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Die Agfa Box ist eine Serie von Boxkameras meist im Negativformat 6 9 cm Sie wurde zwischen 1930 und 1957 bzw 1965 wenn man die Clack dazuzahlt vom Agfa Camerawerk Munchen in verschiedenen Varianten produziert Agfa Box Box 600 auch Synchro Box genannt 1949 bis 1957 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegszeit 1 1 Die erste Agfa Box 1 2 England Box 1 2 1 Werbeaktion 1 2 2 Modelle 1 3 Schulpramie 1 3 1 Vorgeschichte 1 3 2 Aktion 1 3 3 Kamera 1 4 Preisbox 1 4 1 Vorgeschichte 1 4 2 Aktion 1 4 3 Kamera 1 4 4 Weitere Werbeaktionen 1 5 Isochrom Box 1 6 Pappfamilie 1 7 Trolix Box 1 8 Box 45 2 Nach 1945 2 1 Box 50 2 2 Synchro Box 2 2 1 Kamera 2 2 2 Werbeaktion 2 3 Clack 3 Agfa Box heute 4 Modelle 4 1 Vor dem Krieg 4 1 1 Box 54 und 64 Box Spezial 4 1 2 Box England No 1 amp No 2 4 1 3 Box Schulpramie 4 1 4 Box 44 Preisbox 4 1 5 Box 24 4 1 6 Box 34 Isochrom Box 4 1 7 Box 84 Augenbraue Box 4 1 8 Box 14 Trolix Box 4 1 9 Box 94 Box B 2 4 1 10 Box 04 4 1 11 Box 41 Cadet A 8 oder Box A 8 4 1 12 Box 45 4 2 Nach 1945 4 2 1 Box 47 Mithra Box 4 2 2 Box 50 4 2 3 Box 600 Synchro Box 4 2 4 Box 620 Agfa Clack 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksVorkriegszeit BearbeitenDie erste Agfa Box Bearbeiten Im September 1930 kam folgende Ankundigung heraus Die Agfa I G Farbenindustrie A G bringt neuerdings eine Kleinkamera im Kastenformat fur das Format 6 9 in den Handel die zum niedrigen Preise von 13 RM angeboten wird Im weiteren Verlauf war von einem lichtstarken Objektiv dabei handelte es sich allerdings um eine Ubertreibung einem widerstandsfahigen Aluminium Gehause und gefederter Filmandruckplatte die Rede Von dieser Box gab es sogar eine Spezialausfuhrung die man am silberfarbenen Zierrahmen auf der Frontplatte erkennen konnte und fur nicht einmal 2 RM Aufpreis eine erheblich bessere Ausstattung bot Musste sich das Standardmodell mit einem einfachen Rotationsverschluss ohne Ausloserruckstellung und Mattscheibensucher begnugen gab es beim Luxusmodell einen Zweilamellenverschluss und Brillantsucher zudem ein lichtstarkeres Objektiv und eine Entfernungseinstellung Letztere bestand aus einem dreistufigen Hebel mit den Positionen Fern ab 5 m Gruppe 2 5 m bis 5 m und Portrat 1 5 m bis 2 5 m auf diesen Aufwand verzichteten alle Nachfolger Schon im Weihnachtsgeschaft verkaufte sich der neue Apparat ausgezeichnet beide Modelle brachten es noch 1930 auf eine Stuckzahl von 44 000 Technische Einzelheiten zu Verschluss und Sucher siehe Box Kamera England Box Bearbeiten Werbeaktion Bearbeiten Der ersten in Deutschland vorgestellten Agfa Box ging ein gross angelegter Test auf dem englischen Markt voraus Dort verteilte die Zeitung Daily Herald eine grosse Menge von Kameras dem weitere Tageszeitungen und auch Zigarettenfabrikanten folgten Die Fotohandler gaben sich uber die Aktion zunachst verargert erfreuten sich aber kurz darauf am gigantischen Filmverkauf die passenden Rollfilme waren sehr schnell vergriffen Modelle Bearbeiten Bei den verschenkten Apparaten handelte es sich um die altesten Agfa Boxen Vertragsfirmen stellten sie in England her Fur ein Werbegeschenk kam kein teures Aluminium infrage die Gehause bestanden vielmehr aus Stahlblech Weitere Merkmale waren die beiden recht kleinen Sucher sie lagen beide an derselben Gehausekante und das fehlende Stativgewinde Sparmassnahmen die spater die deutschen Aktionen ubernahmen Es kamen drei Ausfuhrungen