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Alexander Wassiljewitsch Wlassow russisch Aleksandr Vasilevich Vlasov 19 Oktoberjul 1 November 1900greg in Bolschaja Koscha Rajon Selischarowo Russisches Kaiserreich 25 September 1962 in Moskau Sowjetunion war ein russischer Architekt und Hochschullehrer 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen Preise 3 Werke 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWlassow Sohn eines Forstwissenschaftlers 2 besuchte das 8 Moskauer Gymnasium mit Abschluss 1918 Wahrend des Russischen Burgerkrieges begann er 1920 das Studium am Lomonossow Institut fur Technische Mechanik und Elektrotechnik in der Architektur Abteilung die 1924 von der Moskauer Technischen Hochschule ubernommen wurde 4 1923 plante er in seinen Kursprojekten bei Ilja Alexandrowitsch Golossow ein Passage Hotel mit Restaurant auf dem Dach und einen Hauptbahnhof auf einem stadtischen Platz 1928 schloss er das Studium ab und unterrichtete dann dort 1929 grundete Wlassow zusammen mit Karo Halabjan Wladimir Babenkow und Wiktor Baburow die Allrussische Vereinigung der Proletarischen Architekten WOPRA Die WOPRA lehnte den Konstruktivismus ab und erstrebte einen neuen Baustil entsprechend dem politischen System des sowjetischen Staates 5 Dafur sollte die Methode der marxistischen Analyse auf die Analyse der Kunst der fruheren Generationen angewendet werden 6 1930 1931 beteiligte sich Wlassow an dem geschlossenen Wettbewerb fur eine leninsche kommunistische Bildungseinrichtung auf den Sperlingsbergen Er erhielt erstmals die Genehmigung fur den Bau eines grossen Architektur Ensembles in Moskau und 1936 wurde nach seinem Projekt als erstes Gebaude das Wohnheim fur das kunftige Institut gebaut Allerdings wurde darauf der Weiterbau des Ensembles eingestellt indem die Parteifuhrung auch Wlassows siebte Version des Projektes nicht akzeptierte Schliesslich gab die Regierung das Projekt auf und ubergab die fertigen Gebaude dem Allrussischen Gewerkschaftszentralsowjet 7 1931 beteiligte sich Wlassow an dem Wettbewerb der Stadt Iwanowo fur ein reprasentatives Oblast Theater wobei der dafur vorgesehene Platz bautechnisch schwierig war 3 Wlassows Projekt mit einem Bau im Stil des Lenin Mausoleums wurde von der Jury als das beste von den eingereichten 11 Projekten ausgewahlt Wahrend des Baus des Theater Kunstpalasts nahmen die ausfuhrenden Architekten zahlreiche Anderungen zur Vereinfachung des Baus vor 8 9 1931 1932 hielt Wlassow Vorlesungen am Architektur Institut 1932 ubernahm Wlassow die Leitung des Architektur Ateliers Nr 2 des Mosprojekts 10 Im folgenden Jahr gab er seine Lehrtatigkeit auf um sich ganz der Projektarbeit widmen zu konnen 1934 reichte er sein Projekt fur den Palast der Sowjets bei dem Wettbewerb ein Er gewann zwar nicht erhielt aber den Auftrag fur die Sanierung des Zentralen Maxim Gorki Parks fur Kultur und Erholung dessen Direktorin Betti Nikolajewna Glan war Fur dieses Projekt erhielt er 1937 auf der Exposition Internationale des Arts et Techniques dans la Vie Moderne in Paris den Grand Prix 2 1935 gewann er den Wettbewerb fur die Moskauer Krim Brucke deren Bau 1938 von Boris Petrowitsch Konstantinow 1903 1993 geleitet wurde 3 1940 wurde Wlassow zum Korrespondierenden Mitglied der Akademie der Architektur der UdSSR gewahlt 10 nach Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges