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Agfa nahm nach dem Vorbild des Konkurrenten Kodak zusatzlich zur Produktion von Filmen ebenfalls Kameras in sein Programm auf Dazu wurde die Optische Anstalt Alexander Heinrich Rietzschel in Munchen ubernommen und in Agfa Camerawerk Munchen umbenannt Mit den Kameras sollte vor allem der Absatz der Filmmaterialien gesteigert werden Infolgedessen gab es so gut wie keine Kameras mit Wechselobjektiven von Agfa wahrend Modelle mit einfacher Bedienung im Vordergrund standen um technisch Unkundige zum Fotografieren zu bewegen Eine besondere Bedeutung in der Kamerageschichte hat das Camerawerk dabei mit der Vorstellung der ersten Kamera mit Programmautomatik der Agfa Optima im Jahr 1959 Demonstrationsmodell der Ambi SiletteIm Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern insbesondere Leica und Rollei sind die Agfa Kameras nur unzureichend dokumentiert Die Werksaufzeichnungen widersprechen sich mitunter bei der Produktionszeit und Produktionszahlen einzelner Modelle geben sie uberhaupt nicht an Es existiert lediglich eine tabellarische Ubersicht in der Unternehmensdokumentation von Gunther Kadlubek 1 Hinzu kommt dass mit der Werksschliessung ein Grossteil der Akten verloren gegangen ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgangerunternehmen 1 1 Optische Anstalt Alexander Heinrich Rietzschel 1 2 Unter Bayer Regie 2 1925 bis 1945 2 1 Ubergang zum Agfa Camerawerk 2 2 In der I G Farben 2 3 Kameramarkt 2 4 Produktionsstatten 2 5 Export 2 6 Produktpalette 2 7 Kriegszeit 3 1945 bis 1955 3 1 Zerstorung 3 2 Produktionsanlauf 4 1955 bis 1982 4 1 Produktionsstatten 4 2 Produktpalette 4 3 Schlagheck Schultes Design 4 4 Sensor Ausloser 4 5 Konzept 4 6 Ende der Kameraproduktion 5 Fotokameras 5 1 Standard 5 2 Billy 5 3 Trolita 5 4 Isolar 5 5 Karat 5 6 Box 5 7 Isolette 5 8 Solinette 5 9 Clack und Click 5 10 Silette 5 11 Ambiflex 5 12 Optima 5 13 Isola 5 14 Isoly 5 15 Selecta 5 16 Rapid 5 17 Parat 5 18 Agfamatic 5 19 Selectronic Spiegelreflex 5 20 Compact 6 Schmalfilmkameras 6 1 Movex 6 2 Movexoom 6 3 Microflex 6 4 Family 7 Weitere Produkte 7 1 Fernglaser 7 2 Dia Projektoren 7 3 Fotolabor Gerate 8 Galerie 9 Literatur 10 EinzelnachweiseVorgangerunternehmen BearbeitenOptische Anstalt Alexander Heinrich Rietzschel Bearbeiten nbsp Alexander Heinrich Rietzschel um 1900Die Ursprunge des Agfa Camerawerks liegen in der 1896 gegrundeten Optischen Anstalt Alexander Heinrich Rietzschel Rietzschel wurde 1860 in Dresden geboren und absolvierte eine Lehre als Feinmechaniker und Optiker bei Carl Zeiss in Jena bevor er 1886 nach Munchen ging Dort arbeitete er zunachst beim Objektivhersteller C A Steinheil amp Sohne dann bei Rodenstock GmbH 1896 grundete er schliesslich einen eigenen optischen Betrieb in der Gabelsbergerstrasse 36 37 Der Erfolg dieser Unternehmung fusste vor allem auf dem Objektiv Linear 4 5 fur das Rietzschel 1898 ein Patent erhielt Eine Kamera folgte mit der Clack 1900 woraufhin das Unternehmen in Alexander Heinrich Rietzschel GmbH Fabrik photographischer Apparate und Objektive umbenannt und die Geschaftsraume in die Schillerstrasse 28 verlegt wurden Die Kameraproduktion lief ausgezeichnet sodass die Mitarbeiterzahl schon nach einem Jahr 100 betrug ein Patent fur Ganzmetall Kameragehause aus dem Jahr 1905 steigerte den Erfolg Rietzschel Kameras gaben sich kaum zu erkennen sie trugen kein Namensschild nur die Objektivbeschriftung deutete auf den Hersteller hin Unter Bayer Regie Bearbeiten Zu Beginn des Ersten Weltkriegs arbeiteten rund 200 Mitarbeiter bei Rietzschel die aber nicht gehalten werden konnten da keine Rustungsguter zum Fertigungsprogramm gehorten und entsprechende Auftrage fehlten Zwar ging es 1919 schon wieder mit 100 Beschaftigten weiter es fiel aber schwer das Unternehmen zu finanzieren Der Unternehmensgrunder suchte daraufhin einen Partner Dieser Plan wurde dem Munchner Verkaufsburo der Bayer AG bekannt 3 die eine eigene Fertigung von Foto und Filmapparaten zu errichten beabsichtigte um die Produktion von Fotopapieren zu erganzen 4 So ubernahm Bayer am 1 Marz 1921 einen Anteil von 80 es blieb aber bei der bestehenden Produktpalette und auch beim Namen Rietzschel Bruno Uhl ein 26 jahriger Kaufmann der zuvor in der fotografischen Abteilung bei Bayer in Leverkusen tatig war vertrat die Interessen Bayers Ihm gelang es die Jahresproduktion von 3700 auf 6500 Kameras zu steigern wozu vor allem verstarkte Exporte beitrugen 1924 erhohte Bayer seinen Anteil auf 100 und ernannte Bruno Uhl zum Direktor Nun produzierten 250 Mitarbeiter bereits 10 700 Kameras jahrlich 1925 bis 1945 BearbeitenUbergang zum Agfa Camerawerk Bearbeiten Mit der Grundung der Interessengemeinschaft Farbenindustrie AG am 10 Dezember 1925 gehorten mit Bayer auch die Optische