in Umlauf Die England Box 1 hatte schwarzen Schrumpflack und als Version 1a Mattscheibensucher als Version 1b bereits Brillantsucher Die Box 2 ebenfalls mit Brillantsucher ausgestattet trug genarbtes Kunstleder Schulpramie Bearbeiten Vorgeschichte Bearbeiten Agfa beschaftigte mit dem Studienrat Richard Lange schon seit Mitte der 1920er Jahre einen Kulturbeauftragten fur die Schularbeit und hatte dadurch exzellente Verbindungen zum preussischen Ministerium fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung Lange verfasste Artikel und hielt zahlreiche Vortrage uber die padagogischen Aspekte der Fotografie U a diese Aktivitaten trugen dazu bei dass das Ministerium 1928 einen Erlass uber die Einrichtung von Lichtbilder Arbeitsgemeinschaften fur Schuler und Schulerinnen veroffentlichte 1 Es handelte sich um eine Empfehlung fur Lehrer an hoheren Schulen die Fotografie im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften in den Unterricht einzubeziehen Die Kulturabteilung von AGFA veroffentlichte begleitend zu diesem Erlass 1929 einen Leitfaden fur den photographischen Unterricht in Schulen 2 Neben einleitenden padagogischen Uberlegungen und einem ausfuhrlichen fototechnischen Teil enthalt die Broschure einen Stoffplan fur die photographische Unterweisung Der Erlass uber die Einrichtung von Lichtbilder Arbeitsgemeinschaften wurde im Mai 1930 durch einen Heimatphotographie Erlass erganzt Dieser Erlass mit dem Titel Praktische Betatigung der Schuler und Schulerinnen auf dem Gebiete der Photographie geht davon aus dass es sich zunachst darum handeln wird das wertvolle Heimatgut das die Natur darbietet in Form von technisch einwandfreien und asthetisch befriedigenden Aufnahmen zu bergen 3 Die Aufnahmen sollten der Allgemeinheit zuganglich gemacht werden u a im Rahmen einer fur 1931 in Berlin geplanten Naturschutzausstellung Zur Verbreitung der Fotografie in Schulen bzw unter Schulern und Schulerinnen finden sich in der erwahnten Broschure der AGFA Kulturabteilung folgenden Angaben Danach gab es im Herbst 1928 an 592 deutschen Berufsschulen 19073 photographierende Schuler und Schulerinnen Nach Umfragen unter rund 1600 hoheren Lehranstalten bestanden im selben Zeitraum an 350 dieser Schulen Lichtbildarbeitsgemeinschaften 4 Aktion Bearbeiten Im Januar kundigte Agfa an Apparate zu verschenken Die Kamera wird zweckmassig solchen Schulern und Schulerinnen zu uberreichen sein die sich auf irgendeinem Gebiet hervorgetan haben Gemeinsam mit dem preussischen Kulturministerium beschloss man je eine Kamera abzugeben an die 10 bis 14 jahrigen Klassenbesten die zwei besten der letzten Jahrgange der Mittelschule und den letzten Jahrgang der Volksschule Da sich die meisten anderen deutschen Lander der Aktion anschlossen kam eine Zahl von rund 50 000 Kameras zustande Sie gelangten im Februar 1932 mit den Zeugnissen in die Schulerhande Die Aktion stiess auf Begeisterung das Fachmagazin Photo Woche schrieb daruber Es wird ein Lobgesang auf die Kulturfreudigkeit der Agfa angestimmt werden Und es stellte sich heraus dass den Schulern ausgezeichnete Aufnahmen gelangen Kamera Bearbeiten Bei der Schulpramie handelte sich um eine besonders einfach gehaltene Box an der zahlreiche Sparmassnahmen die Herstellungskosten senkten Insbesondere besass sie kein Blech sondern nur ein Pappgehause wie man es bereits von Kodak kannte Des Weiteren waren nur diese Pappteile blau beledert Front und Ruckwand hingegen bildeten