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Die Altsudarabische Kunst entstand ab dem 3 Jahrtausend v Chr in vorislamischen Kulturen der Arabischen Halbinsel an den Kustenzonen des Persischen Golfs 1 Altarabische Inschrift aus Sudarabien aus dem 3 Jahrhundert v Chr in einer alten sudarabischen Sprache Archaologisches Museum Istanbul Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Entwicklung 2 Periodisierung 3 Baukunst und Stadtkultur 3 1 Bauverfahren 3 2 Profanarchitektur 3 3 Sakralarchitektur 4 Plastik 5 Kleinkunst 6 Numismatik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte und Entwicklung BearbeitenDie altarabische Kunst erlebte ihre erste Blute zu Beginn des 1 Jahrtausends v Chr gleichzeitig mit der sudarabischen Hochkultur 2 schwerpunktmassig im heutigen Jemen in den Reichen der Sabaer und Minaer Im 5 Jahrhundert v Chr war die Blutezeit von Saba deren Zentren sich in Ma rib und Sirwah befanden 1 Neben Einflussen aus dem Alten Orient war sie seit dem 5 Jahrhundert v Chr starken griechischen Einflussen ausgesetzt die an der Fortentwicklung der altsudarabischen Kunst mutmasslich stark beteiligt waren Typisch fur die altsudarabische Kunst sind sowohl in der Plastik als auch in der Architektur geometrische stilisierte Formen die sich seit dem 5 Jahrhundert v Chr in flussigere Formen wandelten Die Konige von Himyar erlangten Ende des 3 Jahrhunderts n Chr die Herrschaft uber Sudarabien das aufgrund seines Reichtums in der antiken Welt den Beinamen Arabia Felix gluckliches Arabien hatte Spater entstand im 4 Jahrhundert n Chr im Norden der arabischen Halbinsel das Reich der Nabataer in dem sich eine eigene Kunst entwickelte nabataische Kunst die zwischen den Kulturen Arabiens und des Mittelmeerraums vermittelte 1 Mit dem Vordringen des Islams im 7 Jahrhundert verdrangte die islamische Kunst die fruheren Stile in Sudarabien Periodisierung BearbeitenDa sich die Sabaistik die Wissenschaft vom antiken Sudarabien lange auf die philologische Erschliessung der altsudarabischen Inschriften konzentrierte blieben die Zeugnisse der materiellen Kultur Sudarabiens lange wenig erforscht sodass die Fundlage immer noch durftig ist Zwar konnten fur einige Einzelbereiche chronologische Muster erarbeitet werden doch ist bislang keine allgemeine Periodisierung der altsudarabischen Kunst moglich Aus diesem Grund werden die verschiedenen altsudarabischen Kunsterzeugnisse nicht unter chronologischen sondern nur nach funktionalen Gesichtspunkten aufgefuhrt Eine allgemeine Einteilung der sudarabischen Kunst in drei Phasen unternahm Jurgen Schmidt Demzufolge lassen sich drei Phasen unterteilen die Phase in der sich eine eigenstandige Formensprache herauszubilden beginnt das Stadium in der eigenstandige kunstlerische Formen ausgebildet und kanonisiert werden sowie die Epoche der Uberlagerung der eigenen kunstlerischen Ausdrucksmittel durch fremde d h vor allem griechische Einflusse Baukunst und Stadtkultur BearbeitenBauverfahren Bearbeiten nbsp Verziertes Kapitell eines Pfeilers aus dem Konigspalast von Schabwat stratigraphische Zuordnung 1 Halfte des 3 Jahrhunderts Im Gegensatz zu Mesopotamien war im antiken Sudarabien die Steinbauweise vorherrschend Lediglich in der Kustenebene und in der hadramitischen Hauptstadt Schabwat wurde daneben auch in grosserem Masse die Bauweise mit getrockneten Ziegeln angewendet In Monumentalbauten wurden grosse behauene Steinquader benutzt die ohne Mortel ubereinandergestellt wurden nur unbehauene Steine mussten vermortelt werden Neben Kalkmortel wurden auch Schlamm