Anstalt zu diesem Konzern Es gab Diskussionen wie sie am besten unterzubringen seien wobei es unter anderem Stimmen fur einen Anschluss an Zeiss Ikon gab ein Unternehmen das ohnehin aus einer Fusion hervorgegangen war 4 Schliesslich kamen aber alle fotografischen Aktivitaten zu Agfa somit auch die Optische Anstalt die in Agfa Camerawerk Munchen umbenannt wurde Alexander Heinrich Rietzschel begab sich mit 66 Jahren in den Ruhestand Bruno Uhl ging als Leiter der Abteilung Photoverkauf Deutschland nach Berlin ihm folgte Oskar Becker der als Betriebsleiter in Berlin tatig war 3 In der I G Farben Bearbeiten Die I G Farben war zunachst auf Vorschlag von Carl Duisberg regional organisiert Er sah in parallelen Standorten einen Wettbewerb der Forschung und Entwicklung beleben wurde und sprach dabei von Idealkonkurrenz Daraufhin gehorte das Camerawerk mit Agfa Wolfen und Agfa Berlin zur Betriebsgemeinschaft Mitteldeutschland Die Weltwirtschaftskrise fuhrte dann aber zum Umbau nach den Planen von Fritz ter Meer Nun sollten technisch verwandte Aktivitaten zusammengefasst werden um eine doppelte Forschung zu vermeiden Es wurden drei Sparten eingerichtet und von naturwissenschaftlich ausgebildeten Mitarbeitern geleitet Das Camerawerk kam zu Sparte III Produktion und Vertrieb von Veredelungsprodukten Leiter war Fritz Gajewski der ausserdem Werksdirektor in Wolfen war In Berlin wurde Agfa Berlin SO 36 eingerichtet eine Verkaufsgemeinschaft Fotografika Kunstseide und Riechstoffe Sie war verhaltnismassig selbststandig und hatte beim Verkaufsprogramm des Camerawerks die entscheidende Stimme Dadurch waren technische Argumente nicht uneingeschrankt ausschlaggebend vielmehr war die Fototechnik ein Vertriebsinstrument um den Filmabsatz zu erhohen 5 Kameramarkt Bearbeiten Agfa verkaufte auf dem deutschen Markt 20 aller Kameras Der grosste Konkurrent war Kodak dieser Filmhersteller hatte mit dem Kamerawerk August Nagel ebenfalls einen Kamerahersteller aufgekauft Ausserdem gab es noch Zeiss Ikon mit 15 Alle ubrigen Hersteller hatten einen deutlich geringeren Anteil sie bedienten meist Nischenmarkte und erreichten mitunter nur 1 Marktanteil Das Camerawerk Munchen bot Kameras in allen Preislagen der Schwerpunkt lag aber auf den Einsteigerkameras Die Filme aus Wolfen Papiere aus Leverkusen und Fotogerate aus Munchen fuhrten zum Slogan alles aus einer Hand Dieser Grundsatz wurde bis zur Schliessung des Camerawerks beibehalten 5 Produktionsstatten Bearbeiten Auf dem neuen Betriebsgelande an der Tegernseer Landstrasse wurden ab 1927 Kameras fur das Format 6 cm 9 cm gefertigt ein Jahr spater Filmkameras und Projektoren fur 16 mm Schmalfilm danach auch Diaprojektoren die Stehbildwerfer genannt wurden Die Kameras trugen nun den Agfa Rhombus nur die Objektive hiessen noch eine Weile Rietzschel 1935 begann die Herstellung von 16 mm Tonfilmprojektoren und 35 mm Kameras Parallel dazu entwickelte sich die Fabrikation von Dunkelkammergeraten Vergrosserungs und Kopiergeraten fur photographische Labore 1937 folgte die erste 8 mm Schmalfilmkamera 6 Export Bearbeiten Die I G Farben baute ihr Exportgeschaft wie kein anderes deutsches Unternehmen in den 1930er Jahren aus wobei AGFA keine Ausnahme darstellte Man versuchte in Asien die Dominanz der US Hersteller zu vermindern und lieferte ansonsten vor allem in die Vereinigten Staaten Dort ubernahm man im Fruhjahr 1928 Ansco so umging man hohe Zollschranken und hatte als einziges deutsches Photounternehmen ein Standbein in den USA Daruber hinaus verlagerte man aber keine Produktionsstatten Auf dem US Markt waren billige Kameras kein Geschaft da Kodak bereits den Markt uberschwemmt hatte Man konnte infolgedessen die Konzepte fur den deutschen Markt nicht ubernehmen und musste mit hohen Anfangsverlusten leben Da ASCO offiziell weitgehend selbsttatig handelte gab es keine Probleme mit Staatsvorschriften 1941 verkaufte man ASCO an die General Aniline and Film Corporation GAF ein Unternehmen das 1939 aus einer Fusion hervorgegangen war 5 Produktpalette Bearbeiten Die wichtigste Baureihe war zunachst die Billy eine Klappkamera fur das Format 6 cm 9 cm mit der das Camerawerk seine Produktion erheblich ausweiten konnte 1930 stellte Agfa seine erste Boxkamera vor und hatte mit diesem Kameratyp einen gigantischen Erfolg Bruno Uhl dachte sich mit diesen Kameras spektakulare Werbekampagnen aus von denen vor allem die Preisbox in aller Munde war Ende der 1930er Jahre ging Agfa bei den Klappkameras mit Faltenbalg auf das Format 6 cm 6 cm und damit auf die Isolette uber Kleinbildkameras gab es erst ab 1937 im Agfa Programm Kriegszeit Bearbeiten Hauptartikel KZ Aussenlager Munchen Agfa Kamerawerke 1934 kam es zu ersten Auftragen der Waffenamter 1940 bestand die Produktion fast vollstandig aus Wehrmachtsauftragen