dunkelblau lackierte Bleche Als Verschluss kam naturlich nur die einfache Variante ohne Ausloserruckstellung infrage ein Stativgewinde gab es nicht und die kleinen Sucher lagen an einer Kante also jener fur das Hochformat Im Handgriff war der Schriftzug Schulpramie eingepragt Preisbox Bearbeiten nbsp Rotationsverschluss der Box 44Vorgeschichte Bearbeiten Die Werbeaktionen in England gerieten zwar zu einem grossen Erfolg konnten aber dennoch nicht fur den deutschen Markt ubernommen werden Hier achtete jeder Handler darauf dass branchenfremde Geschafte seine Produkte nicht anboten Als beispielsweise die Fotohandler Bildbande und Fotoliteratur in ihr Sortiment aufnahmen veranstaltete der Reichsverband der Buchhandler einen gewaltigen Aufschrei Der Agfa Direktor Bruno Uhl setzte unter diesen Umstanden eine vollkommen neue Kampagne gegen alle Widerstande durch Hierzu fuhrte er autorisierte Handler ein die eine Agfa Strahlkrone uber ihrem Eingang mit der Aufschrift autorisierter Agfa Verkauf anbringen durften Aktion Bearbeiten Ab dem 9 Juni 1932 lief jeweils um die Mittagszeit eine Radiowerbung mit der Frage Kennen Sie die deutschen Markstucke Brachte man Markstucke mit den Pragungen A G F A zum autorisierten Agfa Handler so gab es dafur die Box des Typs 44 Bei den Buchstaben handelt es sich um einen Code fur die Pragestelle A steht fur Berlin G fur Karlsruhe und F fur Stuttgart Zu dieser Zeit kostete die billigste Kamera die Balda Poka 0 immerhin 10 RM so dass 4 RM ausgesprochen gunstig erschien der Handlergewinn lag bei 40 Pfennig Agfa bevorratete seine Handler mit 100 000 Kameras die Aktion geriet aber zu einem derart gigantischen Erfolg dass die Kameras bereits nach zwei Tagen ausverkauft waren Agfa konnte schliesslich nur noch zusichern allen Kunden irgendwann eine Kamera abzugeben die bis zum 15 September die Markstucke bei ihrem Handler abgegeben hatten Mitte Oktober gingen dann die letzten Kameras uber die Ladentheke insgesamt waren es rund 900 000 Balda konnte bei der Aktion nicht tatenlos zusehen und kopierte die Agfa Kampagne Allerdings konnte man nicht den Pragestellen Code verwenden es stand weder ein B noch ein L zur Verfugung so dass man einfach vier Markstucke aus dem Pragejahrgang 1932 verlangte Dafur gab es eine kaum veranderte Poka 0 also ein Apparat mit Blechgehause der gegenuber der Preisbox als besserer Kauf erschien Die Balda Aktivitaten uberraschten sehr stellte dieses Unternehmen doch keine Filme her die das Kameraprogramm subventionieren konnten Die Balda ging insbesondere bei nichtautorisierten Agfa Handlern uber den Ladentisch dabei handelte es sich typischerweise um Optiker und Drogisten die nebenher Fotogerate verkauften Balda setzte seine Werbeaktion im Oktober 1932 in Osterreich fort woraufhin sich Agfa gezwungen sah im November mit der Preisbox nachzuziehen Beide Unternehmen hatten damit aber keinen Erfolg Boxkameras waren eben mehr etwas fur das Sommerhalbjahr Fur die Agfa musste man einen 10 Schilling Schein zum Handler bringen dessen Kontrollnummer zwei Vieren enthielt passend zur Fabrikbezeichnung Box 44 Kamera Bearbeiten Die Box 44 besass entsprechend der Schulpramie ein Pappgehause sie war aber gewohnlich schwarz und wies belederte Blechdeckel auf Ausfuhrungen in blau oder schwarz mit lackierten Deckeln gab es ebenfalls aber selten Der Handgriff trug entsprechend der Schulpramie ebenfalls eine Pragung die Agfa Raute mit dem Schriftzug Agfa seltener war die Pragung