und Asphalt als Bindemittel verwendet Zur Festigung hoher Mauern konnten daruber hinaus senkrechte Bleistreben und waagerechte Zapfen und Klammern eingesetzt werden Lediglich die Aussenseite der Steine wurde poliert starkere Mauern waren oft doppelschalig wobei innen die rohen Seiten der Steine aneinanderstiessen Vielleicht auch aus asthetischen Grunden wurden Mauern bei Monumentalbauten geboscht auch Stutzpfeiler und kleine Bastionen erhielten die Stabilitat der Mauer Im 5 Jahrhundert v Chr kam eine neue Art der Steinbearbeitung auf die Rander wurden poliert die Innenflache dagegen gepeckt Im Laufe der Zeit veranderte sich dieser Randbeschlag wodurch eine chronologische Einordnung des so behandelten Mauerwerks moglich ist 3 Innenwande wurden entweder einfach verputzt teilweise mit Wandmalereien oder mit steinernen Wandplatten deren Aufmalung das Mauergefuge und teilweise sogar dreidimensionale Friese nachahmten verdeckt Uber Deckenkonstruktionen ist wenig bekannt Gewolbe sind in den Pillbox Grabern erhalten einfache Giebeldacher werden durch Abbildungen belegt Als Fensterscheiben dienten ca 3 cm dicke durchscheinende Marmor oder Alabasterscheiben die teilweise eingeritzte Verzierungen aufwiesen Ein sehr wichtiges Bauelement bildeten Saulen Bis zum 5 Jahrhundert v Chr waren sie schmucklose Monolithe mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt solche Saulen finden sich u a in der Eingangshalle des Awwam Tempels bzw Haram Bilqis DMG Ḥaram Bilqis in Ma rib Ab dem 5 Jahrhundert wurden die Saulen durch Abflachung der Kanten schrittweise zu Rundsaulen Seit dem 5 Jahrhundert trugen die Saulen auch Kapitelle zunachst einfache Plinthen aus denen sich dann verschiedene Formen entwickelten 4 Diese Formen wurden seit dem 2 Jahrhundert vor allem durch hellenistische Einflusse verdrangt daneben sind aber auch sassanidische Einflusse erkennbar Profanarchitektur Bearbeiten nbsp Plan des Innenbereiches von SchabwatArchaologische Ausgrabungen der lediglich teilweise erschlossenen Ruinenfelder belegen hoch stehende Stadtkulturen mit aufwandiger Bewasserungstechnik So geht der Staudamm von Ma rib auf das 9 Jahrhundert v Chr zuruck Noch heute finden sich hiervon machtige Uberreste aus dem 6 Jahrhundert v Chr Es gab Stadte mit offentlichen Bauten aus glatt behauenen Kalksteinquadern bei denen auch die Bauherrn inschriftlich genannt wurden mit Stadttoren Befestigungen Strassen Tempeln Markten und koniglichen Residenzen 1 Wie die Inschriften zeigen existierten im vorislamischen Sudarabien zahlreiche befestigte Stadte hagar jedoch ist umstritten inwiefern es sich bei einem hagar wirklich um eine Stadt handelte oder ob in Sudarabien eine echte Urbanisierung noch gar nicht eingesetzt hatte Die Siedlungsarchaologie hat in Sudarabien bislang fast nur Stadtanlagen erfasst unbefestigte Siedlungen dagegen wurden archaologisch kaum untersucht Die Stadte lagen oft im Talboden auf einer naturlichen oder kunstlichen Erhebung die sie vor Hochwasser schutzte Daneben finden sich auch Stadte die auf einem Hochplateau oder unter einer Burg gegrundet wurden darunter die himyarische Hauptstadt Zafar Die meisten altsudarabischen Stadte waren rechteckig oder annahernd rechteckig darunter Ma rib und Schabwat Ein besonderes Beispiel eines rechteckigen Stadtgrundrisses bildet die minaische Hauptstadt Qarnawu 5 deren regelmassiger Stadtplan mit einer mittig durchlaufenden Hauptstrasse und davon in regelmassigen Abstanden rechtwinklig abzweigenden Nebenstrassen eine Planung entweder bei Stadtgrundung oder nach einer Zerstorung