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David Fuze Fiuczynski 5 Marz 1964 in Newark New Jersey ist ein US amerikanischer Jazz Fusion Gitarrist und Musikwissenschaftler dessen Musik haufig Einflusse verschiedener Genres und Kulturen miteinander vermischt Neben seiner Tatigkeit als Studio und Livegitarrist fur verschiedene Kunstler ist er auch solo und als Mitglied verschiedener Bands wie beispielsweise der Screaming Headless Torsos und Hasidic New Wave bekannt geworden Ausserdem ist er seit den 1990er Jahren als Dozent fur Gitarrenspiel am Berklee College of Music in Boston tatig 1 Schwerpunkte seiner Lehr und Forschungstatigkeit sind u a musikalische Improvisations und Kreativitatstechniken die mikrotonale Musik und das Spiel mit der bundlosen Gitarre David Fiuczynski im Jahr 2006Fiuczynskis Stil des Gitarrenspiels wird durch die Verwendung von Doppelhalsgitarren gepragt die meist mit einem herkommlichen und mit einem bundlosen sechs oder zwolfsaitigen Hals ausgestattet sind Letzteren nutzt er haufig zum Spiel von Vierteltonen und anderen Mikrointervallen Ausserdem experimentiert er mit pentatonischen Tonleitern und Tonsystemen und studiert dazu u a arabische iranische indische afrikanische und osteuropaische Musik Als wichtige Impulsgeber fur sein Gitarrenspiel nennt er u a Jimi Hendrix James Blood Ulmer und Sonny Sharrock 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 1983 1997 1 3 1998 bis heute 2 Diskographie Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten David Fiuczynski 1964 in Newark New Jersey als Sohn eines deutschen Vaters und einer afroamerikanischen Mutter geboren wuchs zunachst im benachbarten Somerset auf verbrachte dann aber den grossten Teil seiner Jugend vom achten bis zum neunzehnten Lebensjahr in Neuss und spater in Monchengladbach 4 Fiuczynski der in seiner Musik haufig versucht musikalische Stilgrenzen zu uberwinden fuhrt dies zum Teil auf die unterschiedlichen Einflusse in seiner Jugend zuruck wo er neben der amerikanischen Kultur auch die deutsche Malerei und Musik so z B Nina Hagen Kraftwerk und die Neue Deutsche Welle kennenlernte Weitere wichtige Einflusse seien die Plattensammlungen seiner Eltern gewesen neben den Klassik Schallplatten seines Vaters hatten ihn vor allem die Jazzplatten seiner Mutter beeinflusst 5 Nachdem Fiuczynski im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierspiel begonnen hatte wechselte er einige Jahre spater zur E Gitarre und nahm Unterricht beim Dusseldorfer Markus Wienstroer Zu dieser Zeit interessierte Fiuczynski sich vor allem fur das Gitarrenspiel von John McLaughlin und Allan Holdsworth jedoch auch fur Punk Rock und Bands wie Van Halen 2 3 1983 1997 Bearbeiten 1983 kehrte er in die USA zuruck um ein Studium am Hampshire College in Amherst Massachusetts aufzunehmen Nachdem er in den ersten drei Semestern ausschliesslich Musikkurse belegt hatte entschloss er sich zu einem Musikstudium ans renommierte New England Conservatory of Music in Boston zu wechseln wo er von Mick Goodrick und George Russell unterrichtet wurde und sein Studium 1989 mit einem Bachelor Grad abschloss im Jahr 2008 holte er seinen Master Abschluss nach Er tourte auch mit Russells Band und arbeitete zu dieser Zeit ausserdem mit Bernie Worrell Bob Moses Muhal Richard Abrams und Ronald Shannon Jacksons Decoding Society 6 Im selben Jahr zog es ihn nach New York City wo er die experimentelle Fusion Rock Band Screaming Headless Torsos grundete Parallel beschaftigte er sich zu dieser Zeit mit der Musik Indiens und verfolgte noch verschiedene andere Projekte Im Jahr 1992 reiste er nach Marrakesch und spielte dort mit einheimischen Berber Musikgruppen die er auch zur Weltausstellung 1992 in Sevilla begleitete 2 1993 wirkte er als Gitarrist auf Meshell Ndegeocellos erstem Soloalbum Plantation Lullabies mit Mit seinem ehemaligen Kommilitonen dem Keyboarder John Medeski der zu dieser Zeit schon mit dem Jazz Trio Medeski Martin