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Temperguss lateinisch temperare massigen ist eine Gusseisen sorte die aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung und des Erstarrungsvorgangs nach dem metastabilen System des Eisen Kohlenstoff Diagramms graphitfrei erstarrt und als vorerst harter sproder Temperrohguss in der Gussform entsteht Eine anschliessende Warmebehandlung das Tempern bewirkt eine Gefuge umwandlung Der Zementit im Gussgefuge wird erst nach besonders langer Gluhzeit zum Zerfall gebracht Der dabei entstehende Graphit wird als Temperkohle bezeichnet und zeichnet sich durch seine charakteristische Knollchenform aus Durch diese Gestalt unterbrechen die Temperkohleflocken den Zusammenhang der metallischen Grundmasse nicht so ungunstig und mit potentieller Kerbwirkung wie die Grafitlamellen im Gusseisen mit Lamellengrafit Das ist der Hauptgrund warum Temperguss bessere mechanische Eigenschaften als normales Gusseisen mit Lamellengrafit aufweist und daher als zah und gut bearbeitbar bezeichnet werden kann Anhand des Bruchaussehens wird der Temperguss in schwarzen und weissen Temperguss unterteilt Inhaltsverzeichnis 1 Temperrohguss 2 Weisser Temperguss 2 1 Normung 2 2 Chemische Zusammensetzung 2 3 Herstellung Tempern 2 4 Gefugeausbildung 2 5 Eigenschaften und Verwendung 2 6 Anwendung 3 Schwarzer Temperguss 3 1 Normung 3 2 Chemische Zusammensetzung 3 3 Herstellung 3 4 Gefugeausbildung 3 5 Eigenschaften und Verwendung 4 Literatur 5 WeblinksTemperrohguss BearbeitenDas Gefuge des Temperrohgusses besteht aus Perlit und Ledeburit Es wird durch die Einstellung der chemischen Zusammensetzung in Abhangigkeit von der Wanddicke der zu giessenden Teile erreicht Fur alle Tempergusssorten ist die Summe des Gehalts von Kohlenstoff und Silizium von 3 7 bis 3 8 Prozent massgebend Bei hohen Siliziumgehalten und in starken langsam abkuhlenden Teilen kommt es haufig bereits bei der Erstarrung zur Grafitausscheidung Diese nesterartig angeordneten Lamellen fuhren zum Faulbruch Die Abstichtemperatur hat derart Einfluss auf das Makrogefuge denn je hoher sie liegt desto mehr arteigene oder Fremdkeime werden aufgeschmolzen und die Schmelze erstarrt somit exogen Auch hohe Gehalte an Kohlenstoff 2 6 bewirken eine exogene Erstarrung des Primaraustenits Weisser Temperguss BearbeitenNormung Bearbeiten Der weisse Temperguss ist in der DIN 1692 alt und in DIN EN 1562 neu seit 09 97 genormt Der alte Kurzname lautet GTW und der neue lautet GJMW Das Kurzzeichen besteht aus EN GJ fur Gusseisen M fur malleable cast iron Gluheisen und W fur white weiss unter anderem mussen mechanische Eigenschaften und oder chemische Zusammensetzung dem Kurzzeichen beigefugt werden Wenn erforderlich konnen zusatzliche Anforderungen angegeben werden beispielsweise EN GJMW 350 In der DIN EN 1562 sind funf Sorten erfasst Kurzzeichen Nummer Probendurchmesser mindest Zugfestigkeit Rm mindest Dehnung A3 4 mindest Dehngrenze Rp0 2EN GJMW 350 4 GTW 35 04 EN JM1010 6 mm 270 N mm 10 ka 9 mm 310 N mm 5 ka12 mm 350 N mm 4 ka15 mm 360 N mm 3 kaEN GJMW 360 12 GTW S38 12 EN JM1020 6 mm 280 N mm 16 ka 9 mm 320 N mm 15 170 N mm 12 mm 360 N mm 12 190 N mm 15 mm 370 N mm 7 200 N mm EN GJMW 400 5 GTW 40 05 EN JM1030 6 mm 300 N mm 12 ka 9 mm 360 N mm 8 200 N mm 12 mm 400 N mm 5 220 N mm 15 mm 420 N mm 4 230 N mm EN GJMW 450 7 GTW 45 07 EN JM1040 6 mm 330 N mm 12 ka 9 mm 400 N mm 10 230 N mm 12 mm 450 N mm 