Agfa Box Daruber hinaus sind mindestens zwei Varianten bekannt eine ohne Auslosersperre offenbar das altere Modell auch erkennbar an der oberen Y Metallclip Schliesse des hinteren Gehausedeckels und die Version mit Auslosersperre wobei der Clip fur den hinteren Gehausedeckel rechteckig ist Fur die Preisbox erschien einiges Zubehor sowohl von Agfa selbst wie auch von Fremdfirmen darunter auch Balda Dazu gehorte Stativhalter gab es doch kein Stativgewinde an der Box Portraitlinse fur den Bereich zwischen 1 m und 2 m Gelbfilter und Selbstausloser letzterer war gemessen an der Kamera technisch recht aufwendig Weitere Werbeaktionen Bearbeiten Die Fotohandler nahmen bis zum 3 Juni 1933 eine Preisbox zum vollen Kaufpreis zuruck wenn der Kunde die 26 RM teure Taschenklappkamera Billy Record kaufte Die zumeist kaum benutzten Apparate verwendete Agfa fur eine grosse Werbeaktion im Sommer 1934 An Nord und Ostsee Stranden warfen Glucksflieger mit dem Agfa Logo bedruckte Balle ab Wer einen besonders gekennzeichneten Ball fand konnte diesen bis zum 31 August 1934 gegen eine Preisbox eintauschen An der Kuste fuhr auch der Isochrom Dampfer Das Fahrgastschiff steuerte sehenswerte Ziele an woraufhin Megaphon Durchsagen den fotografierenden Gasten die geeignete Belichtungseinstellung mitteilten Dabei kamen auch Box Besitzer zu guten Bildergebnissen Die Fahrscheine dazu gab Agfa kostenlos ab Isochrom Box Bearbeiten Zur Einfuhrung des Isochrom Films kam die Isochrom Box heraus Den neuen Film durfte man in samtliche Kameras einlegen aber Agfa fuhrte ihn mit einer gigantischen Werbekampagne ein so hatte es z B 1933 fur den Isochrom Film als einziges Unternehmen eine Anzeigenwerbung auch auf der Ruckseite eines broschierten Baedekers Berlin und Potsdam Kleine Ausgabe platziert Die Isochrom Box besass eine Aluminium Front mit silberfarbenen Zierleisten grosse Mattscheiben Sucher links und rechts also nicht uber Eck angeordnet ein Schutzglas vor dem Ausloser Scharniere fur den hinteren Deckel eine Auslosesperre und eine Raste fur die Umschaltung von Moment auf Zeitaufnahme Es gab aber weder Stativgewinde noch Abblendmoglichkeit Diese Box ging aber zumeist in den Export auf dem deutschen Markt kam ihr Verkaufspreis von 7 50 RM nicht gut an Pappfamilie Bearbeiten nbsp Rollfilm Typ 120 kam unter anderem in der Synchro Box zum EinsatzEigentlich sollte die Preisbox ein einmaliges Sonderangebot bleiben hiess es doch bei ihrer Ankundigung Die Agfa Preisbox ist eine besonders fur diesen Zweck hergestellte Box Kamera Sie erscheint nicht in der Agfa Liste und ist regular als Markenartikel nicht kauflich Schliesslich erschien ein Pappgehause auch dann recht primitiv wenn Agfa dafur den Begriff Sperrpappe verwendete Aber Balda und Eho boten weiterhin preisgunstige Konkurrenzmodelle an und die teure Isochrom Box verkaufte sich schlecht so dass Agfa noch bis Ende 1938 Pappmodelle im Programm hielt Bei der so genannten Augenbraue Box BOX 84 verliefen die Zierlinien in Form von Augenbrauen uber den beiden Eintrittsoffnungen der Brillantsucher Die nachfolgende Box 94 unterschied sich mit einer Front im Art Deco Design Sie nannte sich nach der deutschen Bezeichnung fur den Rollfilm vom Typ 120 auch B 2 so konnte man sie von der Cadet A 8 unterscheiden der einzigen Agfa Box fur den kleinen Rollfilm Typ 127 entsprechend A 8 Die Ausstattung der beiden Modelle unterschied sich nicht Auch die Box 04 gehort zu den Pappkonstruktionen sie liess