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Burg Arnstein auch ehemaliges Amtsschloss Arnstein ist eine hochmittelalterliche Burg in Arnstein im unterfrankischen Landkreis Main Spessart Burg ArnsteinHeutiger Zustand von der StrasseHeutiger Zustand von der StrasseAlternativname n Schloss ArnsteinStaat DeutschlandOrt ArnsteinEntstehungszeit Erste Erwahnung 1225Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Herrenhaus Nebenhaus Burgmauer TurmeStandische Stellung Furstbistum WurzburgBauweise SteinGeographische Lage 49 59 N 9 58 O 49 978199 9 970426 230 Koordinaten 49 58 41 5 N 9 58 13 5 OHohenlage 230 m u NHNBurg Arnstein Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Grundung 2 2 Entwicklungsgeschichte 2 3 Heutige Nutzung 3 Baubeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeographische Lage Bearbeiten nbsp Blick auf die Nordwestseite der Hohenburg nbsp Sudseite der BurgBurg Arnstein liegt auf einem auslaufenden Bergsporn in Ortslage zu dessen Fussen die Gewasser der Wern und der Schwabach sich vereinen Geschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Wehrturm der Burgmauer Richtung Arnsteiner Altstadt nbsp Ansicht vom Innenhof rechts Herrenhaus links Nebengebaude nbsp Brucke zur Burg nbsp Sudansicht der Burg mit Blick auf das Nebengebaude nbsp Sudlicher Wehrturm mit BurgmauerDie Ersterwahnung der Burganlage erfolgte im Jahr 1225 1 Das Bistum Wurzburg beanspruchte sein Eigentum an dem Castrum Arnstein im Rahmen einer Streitschrift 2 Die Entstehungsgeschichte ist wissenschaftlich nicht abgesichert Bemerkenswert ist dass Arnstein und der Umkreis altes Siedlungsgebiet ist wie Funde von Bandkeramik immer wieder belegen Die umliegenden Ortschaften wurden alle bereits um ca 800 urkundlich benannt Arnstein fehlt regelmassig in diesen Aufzeichnungen 3 Eines der nachdrucklichsten Ereignisse jener Zeit waren sicherlich die Ungarneinfalle ab 907 auch in den Wurzburger Raum Nur der Mauerbau konnte die Magyrischen Reiter aufhalten Moglicherweise liegt hier der Ursprung der Erstbefestigung des Arnsteins 4 Entwicklungsgeschichte Bearbeiten Durch die strategisch sehr gunstige Lage entwickelte sich die Burg sehr schnell als Bollwerk zur Verteidigung der nordlichen Grenze des Bistums Wurzburg Dementsprechend wurde die Burg bestandig erweitert Am 24 April 1381 wird Burg und Amt Arnstein der Familie von Hutten als Sicherheit und Pfand ubergeben Die Schulden des Bistums unter der Herrschaft von Bischof Gerhard von Schwarzburg belaufen sich auf 12 056 Goldgulden 5 Im Jahr 1394 erhielt Hans IV von Leinach von Eberhard von Rieder Guter in Arnstein und 1401 bekam er das Burgut zu dem im Jahr 1411 drei Hauser ein Stadel zwei Vorwerke Weinberg und Garten gehorten zu Lehen 6 Am 19 November 1440 erfolgte eine Belagerung der Burg Arnstein Bischof Sigismund von Sachsen Barthelmes von Hutten und Karl von Thungen verteidigen Burg Arnstein gegen die sachsischen hessischen Angreifer Alle Angriffe der Belagerer wurden abgewehrt obgleich die Stadt Arnstein sich den Belagerern anschloss Die Erfolglosigkeit der Angriffe und starke Froste beendeten die Belagerung 7 8 Bischof Rudolf II von Scherenberg 1466 1495 gelingt es durch die Ruckzahlung der Schulden Burg Arnstein auszulosen und dem Bistum als Amtssitz zuruckzufuhren Unter seiner Regentschaft wird die Burg zu einem Vierkantschloss als unregelmassiges Vieleck ausgebaut und erreichte damit ihren baulichen Hohepunkt und Schlosscharakter Als ab dem 22 Februar 1489 Konrad von Hutten die Ruckzahlung bestatigte war es dem furstlich wurzburgischen Rat Philipp von Weinsberg vergonnt im Schloss Arnstein zu wohnen Er loste damit Konrad von Hutten als