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Humiria balsamifera ist eine Pflanzenart in der Familie der Humiriaceae Sie ist im nordlicheren Sudamerika heimisch Das Holz ist hart und sehr bestandig weshalb es international gehandelt und verarbeitet wird oft unter den Handelsnamen Tauroniro Sie findet auch als Heilpflanze Verwendung Humiria balsamiferaBlutenstand Ajuruteua Halbinsel Braganca Para BrasilienSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie HumiriaceaeGattung HumiriaArt Humiria balsamiferaWissenschaftlicher NameHumiria balsamiferaAubl Anschnitt der Rinde eines Stammes von Humiria balsamifera Humiriaceae Ajuruteua Halbinsel Braganca Para BrasilienFruchtstand mit unreifen Fruchten von Humiria balsamifera Humiriaceae Ajuruteua Halbinsel Braganca Para Brasilien Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht und Samen 1 4 Inhaltsstoffe 2 Vorkommen 3 Nutzung 3 1 Medizinische Verwendung 3 2 Repellent 3 3 Holznutzung 3 4 Holzeigenschaften 4 Systematik 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 Weiterfuhrende Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Humiria balsamifera wachst als immergruner bei manchen Varietaten niedriger Strauch oder meist als kleiner bis grosser Baum und kann Wuchshohen von 27 bis 37 Meter erreichen Der meist zylindrische Stamm weist Langen von 18 bis 21 Meter auf Der Durchmesser des Stamms liegt haufig bei 0 50 bis 0 70 Meter vereinzelt sogar bis zu 1 20 Meter Das Holz ist hart Die Zweige sind je nach Varietat fast stielrund bis abgeflacht sie konnen durch die herablaufende Blattbasis geflugelt sein Die Rinde der Zweige ist behaart oder kahl 1 Die Art fuhrt einen rotlichen Balsam oder ein Oleoresin Die grauliche Borke ist dick und rissig Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind gestielt bis sitzend oder pseudo gestielt Die kahle einfache mehr oder weniger ledrige dunne oder dicke flexible oder oft steife Blattspreite ist in der Form variabel Haufige Spreitenformen sind elliptisch verkehrt eiformig oder langlich Die Spreitenbasis ist meist etwas herablaufend bei einigen Varietaten ist sie mehr oder weniger spitz zulaufend keilformig bis stumpf manchmal abrupt in einen geflugelten Blattstiel verschmalert seltener abgerundet bis stumpf Das obere Ende der Blattspreite ist beispielsweise abgerundet bis stumpf oder gestutzt und ofters eingebuchtet manchmal stachelspitzig bis spitz oder zugespitzt Die auch bzgl der Grosse sehr variable Spreite kann eine Lange von 18 cm und eine Breite von 7 cm erreichen Die Blattoberseite ist kahl oder selten behaart Die Mittelrippe ist auf der Blattoberseite auffallig und auf der Blattunterseite erhaben Die Blattunterseite ist nahe dem Blattrand drusig punktiert Die dunnen Seitennerven sind bei einem Abstand von 3 bis 5 mm ausgebreitet etwas erhaben sowie auffallig und gebogen sie vereinigen sich nahe dem Spreitenrand Der Blattrand ist ganz bis schwach gekerbt Die Nebenblatter sind klein und fallen fruh ab oder fehlen 1 Blutenstand und Blute Bearbeiten Fast end oder seitenstandig stehen die 1 5 bis 6 cm langen Blutenstandsschafte die in typischer Weise geflugelt oder einfach kantig sind Auch die gedrungene und steife Blutenstandsrhachis kann mehr oder weniger geflugelt sein und ist mehr oder weniger dicht kurzborstig behaart oder kahl Viele Bluten stehen in fastendstandigen achselstandigen und dichotomen oder abwechselnd verzweigten schirmrispigen Blutenstanden oft in zusammengesetzten rispigen Gesamtblutenstanden zusammen Die bestandigen Tragblatter Brakteen sind bei einer Lange von 0 5 bis 3 mm dreieckig oder eiformig Die gegliederten Blutenstiele sind im unteren 1 bis 2 mm langen Teil steif sowie flaumig behaart und im oberen 0 5 bis 2 mm langen Teil dick