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Die Burg Schwarzenberg ist die Ruine einer Hohenburg in Plettenberg in Nordrhein Westfalen Burg SchwarzenbergStaat DeutschlandOrt PlettenbergEntstehungszeit 1301Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadligeGeographische Lage 51 13 N 7 55 O 51 220833333333 7 9102777777778 Koordinaten 51 13 15 N 7 54 37 OBurg Schwarzenberg Nordrhein Westfalen p3 Panorama Aufnahme vom Schwarzenberg aus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hintergrund 1 2 Bau der Burg 1 3 Ubernahme durch die Herzoge von Berg 1 4 Ubernahme durch die Familie von Plettenberg 2 Anlage 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenHintergrund Bearbeiten Als militarischer Stutzpunkt Sitz markischer Amtleute und zeitweilig auch als Aufenthaltsort der Grafen von der Mark bestimmte die zu Beginn des 14 Jahrhunderts errichtete und in der Folgezeit mehrfach baulich veranderte Burg bis zu ihrer endgultigen Zerstorung durch einen Brand im 19 Jahrhundert das Schicksal der Region und der hier lebenden Menschen Selbst in dem ruinosen Zustand hat die landschaftlich reizvoll uber dem Lennetal gelegene Burg nichts von ihrer Anziehungskraft verloren Die Gegend um die Burg Schwarzenberg war im Mittelalter stark umkampft Hier standen sich die Erzbischofe von Koln gemeinsam mit den Grafen von Berg und die Grafen von der Mark gegenuber Eberhard I von der Mark zerstorte 1288 die kolnischen Burgen Isenburg Volmarstein und Raffenburg sowie die Stadte Werl und Menden Im Osten des Sauerlandes zerstorte Graf Otto von Waldeck Burg und Stadt Hallenberg Die Burgen Rodenburg bei Menden und Waldenburg wurden ubernommen Der Erzbischof von Koln musste das Befestigungsrecht zugestehen und in einer Vereinbarung einraumen dass keiner auf dem Gebiet des anderen Befestigungen errichten durfte 1 Es begann eine gegen das kolnische Erzstift gerichtete Burgenpolitik In einem Suhnevertrag verzichtet Erzbischof Siegfried von Westerburg 1289 auf alle Anspruche insbesondere auf Entschadigung fur erlittene Verluste Zudem musste er die Waldenburg pfandweise dem Grafen Adolf III von Berg uberlassen der die Burg an Eberhard I von der Mark weiterverpfandete In dieser prekaren Situation liess der Erzbischof durch seinen Landmarschall Johann I von Plettenberg die Burg Schnellenberg instand setzen um von dort gegebenenfalls Ausfalle in die Mark unternehmen zu konnen Nachdem der Kolner Erzbischof Wigbold von Holte die Waldenburg am 15 Dezember 1300 wieder eingelost hatte sah das markische Grafenhaus die dringende Notwendigkeit seine sudliche Grenze abzusichern wofur bislang nur die Stadt Ludenscheid und die Burg Altena zur Verfugung standen Beide waren jedoch zu weit von der Grenze entfernt Moglicherweise um eine arnsbergische Einwilligung zum Bau der Burg Schwarzenberg zu erhalten verbundete sich Eberhard I auch mit dem Grafen Ludwig von Arnsberg gegen seine Feinde 2 Auch von Konig Albrecht liess sich Eberhard I anscheinend sein Befestigungsrecht bestatigen Bau der Burg Bearbeiten Am 11 Juli 1301 schloss Eberhard I ein Bundnis mit Graf Ludwig von Arnsberg zum geplanten Bau der Burg Schwarzenberg der am 2 Oktober 1301 ebenfalls von Rutger von Altena begonnen wurde Eberhards Nachfolger Engelbert III von der Mark entledigte sich der Arnsbergischen Rechte an Burg Schwarzenberg indem er im Zuge einer Fehde gegen den Grafen Gottfried IV von Arnsberg 1352 dessen Burghaus zerstoren liess und sich nunmehr im Alleinbesitz der Anlage befand Im Jahr 1353 wies der markische Landesherr seinen Drosten Gerhard von Plettenberg an die vornehmlich aus einem starken Turm Wohnturm und einer kompakten Kernanlage bestehende Burg Schwarzenberg auszubauen und zu verstarken Des Weiteren ubertrug er Gerhard von Plettenberg der seit 1351 die markischen