Zivile Kameras durften nur noch repariert nicht aber verkauft werden und die Lagerbestande mussten in den Export gehen 5 Ab 13 September 1944 verrichteten im Werk an der Tegernseer Landstrasse 161 insgesamt etwa 700 weibliche KZ Gefangene Zwangsarbeit 7 Sie setzten Zeitzunder fur Flugabwehrgranaten zusammen und stellten Teile fur die Waffensysteme V1 und die V2 her 8 1945 bis 1955 BearbeitenZerstorung Bearbeiten Uber die Bombenschaden gab es unterschiedliche Meldungen Die Leitung des Camerawerks befand 40 der Gebaude als zerstort das Bayerische Wirtschaftsministerium hingegen etwa ein Funftel und damit nur wenig mehr als der Durchschnittswert fur Industriegebaude von 15 in Bayern Die Maschinen waren weitgehend erhalten da sie bereits im Fruhjahr 1944 ausgelagert worden waren Die Vertriebsburos in Berlin waren fast alle ausgebrannt 9 Produktionsanlauf Bearbeiten Facharbeitermangel fehlende Rohstoffe und keine Zulieferteile aus der Sowjetischen Besatzungszone liessen die Produktion nur langsam anlaufen 7500 Kameras vor dem Krieg standen einer Tagesproduktion von 60 Kameras in zwei Modellreihen im Herbst 1945 gegenuber die komplett auf den Bedarf der US Armee entfiel Im Herbst 1946 gingen 91 der Produktion an die US Armee 6 an die franzosische Armee und bereits 3 an das Deutsche Wirtschaftsamt 1947 lag das Camerawerk Munchen mit einer Produktion von 60 000 Kameras an dritter Stelle in Deutschland nach Leica und Kodak Stuttgart 9 1955 bis 1982 BearbeitenProduktionsstatten Bearbeiten Unter amerikanischer Verwaltung wurde nach dem 2 Weltkrieg in Munchen wieder die Produktion aufgenommen Unter der Leitung des technischen Betriebsleiters Willy Kisselmann seit 1961 Direktor des Munchner Kamerawerks wurde 1964 ein Zweigwerk in Rottenburg an der Laaber 1969 ein weiteres in Peiting und 1970 ein drittes in Peissenberg gegrundet 10 wo den nach der Schliessung der Kohlezechen betroffenen Arbeitern neue Arbeitsstellen geschaffen wurden 11 In Peissenberg wurden die Fachgerate der Medizin und der Druckvorbereitungstechnik und in Peiting die Grosslaborgerate gefertigt Beide Produktionsstatten betrieben fur die wesentlichen Technologien des Teilespektrums eigene Teilefertigungen die aus Kostengrunden nach und nach durch Outsourcing ersetzt wurden 1974 kam noch eine Produktionsstelle in Coimbra hinzu ein Joint Venture gab es bereits seit Mai 1960 in der ehemaligen indischen Residenzstadt Baroda jetzt Vadodara sowie eine Auftragsfertigung bei Fabrique d Horologie La Vedette SA in Saverne Frankreich Produktpalette Bearbeiten nbsp Die erste Agfa Optima 1959Die wichtigsten Neuerungen des Camerawerks Munchen waren 1959 die Agfa Optima die weltweit erste Kamera mit Programmautomatik und 1968 die Einfuhrung einer einheitlichen Design Linie unter der Leitung von Schlagheck Schultes Design mit der Optima 200 Sensor Wahrend der 1950er Jahre verkaufte Agfa noch die einfachen Kameras fur den Rollfilm vom Typ 120 am meisten also zunachst die Box Kameras und dann die Clack die zu den Box Kameras gezahlt werden kann sowie die Click Mit dem Aufkommen der Instamatic Kameras von Kodak setzte Agfa zunachst mit bescheidenen Erfolg auf das Rapid System und ging dann ebenfalls auf Instamatic Kameras uber Bei den Kleinstbildkameras bot Agfa aber von vornherein das Pocket System von Kodak an Mit beidem war der Erfolg gross Bei den Schmalfilmkameras setzte Agfa wie nahezu alle Hersteller auf die Super 8 Casette von Kodak und bot mit der Microflex besonders schnell eine kleine Taschenkamera an Agfa Filmkameras hatten aber bei Weitem keinen so hohen Marktanteil in ihrem Segment wie die Fotokameras Die letzte Generation erschien 1976 mit den Modellen Movexoom 6 und Movexoom 10 die zwar mit ihrer modernen Elektronik richtungsweisend waren aber auf einen stark rucklaufigen Markt trafen so dass die Produktion 1977 eingestellt wurde Das System Family sollte dann eine Renaissance des Super 8 Films einleiten wurde aber ein Misserfolg Gemass dem Slogan Alles aus einer Hand wurden nicht nur Kameras hergestellt sondern auch Projektoren und Zubehor wie Diabetrachter Schlagheck Schultes Design Bearbeiten nbsp Agfamatic 100 mit VerkaufsverpackungHerbert H Schultes und Norbert Schlagheck waren beide bei Siemens als Designer tatig durch eine Geschaftsbeziehung von Siemens mit Agfa kam der Kontakt mit dem Camerawerk Munchen zustande Daraufhin grundeten sie 1967 das Studio Schlagheck Schultes Design und entwarfen seit dieser Zeit samtliche Agfa Kameras Alle Entscheidungen wurden zwar im Team getroffen bei den Fotokameras war aber Schultes federfuhrend und Schlagheck bei den Super 8 Kameras Der Erfolg des Designburos fusste auch darauf dass sich Marketing Vertrieb Konstrukteure und Designer trafen um alle Aspekte bis hin zur Reparaturfreundlichkeit und den