Amtsmann fur Arnstein ab 9 1525 erreichte auch Arnstein der Bauernkrieg Die Burgbesatzung unter Amtmann Gotz von Thungen betrug lediglich vier reisige Pferden zwei reisigen Knechten einem Reiter Knaben seinem Gesinde und seiner eigenen Familie die im Schloss wohnte Am 23 April wurde die Burg von den Aufstandischen eingenommen und der Amtsmann gefangen gesetzt 10 Nach der Zeit des Bauernkriegs war ca 50 des ehemaligen Schlosses zerstort In den Burgmauern standen nur noch der alte ursprungliche Palas der machtige Burgfried und Reste des ursprunglichen moderneren Wohntraktes des Vierkantschlosses Richtung Suden Mit Bischof Konrad III von Bibra kam der Neuanfang und die heutige Struktur der Burganlage wurde angelegt Bibra liess den Burgfried abtragen und integrierte die alten Gebaudeteile in einen Neubau War das Vierkantschloss von einer Gebaudetiefe von rund 6 m gekennzeichnet baute Konrad von Bibra zeitgemass ein Herrenhaus mit 16 m Breite und 33 m Lange auf was eine Machtdemonstration des Bistums darstellte Die Fertigstellung wurde mit den Insignien des Furstbischofs auf 1542 1543 datiert In der Amtszeit von Bischof Julius Echter von Mespelbrunn hatte die Burg ihre einst strategische Bedeutung durch das Aufkommen von Kanonen verloren Julius Echter integriert die bis dahin eigenstandige Burganlage in die Stadtbefestigung Die Burg die bisher zur Stadtseite geschlossen war erhielt ein Tor mit Zugbrucke gekront mit dem Wappen von Bischof Julius Echter von Mespelbrunn Mit Julius Echter begann auch die dunkle Zeit der Gegenreformation und der Hexenverfolgung und verbrennung in Arnstein 11 Die Schrecken des Dreissigjahrigen Krieges gingen an der Burg und Stadt nicht spurlos vorbei Die Burg war oft Quartier des Adels zwischen oder vor den Feldzugen So nachtigte im Jahre 1632 der schwedische Konig Gustav Adolf auf Burg Arnstein 12 Mit der Sakularisation verlor das Bistum das Eigentum an der Burg die nunmehr im Eigentum des bayerischen Staates stand 1803 wurde das frankische Landgericht in der Burg angesiedelt und 1879 hielt das koniglich bayerische Amtsgericht Einzug in die Burg Diese Gerichte tagten im ersten Stock im neuen Gerichtssaal Der vorsitzende Richter hatte sein Wohnrecht im zweiten Obergeschoss Im Zweiten Weltkrieg wurde das Anwesen durch Panzerartillerie schwer getroffen und das Nebengebaude in Brand geschossen 13 Die Gebaudesubstanz blieb weitgehend intakt Die Granateinschlage sind noch heute an der Sudseite des Nebengebaudes zu sehen Im Jahr 1973 verlor die Burg die mittlerweile als Amtsschloss bezeichnet wurde durch Gerichtsreform ihre Gerichtsbarkeit Damit endete nach rund 750 Jahren die Gerichtsbarkeit der Burg Heutige Nutzung Bearbeiten Seit 2005 ist die Burg im Privatbesitz Sie ist heute als landschaftspragendes Baudenkmal gelistet und kann fur Events gemietet werden Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick auf das heutige Haupthaus der BurgDie Burganlage hat das vormals sichtbare Felsmassiv komplett uberbaut Lediglich die Steine im Burggraben auf welchem die Burgmauer grundet zeugen noch von dem einst machtigen Fels Die mittelalterliche Stadtstruktur auf den verschiedenen Ebenen des Hanges mit Burg gefolgt von Stadtkirche und Rathaus ist in Arnstein noch erhalten Die ehemalige aufwandige Stadtbefestigung in welche die Burg integriert wurde mit insgesamt zwolf Turmen ist nur noch in Fragmenten erhalten Von dem ehemaligen Vierkantschloss steht noch das heutige Nebengebaude welches ursprunglich die gleiche Hohe wie das Haupthaus innehatte Das heutige Haupthaus hat die ehemaligen Gebaudeteile von Palas Bergfried Stallungen und Brunnentrakt des Vierkantschlosses