verrat Daneben finden sich aber auch ovale oder ganz unregelmassige Grundrisse Verglichen mit anderen altorientalischen Stadten bedeckten die altsudarabischen Stadte ein relativ geringes Gebiet die grosste Stadt Sudarabiens Ma rib umfasste gerade 110 ha Jede Stadt war durch eine im Falle von Schabwat sogar durch zwei Stadtmauern 6 geschutzt in denen sich mindestens zwei Tore befanden welche durch eigene Turme bewacht werden konnten Der Verlauf der Stadtmauern die entweder gerade oder durch Bastionen gegliedert waren musste besonders in gebirgigen Gebieten an das Gelande angepasst werden wodurch unregelmassige Stadtgrundrisse entstanden Teilweise wurden Stadte auch durch eigene Zitadellen geschutzt wie in Schabwat Raidan und Qana nbsp Ruinen in Khor RoriDas Stadtinnere ist mangels archaologischer Forschungen bislang nur unzureichend bekannt Im qatabanischen Timna befand sich hinter dem Sudtor ein grosser Platz von dem die Strassen in verschiedene Richtungen abgingen Neben den normalen Wohnbauten lassen sich im Stadtinnern verschiedener Stadte Zitadellen Palaste und Tempel nachweisen Lediglich in Khor Rori und in Schabwat wurden grossere Ausgrabungen unternommen Auch in Schabwat befand sich hinter dem Tor ein grosser Platz an dem der Konigspalast stand Von diesem Platz aus ging eine breite Strasse quer durch die Stadt von dieser Hauptstrasse aus zweigten rechtwinklig kleinere Strassen ab Neben den Stadtbefestigungen gab es noch weitere Befestigungsanlagen die an wichtigen Strassenknotenpunkten oder auch an Knotenpunkten der Wasserverteilung angelegt wurden Zwar sind noch grosse Ruinen solcher Burgen erhalten 7 jedoch wurden in keiner Ausgrabungen unternommen Jedoch lasst sich immerhin sagen dass sich in diesen Burgen neben Wohnraumen auch Tempel und Brunnen befanden Zur Sicherung von Gebieten dienten Sperrmauern die Passe und ahnliche schwer zu umgehende Strassen blockierten wie die Mauer von Libna welche die Strasse von Qana nach Schabwat absperren sollte Aufgrund der klimatischen Verhaltnisse waren im sudlichen Arabien Bewasserungsbauten fur die Landwirtschaft unerlasslich Die einfachsten Bewasserungsbauten waren verschiedenartige Brunnen und Zisternen grossere Zisternen konnten bis zu 12 800 m fassen Wesentlich effizienter als Brunnen und Zisternen waren aber die Bewasserungsanlagen die das Wasser der Wadis wahrend der Regenzeit auffingen und speicherten Das beruhmteste Beispiel dieser Stauanlagen bildet der Staudamm von Ma rib der das Wadi Dhana an einer fast 600 m breiten Stelle aufstaute und sein Wasser uber zwei Schleusenanlagen auf zwei Primarkanale uberleitete die es uber ein Kanalnetz auf die Felder verteilten Auch anderorts wurden derartige Anlagen entdeckt oder sind durch Inschriften belegt In Nadschran wurden daruber hinaus Aquadukte in den Fels gehauen um das Wasser herzuleiten An verschiedenen Stellen in Sudarabien meist an Passstrassen manqal wurden gepflasterte Strassen angelegt die teilweise mehrere Kilometer lang und mehrere Meter breit waren Sakralarchitektur Bearbeiten In der sabaischen Hauptstadt Ma rib fand sich das alteste Heiligtum mit uberregionaler Bedeutung Ein Tempel der ihrem Mondgott geweiht war 9 bis 5 Jahrhundert v Chr Dieser Tempel bestand aus einem uber 100 m langen ovalen Quaderbau der mit einer rechteckigen Vorhalle verbunden war die von einem Peristyl aus 32 Monolithpfeilern mit 5 m Hohe umgeben war Heute finden sich nur noch geringe Reste von diesem Bauwerk 1 In Sirwah war das Almaqah Heiligtum ein weiteres bedeutendes religioses Zentrum des Sabaerreiches