amp Wood bekannt geworden war nahm Fiuczynski 1994 seine erste von Kritikern geschatzte Platte Lunar Crush auf Die zehn Eigenkompositionen des von Jim Payne produzierten Albums sind durch eine musikalische Mischung aus Funk Hip Hop Jazz und Rock gepragt 7 Beteiligt waren auch Fima Ephron Bass und Jojo Mayer Schlagzeug also damalige Mitglieder bzw mit Gene Lake ebenfalls Schlagzeug ein zukunftiges Mitglied der Screaming Headless Torsos Im folgenden Jahr spielte Fiuczynski mit Reggie Washington Marlon Browden und dem Saxophonisten Avram Fefer im Free Funk Ensemble The Tone Poets Ausserdem fuhrte Fiuczynski seinen musikalischen Crossover Ansatz fort und begrundete weitere Projekte wie Black Cherry Acid Lab und KiF mit denen er spater Platten veroffentlichte Die Musik auf Screaming Headless Torsos dem Debutalbum seiner gleichnamigen Band aus demselben Jahr erinnerte David R Adler vom All Music Guide teilweise an eine wutendere Version von Living Colour mit unendlich mehr Funk 8 Etwa zur selben Zeit kam er in Kontakt mit Frank London und Greg Wall die ihn fur ihre Avantgarde Jazz Gruppe Hasidic New Wave gewannen mit der er zwischen 1997 und 2001 funf Alben aufnahm Die Band gehorte zur Szene um John Zorn und die New Yorker Knitting Factory David Fiuczynski engagierte sich vor allem in den 1990er Jahren in der Black Rock Coalition einer Non Profit Organisation zur Forderung schwarzer Rockmusiker die 1985 von Living Colour Mitglied Vernon Reid dem Musikjournalisten Greg Tate und dem Musikproduzenten Konda Mason gegrundet wurde 1998 bis heute Bearbeiten nbsp David Fiuczynski beim Moers Festival am 28 Mai 2007Im Oktober 1998 wurde Fiuczynski fur sein musikalisches Wirken fur einen CalArts Alpert Genius Award in the Arts nominiert 4 Im selben Jahr grundete er aus Unzufriedenheit mit der Veroffentlichungspolitik seiner bisherigen Plattenfirmen sein eigenes Plattenlabel FuzeLicious Morsels unter dem er seitdem seine eigenen Werke veroffentlicht Schliesslich kaufte er sogar die Rechte an den ersten beiden Platten der Screaming Headless Torsos zuruck um diese auf seinem Label wiederzuveroffentlichen Beim Betrieb des Labels wurde er von seiner Frau der Jazzsangerin Lian Amber unterstutzt Auf seinem Solo Album JazzPunk aus dem Jahr 2000 interpretierte Fiuczynski unter Mitwirkung von Billy Hart Santi Debriano des E Cellisten Rufus Cappadocia und der Torsos Mitglieder Gene Lake und Daniel Sadownick u a Stucke von Chopin Jimi Hendrix Chick Corea John Philip Sousa und Duke Ellington 9 Auf seinen Alben KiF und KiF Express 2003 bzw 2008 kombinierte er nun uberwiegend in Eigenkompositionen Rock und Funkmusik mit Elementen des Klezmer der nordafrikanischen Musik und der Musik des mittleren und fernen Ostens 10 11 Auf KiF wirkten erneut Lake Sadownick und Cappadocia mit Letzterer der sonst in Matt Darriaus Paradox Trio spielt beteiligte sich an mehreren Kompositionen des Albums Als Gastmusiker wirkten Fiuczynskis Frau Lian Amber die auch als Produzentin fungierte und Matt Darriau mit Im Gegenzug sprang Fiuczynski bei Livekonzerten mehrfach fur den Gitarristen des Paradox Trios Brad Shepik ein Fiuczynski absolvierte Auftritte bei verschiedenen Jazzfestivals Montreux Newport North Sea Jazz Festival Montreal u a und tourte mehrmals durch Europa Nord und Sudamerika Japan und Sudafrika teilweise mit seinen eigenen Projekten jedoch auch mit Kunstlern wie Stewart Copeland Cuong Vu Victor Bailey und der Jazzpianistin Hiromi Uehara u a Glastonbury 2007 Im Jahr 2011 tourt er u a mit Jack DeJohnette und Rudresh Mahanthappa Am 8 April 2011 wurde er mit einem Guggenheim Stipendium fur seine Verdienste im Bereich der Musikkomposition ausgezeichnet 12 13 Diskographie Auswahl BearbeitenDavid Fiuczynski hat als Gitarrist auf annahernd 100 Platten bedeutender Kunstler mitgewirkt z B bei Muhal Richard Abrams Freak Power Scritti Politti Cindy Blackman Charles amp Eddie Franz Koglmann Ronald Shannon Jackson Steve Coleman Jazz