7 260 N mm 15 mm 480 N mm 4 280 N mm EN GJMW 550 4 GTW 55 04 EN JM1050 6 mm ka ka ka 9 mm 490 N mm 5 310 N mm 12 mm 550 N mm 4 340 N mm 15 mm 570 N mm 3 350 N mm Aufgrund von Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Dehngrenze an kleinen Proben mussen die Werte und die Messmethode zwischen Hersteller und Kaufer vereinbart werden zum Schweissen am geeignetsten Angaben in Klammern nach alter DIN 1692Chemische Zusammensetzung Bearbeiten Richtlinien der chemischen Zusammensetzung des Temperrohgusses Kohlenstoff 2 8 3 4 relativ hoch Silicium 0 4 0 8 relativ wenig Mangan 0 4 0 6 Schwefel 0 12 0 25 Phosphor 0 1 Kohlenstoff und Silicium mussen so aufeinander abgestimmt sein die Summe von Kohlenstoff und Silicium sollte 3 8 nicht ubersteigen dass auch die starksten Querschnitte eines Tempergussstucks nach der Erstarrung ein weisses grafitfreies Gefuge aufweisen Herstellung Tempern Bearbeiten Um einen weissen Temperguss zu erhalten wird der Temperrohguss untereutektisches weisses Gusseisen gegluht Gluhfrischen Damit wird der Kohlenstoffanteil im Gussstuck weitestgehend gesenkt Dadurch wird das Gussstuck im Randbereich etwas zaher Der Rohguss wird bei 1000 C etwa 60 120h in einer oxidierenden Atmosphare gegluht im Gasstrom getempert Dabei laufen folgende Reaktionen ab Reaktion 1 im Inneren des Gussteils Fe3C 3Fe C Reaktion 2 an der Oberflache des Gussteils C O2 CO2 Reaktion 3 eigentliche Entkohlung selbstlaufender Prozess CO2 C 2CO dazu kommt jetzt wieder O2 2CO 2CO2Der Zementit Fe3C des Gussstucks zerfallt in der ersten Reaktion in drei Eisen und ein Kohlenstoffatom Dieser Kohlenstoff reagiert an der Gussoberflache mit dem Sauerstoff und wird dadurch dem Gussteil entzogen Reaktion 2 Im Zuge des Bestrebens um einen Konzentrationsausgleich diffundiert weiter der Kohlenstoff aus dem Guss an den Rand des Gussstucks und verbindet sich mit dem Sauerstoff der umgebenden Luft Dadurch findet eine allmahliche Entkohlung des Werkstucks statt Reaktion 3 Gleichzeitig ballt sich der restliche Kohlenstoff im Kern des Gussstucks zu Temperkohleknollchen zusammen Die Entkohlung des Werkstucks ist stark abhangig von der Dauer des Tempervorgangs und von der Wanddicke des Gussstucks Eine gleichmassige Entkohlung entsteht nur bei einer Wanddicke von 2 3 mm bei dickeren Gussstucken findet nur eine Randentkohlung und ein Zerfall des Zementits Fe3C zu Eisen und Temperkohle statt Gefugeausbildung Bearbeiten nbsp Weisser Temperguss V 100 1Das Gefuge des weissen Tempergusses bei Wanddicken unter 3 mm besteht aus einer ferritischen Matrix und ganz wenig bzw keinen Temperkohleknollchen in der Mitte Bei Wanddicken uber 3 mm teilt sich das Gefuge des weissen Tempergusses in drei Bereiche auf Die entkohlte Randzone bestehend aus Ferrit Die Oberflache enthalt oft einen mit Oxiden durchsetzten Saum Der Ubergangsbereich bestehend aus einer ferritisch perlitischen Grundmatrix und einigen Temperkohleknollchen Die Kernzone bestehend aus einer perlitischen Grundmatrix und Temperkohleknollchen Die Entkohlungstiefe wird durch eine mitgegluhte Keilprobe ermittelt Ihr metallografischer Anschliff gibt Aufschluss uber die Gefugeausbildung Bei unsachgemassem Tempern konnen Gefugefehler auftreten Zum Beispiel konnen die Grafitnester zu sogenanntem Faulbruch fuhren sie sind schon im Rohguss entstanden Es kann auch eine Ruckentkohlungserscheinung auftreten dabei scheiden sich am Rand Carbide am Ferrit ab in