www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Rodenbach heute als Ehemaliges Dalberg Erthal sches Schloss bezeichnet war ein aus einem Gutshof erweitertes Schloss im Lohrer Stadtteil Rodenbach am Main im unterfrankischen Landkreis Main Spessart in Bayern Nordliche Eingangsseite links an der Ostseite der Altan mit BalustradeDie Ruckseite des SchlossbausDas Anwesen aus der Zugangsseite von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Heutige Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schloss mit der Adresse Gutshofweg 4 liegt ostlich des alten Ortskernes in einer Talaue fast direkt am hier Nord Sud fliessenden Main der ostlich am Schlossareal vorbeifliesst und hier den Spessart in Sandsteinspessart und Frankische Platte durchschneidet Geschichte BearbeitenDas ursprunglich rieneckische Schlosschen ein Gutshof im Eigentum der Landesherren und in der Regel verliehen ist vermutlich zeitgleich wie der Ort entstanden 1314 urkundlich und wurde im Deutschen Bauernkrieg zerstort Graf Philipp III von Rieneck und seine Frau Margarete von Erbach liessen den Gutshof 1531 jedoch von den Bauern des Ortes in Fronarbeit und wohl zur Strafe der Beteiligung an den Aufstanden des Bauernkrieges wieder aufbauen 1 Nach dem Tode Philipps 3 September 1559 2 dessen Ehe mit der Erbacherin kinderlos blieb und damit dem Aussterben des Rienecker Geschlechts 1559 fiel der Gutshof an die Landesherrschaft zuruck damals ein Kondominat zwischen dem Erzbistum Mainz und der Grafschaft Hanau Munzenberg Er kam nach 1559 in verschiedene Hande Am 7 Januar 1612 wurde dort der von 1653 bis zu seinem Tode 1672 amtierende Bamberger Furstbischof Philipp Valentin Voit von Rieneck geboren 3 Nach dem Aussterben der das Lehen besitzenden Linie der Voit von Rieneck mit dem jungsten Bruder des Furstbischofs namens Adam Dietrich 1639 1676 verkaufte der Erbe Philipp Heinrich Voit von Rieneck 1654 1711 das Gut 1690 Beurkundet wurde dies am 28 November 1690 4 Kurfurst Anselm Franz von Ingelheim bekundete dass er seine lehnsherrliche Zustimmung zum Verkauf eines Hofes zu Rodenbach durch Philipp Heinrich Voit von Rieneck an den kurmainzischen Ritt und Stallmeister Johann Franz Schnell von Rodenbach 1697 auch Amtmann von Rothenbuch gegeben und den Hof mit Zubehor als Lehen der Grafschaft Rieneck an Dietrich Schnell den Bruder des genannten Franz verliehen habe Es fiel schliesslich mit dem Tode des Erwerbers Johann Franz Schnell 1704 und einhergehend mit dem Erloschen des Mannlehens an Kurmainz zuruck Denn 1684 85 war das Kondominat aufgelost worden und das Amt Partenstein zur Ganze Mainz zugesprochen 5 Der Witwe wurde eine Weiternutzung bis zu ihrem Ableben 1726 gestattet Am 15 Oktober 1726 beurkundete dann Kurfurst und Erzbischof von Mainz Lothar Franz von Schonborn dass er nach Ableben des Johann Franz von Schnell von Rodenbach seinem Geheimen Rat und Lohrer Oberamtmann Philipp Christoph von und zu Erthal 6 den Hof zu Rodenbach wiederum mit allem Zubehor wie es im inserierten Lehnsbrief von 28 November 1690 im Einzelnen benannt war zu einem Mannlehen verliehen habe 7 Philipp Christoph von und zu Erthal liess das Gut bis 1731 zu einem Sommerresidenz fur seine Familie umbauen Fur seine schon krankelnde Frau Maria Eva sollte es wohl ein Ort der Erholung sein Uber dem Gebaudeeingang befindet sich noch heute das gemeinsame Ehewappen mit der Jahreszahl 1731 und erinnert an Philipp Christoph und seine Frau das Erthalsche Stammwappen und das erweiterte Familienwappen seiner Frau die eine geborene von Bettendorf war 8 Das Rodenbacher Schlosschen wurde wohl von Philipp Christoph von und zu Erthal als Kavaliersarchitekt selbst