von dem die fruhesten Relikte auf den Anfang des 7 Jahrhunderts v Chr datiert werden 1 Es ist noch unklar ob es auch Gotterbilder gab doch die Mannerstatuetten die dem Heiligtum von Ma rib geweiht sind belegen dass es schon in der Mitte des 1 Jahrhunderts einen hoch entwickelten Bronzeguss gab in dem die jeweiligen Stifter inschriftlich festgehalten wurden Steinpostamente mit Weihinschriften bezeugen vielfach dass bis in die Spatzeit des Himjar Reiches Votivstatuetten aus Edelmetall und Bronze aufgestellt wurden Auch sind Alabasterstatuetten erhalten bei denen die Figuren mit glatten knielangen Gewandern die Arme vorgestreckt halten 1 Verglichen mit den profanen Bauten sind die Tempel insgesamt wesentlich besser erforscht sodass hier schon die Ausarbeitung einer Typologie bzw Entwicklungsgeschichte versucht wurde Im Folgenden wird die Gliederung von Jurgen Schmidt und detaillierter M Jung dargestellt die sowohl die Grundrissformen als auch funktionale Gesichtspunkte berucksichtigt im Gegensatz zu Adolf Grohmanns Einteilung die lediglich verschiedene Grundrisstypen unterscheidet 8 Die altesten noch vorgeschichtlichen sudarabischen Heiligtumer waren einfache stelenartige Monolithen die durch Steinsetzungen oder Trockenmauern eingefriedet werden konnten In einer zweiten Phase wurde die Schwelle zum eigentlichen Tempel uberschritten Diese Tempel waren einfache zumeist rechteckige hypathrale Steinbauten deren Innenaufteilung zunachst sehr vielfaltig war Einige Kultbauten auf dem Dschebel Balaq al Ausat DMG Ǧabal Balaq al Ausaṭ sudwestlich von Ma rib die aus einem Hof und einer dreigeteilten Cella bestehen bilden das Bindeglied zu einem offenbar nur in Saba verbreiteten Tempeltyp der einen rechteckigen Grundriss und ein Propylon aufweist und in zwei Teile einem an drei Seiten mit Pfeilern umstandenen Innenhof und eine ebenfalls dreiteilige Cella aufgeteilt ist Hierzu rechnet Schmidt den um 700 v Chr erbauten Tempel des Mondgottes Wadd Wadd Dhu Masma DMG Wadd ḏu Masmaʿ zwischen Ma rib und Sirwah sowie den von Yada il Dharih I errichteten Tempel von al Masadschid der von einer rechteckigen Mauer umgeben ist Jungere Beispiele dieses Schemas finden sich auch in Qarnawu 5 Jahrhundert v Chr und al Ḥuqqa 1 Jahrhundert v Chr Moglicherweise gehort auch die Eingangshalle des grossen Awwam Tempels bei Ma rib in diese Gruppe In den anderen Reichen steht diesem Typ der hypostyle Vielstutzentempel gegenuber mit quadratischer rechteckiger oder auch asymmetrischer Grundform die durch regelmassig angeordnete Saulen gegliedert wird Im Gegensatz zu den eben genannten sabaischen Tempeln haben diese Bauten aber keine Orientierung zu einer Cella einem Altar etc Anfangs besassen diese Tempel sechs oder acht spater bis zu 35 Pfeiler Klaus Schippmann stellt noch einen weiteren Typ daneben den hadramitischen Terrassentempel 9 von dem bisher sieben Beispiele bekannt sind Alle diese Tempel sind uber eine grosse Treppe zuganglich die auf eine eingefriedete Terrasse fuhrt auf der sich eine Cella mit Podium befindet Es darf jedoch nicht vergessen werden dass nur wenige Tempel ausgegraben wurden weshalb sich das Bild altsudarabischer Kultbauten stark wandeln kann Zur historischen Einordnung der altsudarabischen Architektur in den Kontext jemenitischer Baukunst vergleiche Hauptartikel Architektur im JemenPlastik BearbeitenDie bemerkenswertesten Kunstwerke ausserhalb der Architektur hat das vorislamische Sudarabien in der Plastik hervorgebracht Als Werkstoffe dienten neben Bronze und sehr selten Gold und Silber sowie Kalkstein