im Jahr 1949 begann der Wiederaufbau des Kirchenschiffs und 1952 war die Wiedereinweihung Die zweite Kirche wurde 1897 98 von der Katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu in Eilpe errichtet Im neugotischen Stil erst ohne Turm von Architekt Caspar Pickel aus Dusseldorf 1955 56 gab es eine Erweiterung der Kirche mit einem Turm in Betonbauweise Seit 1920 gibt es den Friedhof der Judischen Gemeinde Hagen an der Hohle Strasse Bevolkerung BearbeitenAm 31 Dezember 2021 lebten 12 058 Einwohner in Eilpe 10 Strukturdaten der Bevolkerung in Eilpe 2021 Bevolkerungsanteil der unter 20 Jahrigen 19 8 Hagener Durchschnitt 19 9 11 Bevolkerungsanteil der mindestens 60 Jahrigen 28 6 Hagener Durchschnitt 28 7 12 Auslanderanteil 21 9 Hagener Durchschnitt 21 6 13 Kulturelle Einrichtungen BearbeitenIn Eilpe befindet sich das Historische Centrum Hagen mit dem Stadtmuseum dem Stadtarchiv und dem Westfalischen Musik und Literaturarchiv Ferner die Galerie Hagenring und im Stadtteil Selbecke das LWL Freilichtmuseum Hagen Wirtschaft Bearbeiten nbsp Baudenkmal Lange Riege nbsp Freilichtmuseum Haus VorsterFur einen wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes sorgte die Ansiedlung von Klingenschmieden aus Solingen als am 1 Mai 1661 Kurfurst Friedrich von Brandenburg ihnen die Einrichtung einer Klingenschmiede in Eilpe genehmigte Er erteilte ihnen zusatzlich das Privileg zur alleinigen Herstellung von Schwert und Degenklingen in seinen Territorien Zudem sicherte er ihnen auf 15 Jahre eine Abgaben und Zollfreiheit zu Ab 1750 fuhrte die starke Konkurrenz aus Solingen und Spandau zu wachsenden Absatzproblemen der Eilper Werkstatten Daraufhin wurden uberwiegend Messer fur den alltaglichen Gebrauch hergestellt Im Jahr 1814 produzierten die Klingenschmiede 577 500 Messer im Wert von 385 000 Talern 1850 arbeiteten noch 55 Klingenschmiede in Eilpe bis 1899 der letzte Messerschmied aufgab Teile der vor 1665 errichteten Wohn und Arbeitshauser sind heute noch vorhanden Die Lange Riege wie die Hauser im Volksmund genannt werden gilt als alteste erhaltene Arbeitersiedlung in Westfalen 14 1692 errichtete der aus Langenberg stammende Papiermacher Matthias Vorster 1659 1704 bei Delstern eine Papiermuhle Im Verlauf des 18 Jahrhunderts entwickelte sich aus dieser ersten Produktionsstatte ein uberregional bedeutendes Unternehmen 1712 eroffneten Dietrich und Adolph Vorster an der Stennert in Delstern sowie 1725 auch in Eilpe zwei weitere Papiermuhlen In der Laake bei Delstern entstand 1785 schliesslich eine vierte Papiermuhle der Familie Vorster Durch staatliche Auftrage und Exportgeschafte die damals schon bis in die nordamerikanischen Kolonien reichten erlebte die Papierherstellung im Volmetal einen grossen Aufschwung Zu den Spezialitaten der Betriebe gehorten vor allem qualitativ hochwertige Papiersorten Um 1750 zahlten die Papiermuhlen an der Volme nicht nur in Preussen sondern auch daruber hinaus zu den leistungsfahigsten ihrer Art Ab 1878 stellte die Papierfabrik Julius Vorster auch Spezialpapier fur Banknoten her Von 1897 an folgte dann die Massenfertigung von Zeitungspapier 1956 ubernahm die 1896 gegrundete Papierfabrik Kabel heute Kabel Premium Pulp amp Paper GmbH das traditionsreiche Unternehmen Vorster 15 1758 grundete der aus Hasperbach kommende Johann Caspar Post in Eilpe einen Rohstahlhammer Zunachst wurden Klingen und Sensen geschmiedet Anfang des 19 Jahrhunderts fuhrte man als eines der ersten Unternehmen in Deutschland den Temperguss ein 1849 wurde die erste im Raum Hagen tatige Dampfmaschine aufgestellt Durch den Eisenbahnbau nahm die Firma J C Post amp Sohne Eisen und Stahlgiesserei einen grossen Aufschwung sodass um 1900 fast 700 Arbeiter beschaftigt wurden Unter Alexander Post 1856 1936 wuchs das Werk weiterhin betrachtlich Im Zweiten Weltkrieg fielen Werk und Patrizierhauser der Familie Post dem Bombenkrieg zum Opfer Beim 200 jahrigen Jubilaum 1958 arbeiteten wieder 350 Personen in neu erstellten Betriebsstatten Die Firma bestand bis 1981 16 17 Sudlich von Eilpe wird noch heute im Steinbruch bei Ambrock Grauwacke abgebaut Personlichkeiten BearbeitenCarl Schlickum 1808 1869 Illustrator Zeichner und Maler romantischer Landschaften Caspar Butz 1825 1885 Schriftsteller Herausgeber und Politiker Heinrich Schaberg 1833 1914 Geheimer Sanitatsrat und Ehrenburger der Stadt Hagen Wilhelm Claas 1885 1966 Lehrer Fotograf Heimatforscher Initiator des Freilichtmuseums Uwe Will 20 Dezember 1941 Zeichner Maler und BildhauerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Eilpe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eilpe im Kulturatlas Westfalen TSV Fichte Hagen 1863 e V Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungszahlen der Stadtteile Memento des Originals vom 12 Februar 2022 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hagen de Ralf Blank Stephanie Marra Gerhard E Solbach Hagen Geschichte einer Grossstadt und ihrer Region Klartext Verlag Essen 2008 S 54 55 Theodor Joseph Lacomblet Hrsg Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Band I von 779 bis 1200 Dusseldorf 1840 Urk 153 Digitalisat 1 Ralf Blank Stephanie Marra Gerhard E Solbach Hagen Geschichte einer Grossstadt und ihrer Region Klartext Verlag 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Geschichte einer Grossstadt und ihrer Region Klartext Verlag Essen 2008 S 347 348 Hagener Heimatbund e V Hrsg Eilpe Delstern Selbecke Band IV der Schriftenreihe Hagen einst und jetzt Red Alfons Rehkopp Hagen 1978 S 87 88 Markaner Familie Post 2 51 346388888889 7 4933333333333 Koordinaten 51 21 N 7 30 O Stadtteile von Hagen Altenhagen Ambrock Bathey Berchum Boele Boelerheide Brockhausen Dahl Delstern Eckesey Eilpe Elsey Emst Eppenhausen Fley Garenfeld Halden Haspe Helfe Hengstey Herbeck Hochschulviertel Hohenlimburg Holthausen Lennetal Mittelstadt Oberhagen Priorei Rummenohl Selbecke Vorhalle Wehringhausen Westerbauer Normdaten Geografikum GND 4094474 8 lobid OGND AKS VIAF 239470639 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eilpe amp oldid 235518811