entworfen und wird nur von dem bekannteren und erheblich grosseren drei Jahre spater begonnenen Erthaler Hof in Mainz ubertroffen Zwei Jahre vor seinem Tod wurde Philipp Christoph von Erthal vom Mainzer Kurfurst noch mit einem Rodenbacher Burglehen und dem anhangigen Besitz in Wombach und Sackenbach belehnt Nach dem Aussterben des Erthalschen Geschlechts 1805 gelangte deren Besitz an die Herren von Dalberg 1840 sollen sich Schloss und Gut mit schonen Wiesen und Garten und noch in gefalligem Zustand befunden und der Uferwald bis ans Anwesen gereicht haben 9 10 1929 erwarb die politische Gemeinde Rodenbach das Anwesen Ein Jahr spater wurde das Anwesen an einen Bauer vermietet Nach anderen Angaben 11 war das Anwesen neben Grossbesitz in Datschitz und Maleschau in Mahren bayerischen Landereien in Hosbach und Goldbach sowie bayerischen Guter wie Schloss Friesenhausen das Okonomiegut Rodenbach und Erlasee 12 zu diesem Zeitpunkt noch Teil der Dalbergschen Besitzungen 11 Die Guter in Bayern wurden 1906 1907 in einem aussergerichtlichen Vergleich anlehnend an den Dalbergschen Fideikommiss von 1723 als gebundener Fideikommissarischer Familienbesitz anerkannt Johannes von Dalberg 1909 1940 schliesslich soll Schloss und Anwesen Rodenbach erst 1934 aus wirtschaftlichen Grunden verkauft haben 11 Zum 1 Januar 1972 kam das Schloss mit dem Ort zur Stadt Lohr 1985 86 wurde das Anwesen wieder an privat Familie Hunger verkauft Beschreibung BearbeitenDas Anwesen ist von einer Hofmauer umgeben Das eigentliche Schlossgebaude ist bayerisches Baudenkmal mit der Nummer D 6 77 155 138 Der rechteckige heute fast schmucklose Baukorper ist ein zweigeschossiger barocker sieben zu funfachsiger Walmdachbau von 1731 mit wappengeschmucktem Portal uber dreiseitiger Freitreppe sowie einem Altan ahnlichen Erker mit heute uberdachter Balustrade Am Erker bzw an der Nordostecke sollen sich vier weitere Wappen zum Teil heute nicht mehr lesbar befinden 13 14 Die unteren Bereiche der Gebaudeecken sind mit Eckquaderung versehen die sudliche Hofseite im Kellergeschoss mauerartig verstarkt Ein Gewolbekeller mit Kreuzgewolbe weist mehrere gemauerte rechteckige Saulen auf Bei der 2016 begonnenen Sanierung des Schlosses wurde im Erdgeschoss grosseres Fachwerk unter Putz entdeckt dass erhalten werden soll Die vier Raume im Erdgeschoss sollen dabei ihren Zuschnitt beibehalten Die Raume wiesen Stuckdecken auf 14 Im 19 Jahrhundert erfolgte ein Umbau des gesamten Schlosses Ostlich rechtwinklig davon befindet sich der zweigeschossige ehemalige bis 2006 sanierte Marstall mit Satteldach und mit drei grossen Scheunentoren und beherbergt heute Wohnungen westlich des Schlossbaues schliesst ein weiteres kleineres Nebengebaude an Heutige Nutzung BearbeitenSchloss und Gelande sind seit 1985 86 Teil eines Reiterhofes und in Privatbesitz Seit 2016 wurde eine Generalsanierung am Schlossbau begonnen Dabei wurde zuerst der historische Gewolbekeller als wasserdichte Stahlbeton Wanne hochwasserfrei gelegt Neben der Abdichtung gegen Hochwasser musste die Wanne uber 28 Mikropfahle mit Langen bis zu 13 50 m mindestens 3 m tief in das Grundgestein des Maintals ruckverankert werden um ein Aufschwimmen des Baukorpers zu verhindern 15 Literatur BearbeitenWalter Schilling Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens Echter Verlag Wurzburg 2012 ISBN 978 3 429 03516 7 S 356 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Rodenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Gutshaus Rodenbach Dalberg Erthal sches Schloss Rienecker Schlosschen in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 24 Juni 2018 Rodenbach am Main Chronik Website des Ortes