Form von Sekundarzementit evtl Ledeburit Eigenschaften und Verwendung Bearbeiten Tempergusswerkstoffe sind aufgrund des Verfahrensablaufs bei der Gussstuckfertigung bevorzugt Die Begrenzung des Stuckgewichts von wenigen Gramm bis 100 Kilogramm ist herstellungsbedingt Dasselbe gilt fur die maximale Wanddicke von 20 30 mm Die Zugfestigkeit steigt mit der Wanddicke da der Perlitanteil zunimmt Durch entsprechende Vergutungsbehandlungen werden die qualitatsbestimmenden Eigenschaften mit grosser Genauigkeit und hoher Gleichmassigkeit eingestellt z B enge harteste Bereiche gute Zerspanbarkeit hohe Festigkeit und gute Giessbarkeit zudem schweissbar und verzinkbar Die Eigenschaften des weissen Tempergusses sind abhangig von der Wanddicke Sie sind aufgeteilt nach mechanischen Eigenschaften wie gute Bruchdehnung Wanddickenabhangig gute Zugfestigkeit steigt mit dem Perlitanteil gute Schwingfestigkeit gut schmiedbar verformbar hohe Zahigkeit physikalischen Eigenschaften wie gute Zerspanbarkeit gutes Schweissverhalten gut verzinkbar hohe Oberflachengute gute Korrosionsbestandigkeit durch Oxidschichten an der Randzone lasst sich thermochemisch harten Einsatzharten Anwendung Bearbeiten Dunnwandige Gussteile von guter Schwingfestigkeit fur spanende Bearbeitung auf Transferstrassen aufgrund der Duktilitat wird er fur Bauteile verwendet die dynamischen Beanspruchungen schwingend oder stossartig ausgesetzt sind und hohen mechanischen Kraften widerstehen mussen Fahrwerks und Lenkungsteile von Kraftfahrzeugen dokumentationspflichtige Sicherheitsbauteile Stell und Befestigungselemente fur den Schaltungsbau Fittings und Armaturen fur den Rohrleitungsbau zahlreiche Bauteile fur die Elektroindustrie aufgrund der thermischen elektrischen und magnetischen Eigenschaften tragende Elemente von Hochspannungs und Freileitungen Schalt Steuer und Getriebeelemente im Maschinen und Landmaschinenbau aufgrund der guten Vergiessbarkeit sowie der Moglichkeit von sehr dunnwandigen Konstruktionen mit reproduzierbarer Genauigkeit sind zu erwahnende Eigenschaften Fur die Herstellung von Schlossern und Beschlagen bieten Werkstucke aus Temperguss vielfaltige Moglichkeiten bestimmte Eigenschaften gezielt in dem Bauteilbereich zu schaffen in dem sie benotigt werden hat viele andere Werkstoffe ersetzt Schwarzer Temperguss BearbeitenNormung Bearbeiten Der schwarze Temperguss ist ebenfalls in DIN EN 1562 genormt Die alte Kurzbezeichnung GTS wurde ebenfalls ersetzt und lautet GJMB GJ steht hierbei fur Gusseisen M fur malleable cast iron Gluheisen und B steht fur Black schwarz Chemische Zusammensetzung Bearbeiten Der Temperguss hat allgemein eine untereutektische Zusammensetzung Aufgrund der metastabilen Erstarrung des Temperrohgusses liegt der Kohlenstoff in gebundener Form als Zementit Fe3C vor und ist somit grafitfrei Der Temperrohguss besitzt ein silberweisses Bruchgefuge und ist hart und sprode er ist dadurch fur die technische Verwendung praktisch ungeeignet Durch das Tempern zerfallt der Zementit und lost sich im Grundgefuge auf das bei Gluhtemperatur aus Austenit besteht Das schmelzflussige Eisen das zur Herstellung von schwarzem Temperguss verwendet wird hat folgende Zusammensetzung Kohlenstoff 2 2 9 Silizium 1 2 1 5 relativ hoch Mangan 0 4 0 6 Schwefel 0 12 0 18 Phosphor ca 0 1 Der Kohlenstoffgehalt ist geringer und der Si Gehalt hoher als beim weissen Temperguss Herstellung Bearbeiten Zur Herstellung