sowie kahl oder selten kurzborstig behaart 1 Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle 2 Die funf kurzen 1 bis 2 mm langen und dicklichen fast kreisformigen oder eiformigen sich dachziegelartig uberlappenden imbrikaten Kelchblatter sind becherformig verwachsen sie sind selten aussen kurz borstig behaart und der Rand ist bewimpert ansonsten sind sie kahl Die funf freien relativ dicken kahlen oder selten aussen flaumig behaarten weissen oder grunlich weissen Kronblatter sind bei einer Lange von 4 5 bis 7 mm und einer Breite von 1 bis 1 6 mm eilanzettlich mit rundspitzigem oberen Ende Die 20 Staubblatter stehen in einem Kreis Die aufrechten steifen 4 bis 5 mm langen Staubfaden sind auf etwa der unteren Halfte zu einer Rohre verwachsen dabei wechseln zehn langere mit zehn kurzeren ab und die freien Bereiche sind dicht papillos Die bei einer Lange von 0 8 bis 1 mm eiformigen Staubbeutel sind oberhalb ihrer Basis dorsifix und das zungenformige oder eilanzettliche Konnektiv ist viel langer als die zwei fast kugeligen weich behaarten Theken die fast seitlich an der Innenseite der Basis ansetzen sie offnen sich wenn sie weggezogen werden Der den Fruchtknoten umgebende Diskus wird aus 20 langlichen dicken an ihrer Basis verwachsenen kahlen Schuppen gebildet Funf Fruchtblatter sind zu einem oberstandigen funfkammerigen eiformigen Fruchtknoten verwachsen der an seinem oberen Ende etwas weich behaart aber sonst kahl ist Jede Fruchtknotenkammer enthalt zwei anatrope hangende Samenanlagen und besitzt zwei Integumente Der aufrechte saulenformige dickliche Griffel ist mehr oder weniger rau behaart aber am oberen Ende kahl und mindestens so lang wie die Staubfaden Die dicken Narben sind sternformig gelappt und kopfig 1 Frucht und Samen Bearbeiten Die bei einer Lange von 10 bis 15 mm und bei einem Durchmesser von 5 bis 8 mm relativ kleine kahle Steinfrucht ist eiformig bis ellipsoid Das schwarzliche Epikarp ist dunn Das fleischige Mesokarp ist mehr oder weniger suss aromatisch und essbar 3 Das holzige harte Endokarp Steinkern ist ellipsoid langlich sowie an seiner Basis stumpf oder gerundet und besitzt zehn feine Streifen diese gleich weit entfernten Streifen markieren funf longitudinale schmale Klappen die sich mit funf Vertiefungen am oberen Ende abwechseln Keimoffnungen 4 Jede Fruchtknotenkammer entwickelt sich zu jeweils zwei uberlagerten Kammern die jeweils nur einen Samen enthalten manchmal ist auch nur in einer dieser Kammern ein Samen entwickelt und fertil So enthalt eine Frucht oft nur ein bis vier entwickelte Samen 1 Die Samen sind bei einer Lange von 3 bis 5 mm fast birnenformig ellipsoid oder langlich mit einem spitzen oberen Ende Das aussere Episperm ist schuppig und das innere Tegmen hautig Es ist ein fleischiges Endosperm vorhanden 1 Inhaltsstoffe Bearbeiten Calciumoxalat kommt als Druse in den Blattern und als Druse sowie Einzelkristall in den Sprossachsen vor Die aus der Rinde gewonnene Droge enthalt Bergenin Fruchtfleisch und Samen enthalten fettes Ol 5 Vorkommen BearbeitenDas relativ grosse naturliche Verbreitungsgebiet von Humiria balsamifera befindet sich in Sudamerika in Guyana Franzosisch Guayana Surinam Venezuela Kolumbien Peru oder auch Brasilien Amazonasgebiet Humiria balsamifera gedeiht in dichten Waldern auf sandigen oder tonigen Boden Nutzung BearbeitenAus Humiria balsamifera aber auch aus anderen Humiria Arten gewinnt man einen Balsam aus dem Umiri erzeugt wird 6 Er wird beispielsweise zur Herstellung von Duftstoffen genutzt Die chemischen Abkommlinge des enthaltenen Sesquiterpens riechen nach Holz und werden beispielsweise in Parfums und Deos verwendet 7 Die Fruchte sind essbar Medizinische Verwendung Bearbeiten Der Balsam und eine Tinktur