wurde Wlassow mit anderen Akademiemitgliedern nach Schymkent evakuiert Er entwickelte nun Projekte zum Wiederaufbau zerstorter Stadte 1944 berief der Erste Sekretar des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine Nikita Sergejewitsch Chruschtschow den namhaften Architekten Wlassow zum Hauptarchitekten der Stadt Kiew fur die Leitung des Wiederaufbaus 3 7 1945 waren 30 000 m2 Wohnflache wieder aufgebaut 1947 wurde Wlassow zum Vollmitglied der Akademie der Architektur gewahlt Wlassow leitete eine Gruppe von Architekten die entsprechend traditionellen Stadtebaukonzepten des 19 Jahrhunderts den Chreschtschatyk zu einer stadtteilverbindenden breiten begrunten Magistrale machten 6 Wlassows Plane wurden lange diskutiert so dass der Bau der ersten Gebaude des neuen Chreschtschatyk erst 1949 begann 11 Fur die Fassaden wurde Granit Majolika und Keramik verwendet und vor den Fassaden wurden Skulpturengruppen aufgestellt Das Haus 36 sollte ursprunglich nach dem Vorbild der stalinschen Hochhauser im Stil des Sozialistischen Klassizismus ein Hochhaus mit 22 Geschossen und bekronendem Turm mit einer Arbeiter Kolchosniki Skulpturengruppe werden Gebaut wurde ein Haus mit zehn Geschossen um die anderen Bauten nicht zu uberragen 12 So pragte der Moskauer Wlassow die Kiewer Architektur nach dem Zweiten Weltkrieg 13 wobei er eng mit dem deutsch sowjetischen Architekten Werner Schneidratus zusammenarbeitete nbsp Walter Ulbricht 2 v l erklart Wlassow 2 v r auf der Ausstellung Im Kampf um eine deutsche Architektur in Ost Berlin die Anlage der Deutschen Hochschule fur Korperkultur DHfK in Leipzig 9 Dezember 1951 ganz rechts Kurt Liebknecht Prasident der Deutschen Bauakademie 1950 wurde Wlassow Moskauer Hauptarchitekt und Leiter des Verwaltungsamtes fur Architektur Angelegenheiten der Stadt Moskau das fur die Projektierung aller Bauten in Moskau verantwortlich war 3 In dieser Zeit begannen die Planungen der Bauten und Infrastruktur fur neue Stadtteile am bisherigen Stadtrand Ein neuer Generalplan fur die Entwicklung Moskaus bis 1960 mit einem Dritten Verkehrsring wurde erarbeitet 14 1951 besuchte Wlassow in der DDR die Ausstellung Im Kampf um eine deutsche Architektur die am 9 Dezember 1951 im Haus des Nationalrats in Ost Berlin zur Einweihung der Deutschen Bauakademie eroffnet wurde Bereits 1952 wurde unter Wlassows Leitung erstmals in der UdSSR im Sudwesten Moskaus ein grosses einheitliches Stadtebauprojekt mit dem Lenin Prospekt als Magistrale realisiert Gebaut wurden typische 8 und 9 geschossige Backsteinhauser deren Erdgeschosse fur Geschafte und offentliche Einrichtungen vorgesehen waren sowie Schulen Kindergarten und Polikliniken 6 1953 stellte Wlassow sein Projekt eines Pantheons als Gedenkstatte fur hervorragende Personlichkeiten des Landes vor wobei er von einem griechischen Tempel ausging Infolge der Entstalinisierung verschwand das Interesse an einem solchen Projekt 7 Als unter Nikita Sergejewitsch Chruschtschow die Regierung auf schnelles Bauen mit niedrigsten Produktionskosten drangte und Chruschtschow bei der Eroffnung des Allunionskongresses der Baumeister im November 1954 in Moskau die sowjetische Architektur der letzten Jahre kritisierte schloss sich Wlassow dieser neuen Baubewegung an und klagte die Architekten des Sozialistischen Realismus wegen der uberflussigen