wird zunachst Roheisen Stahlschrott Ferrolegierungen und Kreislaufmaterial vom Giess und Anschnittsystem der Gussstucke zum Vorschmelzen in den mit Heisswind Kupolofen gefuhrt Zur Einstellung der benotigten Giesstemperatur und der chemischen Zusammensetzung wird der Lichtbogenofen oder Induktionsofen nachgeschaltet Duplexverfahren Beim Tempern wird bei neutraler Atmosphare in zwei Stufen gegluht Aufgrund der neutralen Atmosphare wird hierbei das Gusseisen nicht entkohlt Der Zementit zerfallt infolge des hohen Kohlenstoff und Siliziumgehalts vollstandig in Ferrit und Temperkohle Fe3C 3Fe C Die Temperkohle entsteht durch das Ausscheiden des elementaren Kohlenstoffs beim Gluhen in Form von Knoten oder Flocken Das Erscheinungsbild dieser Knoten hangt von dem Mangan Schwefel Verhaltnis ab Dadurch erreicht der Werkstoff stahlahnliche Eigenschaften der Duktilitat Die erste Stufe dieser Warmebehandlung wird auch 1 Grafitisierungsstufe genannt Eutektische Carbide zerfallen und losen sich bei 940 960 C in einer Zeit von ca 20 h im Grundgefuge Austenit Dabei scheidet sich auch elementarer Kohlenstoff wie oben erwahnt als Temperknoten aus Das Gefuge besteht nun aus Austenit und Temperkohle Bei der zweiten Stufe die man auch als 2 Grafitisierungsstufe bezeichnet wird das Grundgefuge bestimmt Um die zweite Stufe einzuleiten wird die Temperatur auf ca 800 C abgesenkt Wird nun langsam mit 3 5 C pro h zwischen 800 und 700 C abgekuhlt oder mehrere Stunden zwischen 760 und 680 C die Temperatur gehalten so erfolgt eine stabile eutektoide Umwandlung g a C Der Kohlenstoff hat somit die Moglichkeit aus dem Austenit zu der bereits bestehenden Temperkohle zu diffundieren und deren Bestandteil zu werden Das Gefuge besteht dann aus Ferrit Matrix und Grafit und eventuellen Resten des Perlits Die Temperkohle ist uber den gesamten Querschnitt der Probe gleichmassig verteilt Der Werkstoff ist sehr weich und besteht aus Ferrit und Grafit Bsp GJMB 350 Bei der schnellen Abkuhlung zwischen 800 und 700 C an der Luft wird der eutektoide Bereich schnell durchlaufen und es entsteht ein eutektoid metastabil erstarrtes Gefuge aus Perlit Durch sehr schnelles Abkuhlen entsteht ein martensitisches Gefuge Nach dem Tempern kann noch angelassen werden Bei beispielsweise 600 C entsteht GJMB 700 bei 700 C GJMB 450 Bei 620 C wird der Perlit eingeformt globularer Zementit Kennzeichnend fur schwarzen Temperguss ist dass das Gefuge bis auf eine schmale Randzone von 0 2 mm Tiefe ohne Temperkohle auf Grund der nichtentkohlenden Gluhung wanddickenunabhangig ist Gefugeausbildung Bearbeiten In der ersten Gluhstufe zerfallt der Zementit des Ledeburits bei 950 C zu Austenit und Temperkohle Wahrend der zweiten Gluhstufe zerfallt der Austenit zu Ferrit und Temperkohle Das Grundgefuge hangt von der Abkuhlungsgeschwindigkeit im eutektoiden Bereich ab Ferritisches Grundgefuge Durch langsames Abkuhlen zwischen 700 und 800 C Genaueres s Herstellung findet die eutektoide Umwandlung unter stabilen Bedingungen statt g a C Der Ferrit bildet die Matrix und die Temperkohle liegt gleichmassig verteilt vor wenn in allen Bereichen der Probe in etwa dieselben Abkuhlungsbedingungen galten Je weniger Mangan und Schwefel vorhanden sind umso kompakter ist die Temperkohle ausgebildet Mangan und Schwefel hindern den Grafit daran sich in Kugelform zu agglomerieren woraus die zerkluftete und knotenformige Ausbildung der Temperkohle folgt