www.wikidata.de-de.nina.az
Das Naturschutzgebiet Bisten liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Hinterzarten im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Naturschutzgebiet Bisten IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaPiketfelsen vom NSG Bisten aus gesehenPiketfelsen vom NSG Bisten aus gesehenLage Gemeinde Hinterzarten im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg DeutschlandFlache 113 9 haKennung 3 089WDPA ID 81410Geographische Lage 47 54 N 8 4 O 47 9044342485 8 0727858248556 Koordinaten 47 54 16 N 8 4 22 OBisten Naturschutzgebiet Baden Wurttemberg Einrichtungsdatum 28 August 1975Verwaltung Regierungsprasidium Freiburg Inhaltsverzeichnis 1 Kenndaten 2 Lage und Beschreibung 3 Schutzzweck 4 Flora und Fauna 4 1 Flora 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksKenndaten BearbeitenDas Schutzgebiet entstand am 28 August 1975 durch Verordnung des Regierungsprasidiums Freiburg mit der Schutzgebietsnummer 3089 Diese Verordnung wurde im Gesetzblatt fur Baden Wurttemberg am 30 September 1975 veroffentlicht und trat danach in Kraft Der CDDA Code lautet 81410 1 und entspricht der WDPA ID Lage und Beschreibung BearbeitenDas Gebiet liegt rund zwei Kilometer westlich von Hinterzarten Es umfasst die aus drei Teilkaren bestehende Bistenmulde 2 Die Karsteilwande werden von verschiedenen Waldgesellschaften eingenommen Anfang der 1970er Jahre gab es Uberlegungen in dem Gebiet eine Mulldeponie einzurichten Dieses Vorhaben wurde durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet 1975 verhindert Aufgrund jahrelanger extensiver Beweidung mit Rindern sind hier sehr artenreiche Berg Mahwiesen und Borstgrasflachen erhalten 3 Die Bergmahwiesen werden im Spatsommer gemaht und es erfolgen regelmassig Massnahmen zur Geholzpflege und rucknahme durch die hohere Naturschutzbehorde und die untere Forstbehorde 4 Fur den FFH Lebensraumtyp Subalpine Buchenwalder wird im Naturschutzgebiet Bisten erwogen in Zukunft auf jede Art forstlicher Nutzung zu verzichten um hier die Entwicklung okologisch hochwertiger Waldrefugien zu erreichen 5 Im Jahr 1988 wurde eine umfangreiche vegetationskundliche Untersuchung in Verbindung mit hydrochemischen Analysen ausgewahlter Pflanzengesellschaften durchgefuhrt Auf der Grundlage dieser Untersuchungen wurde ein detaillierter Pflegeplan fur das Gebiet entwickelt 6 Das Schutzgebiet wird vollstandig vom Landschaftsschutzgebiet 3 15 026 Breitnau Hinterzarten umschlossen Es gehort zum FFH Gebiet Nr 8114 341 Hochschwarzwald um Hinterzarten und zum Naturpark Sudschwarzwald und liegt im Naturraum 155 Hochschwarzwald innerhalb der naturraumlichen Haupteinheit 15 Schwarzwald Schutzzweck BearbeitenWesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung der Bistenmulde als Gebiet von landschaftsgeschichtlicher Bedeutung und hohem asthetischem Reiz einer alten Kulturlandschaft des Sudschwarzwaldes mit verschiedenen Grunland und Niedermoorgesellschaften mit Vorkommen zahlreicher seltener und gefahrdeter Pflanzen und Tierarten mit Vorkommen verschiedener geomorphologischer Besonderheiten und damit besonderer Bedeutung fur die Wissenschaft Flora und Fauna BearbeitenIm Naturschutzgebiet entstand auf den Ablagerung von Grundmoranenmaterial Schutt und Moranenwallen eine klein formige Landschaft die durch unterschiedliche Nutzung Besiedlung und klimatische Bedingungen verschiedene Okosysteme wie extensiv genutzte Wiesen Flachmoore Feldgeholze Brachland und Hochstaudenfluren ermoglichten Fur das Bundesland Baden Wurttemberg und die Bundesrepublik Deutschland kommen schutzenswerte Pflanzen und Tierarten die unter besonderem nationalem und internationalem Schutz stehen und in den jeweiligen Kategorien der Roten Listen fur Baden Wurttemberg eingestuft wurden vor 7 Flora Bearbeiten In den Hohenlagen kommt der fur Flachmoore charakteristische Alpenhelm Bartsia alpina im Naturschutzgebiet vor In den tiefer gelegenen Senken entwickelten sich unter menschlichem Einfluss in den Flachmoorgesellschaften