vor allem Alabaster und Marmor Typische Merkmale altsudarabischer Plastik sind kubische Grundformen ein plumpes Gesamtbild und die starke Betonung des Kopfes die restlichen Korperteile dienten meist nur als schematisches und stark verkurztes Bindeglied zum Sockel oder sind nur bis zum Oberkorper dargestellt Auch die geringe Beachtung der Proportionen die sich in zu grossen Ohren und einer zu schmalen und langen Nase aussert kennzeichnet viele sudarabische Plastiken In den meisten Fallen wurden Vollplastiken und Reliefs direkt auf den Betrachter ausgerichtet in Reliefs findet sich selten auch die typisch agyptische Frontalperspektive bei der Kopf und Beine von der Seite der Oberkorper aber von vorne dargestellt ist Die Pupillen wurden mit farbigem Material in Locher eingelegt Der Faltenwurf wurde anfangs nicht dargestellt dann durch tiefe Rillen oder Schichten angedeutet In der Haltung von Armen und Beinen lassen sich keine allgemeinen Merkmale feststellen Es sind wenige Beispiele altsudarabischer Grossplastik erhalten wobei die Inschrift auf einer uberlebensgrossen Bronzestatue des Sohnes des sabaischen Konigs Dhamar ali Yuhabirr von besonderem Interesse ist Aus ihr geht hervor dass die Statue von einem griechischen Kunstler und seinem arabischen Assistenten angefertigt wurde In weitaus grosserer Zahl liegen kleinere Alabasterstatuen portrats und reliefs vor die zumeist Menschen seltener Tiere oder Fabeltiere Drachen und geflugelte Lowen mit Menschenkopfen und im Falle von Flachreliefs ganze Szenen zeigen Eine besonders beliebte Szene stellt eine Weinrebe mit Trauben und daran naschenden Saugetieren oder Vogeln und einen Mann der eine Armbrust auf ein Tier anlegt oder Variationen davon dar Auch ganze Lebensszenen wie Mahlzeiten Kampfe und Musikvorfuhrungen sowie Szenen die den Verstorbenen mit einer Gottheit zeigen wurden auf Reliefs dargestellt Beispiele altsudarabischer Plastik nbsp Alabasterkopf Louvre nbsp Alabasterkopf mit eingelegten Augen British Museum nbsp Grabstele Alabaster des ʿAmaʿalay dhu Dharah il Hayd ibn Aqil Qataban Louvre nbsp Stele wohl aus Timna British Museum nbsp Sabaische Grabstele Alabaster des ʿIglum Sohn des Saʿad Illat Qaryot mit Darstellung des Verstorbenen in zwei verschiedenen Szenen Louvre nbsp Steinbockstatuette Bronze um Christi Geburt Louvre nbsp Stierstatuette Bronze Louvre nbsp Hellenistisch beeinflusster qatabanischer Bronzelowe mit Reiter 1 Jahrhundert v Chr nbsp Bronzehand mit Widmung British Museum nbsp Kalzitplastik 1 Jahrhundert v Chr British Museum nbsp Bronzeplastik aus Naschq Louvre Kleinkunst Bearbeiten nbsp Geometrische Wandmalereien aus dem Tempel von al Ḥuqqa 1 Jahrhundert v Chr Neben den grosseren Kunstwerken hat das alte Sudarabien noch eine ganze Reihe an verschiedenen kleineren Kunsterzeugnissen hervorgebracht Wie anderswo ist ein ausgesprochen grosses Material an Keramik vorhanden dennoch kann dieses Material bisher nicht typologisch oder chronologisch geordnet werden weshalb die Keramik im Gegensatz zum restlichen Alten Orient die Datierung einzelner Schichten nicht ermoglicht Einige allgemeine Aussagen sind aber schon jetzt moglich Die Ausfuhrung der Keramik war sehr einfach nur ein Teil der Gefasse wurde auf der Topferscheibe gedreht An Keramikwaren lassen sich Kruge Schalen und Schusseln verschiedener Grosse feststellen als Dekoration uberwiegen eingeritzte oder punktierte Motive daneben finden sich aufgemalte Muster und aufgesetzte Wulste und Zacken oder sogar Tierkopfe Neben diesen Gebrauchsgegenstanden aus Ton wurden auch