sich durch Umlegen zweier Klappen an der Filmbuhne fur zwei Formate verwenden entsprechend bestand das Zahlwerk aus zwei Sichtfenstern eins fur 6 9 und ein weiteres fur 4 5 6 Alle Pappkonstruktionen verzichteten auf ein Schutzglas vor dem Verschluss nbsp unversehrte Trolix BoxTrolix Box Bearbeiten Die zu den Olympischen Spielen 1936 erschienene Box 14 besass ein Gehause aus Trolitan Dies ist der Handelsname fur den braun schwarzen Kunststoff Bakelit der Dynamit AG in Troisdorf ein ebenfalls zur I G Farben gehorendes Unternehmen Mit modellierten Vertikalstreifen kam diese Kamera im allerdings recht strengen Art Deco Design daher Die beiden Brillantsucher lagen versenkt um Spiegelungen zu vermeiden und es gab einen versenkbaren Metallgriff auf der Oberseite Das Gehause wurde zunachst in einer Form gegossen dann gehartet Der Agfa Katalog warb mit seiner Widerstandsfahigkeit gegen Wasser verdunnte Sauren und Laugen Hitze und Kalte und pries seine gute Haltbarkeit Tatsachlich zeichnete sich Bakelit durch seine Sprodigkeit aus was diesen Werkstoff fur Kameragehause wenig geeignet erscheinen und die grosse Zeit der Kunststoffgehause erst nach dem Krieg beginnen liess bei Agfa mit der Clack Auch fuhrte es zum hoheren Gewicht von 540 g Die Trolix besass ungeachtet ihres hohen Preises von 9 50 RM ebenfalls nur ein einlinsiges Objektiv den einfachen Verschluss ohne Ruckstellung keinen Drahtausloseranschluss und nur ein Stativgewinde fur Hochformat Auch konnte man sie fur Langzeitaufnahmen wegen ihres abgerundeten Bodens nicht einfach auf den Tisch stellen Fortschrittlich hingegen erschienen die vernickelten Drehrader an der Vorderseite eins fur die Verschlusszeit das andere fur die kleinere Blende f 16 und erstmals auch fur ein eingebautes Gelbfilter Obwohl die Trolix schon zur schwer verkauflichen Oberklasse gehorte befand sie sich immerhin vier Jahre bis weit in die Kriegszeit hinein in Produktion nbsp Box 45Box 45 Bearbeiten 1938 beendete eine moderne Stahlblech Box die Pappara es handelt sich um die erste Stahlblech Box seit dem ersten Ganzmetall Modell von 1930 Sie ersetzte das Modell 94 und gab sich auch gegenuber der weiter gebauten Trolix mit dem doppeltwirkenden Verschluss siehe Boxkamera wesentlich fortschrittlicher Seine Federkraft erzeugte eine Stahlsaite womit er ausgesprochen sanft ablief Das Objektiv schutzte eine Glasscheibe die bekannte und 1 RM teure Portraitlinse liess sich fur Nahaufnahmen im Bereich von 1 m bis 2 m wieder aufstecken In den Strahlengang konnte man einen Gelbfilter und die Blende f 16 einschwenken was allerdings per Hebel geschah nicht per Drehrad wie bei der Trolix Es gab entsprechend den erfolgreichen Pappmodellen eine Zierfront die ubrigen Seitenteile waren aber mit dem Kunststoff Robusit uberzogen Dies fuhrte zu einem ausgesprochen modernen Aussehen Im Gehause befanden sich zwei Stativgewinde Diese Kamera konnte Agfa noch bis 1941 produzieren Nach 1945 Bearbeiten nbsp Box 50Box 50 Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg hielt man in Fachkreisen die Einfachkameras fur das grosse Format 6 9 fur antiquiert dennoch setzte Agfa weiterhin darauf Man verkundete dabei Bewusst hat die Agfa das grosse klassische Format 6 9 beibehalten sie weiss dass der Amateur damit stets das beste Ergebnis erzielen wird Liess sich das Festhalten am Format noch verstehen so verwunderte zumindest dass das bedeutende Unternehmen die letzte Vorkriegsbox technisch weitgehend unverandert