die Braun Segge Carex nigra die Igel Segge Carex echinata die Grau Segge Carex canescens das Schmalblattrige Wollgras Eriophorum angustifolium und das Sumpf Veilchen Viola palustris Auf den kalkfreien und kalkarmen Standorten mit torfigem Untergrund wurden die Grunliche Gelb Segge Carex demissa die Floh Segge Carex pulicaris das Herzblatt Parnassia palustris das Gemeine Fettkraut Pinguicula vulgaris und das Breitblattrige Knabenkraut Dactylorhiza majalis nachgewiesen Auf zwei kleinen Flachen am Waldrand und der Mitte der Talsenke die ganzjahrig nass sind und von Bachen durchflossen werden kommen Davalls Segge Carex davalliana die Saum Segge Carex hostiana das Breitblattrige Wollgras Eriophorum latifolium die Niedrige Schwarzwurzel Scorzonera humilis der Moor Klee Trifolium spadiceum das Haarfarnahnliches Spaltzahnmoos Fissidens adianthoides und das Rollblattrige Skorpionsmoos Scorpidium revolvens vor Fur andere Standorte die unterschiedlich stark durch den Menschen bewirtschaftet wurden sind kleinere Flachen dicht mit der Schnabel Segge Carex rostrata bewachsen Durch die Aufgabe der traditionell bis zu zweischurig durchgefuhrten Mahd und heutigen Nutzung als Weideland reduzieren sich die Goldhaferwiesen welche die seltenen Arten Kugelorchis Traunsteinera globosa und Stern Narzisse Narcissus radiiflorus beinhalten 7 Die vorhandenen Borstgrasrasen mit dem dominanten Borstgras Nardus stricta verschwinden durch zusatzliche Dungung oder zu starke Beweidung und werden von anderen Grasarten und den aufkommenden Arten Barwurz Meum athamanticum sowie des Echten Johanniskrautes Hypericum perforatum verdrangt Weiter Arten die auf Berg Mahwiesen vorkommen wie der Bergwiesen Frauenmantel Alchemilla monticola sind immer haufiger vorzufinden 8 Die steil abfallenden Karwande sind in ostlicher und westlicher Lage mit Altbestanden von Tannen und Buchen bestockt die am Boden mit der Wald Hainsimse Luzula sylvatica der Weisslichen Hainsimse Luzula luzuloides und der Draht Schmiele Deschampsia flexuosa bewachsen sind Im Westen ist oberhalb der Unteren Bustenwaldstrasse ein Hainsimsen Buchenwald Luzulo Fagenion 7 mit der im montanen bis hochmontanen Bereich selten dominierenden Rotbuche Fagus sylvatica sowie Weisstannen Abies alba und Fichten Picea abies erhalten geblieben Weitere vorkommende Arten sind Hange Birke Betula pendula Bergahorn Acer pseudoplatanus Hainbuche Carpinus betulus Trauben Eiche Quercus petraea Mehlbeere Sorbus aria Vogelbeere Sorbus aucuparia Heidekraut Calluna vulgaris Echter Wurmfarn Dryopteris filix mas Gewohnlicher Dornfarn Dryopteris carthusiana Wiesen Wachtelweizen Melampyrum pratense Wald Sauerklee Oxalis acetosella Hasenlattich Prenanthes purpurea Salbei Gamander Teucrium scorodonia Heidelbeere Vaccinium myrtillus Wald Ehrenpreis Veronica officinalis Gewohnliches Gabelzahnmoos Dicranum scoparium und Schones Frauenhaarmoos Polytrichum formosum Als Neophyt wurde die Douglasie Pseudotsuga menziesii nachgewiesen 8 Fur die noch vorhandenen Berg Mahwiesen im Gebiet wurden ausgesprochen artenreiche Inventare mit Weichhaarigem Pippau Crepis mollis dem Wiesen Storchschnabel Geranium pratense der Trollblume Trollius europaeus und dem Grossen Wiesenknopf Sanguisorba officinalis aufgezeichnet Wie bei den Goldhaferwiesen wurden in den Flachen mit einer Beweidung grosse Bestande von Wiesen Kammgras Cynosurus cristatus gezahlt wobei das Wald Rispengras Poa chaixii und die Schwarze Teufelskralle Phyteuma nigrum selten auftraten 8 Im Lebensraumtyp Waldmeister Buchenwald im Naturschutzgebiet Bisten ist die dominierende Rotbuche Fagus sylvatica und die Arten Gewohnliche Esche Fraxinus excelsior Bergahorn Acer pseudoplatanus Trauben Eiche Quercus petraea Weisstanne Abies alba Wald Bingelkraut Mercurialis perennis Einbeere Paris quadrifolia Hasenlattich Prenanthes purpurea Ahrige Teufelskralle Phyteuma spicatum und als Neophyt erneut die Douglasie Pseudotsuga menziesii aufgezeichnet 8 Auf einer westlichen Teilflache wurde der Lebensraumtyp Subalpine Buchenwalder