aus der Rinde wird in der Volksmedizin eingesetzt Sie wird getrocknet und pulverisiert von den indigenen Stammen am Rio Piraparana bei frischen Wunden zur Beschleunigung der Heilung verwendet 6 Der Umiri Balsam wird zum Verfalschen von Perubalsam verwendet Die Rinde wird zur Behandlung von Amobendysenterie eingesetzt 5 Repellent Bearbeiten Amerikanische und chinesische Forscher haben den Balsam von Humiria balsamifera als neues Repellent entdeckt also als ein Mittel als Schutz gegen Mucken und andere Blutsauger Mucken und Zecken sollen ahnlich gut abschreckt werden wie durch herkommliche Abwehrmittel Fur Menschen ist der Wirkstoff Isolongifolenon geruchlos Jahrlich gibt es weltweit mehrere Hundert Millionen Infektionskrankheitsfalle die durch blutsaugende Gliederfusser Arthropoda ubertragen werden Gute Ergebnisse mit Isolongifolenon wurden beispielsweise bei Gelbfiebermucken Aedes aegyptii und Hirschzecken Ixodes scapularis erzielt Isolongifolenon kann preiswert synthetisiert werden Die Synthesemethode und die Verwendung als Repellent wurden als Patente angemeldet 7 Holznutzung Bearbeiten Das Holz wird in den Herkunftslandern sehr vielseitig verwendet 8 Handelsnamen fur das Holz sind beispielsweise Tauroniro Umiri Houmiri Chanul Bastard Bulletwood Oloroso Tabaniro Turanira und Tawanengro 8 9 Das recht schwere rotliche Holz wird in den Industrielandern vorwiegend in der Garten Terrassen und Balkongestaltung verwendet Als Terrassenholz 9 bzw fur Terrassendiele ist dieses Holz durch seine Harte und Langlebigkeit sehr gut geeignet Ausserdem findet es als Bauholz mit Erdkontakt Verwendung Die Oberflache ist sehr gut olbar und das Holz ist mechanisch leicht bis massig schwer zu bearbeiten Holzeigenschaften Bearbeiten Das Kernholz ist rosa braun bis rot braun Es hat eine recht feine Struktur und ist nur schwer vom rosa grauen Splintholz zu unterscheiden Das Holz wird in die Dauerhaftigkeitsklasse 1 bis 2 eingestuft Dauerhaftigkeit gegen holzzerstorende Pilze nach EN 350 2 was einer Haltbarkeit von 20 bis 25 Jahren entspricht Im Gegensatz zu anderen Hartholzern ist es fast frei von Insektenlochern Wurmlochern Pineholes Diese haben zwar bei geringen Vorkommen keinen Einfluss auf die Haltbarkeit werden jedoch als ein optischer Mangel eingestuft Es vergraut wie jede andere Holzart witterungsbedingt Patina Es zeigt keine auffalligen Auswaschungen oder Verfarbungen im Gegensatz zu anderen ahnlichen Holzarten bei denen es zum Ausbluten von Inhaltsstoffen kommt Systematik BearbeitenMit der Erstbeschreibung der Art Humiria balsamifera hat Jean Baptiste Christophe Fusee Aublet 1775 in Histoire des Plantes de la Guiane Francoise 1 S 564 566 Tafel 225 2 die Gattung Humiria aufgestellt dort in der Schreibweise Houmiri Ein Homonym ist Humiria balsamifera J St Hil in Jean Henri Jaume Saint Hilaire Exposition des Familles Naturelles 2 1805 S 374 veroffentlicht Synonyme fur Humiria balsamifera Aubl sind Houmiri balsamifera Aubl Humiria arenaria Baill Humirium amplexicaule Mart ex Urb Humirium balsamiferum Benth Humirium multiflorum Mart Myrodendrum amplexicaule Spreng Myrodendrum amplexicaule Willd Myrodendrum balsamiferum Raeusch 10 Der Gattungsname Humiria ist vom karibischen Namen umiri abgeleitet er wurde in Franzosisch Guayana fur Humiria balsamifera verwendet auch im brasilianischen Amazonasgebiet wird die Art mit diesem Namen bezeichnet Die Schreibweise Humiria an Stelle von Houmiri wurde vom Code of International Nomenclature festgelegt 1 Das Artepitheton balsamifera leitet sich vom griechischen Wort balsamum balsamon fur Balsam des Balsambaumes und fer von ferre tragen fur enthaltend ab dies bezieht sich auf den roten Balsam der rotlich eintrocknet Von Humiria balsamifera Aubl gibt es