einige Tonfigurchen gefunden An kleineren Kunstgegenstanden aus Stein sind zunachst Flaschen Ollampen Vasen und Gefasse mit Tierkopfen als Griff zu nennen Daruber hinaus finden sich auch Gemmen und Nachahmungen agyptischer Skarabaen Hierher gehoren auch die zahlreichen an Bauelementen angebrachten verschiedenen Friese unter denen sich Zickzackmuster Abtreppungen Querriefelung Zahnschnitt Nischen kleine Scheinturen Maander sowie pflanzliche und figurliche Elemente darunter Reihungen von Steinbockkopfe und die im alten Sudarabien sehr beliebten Weinreben befinden Weitere kunstlerische Elemente in Gebauden sind die vielfaltig ausgefuhrten Rosetten und Voluten Ahren und Granatapfel vermutlich Symbole einer bauerlichen Kultur An zwei Fundorten kamen auch Wandmalereien zum Vorschein namlich geometrische Malereien im Tempel von al Ḥuqqa sowie figurliche Darstellungen bei den franzosischen Grabungen in Schabwat Holzschnitzarbeiten sind aufgrund der schlechten Haltbarkeit dieses Materials nicht erhalten steinerne Nachbildungen von Mobeln lassen aber das Aussehen der Mobel erahnen nbsp Hadramitische Metallschussel 2 3 Jahrhundert Haufig sind dagegen kleine Kunstgegenstande aus Bronze und Kupfer Vasen und andere Gefasse aus getriebenem Kupferblech oder Bronze Lampen kunstvoll gearbeitete Griffe und Tierfigurchen Ebenfalls zahlreich sind Schmuckstucke unter denen sich teilweise goldene Halsketten sowie Goldbleche mit Tierbildern und kleine goldene Skulpturen befinden Numismatik Bearbeiten nbsp Himyarische Munze des ʿAmdan Bayyin aus Raidan Typ 9 Wie auch in anderen antiken Randkulturen die eine eigene Munzpragung besassen waren die altsudarabischen Munzen zunachst Nachahmungen griechischer Munzen Aus Sudarabien sind hauptsachlich Silbermunzen bekannt Bronze und Goldmunzen sind dagegen sehr selten Die folgende Typologie folgt im Wesentlichen der von G Dembski siehe Literaturverzeichnis Es ist anzumerken dass die Nummerierung der Munztypen nur teilweise eine gesicherte Chronologie widerspiegelt Die altesten sudarabischen Munzen wurden wohl um 300 v Chr gepragt Es handelte sich dabei um Nachahmungen der athenischen Tetradrachme alten Stils die auf dem Avers den Kopf der Athene und auf dem Revers Eule Mondsichel und Olzweig tragt Im Gegensatz zu ihren Vorgangern wurde bei den sudarabischen Pragungen aber der Munzwert markiert ganze Munzen mit dem Buchstaben n halbe mit einem g Viertel mit einem t und Achtel mit einem s2 Etwas spatere Pragungen zeigen auf dem Revers zusatzlich verschiedene Monogramme und oder Buchstaben die jedoch noch nicht zufriedenstellend gedeutet wurden Die dritte qatabanische Gruppe zeigt auf beiden Seiten einen Kopf und auf dem Revers zusatzlich den Namen der Munzstatte Harb DMG Ḥarib bei Timna Wohl ebenfalls qatabanisch ist die nachste Gruppe die auf dem Revers wieder eine Eule zeigt dazu den Namen Schahr Hilal die Buchstaben ḏ und ḥ sowie das Yanuf Monogramm Etwa im 2 Jahrhundert v Chr ist der folgende Typ anzusetzen der einerseits die athenische Tetradrachme neuen Stils nachahmt andererseits aber Legende und Monogramme von fruheren Munzen ubernimmt Von diesem Typ ist die sechste Gruppe abgeleitet die keine Inschrift sondern nur noch Symbole bzw Monogramme zeigt Vielleicht im Zusammenhang mit dem Feldzug des Aelius Gallus 25 v Chr gelangten Elemente romischer Munzen in die nun folgenden Pragungen die ansonsten gleich blieben Ganz anders sehen Munzen einer eindeutig hadramitischen Gruppe aus Sie zeigen in verschiedenen Variationen einen Stier der laut Beischrift den Gott Sin darstellt