mit dem dort dominierenden Bergahorn Acer pseudoplatanus und den zusatzlich vorhandenen Arten Weiss Tanne Abies alba Rotbuche Fagus sylvatica Gewohnliche Fichte Picea abies Vogelbeere Sorbus aucuparia Schwarze Heckenkirsche Lonicera nigra Grauer Alpendost Adenostyles alliariae Gebirgs Frauenfarn Athyrium distentifolium Wald Frauenfarn Athyrium filix femina Alpen Milchlattich Cicerbita alpina Waldmeister Galium odoratum Quirlblattrige Weisswurz Polygonatum verticillatum Hasenlattich Prenanthes purpurea Eisenhutblattriger Hahnenfuss Ranunculus aconitifolius Berg Sauerampfer Rumex alpestris und der Wald Sternmiere Stellaria nemorum ohne Beeintrachtigungen durch Neophyten festgestellt 8 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in Baden Wurttemberg Liste der Naturschutzgebiete im Landkreis Breisgau HochschwarzwaldLiteratur BearbeitenLuisa Steiner Rainer Buchwald Vegetationskundliche und hydrochemische Untersuchungen im Naturschutzgebiet Bisten Sudschwarzwald In Landesanstalt fur Umweltschutz Baden Wurttemberg Hrsg Veroffentlichungen fur Naturschutz und Landschaftspflege in Baden Wurttemberg Band 66 1991 ISSN 0342 684X S 363 408 Birgit Huttl Frauke Staub Bisten In Regierungsbezirk Freiburg Hrsg Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg 3 Auflage Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5177 9 S 178 180 Einzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Roland Meinig Die wurmeiszeitlichen Moranen in Alpersbach und im Bistental westlich von Hinterzarten Sudschwarzwald In Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg Band 67 1977 S 189 201 hier S 194ff zobodat at PDF 3 4 MB abgerufen am 24 April 2023 Regierungsprasidium Freiburg Hrsg Managementplan fur das FFH Gebiet 8114 341 Hochschwarzwald um Hinterzarten Freiburg 2020 Kap 2 1 Gebietssteckbrief S 9 online PDF Regierungsprasidium Freiburg Hrsg Managementplan fur das FFH Gebiet 8114 341 Hochschwarzwald um Hinterzarten Freiburg 2020 Kap 7 1 Bisherige Massnahmen S 99 online PDF Regierungsprasidium Freiburg Hrsg Managementplan fur das FFH Gebiet 8114 341 Hochschwarzwald um Hinterzarten Freiburg 2020 Kap 7 3 7 Nutzungsverzicht aus okologischen Grunden S 122 online PDF Luisa Steiner Rainer Buchwald Vegetationskundliche und hydrochemische Untersuchungen im Naturschutzgebiet Bisten Sudschwarzwald In Landesanstalt fur Umweltschutz Baden Wurttemberg Hrsg Veroffentlichungen fur Naturschutz und Landschaftspflege in Baden Wurttemberg Band 66 1991 ISSN 0342 684X S 363 408 hier S 406 a b c Birgit Huttl Frauke Staub Bisten In Regierungsbezirk Freiburg Hrsg Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Freiburg 3 Auflage Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5177 9 S 178 180 a b c d e Regierungsprasidium Freiburg Managementplan fur das FFH Gebiet 8114 341 In Managementplan PDF Regierungsprasidium Freiburg abgerufen am 2 April 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Bisten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden WurttembergNaturschutzgebiete im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald Badberg Bannwald Faulbach Bannwald Konventwald Belchen Berghauser Matten Bisten Bitzenberg Buchsenberg Dachslocher Buck Dreherhofmoor Ebnet Erlenbruckmoor Eschengrundmoos Feldberg Flugplatz Bremgarten Haselschacher Buck Hauslematt Hinterzartener Moor Hirschenmoor Hochstetter Feld Humbruhl Rohrmatten Innerberg Jennetal Kastelberg Muhlmatten Neuershausener Mooswald Oberbergener Scheibenbuck Ochsenberg Litzelstetten Ohrberg Olberg Ehrenstetten Rappennestgiessen Rheinhalde Burkheim Rotenbacher Wiesen Rotmeer Schauinsland Scheibenbuck Bluttenbuck Schelinger Weide Barzental Schneckenberg Schollacher Moor Steinbruch Niederrotweil Trockenaue Neuenburg am Rhein Unteres Seebachtal Ursee Vogelsang Wolfmoos Wutachschlucht Zweribach Zwolferholz HaidEhemalige Naturschutzgebiete Bannwald Hirschfelsen Bannwald Napf Rheinwald Neuenburg Sandkopf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bisten Naturschutzgebiet amp oldid 236707682