mit Geschichte des Schlosses SanierungshinweiseEinzelnachweise Bearbeiten Felix Mader Die Kunstdenkmaler von Unterfranken amp Aschaffenburg Teil 9 Kunstdenkmaler von Bayern Band 3 R Oldenbourg 1914 S 3 Philipp III von Rieneck im wuerzburgwiki de abgerufen am 27 Juni 2018 Gunter Christ Historischer Atlas von Bayern Lohr am Main Der ehemalige Landkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Reihe 1 Band 34 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte 2003 ISBN 978 3 7696 6854 4 S 116 f Dalberger Urkunden Band II Nr 2708 ausgestellt Martinsburg Mainz Gunter Christ Historischer Atlas von Bayern Lohr am Main Der ehemalige Landkreis Historischer Atlas von Bayern Teil Franken Heft 1 Band 34 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte 2003 ISBN 978 3 7696 6854 4 S 156 Die Erthaler konnen uber die Mutter des Bamberger Bischofs Philipp Valentin Voit von Rieneck Christina von Erthal 1588 1617 quasi als Erben angesehen werden Dalberger Urkunden Band II Nr 2891 ausgestellt ebenfalls in der Martinsburg zu Mainz Ausfuhrlich zur eben geschilderten Geschichte und dem Umbau bei Werner Loibl Der Vater der furstbischoflichen Erthals Philipp Christoph von und zu Erthal 1689 1748 Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg e V Band 64 Aschaffenburg 2016 ISBN 978 3 87965 126 9 S 178 194 Heinrich Meidinger Statistische Uebersicht der Mainschifffahrt und der Flosserei im Jahr 1840 Verlag Meidinger Frankfurt am Main 1841 S 181 Eugen Huhn Topographisch statistisch historisches Lexikon von Deutschland 5 Band Hildburghausen 1849 S 526 a b c Kurt Andermann Ritteradel im Alten Reich die Kammerer von Worms genannt von Dalberg Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission Band 31 2009 ISBN 978 3 88443 054 5 S 303 308 und 315 vermutlich das ehemalige Gut Erlasee bei Arnstein gemeint Schilling Die Burgen Schlosser und Herrensitze Unterfrankens S 356 a b Rodenbach Gutshof Sanierung im Schritttempo In Main Post 19 Dezember 2017 Regional Online Ausgabe Fundamentgrundung Schloss Rodenbach abgerufen am 24 Juni 2018 Burgen und Schlosser im Landkreis Main Spessart Schlosser Schloss Arnstein Schloss Aura im Sinngrund Schloss Buchold Burgsinnschloss Fronhofer Schlosschen Schloss Hollrich Schloss Homburg Huttenschloss Gemunden Schloss Kreuzwertheim Neues Schloss Laudenbach Lohrer Schloss Kurmainzer Schloss Schloss Muhlbach Schloss Rodenbach Neues Schloss Burgsinn Schloss Schonrain Schloss Seewiese Schloss Steinbach Neues Schloss Schloss Thungen Schloss Wolfsmunster Rotes Schloss Zellingen Altes Schloss Weisses Schloss Zellingen Neues Schloss Burgen und Ruinen Burg Adolphsbuhl Alte Burg Burgsinn Ruine Alte Burg Harrbach Ruine Burgruine Bartenstein Burg Binsfeld abgegangen Burgruine Homburg Burgruine Karlsburg Burgruine Laudenbach Burg Neuenburg abgegangen Burg Reinstein abgegangen Burg Rieneck Burg Rothenfels Rothenfels Burgruine Scherenburg Burgruine SchonartsTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Zellingen Lowenburg Herrensitze Ansitz FellenBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Altbessingen Burgstall Diemarsburg Burgstall Erlenbach Burgstall Franzenburg Burgstall bei Gemunden am Main Abschnittsbefestigung am Grainberg Ringwall Schonarts Burgstall Schwebenried Ringwall Seifriedsburg Burgstall Slorburg Abschnittsbefestigung WettenburgWehrkirchen Kirchenburg Aschfeld St Bonifatius Kirchenburg Billingshausen Hl Michael Kirchenburg Gossenheim St Radegundis Kirchenburg Karbach St Vitus Wartturme Wartturm Blauer Turm Ruine 49 96168 9 59554 Koordinaten 49 57 42 N 9 35 43 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Rodenbach amp oldid 236113172