den Namen des Palastes s2qr einen strahlenden Kopf oder einen Adler 10 Von besonderer Bedeutung fur die Geschichte Sudarabiens ist der nun folgende Typ der auf dem Revers einen Kopf einen Konigsnamen sowie eine Munzstatte meist Raidan und Monogramme zeigt Isoliert sind einige Bronzemunzen die auf dem Avers einen Kopf mit Buchstaben und auf dem Revers einen Adler abbilden Sie sind moglicherweise hadramitisch Das Ende der sudarabischen Munzpragung ist nicht sicher zu datieren vermutlich ist es um 300 n Chr anzusetzen Literatur BearbeitenChristian Darles L architecture civile a Shabwa In Syria Revue d art oriental et d archeologie Tome 68 Fasc 1 4 Geuthner Paris 1991 S 77 ff ISSN 0039 7946 Gunther Dembski Die Munzen der Arabia Felix In Werner Daum Hrsg Jemen Pinguin Verlag Innsbruck Umschau Verlag Frankfurt a M 1987 S 132 135 ISBN 3 7016 2251 5 Almut Hauptmann von Gladiss Probleme altsudarabischer Plastik In Baghdader Mitteilungen Band 10 1979 ISSN 0418 9698 S 145 167 Adolf Grohmann Handbuch der Altertumswissenschaft Kulturgeschichte des Alten Orients Dritter Abschnitt Vierter Unterabschnitt Arabien Munchen 1963 Umfassende Kulturgeschichte des vorislamischen Arabien die jedoch in einigen Bereichen durch die Ergebnisse jungerer Grabungen veraltet ist Klaus Schippmann Geschichte der alt sudarabischen Reiche Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998 ISBN 3 534 11623 2 Jurgen Schmidt Altsudarabische Kultbauten In Werner Daum Hrsg Jemen Pinguin Verlag Innsbruck Umschau Verlag Frankfurt a M 1987 S 81 101 ISBN 3 7016 2251 5 Paul Yule Himyar Spatantike im Jemen Late Antique Yemen LINDEN SOFT Verlag Aichwald 2007 ISBN 978 3 929290 35 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pre Islamic art Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Der Brockhaus Kunst Kunstler Epochen Sachbegriffe 3 aktualisiert und uberarbeitete Auflage F A Brockhaus Mannheim 2006 Daten nach der Langen Chronologie Zu den Problemen der altsudarabischen Chronologie siehe den Artikel Altes Sudarabien Gus W Van Beek Marginally Drafted Pecked Masonry in Richard Le Baron Bowen Jr Frank P Albright Archaeological Discoveries in South Arabia Publications of the American Foundation for the Study of Man Volume 2 Hopkins Baltimore 1958 S 287 299 Zu diesen Formen Grohmann Arabien siehe Literaturverzeichnis S 210 214 Beschreibung bei Grohmann Arabien siehe Literaturverzeichnis S 143 144 Hierzu Jean Francois Breton Les fortifications d Arabie meridionale du 7e au 1er siecle avant notre ere Archaologische Berichte aus dem Yemen 8 Philipp von Zabern Mainz 1994 ISBN 3 8053 1487 6 Siehe z B Hermann von Wissmann Maria Hofner Beitrage zur historischen Geographie des vorislamischen Sudarabien Abhandlungen der geistes und sozialwissenschaftlichen Klasse der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Jahrgang 1952 Nr 4 Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz Mainz 1953 S 137 139 und Photographie 15 wo die Burgruine Husn el ʿUrr DMG Ḥuṣn el ʿUrr im Wadi Hadramaut beschrieben wird Arabien siehe Literaturverzeichnis S 157 ff Schippmann Geschichte der alt sudarabischen Reiche S 112 Hierzu auch Alexander V Sedov Temples of Ancient Ḥaḍramawt Arabia Antica 3 PLUS Pisa 2005 ISBN 88 8492 211 9 Zu diesem Typ und seinen Varianten S C H Munro Hay The coinage of Shabwa Hadhramawt and other ancient South Arabian Coinage in the National Museum Aden in Syria Nr 68 Paris 1991 393 418 nbsp Dieser Artikel wurde am 7 August 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altsudarabische Kunst amp oldid 239609853