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Induktionsofen sind Ofen mit denen Metalle mithilfe induktiver Erwarmung durch elektrischen Strom erwarmt und geschmolzen werden konnen Die Erwarmung erfolgt mittels elektromagnetischer Induktion und Erzeugung eines Wirbelstromes in dem metallischen und somit elektrisch leitfahigen Schmelzgut Schnitt durch einen Induktionsofen Tiegelbauform 1 Schmelze 2 Wassergekuhlter Induktor 3 Blechpakete 4 TiegelDer Induktionsofen ubertragt die Energie auf das Schmelzgut mittels eines Induktors einer fur diesen Zweck speziell aufgebauten und ublicherweise gekuhlten Spule Diese Induktoren gibt es in vielen Ausfuhrungen und Variationen und sie werden meistens fur jeweilige Ofenbauform oder auch einzelne Werkstucke in der Form speziell angepasst und gefertigt Induktionsofen werden oft als sogenannte Tiegelofen ausgefuhrt Dabei befindet sich der wassergekuhlte Induktor ausserhalb des elektrisch nicht leitfahigen Tiegels Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Anwendungsarten 3 Funktionsweise 3 1 Induktionsspule 3 2 Wechselstromquelle 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAllgemeines Bearbeiten nbsp Geoffneter Induktionsofen fur Eisen bei einer Eisengiesserei Induktionsofen sind trotz der Verluste des oft zur Speisung erforderlichen Inverters Umrichters effizienter als andere Erwarmungsmethoden denn die Energie wird direkt in das Schmelzgut induziert die Warme entsteht also direkt im Schmelzgut und muss nicht wie bei anderen Methoden der Erwarmung durch Warmeleitung strahlung oder Konvektion ubertragen werden Die Induktoren weisen einen sehr niedrigen Leistungsfaktor auf Daher enthalten fast alle Induktionsofen grosse Kondensatoren zur Blindleistungskompensation So wird sichergestellt dass das Stromnetz oder der Umrichter annahernd nur Wirkleistung bereitstellen muss Vergleich Einordnung der erreichbaren Leistungsdichte Erwarmungsart Leistungsflussdichtein W cm2Konvektion Warmemitnahme durch Molekularbewegung 0 5Strahlung Elektroofen Muffelofen 8 0Beruhrung Warmeleitung Kochplatte Salzbad 20 0Flamme Brenner bis gt 1 000 0Induktionserwarmung 30 000 0Laser Schweissen Harten Schneiden gt 100 000 0Anwendungsarten BearbeitenDie industrielle Induktionserwarmung wird hauptsachlich fur folgende Anwendungen gebraucht Harten Gluhen Anlassen Schmelzen Loten und Schweissen Warmumformung Oberflachenbearbeitung Uberziehen mit Kunststoffen etc Induktionsofen zum Erwarmen sind meistens Anlagen mit auf einer Seite montierter offener Spule oder mit einem Induktor in den die zu erwarmenden Teile ein oder durch ihn durchgefuhrt werden Gerate mit Leistungen von einigen kW sind dabei als Tischgerat verfugbar wahrend grosse Anlagen etwa zur Erwarmung von Schmiedestucken oder zum Erwarmen von Aluminium Pressbolzen Leistungen im Bereich mehrerer MW aufweisen und die Grosse eines Containers haben konnen Die Fortschritte in der Leistungselektronik haben in den vergangenen Jahrzehnten erhebliche Verbesserungen hinsichtlich der Baugrosse des Wirkungsgrades und der Prozessfuhrung ermoglicht In Giessereien dienen Induktionsofen als Tiegelofen zum Schmelzen von Gusseisen und anderen Metallen Hier verursacht das Feld der Ofenspule nicht nur eine Erwarmung sondern bei geeigneter Wahl der Frequenz auch eine Bewegung der Schmelze etwa um Legierungsbestandteile untermischen zu konnen Der Leistungsbereich solcher Anlagen erstreckt sich von 50 kW bis 16 MW wobei bei Gusseisen Leistungsdichten von bis zu 1 MW je Tonne Ofeninhalt moglich sind Zum Erschmelzen hochlegierter Stahle oder fur die Vakuumhartung existieren Induktionsofen die unter volligem Luftabschluss oder Vakuum und somit unter Ausschluss von Oxidation arbeiten Rinnenofen sind induktiv beheizte Aggregate