Perlitisches Grundgefuge Durch das Erwarmen auf 700 800 C schnelles Abkuhlen vorangegangenes Abschrecken s Herstellung erstarrt der Werkstoff metastabil zu Perlit g a Fe3C Hier bildet der Perlit das Grundgefuge Auch bei dieser Erstarrung kann die Temperkohle unterschiedlich ausgebildet sein Martensitisches Grundgefuge Bei sehr schneller Abkuhlung entsteht das martensitische Gefuge Die Diffusion wird durch die sehr hohe Abkuhlungsgeschwindigkeit unterdruckt Durch den teilweisen Zusammenfall des Raumgitters entsteht ein durch den Kohlenstoff verzerrtes und verspanntes Gitter es entsteht Martensit Das Vergutungsgefuge entsteht durch das Anlassen des martensitischen Gefuges oder durch gesteuerte Abkuhlung auf dieses Gefuge Mischgefuge Es konnen auch ferritisch perlitische Gefuge entstehen Das geschieht wenn die eutektische Erstarrung teilweise stabil und metastabil stattfindet Schmelze g C stabil und Schmelze g Fe3C metastabil Die eutektoide Umwandlung verlauft wieder metastabil Zu erwarten ist ein Gefuge mit je nach Abkuhlungsgeschwindigkeit unterschiedlich viel Perlit und Ferritanteil und Temperkohle Die Temperkohle kann unterschiedliche Formen Grossen und Anordnungen besitzen Eigenschaften und Verwendung Bearbeiten nbsp Rohrfitting aus schwarzem Temperguss GJMB Im Allgemeinen besitzt schwarzer Temperguss eine gute Giessbarkeit weiter ist er leichter zerspanbar als GJMW Siehe Zerspanbarkeit von Gusseisen hartbar vergutbar und oberflachenhartbar fur Flamm und Induktionshartung Er findet unter anderem seine Anwendung fur Kolben Zahnrader Triebswerksteile und dickwandige Bauteile wie Motorgehause Ferritischer GJMB 350 Dieses Gefuge weist zwar eine massige Zahigkeit auf hat aber eine gute Dehnbarkeit und eine ausgezeichnete Zerspanbarkeit Dieser Werkstoff wird dort eingesetzt wo Anspruche an die Zerspanbarkeit gegeben sind Er ist fur thermophysikalische Hartungen nach einer Doppelerwarmung geeignet Die Harte des Werkstoffs entspricht 150 HBW 30 das entspricht 160 HV10 Perlitischer GJMB 450 Dieser Werkstoff hat eine bessere Festigkeit und ahnliche Zahigkeit wie GJMB 350 Harten bis 600 HV10 ist nach einer vorangegangenen Doppelerwarmung moglich Die Harte des Werkstoffs entspricht 150 200 HBW 30 das entspricht 160 210 HV10 GJMB 550 Die Zerspanbarkeit dieses Werkstoffs ist nicht so gut wie die der vorangegangenen Gefuge Vergleicht man sie aber mit der eines Schmiedestahls gleicher Festigkeit so ist sie hervorragend Hier ist sogar eine thermophysikalische Hartung moglich ohne eine vorherige Doppelerwarmung Die Harte des Werkstoffs entspricht 180 230 HBW 30 das entspricht 190 240 HV10 GJMB 650 Hier ist vorwiegend die Festigkeit gefragt Dieser Werkstoff hat kurzbruchige Spane Es kann alternativ fur Schmiedestahle eingesetzt werden Die Harte des Werkstoffs entspricht 210 260 HBW 30 das entspricht 220 270 HV10 GJMB 700 Vergutungsgefuge Dieselben Eigenschaften und Verwendungen wie bei GJMB 650 Die Harte des Werkstoffs entspricht 240 290 HBW 30 das entspricht 250 300 HV10 Literatur BearbeitenTemperguss ein duktiler Gusseisenwerkstoff Bundesverband der deutschen Giesserei Industrie Technische Publikation 2011 Hermann Schumann Heinrich Oettel Metallografie 14 Auflage Wiley VCH Verlag Weblinks BearbeitenOnline Portal des Bundesverbands der Deutschen Giesserei IndustrieNormdaten Sachbegriff GND 4184699 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Temperguss amp oldid 232664410