Verkaufsverpackungen zu besprechen 12 Die neue Linie folgte der Tradition des Bauhauses und hatte einen ausserordentlichen Erfolg Das galt speziell fur die erfolgreiche Pocket Baureihe Schlagheck Schultes Design entwarf auch die Verkaufsverpackungen Das waren haufig Sets bestehend aus Kamera Tragekette Film Blitzwurfel oder gerat mitunter auch noch Bereitschaftstasche Ab 1970 war das Studio auch fur die Corporate Identity von Agfa zustandig 12 Sensor Ausloser Bearbeiten nbsp Sensor Ausloser im Vergleich zum gewohnlichen AusloserDie grosse Verbreitung der Optima mit ihrer Programmautomatik zeigte bei den von Agfa fortlaufend durchgefuhrten Fotolabor Auswertungen immer mehr korrekt belichtete Bilder Allerdings gab es nach wie vor auch zahlreiche verwackelte Bilder die zum Teil auf lange Auslosewege der Auslosetaste zuruckzufuhren zu sein schienen Deshalb wurde eine Taste entwickelt die sich maximal 0 5 mm bewegte In der Werbung sprach Agfa vom Sensor Ausloser und machte durch seine Gestaltung auf ihn aufmerksam Uber dem Auslosehebel befand sich eine kreisrunde Kunststoffscheibe ein leicht vorgespanntes Spritzgussteil in Orangerot der Agfa Werbefarbe Uberdies geriet diese Einrichtung mit 16 mm Durchmesser fur einen Ausloser extrem gross Die auffallige Erscheinung brachte als Nebeneffekt den Vorteil dass sie eine Antwort auf die Frage Wo soll ich denn draufdrucken gab Bis zum Ende der Produktion 1983 stattete Agfa samtliche Fotokameras und daruber hinaus sogar einige Filmkameras mit diesem Ausloser aus ausgenommen das Einstiegsmodell das aus Kostengrunden darauf verzichten musste Bis 1972 wurden 1 5 Mio Kameras mit dem Sensor Ausloser verkauft Konzept Bearbeiten Das Camerawerk Munchen konstruierte und baute moglichst viele Komponenten selber insbesondere die Verschlusse und Objektive Um Letztere berechnen zu konnen wurden Zuse Computer eingesetzt Dadurch dass die Gewinne der Zulieferbetriebe eingespart wurden konnte kostengunstig zuverlassig arbeitende Gerate produzieren werden Auch war es moglich fruh eine elektronische Belichtungssteuerung anzubieten Ganz im Gegensatz zu den Innovationen in Design und Belichtungssteuerung legte Agfa wenig Wert auf eine angemessene optische Ausstattung und beschrankte sich auf die Dreilinsenobjektive Agnar und Apotar Lange wurde davon ausgegangen dass die Kaufer ohnehin nur Bilder bis zur Postkartengrosse benotigen und daher eher fur ins Auge fallende Verbesserungen wie einen eingebauten Belichtungsmesser zahlen wurden Dem Aufkommen japanischer Kameras mit ihren vier mitunter sogar funflinsigen Standardobjektiven f 2 8 setzte man erst spat mit dem Solinar etwas entgegen das vier Linsen aufwies Selbst dann gab es gut sichtbare Einsparungen durch minderwertige Vergutung sowie ausgelassene Schwarzung der geschliffenen Linsenrander im Objektivinneren Ende der Kameraproduktion Bearbeiten nbsp Sprengung des AGFA Hochhauses Munchen 2008Im Laufe der 1970er Jahre wurde es immer schwieriger in Deutschland kostendeckend zu produzieren 12 so dass kaum noch von Grund auf neu konstruierte Kameras erschienen Grosser Verluste brachte uberdies das System Family ein 1982 wollte der Vorstandsvorsitzende Andre Leysen das Camerawerk Munchen schliessen Aus Kostengrunden und wegen eines Verlustes von rund 226 Millionen DM im Jahr 1981 wurde die eigenen Kameraproduktionen in Munchen Rottenburg an der Laaber und Coimbra aufgegeben die Gerateproduktion aber weitergefuhrt da sich noch gute Produkte in der Produktpipeline befanden Betroffen waren rund 3800 Mitarbeiter davon 3200 in Munchen Die Werkzeuge der letzten Optima mit aufklappbarem Blitz gelangten in das chinesische Qingdao um dort die Optima in leicht modifizierter Form als Qingdao 6 mit dem Solitar Objektiv noch eine Weile weiterzuproduzieren Fotokameras BearbeitenStandard Bearbeiten nbsp Agfa StandardDie Kamera Standard war eine Plattenkamera fur das Format 83 mm 108 mm Man klappte sie auf dann sah man das Objektiv ein Agfa Doppel Anastigmat f 4 5 mit 135 mm Brennweite Es wurde auf Schienen an einem Faltenbalg auf seine Arbeitsposition geschoben und konnte um 2 cm in der Hohe verstellt werden Verschlusszeiten reichten von 1 2 s bis 1 100 s und B die Offnungen des Objektivs reichten von f 4 5 bis f 32 Wo spater die Platte eingeschoben wurde war zunachst eine Mattscheibe um das Motiv beziehungsweise den Bildausschnitt zu sehen und die Scharfe einzustellen Die Kamera wurde von etwa 1926 bis Mitte der 1930er Jahre gebaut Billy Bearbeiten Hauptartikel Agfa Billy Als erster Verkaufsschlager unter dem Namen Agfa kam 1928 die Billy heraus Es war eine 6 9 Kamera fur Rollfilm deren Besonderheit in der schnellen Bereitschaft lag Musste man bislang die Objektivstandarte umstandlich uber den Laufboden herausziehen so sprang sie nun auf Tastendruck