eingeschlossen Die Torhauser und die Gebaude die an den Burgmauern standen wurden uber die Jahrzehnte zuruckgebaut Das Herrenhaus tragt sowohl am stadtseitigen Westgiebel als auch an der hofseitigen Sudfassade einen Wappenstein von Konrad III von Bibra mit Ahnenprobe aus den Wappenschilden der von Bibra der von Seckendorff der Stiebar von Buttenheim und der von Vestenberg Der Wappenstein an der Westwand ist auf 1542 datiert derjenige an der Sudfassade auf 1544 Beide Wappensteine sind bei der Restaurierung eingefugte Kopien die Originale werden in der Eingangshalle aufbewahrt Die Burgmauer steht noch im Original so wie sie einst Furstbischof Julius Echter von Mespelbrunn in die Stadtbefestigung integrieren liess Die Grundmauern mit uber drei Metern Starke in den Fundamenten und fast zwei Metern Dicke im Erdgeschoss erinnern noch heute an den Burgcharakter des Bauwerkes Die in den aussern Mauerwerk vorhandenen Kaminzuge und die ehemaligen Aufgange zu den oberen Geschossen im Mauerwerk sprechen fur die originale Bausubstanz aus der Entstehungszeit die aber ab 1542 beim Wiederaufbau moderner uberbaut wurde Innenansichten nbsp Steinsaule aus dem Jahr 1542 im ersten Stock der Burg mit Wappen von Konrad III von Bibra und antikisierenden Medaillons nbsp Turrahmen aus dem Jahr 1543 im alten Gerichtssaal Wappen von Konrad III von Bibra mit Ahnenprobe nbsp Restaurierte Wandmalerei nbsp Wandmalerei Ritterdarstellungen und Fensterausmalung nbsp Wappenstein von 1544 des Furstbischofs Konrad III von Bibra mit Ahnenprobe in der Eingangshalle Original des Wappens der Sudfassade nbsp Weiteres Sandsteinwappen von 1542 von Konrad III von Bibra mit Ahnenprobe in der Eingangshalle Original des Wappens des WestgiebelsLiteratur BearbeitenOttmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund die Entwicklung einer Wurzburger Amtsstadt vornehmlich im 16 Jahrhundert Wurzburg 1990 In Mainfrankische Studien Bd 48 dasselbe als Dissertation Wurzburg 1987 Weblinks BearbeitenBurg Arnstein im Projekt Welt der Wappen Wappensteine an Burg ArnsteinEinzelnachweise Bearbeiten Originalurkunde Staatsarchiv Wurzburg Castrum Arnstein 1225 Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 74 ff Edgar Michael Wenz Ein Gang durch Arnstein und seine Geschichte Verlag M Sturm Arnstein 1949 S 14 ff Burg Arnstein Geschichte www burg arnstein de abgerufen am 3 Oktober 2018 Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 381 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 97 Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 385 ff Frieschronik des Furstbischofs Julius Echter UBW M ch f 760 f 431 a Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 387 390 Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 400 Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 423 425 Ottmar Seuffert Die Stadt Arnstein und der Werngrund Wurzburg 1990 S 441 Schutz Justitia kehrt zuruck Verlag Frankischer Tag Bamberg 1987 S 31 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Arnstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgen und Schlosser im Landkreis Main Spessart Schlosser Schloss Arnstein Schloss Aura im Sinngrund Schloss Buchold Burgsinnschloss Fronhofer Schlosschen Schloss Hollrich Schloss Homburg Huttenschloss Gemunden Schloss Kreuzwertheim Neues Schloss Laudenbach Lohrer Schloss Kurmainzer Schloss Schloss Muhlbach Schloss Rodenbach Neues Schloss Burgsinn Schloss Schonrain Schloss Seewiese Schloss Steinbach Neues Schloss Schloss Thungen Schloss Wolfsmunster Rotes Schloss Zellingen Altes Schloss Weisses Schloss Zellingen Neues Schloss Burgen und Ruinen Burg 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