Dekorationselemente und der ubermassigen Produktions und Unterhaltskosten an 7 Wlassow und andere Architekten wurden in die USA geschickt um die dortigen Bautechniken kennenzulernen 15 Im Zuge der personellen Erneuerung in der UdSSR verlor Wlassow 1955 sein Amt als Moskauer Hauptarchitekt und das Zentralkomitee der KPdSU und der Ministerrat der UdSSR verurteilten ihn als einen der Baumeister der Stalin Epoche 16 Trotzdem behielt er seinen Einfluss aufgrund seiner langjahrigen personlichen Bekanntschaft mit Chruschtschow und wurde zum Prasidenten der Akademie der Architektur gewahlt Als 1956 aus der Akademie die Akademie fur Bauwesen und Architektur entstand wurde Wlassow ihr Vizeprasident 7 Im Herbst 1956 kundigte die Regierung fur den Palast der Sowjets einen neuen Wettbewerb an d h einen offenen fur alle Architekten und einen geschlossenen nur fur fuhrende Architekten Wlassow beteiligte sich an dem ersten geschlossenen Wettbewerb 1956 und an dem zweiten Wettbewerb 1958 Sein Projekt mit einem grossen Wintergarten wurde besonders gelobt 17 1960 wurde ein Verwaltungsamt fur die Projektierung des Palasts der Sowjets mit Wlassow als Leiter eingerichtet aber zum Bau kam es nicht mehr 7 Kurz vor seinem Tode wurde er zum 1 Sekretar der Union der Architekten der UdSSR gewahlt Wlassow wurde auf dem Nowodewitschi Friedhof begraben Ehrungen Preise BearbeitenMedaille Fur heldenmutige Arbeit im Grossen Vaterlandischen Krieg 1941 1945 Leninorden zweimal Orden des Roten Banners der Arbeit zweimal Stalinpreis 1950 Leninpreis im Bereich Technik 1959 zusammen mit S M Adjassow G A Golodow M G Bass W N Nassonow L W Jeschtschenko W P Polikarpow N M Resnikow I J Roschin A F Chrjakow B W Schtschepetow N N Ullas und A A Etmekdschijan fur die Sanierung des Moskauer Rajons Luschniki und den Bau des Lenin Zentralstadion SportkomplexesWerke Bearbeiten nbsp Theater Kunstpalast Iwanowo Zustand 2009 nbsp Krim Brucke Moskau nbsp Chreschtschatyk Kiew Zustand im Mai 1974 nbsp Chreschtschatyk 13 Kiew nbsp Chreschtschatyk 21 Kiew nbsp Chreschtschatyk 27 Kiew nbsp Chreschtschatyk 30 Kiew nbsp Chreschtschatyk 34 Kiew nbsp Chreschtschatyk 36 KiewEinzelnachweise Bearbeiten structurae Alexander Vasilyevich Vlasov abgerufen am 8 April 2019 a b c The official portal of the Moscow Mayor and Moscow Government Aleksandr Vasilevich Vlasov Glavnyj arhitektor abgerufen am 8 April 2019 a b c d e TOTALARCH Aleksandr Vlasov abgerufen am 9 April 2019 Han Magomedov S O Arhitektura sovetskogo avangarda T 1 Strojizdat Moskau 1996 ISBN 5 274 02045 3 S 205 219 alyoshin ru abgerufen am 8 April 2019 Sheglov A V Ocherki po istorii Soyuza arhitektorov Rossii Soyuz arhitektorov Rossii Moskau 2004 ISBN 978 5 4316 0185 9 S 71 a b c Ikonnikov A V Arhitektura XX veka Utopii i realnost T 1 Progress Tradiciya Moskau 2001 ISBN 5 89826 096 X S 328 451 481 a b c d e f Hmelnickij D S Arhitektura Stalina Psihologiya i stil Progress Tradiciya 2007 ISBN 5 89826 271 7 S 201 314 321 345 Centr goroda ranshe byl okrainoj abgerufen am 8 April 2019 Teatralnyj kompleks v Ivanovo abgerufen am 8 April 2019 a b Stenogramma besedy tovarisha N S Hrusheva s rukovoditelyami Moskovskogo Soveta po voprosam gradostroitelstva 26 maya 1962 g Memento des Originals vom 1 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte 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