mit Offnen der Gehauseklappe heraus Dieser richtungsweisenden Konstruktion folgten auch andere Hersteller etwa Voigtlander mit der Bessa oder Zeiss Ikon mit der Ikonta In der Billy setzte Agfa auch den ersten selbstkonstruierten Verschluss ein mit den Zeiten B 1 25 s 1 50 s und 1 100 s Wie seinerzeit ublich war die Billy mit verschiedenen Verschlussen und Objektiven erhaltlich Die einfachste Variante kostete zunachst 34 RM spater 36 RM und ermoglichte mit diesem gunstigen Preis vielen Amateuren den Einstieg in die Fotografie In England und den USA nannte Agfa die Kamera Speedex was auf die schnelle Bereitschaft hindeutete Trolita Bearbeiten Die Trolita wurde zwischen 1938 und 1940 gebaut Mit ihrem Faltbalgen den Formaten 6 cm 6 cm oder 6 cm 9 cm dem Anastigmat Apotar f 4 5 und dem Verschluss Prontor II erinnerte sie baulich stark an die Billy Modelle unterschied sich von ihnen aber durch das Gehausematerial Trolit ein Bakelit ahnlicher Kunststoff der zuvor nur in der klassischen Box Form bei der Trollix eingesetzt wurde Mit teilweise brauner Belederung war dieses Modell in der Modellpolitik von Agfa als Billy Luxusausgabe angesiedelt Wegen des bruchanfalligen Materials und der kleinen Herstellmengen ist sie heute eines der selteneren Sammlerstucke Isolar Bearbeiten Die Isolar von 1929 kostete ab 90 RM und wandte sich an engagierte Amateure Sie verwendete Plan oder Plattenfilme im Format 9 cm 12 cm und besass ein Objektiv f 4 5 mit 135 mm Brennweite Es war eine Klappkamera deren Standarte sich u a zur Vermeidung sturzender Linien vertikal und horizontal verschieben lasst Volle Entzerrung nach der Scheimpflugschen Regel also zusatzlich horizontales und vertikales Drehen konnte sie im Gegensatz zu immer wieder kolportierten Berichten nicht An Laufbodenkameras war jedoch eine behelfsweise und schlecht kontrollierbare Objektivverschwenkung durch teilweises Einklappen des Laufbodens moglich Nur sehr wenige Laufbodenkameras beherrschten zusatzlich dazu in gewissem Mass Objektivverschwenkungen Meist war es nur Senken und Anheben des Laufbodens zusammen mit Feststellung des Laufbodens in gesenkter und angehobener Stellung verbunden mit einer Objektivverschwenkung um eine Achse Technische Kameras wie die Linhof Technika ermoglichten ausgefeiltere Verschwenkungen Karat Bearbeiten Hauptartikel Agfa Karat Obwohl mit der Leica bereits 1925 die erste Kamera fur Kleinbildpatronen erschien und Agfa diesen Filmtyp infolgedessen herstellte kam erst 1937 ein eigenes Modell dafur heraus Es handelte sich um eine Konstruktion mit Balgen die Objektivstandarte wurde zum Fotografieren mittels einer Scherenmechanik nach vorn herausgezogen Sperren verhinderten Doppelbelichtungen ebenso wie den Filmtransport ohne vorheriges Auslosen Die einfache Variante mit dem Objektiv Igestar f 6 3 kostete 49 RM das luxuriose Modell mit dem Solinar f 3 5 demgegenuber 75 RM Von der Karat erschienen im weiteren Verlauf auch Varianten mit teuren Objektiven etwa dem Xenar f 2 0 Die Kamera blieb bis 1954 im Programm als sie von der Silette abgelost wurde Eine Besonderheit der ersten Karat Kameras waren ihre speziellen Patronen die das Filmeinlegen erleichterten Mit der Karat 36 ging man aber schliesslich zu den Standardpatronen vom Typ 135 uber Der passende Dia Projektor jener Zeit hiess Karator Box Bearbeiten Hauptartikel Agfa Box Allgemein bekannt machte Agfa seine Kameras mit den verschiedenen Box Modellen unterstutzt durch spektakulare Werbeaktionen Die Boxkameras gab es seit 1930 und sie machten noch in den 1950er Jahren den Lowenanteil der Kameraproduktion aus Sie wurden sehr haufig auch von Kunden gekauft die sich zwar einen teureren Apparat leisten konnten dessen komplizierte Bedienung aber furchteten ein Problem das Agfa erst 1959 mit der Optima zu losen vermochte Isolette Bearbeiten nbsp Agfa Isolette III 1951 bis 1959 Hauptartikel Agfa Isolette Als moderne Mittelformat Klappkamera fur das Format 6 cm 6 cm im Herbst 1937 die Isorette heraus und wurde bereits nach wenigen Monaten in Isolette umbenannt Sie loste allmahlich die Billy mit ihrem Format 6 cm 9 cm ab und blieb noch die ganzen 1950er Jahre im Programm Auf dem Gehause der Isolette basierte auch die 1956 vorgestellte Automatic 66 dabei handelte es sich um die erste Kamera mit einer vollautomatischen Belichtungssteuerung einer Zeitautomatik Solinette Bearbeiten Hauptartikel Agfa Solinette Obwohl um 1952 allerorten Kleinbildkameras mit feststehendem Objektiv herauskamen schloss sich Agfa erst zwei Jahre spater mit der Silette diesem Trend an und brachte erst einmal ein neues Modell in der herkommlichen Bauart mit Balg heraus Bei der Solinette handelte es sich um eine Isolette fur den Kleinbildfilm vom Typ 135 Beide Kameras besassen das gleiche Design auch blieb die Solinette ebenfalls