Besitzungen in Gummersbach Oberbergischer Kreis verwaltete und seit 1343 auf dem Schwarzenberg ein Burglehen innehatte die Aufgabe zur Sicherung markischer Herrschaftsinteressen 1353 Burg und Stadt Neuenrade zu grunden Da sich Graf Engelbert III wahrend seiner Regierungszeit 1347 1391 bevorzugt auf Schwarzenberg aufhielt und die Burg somit zeitweilig als Residenz beziehungsweise Herrschaftsmittelpunkt diente ist eine grosszugige und reprasentative Ausstattung der Anlage anzunehmen Die Bedeutung die die Burg Schwarzenberg fur Graf Engelbert III von der Mark hatte dokumentieren nicht nur die 1353 nachweisbaren Baumassnahmen sondern ferner eine 1385 erfolgte Stiftung fur die dortige Burgkapelle Am 1 Mai 1385 stattete er den bereits existierenden altare to dem Swartenberge mit Gutern in dem unweit von Neuenrade gelegenen Gevern aus Obwohl sie in Sichtweite der kolnischen Grenze zum Ort Ronkhausen lag konnte der Erzbischof den Bau der Burg nicht verhindern Damit entstand wieder ein Gleichgewicht an der Grenze zu Kurkoln Die Burg Schwarzenberg zahlte neben den Burgen Mark Altena Wetter und Blankenstein zu den wichtigsten Landesburgen was jedoch die Entwicklung Plettenbergs zur Stadt beeintrachtigte Ubernahme durch die Herzoge von Berg Bearbeiten Im Verlauf einer Fehde zwischen Graf Adolf II von Kleve und Herzog Adolf von Berg fiel die Burg um 1397 an den damaligen Verbundeten des Herzogs von Berg Eberhard von Limburg Nachdem Graf Adolf II 1399 zwischen beiden eine Aussohnung erreicht hatte wurde die Pfandschaft gegen eine Geldzahlung ausgelost Die erforderliche Geldsumme streckte der Ritter Wennemar Ducker dem Grafen Adolf vor und erhielt dafur die Amter Ludenscheid Neustadt und Schwarzenberg zum Pfand Im Zusammenhang der Erbauseinandersetzungen mit seinem Bruder Gerhard verpfandete Herzog Adolf von Kleve im Jahr 1422 die Burg und das Kirchspiel Plettenberg fur 1600 Gulden an Diderich van Hemmerde sein Bruder Gerhard dann 1423 an Herzog Adolf von Berg Fur 25 Jahre war die Burg nunmehr markischer Macht entzogen Herzog Adolf von Julich Berg berief 1423 seinen Gefolgsmann Wilhelm II von Nesselrode zum Amtmann und wies ihn an auf Burg Schwarzenberg 20 Brotesser zu bekostigen Die zwanzigkopfige Burgbesatzung setzte sich unter anderem aus sechs Wachtern und jeweils einem Torhuter einem Pfortner einem Koch und einem Kellner zusammen Dem Kellner oblagen Rechnungsfuhrung und Verwaltung der Einkunfte aus dem Amtsbezirk Vor der Ubernahme Schwarzenbergs durch Heinrich Ovelacker im Jahre 1425 befand sich die Burg kurzzeitig in der Hand Heinrich Wredes der Baumassnahmen an dem Wehr und Wohnbau hatte vornehmen lassen Im Pfandbesitz der markischen Landesburg folgten dem Hermann Ovelacker seine Sohne von denen Gerhard von der Mark den Schwarzenberg schliesslich 1444 zuruckerwerben konnte Ein Jahr spater gelangte die Befestigungsanlage zusammen mit Herscheid Altena Ludenscheid Neuenrade und Horde an den Kolner Erzbischof Dietrich von Moers 1414 1463 der Zustimmung Gerhards von der Mark die Burgen und Amter Schwarzenberg Nachdem es dem Grafen von der Mark 1447 gelungen war Schwarzenberg wieder einzulosen wurde die Burg im Jahr 1450 fur 1500 Gulden an den markischen Amtmann Wilhelm von Nesselrode verpfandet der zudem als Pfandherr von Burg und Amt und des Kirchspiels Ludenscheid in Erscheinung tritt Sechs Jahre spater 1456 gestatteten Graf Gerhard und sein Neffe Herzog Johann I von Kleve Mark 1481 dem Evert von der Mark einem unehelichen Sohn Gerhards Burg und Amt fur 1500 Gulden von Wilhelm von Nesselrode wieder einzulosen Sie ubertrugen Evert die Burg Schwarzenberg auf Lebenszeit mit der Auflage den Besitz keinesfalls zu veraussern Ubernahme durch die Familie von Plettenberg Bearbeiten Im Jahre 1513 verpfandete Herzog Johann II von Kleve Mark 1521 die Burg