die sowohl beim Schmelzen von Nichteisenmetallen als auch als Speicher und Warmhalteaggregat fur Gusseisen zum Einsatz kommen Funktionsweise BearbeitenInduktionsofen bestehen aus einer Spule und einer Wechselstromquelle Induktionsspule Bearbeiten nbsp Eine wassergekuhlte Induktionsspule hat ein Rohr zum Gluhen gebrachtKernstuck des Induktionsofens ist die Induktionsspule Die Induktionsspulen werden auch Induktoren genannt Sie sind in der Regel wassergekuhlt 1 da schon bei kleinen Anlagen P gt 5 kW Blindstrome von bis zu 1 000 A auftreten Der Induktor wird von Wechselstrom durchflossen dadurch baut sich insbesondere in seinem Inneren ein magnetisches Wechselfeld auf Das zu erwarmende oder zu schmelzende Material bildet quasi eine zweite kurzgeschlossene Spule in der eine Spannung induziert wird die Wirbelstrome zur Folge hat Dieser Strom fuhrt zu einer Erwarmung des Materials wobei die Warme nicht von der Oberflache her in das Material gelangt sondern in diesem selber entsteht Die Form des Induktors ahnelt einer Spule ist jedoch je nach Anforderung geformt Oft besteht die Spule aus Rohr Wasserkuhlung beim Induktionskochfeld besteht sie aus Hochfrequenzlitze Magnetische Werkstoffe Permeabilitat m 100 bis 500 erwarmen sich aufgrund der zusatzlich zur Wirbelstrom Erwarmung auftretenden Hysterese Erwarmung Ummagnetisierungsverlust schneller als nicht magnetische Permeabilitat m 1 Wechselstromquelle Bearbeiten Die elektrische Leistung wird aus dem Stromnetz bezogen Im Gegensatz zu reinen Netzfrequenz Anlagen und den fur hohere Frequenzen fruher eingesetzten rotierenden Frequenzumformern wird der Netzstrom z B mit einer Thyristor Drehstrom Gleichrichterbrucke in einen steuer oder regelbaren Gleichstrom umgewandelt und uber eine Gleichstrom Glattungsdrossel einem Thyristor Wechselrichter zugefuhrt der den Gleichstrom in Einphasen Wechselstrom mit der gewunschten Frequenz wandelt Durch die Einschaltung einer entsprechend ausgelegten Kondensatorenbatterie wird die von der magnetischen Kopplung zwischen Spule und Charge abhangige Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung in der Ofenspule kompensiert sodass der Wechselrichter nur die benotigte Wirkleistung liefern muss Da die Stromeindringtiefe abhangig von der Betriebsfrequenz ist werden je nach Anwendung hohere Frequenzen erzeugt Der Bereich der anwendbaren Frequenzen wird in Niederfrequenz 50 bis 500 Hz Mittelfrequenz 0 5 bis 50 kHz und Hochfrequenz 50 kHz bis 30 MHz unterteilt wobei die Eindringtiefen gt 8 mm im Niederfrequenzbereich und etwa 0 1 mm im Hochfrequenzbereich betragen Die Abhangigkeit der Eindringtiefe als Funktion der Frequenz wird mit dem Skin Effekt beschrieben Umrichter fur Niederfrequenz arbeiten mittels Thyristor Umrichter aus der Netzfrequenz Im Mittel bis unterem Hochfrequenzbereich werden Umrichter mit Leistungs MOSFETs MOS Transistoren oder IGBT Umrichter verwendet Im MHz Bereich kommen nach wie vor noch Senderohren zum Einsatz Im ISM Band um 27 MHz werden Leistungsoszillatoren mit der Huth Kuhn Schaltung eingesetzt Je nach Ausfuhrung des Induktionsgenerators beziehungsweise Umrichters muss der Induktor eine gewisse Induktivitat aufweisen Ist dies nicht der Fall lauft der Umrichter unangepasst und die Leistung kann nicht richtig auf das zu erwarmende Werkstuck ubertragen werden Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Induktionsofen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Leistungsberechnung Induktionsofenhersteller wie auch weitere Infos Induktives Harten und Erwarmen weitere InfosEinzelnachweise Bearbeiten https www herold gefrees de de eisengiesserei processNormdaten Sachbegriff GND 4161587 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Induktionsofen amp oldid 218967256