bis Ende der 1950er Jahre im Programm Clack und Click Bearbeiten nbsp Agfa Click Hauptartikel Agfa Box Clack Hauptartikel Agfa Click Der Ubergang von der Box zur Kompaktkamera geschah mit den Modellen Clack und Click Beide Modelle besassen ein Kunststoffgehause das das bisherige kastenformige Aussehen vermied und dadurch sehr modern wirkte Die Clack arbeitete unverandert mit dem Format 6 cm 9 cm und wird mitunter noch zu den Boxkameras gezahlt Ihr Name leitet sich aus dem Auslosegerausch ab greift aber auch die Bezeichnung der ersten Rietzschel Kamera wieder auf Die Vorteile des Formats 6 cm 9 cm in einer Billigkamera lagen darin dass man durch Kontaktkopien Abzuge erstellen konnte indem man in der Dunkelkammer kein Vergrosserungsgerat verwendete sondern das Negativ direkt auf das Fotopapier legte Die Click benutzte ebenfalls den Rollfilm vom Typ 120 allerdings fur das Format 6 cm 6 cm weswegen man sie zumeist nicht mehr zu den Boxkameras zahlt Das kleinere Bildformat machte die Kamera kleiner wodurch die Click zu einem nochmals grosseren Erfolg als die Clack geriet und dadurch bis 1970 im Programm blieb Zu diesem Zeitpunkt war sie aber langst veraltet inzwischen benutzten Einsteigerkameras den Instamatic Film vom Typ 126 Silette Bearbeiten nbsp Agfa Silette in der Ausfuhrung von 1954 bis 1957 Hauptartikel Agfa Silette Nachdem Kleinbild Faltkameras wie die Karat nicht mehr en vogue waren und als veraltete Vorkriegstechnik angesehen wurden brachte Agfa 1954 schliesslich mit der Silette ebenfalls ein Modell mit feststehendem Objektiv heraus Sie verkaufte sich bis zum Erscheinen der Optima ausgezeichnet dann spielten Kameras mit manueller Belichtungseinstellung eine zunehmend geringere Rolle So leitete man in den 1960er Jahren von der Optima noch eine Silette ab nach 1970 kam aber kein neues Modell mehr heraus Die Original Silette von 1954 lag mit ihren gebundenen DM 98 gemass ihrer Ausstattung eher im oberen Preissegment Der Verkaufserfolg beruhte auf einer mit dem Anschein eines Prazisionsgerats solide wirkenden ausgeglichenen metallischen Stylistik sowie der im damaligen Angebot generell dominanten Vertriebsmarke Ambiflex Bearbeiten nbsp Agfa Ambiflex Hauptartikel Agfa Ambiflex Mit der Ambiflex stellte Agfa 1959 die erste Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv vor Sie besass einen Zentralverschluss wie er auch bei weiteren deutschen Kameras vorkam Es handelte sich aber um ein Konzept das sich bei Kleinbild Spiegelreflexkameras nicht durchsetzte Bereits 1958 war es zur ersten Agfa Spiegelreflexkamera uberhaupt gekommen die Colorflex unterschied sich von der Ambiflex im Wesentlichen nur durch das nicht abnehmbare Objektiv Optima Bearbeiten Hauptartikel Agfa Optima Auswertungen im eigenen Grosslabor zeigten viele fehlbelichtete Bilder es bestand also ein Bedarf nach einer Kamera die die Belichtung vollkommen alleine automatisch steuerte Dieser Gedanke fuhrte zu der 1959 vorgestellten Optima der ersten Kamera mit Programmautomatik bei der die Verschlusszeit und Blende durch eine Photozelle gesteuert wird Bei drohender Unter oder Uberbelichtung wird der Fotograf durch eine Anzeige im Sucher gewarnt zudem bei einigen Baureihen das Auslosen verhindert Die Kamera geriet zu einem sehr grossen Erfolg und erfullte auch die Plane den technisch Unkundigen zu korrekt belichteten Bildern zu verhelfen und Belichtungsfehler ohne Anstrengung zu verhindern Dies hatte fur die gerade popular werdende Farbfotografie eine grosse und werbewirksame Bedeutung da die zugehorigen Farb Diafilme generell noch einen eher geringen Belichtungsspielraum aufwiesen Der ursprunglichen Konstruktion folgten 1968 und 1977 jeweils neue Baureihen mit gewohnt automatischem Verschluss und zeitgemass uberarbeiteter Technik Die Agfa Optimas blieben so als langlebige Kamerabaureihe im jeweils aktuellen Design bis zum Ende der Kameraproduktion im Programm Isola Bearbeiten Hauptartikel Agfa Isola Da der Trend in der Mittelklasse zum Kleinbild hin geht musste auch eine moderne Kamera der unteren Preisklasse kleiner werden was erst einmal zum Format 6x6 fuhrte Die Bedeutung der Isola lag vor allem in ihrem modernen Kunststoffgehause das mit ihr kam Isoly Bearbeiten Hauptartikel Agfa Isoly So wie die Click bei der Einsteigerkamera ein Zwischenschritt von der Box zur Rapidkamera darstellte war es in der Preisklasse daruber die 1960 vorgestellte Isoly Eine Ausnahme war die Isoly Mat die mit ihrer automatischen Belichtungssteuerung schon in der mittleren Preisklasse lag Die Isoly verfolgte ein eigenartiges Konzept sie verwendete den Rollfilm vom Typ 120 belichtete ihn aber nur mit dem Format 4x4 Der Grund dafur lag in der leichteren Verfugbarkeit der eigentlich fur die Bildgrosse gedachte Typ 127 war namlich nicht an allen Verkaufsstellen