fur ein Darlehen von 2 600 Goldgulden an Heidenreich von Plettenberg bei dessen Nachkommen sie 140 Jahre lang verblieb bis Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg sie wieder einloste Im 17 Jahrhundert waren Wohnturm und Burgkapelle nur noch als Ruinen erhalten 1661 gelang es Christoph von Plettenberg die vernachlassigte Burg als eingesetzter Drost zu erwerben auch die dazugehorigen Landereien Rechte und Einkunfte der Familie von Plettenberg Schliesslich gelangte die Burg an die 1788 von Karl Wilhelm Georg von Plettenberg und seiner Frau Christine Luise von Bodelschwingh gestiftete Linie Plettenberg Bodelschwingh die hier bis etwa 1830 wohnte und den im ehemaligen Zwingerbereich liegenden Barockgarten anlegte Ab 1836 dienten die Gebaude dem Forster Ludwig Vetter aus Lenhausen und spater seinem Sohn als Unterkunft Nach einem Blitzeinschlag brannte die Burg am 13 Juni 1864 mit den gesamten ubrigen Wohngebauden vollig ab so dass die noch stehenden Mauern wegen Einsturzgefahr grosstenteils abgerissen werden mussten Das gewonnene Steinmaterial diente zum Neubau das noch erhaltenen Forsthauses unterhalb der Burg Heute befindet sich die Burgruine im Besitz von Nachkommen der Bodelschwingh Plettenbergs der Familie zu Inn und Knyphausen zu Bodelschwingh Seit 1911 wird sie im derzeitigen Zustand erhalten Anlage BearbeitenDie Burg bestand zunachst nur aus einem Bergfried mit einer Seitenlange von etwa 13 Metern und bildete zusammen mit dem Brunnen und dem Grafenhaus die erste Ausbaustufe Weiter folgten der Ausbau des Roisthauses Schmiede Backhaus und der Burgkapelle Vermutlich im letzten Bauabschnitt im 15 Jahrhundert erfolgte die Ummauerung der Kernburg so dass der aussere Burghof mit der Gartenanlage entstand Der Burgbrunnen welcher zwischen 1981 und 1985 von der Plettenberger Schutzengesellschaft freigelegt wurde hat eine Tiefe von 26 Metern Heute noch erkennbar ist die an der Ostseite des ehemaligen Backhauses sichtbare Aussentoilette Grundmauern des Drostenhauses eines runden Aufstieges und des Kurfurstenhauses sind ebenso erhalten wie des Backhauses und Teile des Bergfriedes mit dem vorgenannten Brunnen nbsp Blick nach Nordost links Roisthaus Mitte Pforte rechts Drostenhaus nbsp Blick nach Sudost Aussenansicht Roisthaus nbsp Blick nach Nordost Wartturm Aussenansicht nbsp Blick nach Sudwest Wartturm Innenansicht nbsp Blick nach Nordost Blick zur Hauptburg nbsp Toilettenanlage im Aussenmauerwerk nbsp Blick nach Nordost Untergeschoss Drostenhaus nbsp Blick nach Nordost Untergeschoss Runder Aufstieg nbsp Brunnen nbsp Blick nach Westen Pforte Innenseite nbsp Blick nach Suden DrostenhausLiteratur BearbeitenG Becker H Mieles Bilstein Land Burg und Ort 1975 OCLC 257040200 J Boerger Tausend Jahre Forde 1946 OCLC 1073992278 J Brill Geschichte der Pfarrei Elspe 1948 DNB 572530277 Jens Friedhoff Burg Schwarzenberg Castellum Heft 2 Numbrecht 2001 ISBN 3 931251 81 0 Albert K Homberg Heimatchronik des Kreises Olpe 1958 DNB 452051789 Albert K Homberg Geschichte der Comitate 1955 OCLC 634296198 Albert K Homberg Westfalische Landesgeschichte 1967 DNB 457008628 Friedrich W Schulte Der Streit um Sudwestfalen im Spatmittelalter Die Grafen von der Mark Die Erzbischofe von Koln 1997 ISBN 3 922885 86 1 Einzelnachweise Bearbeiten F W Schulte Der Streit um Sudwestfalen im Spatmittelalter Die Grafen von der Mark Die Erzbischofe von Koln 1997 S 28 E B Regesten S 305 Nr 3833Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Schwarzenberg Plettenberg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Heimatkreis Plettenberg Burg Schwarzenberg Lageplan der Burganlage books google de Normdaten Geografikum GND 4685315 7 lobid OGND AKS VIAF 243874012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Schwarzenberg Plettenberg amp oldid 233314202