Passengers Jack Walrath Frank London Billy Hart Don Pullen Gongzilla Bernie Worrell bei seiner Berklee Kollegin Terri Lyne Carrington auf dem Soundtrack von Batman amp Robin und auf den ersten beiden grammynominierten Alben von Meshell Ndegeocello unter eigenem NamenDavid Fiuczynski amp John Medeski Lunar Crush Gramavision 1994 Jazzpunk Fuzelicious Morsels 2000 Amandala Fuzelicious Morsels 2001 Black Cherry Acid Lab Fuzelicious Morsels 2002 Aufnahmen des gleichnamigen Bandprojekts u a mit Ahmed Best und Mark Shim aus den Jahren 1996 98 Kif Fuzelicious Morsels 2003 Boston T Party 2006 zusammen mit Dennis Chambers Jeff Berlin und T Lavitz Kif Express Fuzelicious Morsels 2008 David Fiuczynksi s Planet Microjam RareNoiseRecords 2012 Flam Blam Pan Asian MicroJam Hommage a J Dilla et Olivier Messiaen RareNoise 2016 Philipp Gerschlauer amp David Fiuczynski Mikrojazz RareNoise Records 2017 mit Jack DeJohnette Matt Garrison Giorgi Mikadze Mit den Screaming Headless Torsos Screaming Headless Torsos 1995 Warner Discovery 2002 als 1995 wiederveroffentlicht Live 1996 VideoArtsMusic 2001 wiederveroffentlicht Amandala 2001 reine Instrumentalplatte als David Fiuczynki s Headless Torsos 2005 2005 FuzeLicious Morsels Choice Cuts 2006 FuzeLicious Morsels Mit Hasidic New Wave Jews and the Abstract Truth 1997 Knitting Factory Works 192 Psycho Semitic 1998 Knitting Factory Records 203 Live in Krakow 1998 Not Two Records aufgenommen auf dem Judischen Kulturfestival in Krakau 1998 Kabalogy 1999 Knitting Factory Records JAM 239 From the Belly of Abraham 2001 Knitting Factory Records 294 in Kooperation mit Alioune Faye und der senegalesischen Perkussionsgruppe Yakar RhythmsWeblinks BearbeitenDavid Fiuczynski bei AllMusic englisch Fiuczynski erklart seine Art des Gitarrenspiels bundlose Gitarre Vierteltone in einem Video auf archive org in der Reihe Inner Jazz Episode 1 produziert von David Carlos Valdez David Fiuczynski bei DiscogsEinzelnachweise Bearbeiten Faculty Biography fur David Fiuczynski auf den Seiten des Berklee College of Music abgerufen am 14 April 2011 a b c Interview He Puts the Fuze in Fusion An Interview with Dave Fuze Fiuczynski gefuhrt von Brian L Knight fur The Vermont Review abgerufen am 14 April 2011 a b Interview David Fiuczynski life as a jazz punk Memento vom 12 Oktober 2006 im Internet Archive gefuhrt von Carina Prange fur jazzdimensions de veroffentlicht am 22 Mai 2000 a b Portrat Fiuczynskis Memento vom 17 Dezember 2009 im Internet Archive auf jazz com Interview David Fiuczynski The Mind of a Headless Torso gefuhrt von Arturo Mora Rioja fur tomajazz com im Jahr 2006 abgerufen am 14 April 2011 Eintrag fur David Fiuczynski in Ian Carr Digby Fairweather Brian Priestley The Rough Guide to Jazz Rough Guides Ltd London 2004 3 Auflage S 263 Plattenbesprechung zu Lunar Crush verfasst von Richard S Ginell im Allmusic Plattenbesprechung zum Album Screaming Headless Torsos der gleichnamigen Band verfasst von David R Adler im All Music Guide Plattenbesprechung zum Album JazzPunk verfasst von David R Adler im All Music Guide Plattenbesprechung zum Album KiF Express vom 21 November 2008 verfasst von Phil DiPietro fur allaboutjazz com Plattenbesprechung zum Album KiF Memento vom 12 Juni 2011 im Internet Archive vom 16 Mai 2003 verfasst von Frank Bongers fur jazzdimensions de Meldung Congrats to jazz Guggenheim fellows vom 8 April 2011 im Internetangebot der Jazz Journalists Association John Simon Guggenheim Foundation David Fiuczynski In gf org Abgerufen am 13 Februar 2016 englisch Normdaten Person GND 134882857 lobid OGND AKS LCCN no98023886 VIAF 79177368 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fiuczynski DavidALTERNATIVNAMEN Fiuczynski Dave Fuze Spitzname KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Jazz Fusion GitarristGEBURTSDATUM 5 Marz 1964GEBURTSORT Newark New Jersey USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title David Fiuczynski amp oldid 222446285