verfugbar Selecta Bearbeiten nbsp Agfa Selecta Hauptartikel Agfa Selecta Da es Agfa wenig Muhe bereitete von der vollautomatischen Optima eine halbautomatische Kamera fur Fotoamateure abzuleiten erschien 1962 mit der Selecta eine solche Sie hatte Blendenautomatik der Fotograf konnte also durch Vorwahlen der Belichtungszeit auf die Gestaltung des Bildes Einfluss nehmen Ein verhaltnismassig hoher Verkaufspreis verhinderte aber die weite Verbreitung dieser Kamera was noch mehr fur die Selecta m mit Motorantrieb galt Unter dem Namen Selectaflex kam sogar eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv heraus Ihre Technik war aber veraltet so dass Agfa dieses Marktsegment nach einiger Zeit aufgab Rapid Bearbeiten nbsp Agfa Optima Rapid 250 1965 Hauptartikel Agfa Rapid Den Instamatic Kameras versuchte Agfa ein eigenes System entgegenzusetzen Da aber Kodak seine Losung mit mehreren Patenten geschutzt hatte war an eine vergleichbar benutzerfreundliche Kassette nicht zu denken So entsann man sich an die Patronen der ursprunglichen Karat Kameras und fuhrte sie minimal abgeandert unter dem Namen Rapid wieder ein Das zugehorige Kamera Programm reichte von einfachen Modellen bis zu einem Programmautomaten der ebenfalls Optima hiess Aufgrund der zahlreichen Agfa Handler gelangte auch eine nennenswerte Anzahl von Rapid Kameras im Umlauf letztlich hatte Kodak aber mit dem extrem einfachen Filmwechsel das bessere Argument woraufhin Agfa 1970 ebenfalls auf die Instamatic Kassette uberging und sein eigenes System nicht weiter verfolgte Parat Bearbeiten Hauptartikel Agfa Parat In den 1960er Jahren glaubte man bei fast allen Kameraherstellern dass sich mit den zunehmend hoher auflosenden Filmen bei den Amateurkameras kleinere Formate verbreiten werden So setzte man beispielsweise bei Rollei und Wirgin Markenname Edixa auf den 16 mm Film Ein anderer Weg bestand im Halbformat Der Vorteil lag im gewohnlichen Kleinbildfilm vom Typ 135 den es uberall zu kaufen gab Allerdings musste die Kamera fur Queraufnahmen hochkant gehalten werden Agfa brachte fur dieses Format einige Kameras heraus und nannte sie Parat sie hatten aber keine grosse Bedeutung Agfamatic Bearbeiten nbsp Agfamatic Pocket 4000 Hauptartikel Agfamatic Nach dem eingeschrankten Erfolg des Rapid Systems ging Agfa auf das Kodak Instamatic System uber und nannte die zugehorigen Kameras Agfamatic Nachdem Kodak 1972 seinen Pocketfilm vorstellte reagierte man bei Agfa sofort und stellte schon ein Jahr spater als erster Lizenznehmer eine eigene Kamera die Agfamatic Pocket und den Film dazu vor Der ganz grosse Erfolg folgte dann mit der Baureihe 2000 bis 6000 Selectronic Spiegelreflex Bearbeiten Hauptartikel Agfa Selectronic Um auch eine moderne Spiegelreflexkamera im Programm zu halten nahm Agfa im Jahr 1980 mit den drei Modellen Selectronic 1 Selectronic 2 und Selectronic 3 erstmals zugekaufte Fotoapparate ins Programm auf Die Kunden bemerkten dies aber sofort und waren nicht bereit fur Agfa Schriftzug und Sensorausloser einen Aufpreis zu zahlen gab es doch die ansonsten gleichen Kameras beispielsweise unter dem Namen Revue bei Foto Quelle billiger zu kaufen So geriet das Vorhaben zu einem gewaltigen Misserfolg Compact Bearbeiten nbsp Agfa CompactBei der Agfa Compact handelt es sich um die letzte im Werk Munchen produzierte Kamera sie wurde auch unter dem Namen Optima 935 verkauft Sie war eine richtungsweisende Konstruktion Zum einen fiel sie entsprechend ihrem Namen sehr klein aus zum anderen fuhr das Objektiv motorisch aus war ansonsten im Gehause geschutzt untergebracht Diese noch seltene Bauart geriet einige Jahre spater zum Standard fur eine Kleinbild Sucherkamera Als Zubehor gab es ein an die Kamera anklickbares batteriegespeistes Blitzgerat im selben Design Schmalfilmkameras BearbeitenMovex Bearbeiten Hauptartikel Agfa Movex nbsp Agfa MovexAgfa war daran interessiert den Absatz der Schmalfilme mit eigenen Amateurkameras zu steigern Den Anfang machte im Jahr 1928 die Movex 12 fur 16 mm Schmalfilm 8 mm Kameras gab es in Gestalt der Movex 8 seit 1937 von Agfa Die Bezeichnung Movex trugen samtliche Agfa Filmkameras mit fester Brennweite von denen die letzten sogar noch fur das gerade neue Format Super 8 erschienen danach gehorte das Zoomobjektiv zum Standard Movexoom Bearbeiten Hauptartikel Agfa Movexoom Die grosse Bedeutung des Zoomobjektivs fur die Filmkamera arbeitete Agfa mit Movexoom in die Kamerabezeichnung ein Es begann mit der Movexoom im Jahre 1963 und reichte bis zu den letzten Agfa Filmkameras sieht man einmal vom Family System ab Movexoom 6 und Movexoom 10 deren Produktion 1977 endete Microflex Bearbeiten Hauptartikel Agfa Microflex Als Ende der 1960er Jahre besonders kompakte Super 8 Kameras aufkommen war Agfa dabei sofort mit einem Modell