etwa 7 bis 14 Varietaten Humiria balsamifera Aubl balsamifera Humiria balsamifera var floribunda Mart Cuatrec Humiria balsamifera var guianensis Benth Cuatrec Humiria balsamifera var laurina Urb Cuatrec Humiria balsamifera var parvifolia A Juss Cuatrec Humiria balsamifera var pilosa Steyerm Cuatrec Humiria balsamifera var savannarum Gleason Cuatrec Humiria balsamifera var subsessilis Urb Cuatrec Quellen BearbeitenJose Cuatrecasas A taxonomic revision of the Humiriaceae In Contributions from the United States National Herbarium 35 2 1961 S 25 214 Eingescannt bei biodiversitylibrary org Humiria balsamifera mit ihren Varietaten S 87 118 Abschnitt Beschreibung und Systematik Franklin R Longwood Commercial Timbers of the Caribbean United States Department of Agriculture Forest Service Handbook 207 1962 online PDF 9 MB Martin Chudnoff Tropical Timbers of the World United States Department of Agriculture Forest Service April 1980 online PDF 29 1 MB Guyana Forestry Commission Guyana Woods 21 Species Revised September 2004 online bei Yumpu Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g J Cuatrecasas A taxonomic revision of the Humiriaceae In Contributions from the United States National Herbarium 35 2 1961 S 25 214 Eingescannt bei biodiversitylibrary org Humiria balsamifera mit ihren Varietaten S 87 118 a b Erstveroffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary org Humiria balsamifera im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland F D Boesewinkel The ovule and seed of Humiria balsamifera Aubl St Hil In Acta Botanica Neerlandica 34 2 1985 S 183 191 doi 10 1111 j 1438 8677 1985 tb01878 x online PDF a b R Hegnauer Chemotaxonomie der Pflanzen Band 4 Dicotyledoneae Daphniphyllaceae bis Lythraceae Band 4 Band 19 von Lehrbucher und Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften Chemische Reihe Series Verlag Birkhauser 1966 ISBN 978 3 0348 9384 8 Reprint S 269 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Richard Evans Schultes De plantis toxicariis e mundo novo tropicale commentationes XXI Interesting native uses of the humiriaceae in the northwest Amazon In Journal of Ethnopharmacology 1 1979 S 89 94 doi 10 1016 0378 8741 79 90019 9 a b Harz gegen Blutsauger bei scienceticker info mit Informationen aus dem Journal of Medical Entomology a b Datenblatt auf thewoodexplorer com a b Tauroniro Datenblatt PDF 162 kB bei hartholz de Humiria balsamifera bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Weiterfuhrende Literatur BearbeitenT B C da Silva V L Alves L V H Mendonca L M Conserva E M M da Rocha E H A Andrade amp R P L Lemos Chemical constituents and preliminary antimalarial activity of Humiria balsamifera In Pharmaceutical Biology Volume 42 No 2 2004 S 94 97 doi 10 1080 13880200490510702 Flora Brasiliensis enumeratio plantarum in Brasilia hactenus detectarum quas suis aliorumque botanicorum studiis descriptas et methodo naturali digestas partim icone illustratas ediderunt Carolus Fridericus Philippus de Martius et Augustus Guilielmus Eichler iisque defunctis successor Ignatius Urban Volumen 12 Pars 2 1872 1877 Humiria balsamifera S 440 441 Eingescannt bei biodiversitylibrary org Eduard Winkler Vollstandiges Real Lexikon der medicinisch pharmaceutischen Naturgeschichte und Rohwaarenkunde Erster Band A L Brockhaus 1840 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche auf S 775 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Humiria balsamifera Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Humiria balsamifera bei Useful Tropical Plants Datenblatt bei USDA Forest Service Illustration von Details bei Tropicos Illustrationen auf plantillustrations org Fotos bei KEW 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