vertreten Schliesslich konnte man diese Taschenkameras bequem mit sich fuhren was einen neuen Kundenkreis und somit zusatzlichen Absatz von Filmkassetten versprach Um die geringe Grosse bereits im Namen deutlich zu machen hiess die Kamera nicht Movex sondern Microflex Family Bearbeiten Hauptartikel Agfa Family Das System Agfa Family stellte eine Kombination aus Film und Fotokamera dar entsprach aber nicht den Kundenwunschen und erwies sich als praktisch unverkauflich Da es aufgrund der aufwandigen Kunststoffgehause viel Geld fur deren Formen verschlang trug es nennenswert zum Untergang des Kamerawerks Munchen bei Weitere Produkte BearbeitenFernglaser Bearbeiten Von 1960 bis 1974 hielt man auch ein Fernglas im Programm das Agfa Prismen Fernglas 8 30 kostete 138 DM bis 1967 gab es zudem noch eine 10 40 Variante davon Dia Projektoren Bearbeiten Agfa stellte auch eine Reihe von Dia Projektoren her Fruhe Modelle trugen Namen wie Karator 3 U Opticus 100 oder Agfacolor 50 automatic Die neuere Baureihe war die DIAMATOR Reihe erst mit Buchstaben bezeichnet Agfa DIAMATOR H dann mit Zahlen DIAMATOR 1500 Es wurden automatische Projektoren angeboten wie auch Systeme die sich dem thermischen Verziehen von Dias anpassen CS curved slide Die Projektionsobjektive trugen in der Regel den Namen Agomar 1984 wurde das Agfa Gevaert Werk im Coimbra das Agfa Diaprojektoren herstellte an die Reflecta GmbH einen Hersteller von Lichtbildwanden und seit 2016 auch Inhaber der Marke Braun Photo Technik abgegeben 13 Die Projektionsobjektive werden von reflecta unter dem Namen reflecta Agomar weiter vertrieben Fotolabor Gerate Bearbeiten Kaum dokumentiert ist dass Agfa neben einer Serie von professionellen Fotolabor Ausstattungen fur gewerbliche Fotolabore und Foto Drogerien auch hochwertige Vergrosserungsgerate Dunkelkammerbeleuchtung und Zubehor fur das private Fotolabor herstellte Zu ihrer Zeit revolutionare Neuentwicklungen waren beispielsweise der Varioscop Vergrosserer mit dem ersten am Markt erhaltlichen stufenlos einstellbaren Farbmischkopf und Autofokus automatischer Scharfeinstellung der erste vollautomatische Belichtungsrahmen fur Color Arbeiten Agfa Variomat C und die Tageslicht Entwicklungsdosen Rondix und Rondinax mit denen Filme bei gedampftem Tageslicht ohne Dunkelphase entwickelt werden konnten Galerie Bearbeiten nbsp Laboruhr mit Signalglocke nbsp Agfa Butten Schneidemaschine ca 1950 nbsp Diaprojektor Agfa Opticus 100 nbsp Agfa Ambiflex Abnehmbare Elemente nbsp Agfa Ambiflex mit Bereitschaftstasche nbsp Entwicklungsdose Rondinax nbsp Diabetrachter Agfa Gucki nbsp LaborthermometerLiteratur BearbeitenGunther Kadlubek Rudolf Hillebrand AGFA Geschichte eines deutschen Weltunternehmens von 1867 bis 1997 2 Auflage Verlag Rudolf Hillebrand Neuss 1998 ISBN 3 89506 169 7 Silke Fengler Entwickelt und fixiert zur Unternehmens und Technikgeschichte der deutschen Fotoindustrie dargestellt am Beispiel der Agfa AG Leverkusen und des VEB Filmfabrik Wolfen 1945 1995 Klartext Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0012 7Einzelnachweise Bearbeiten Aus dem Rottenburger Anzeiger vom 14 Dezember 1974 ist jedoch bekannt dass im Rottenberger Zweigwerk von 1964 bis 1974 acht Millionen Kameras hergestellt wurden Entwickelt und fixiert Kapitel Forschungsgegenstand und Quellenlage a b AGFA Geschichte eines deutschen Weltunternehmens a b Entwickelt und fixiert Kapitel Die Acitiengesellschaft fur Anilinfarben a b c d Entwickelt und fixiert Kapitel Agfa als Teil der I G Farben unveroffentlichtes Vortragsmanuskript von Willy Kisselmann vom 21 Februar 1973 Haus der Bayerischen Geschichte Hrsg Aussenlager und Aussenkommandos des KZ Dachau hdbg de PDF 29 kB abgerufen am 6 Marz 2023 Sabine Schalm Fruhe Lager Dachau Emslandlager In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager 2 Auflage Band 2 C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67167 8 S 396 398 a b Entwickelt und fixiert Kapitel Die Agfa AG und der VEB Filmfabrik Wolfen in der Expansionsphase Landshuter Zeitung vom 20 September 1969 S 7 Presse Information der Agfa Gevaert AG Leverkusen April 1970 daraus u a Suddeutsche Zeitung Nr 93 Weilheimer Tagblatt vom 21 April 1970 Rottenburger Anzeiger vom 14 Dezember 1974 in Anerkennung hierfur benannte die Gemeinde Peiting 1969 den Tiefenlachweg um in Dr Kisselmann Strasse und wurde ihm am 16 Juni 1971 der Bayerische Verdienstorden verliehen Merkur de vom 28 August 2019 Peiting vor 50 Jahren Nach dem Bergbau kam der Wandel abgerufen am 29 Januar 2022 a b c Interview mit Designer Julian Schlagheck Youtube Kanal VernissageTV https www youtube com watch v mmR0N3rRmSM reflecta de Firmengeschichte abgerufen am 16 November 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agfa Camerawerk Munchen amp oldid 236769148