wieder auflegte Ausserlich unterschied sie sich nur durch die Frontplatte im neuen Design und den englischen Stativgewinden statt Im Inneren gab es einen kleinen Ruckschritt den Verschluss trieb nun eine Schraubenfeder an was nicht mehr so sanft wie fruher ablief Dieser Apparat geriet aber ungeachtet des inzwischen urigen Aussehens zum riesigen Erfolg Synchro Box Bearbeiten Kamera Bearbeiten nbsp Synchro Box1951 verwandelte sich die sonst unveranderte Box 50 dadurch in die Synchro Box dass sie Anschlusse fur ein Blitzgerat erhielt Auf der Oberseite gab es hierzu zwei Kontakte auf die ein spezielles Blitzgerat der Vacu Blitz aufgesteckt werden konnte Dieses Gerat kostete 6 50 DM zzgl Batterie Es verwendete Blitzbirnen die Batterie sorgte dabei fur die Zundspannung Diese reichte aber fur ein zuverlassiges Blitzen nicht aus weswegen im Fruhjahr 1955 der Agfa Box Blitzer K herauskam Er arbeitete mit 22 5 V Horgerate Batterie und Kondensator kostete aber mit 9 50 DM plus 3 50 DM fur die Batterie nahezu so viel wie die Kamera selbst Die Blitzbirnchen brachten mit ihrer einfachen Handhabung einen erheblichen Komfortgewinn Auch konnte man bei nicht mehr ausreichenden aber vorhandenen Umgebungslicht fotografieren was mit dem Beutelblitz siehe Boxkamera noch nicht funktionierte da man den Verschluss eine Weile geoffnet halten musste Werbeaktion Bearbeiten Auch nach dem Krieg bemuhte sich Agfa wieder um vielbeachtete Werbeaktionen wenngleich man die Preisbox Kampagne nicht mehr uberbieten konnte Im Sommer 1952 warb man mit dem Slogan Hast du keine Box leih dir eine Die autorisierten Handler konnten auf eigene Kosten die Synchro Box bestellen und 14 Tage lang fur 1 DM verleihen naturlich in der Erwartung dass sie anschliessend gekauft wird Agfa stellte dafur Leihvertrags Urkunden Anstecknadeln und farbige Werbeposter zur Verfugung Der Erfolg fiel unterschiedlich aus und hing ganz vom Engagement des einzelnen Fotohandlers ab Daruber hinaus gab es den Photowettkampf mit der Box fur den Agfa 5 000 Preise aussetzte und der in Zeitungen und Rundfunk oft Erwahnung fand Bis zum Einsendeschluss am 30 September 1952 gingen 53 000 Fotos ein Clack Bearbeiten nbsp Agfa ClackDie Agfa Clack wurde gewohnlich als letzte Box angesehen wenngleich sie mit ihrem Kunststoffgehause und dem Durchsichtsucher schon wie eine gewohnliche Kamera erschien Auch produziert sie in Normalhaltung quer anstatt hochformatige Bilder Allerdings verwendete sie ebenfalls ein einlinsiges Objektiv und das Format 6 9 Der Name Clack ergab sich aus dem Auslosegerausch Zum Filmeinlegen musste das Gehause der Cameramantel wie es in der Anleitung hiess nach unten abgezogen werden Eine Besonderheit war die gebogene Filmebene die sich dem Bereich der besten Abbildungsqualitat des einfachen Objektivs besonders gut anpasste Die Linse lag nun vor anstatt wie bislang hinter der Blende siehe Boxkamera so dass sich ein kleiner Tubus vorn an der Kamera befand An dessen linker Seite befand sich ein Hebel mit drei Stellungen f 16 Entfernung ab 3 m f 11 Entfernung ab 3 m f 11 Entfernung 1 bis 3 m durch eingeschwenkte NahlinseDie spate Ausfuhrung der Clack enthielt einen eingebauten Gelbfilter anstelle der Blende f 16 Mit einem weiteren Hebel rechts am Tubus konnte wie gewohnt von Momentaufnahme mit 1 35 s Belichtungszeit auf Zeitaufnahme umgeschaltet werden der dazu erforderliche Drahtausloser Anschluss lag direkt daneben Oben auf dem Gehause befanden sich der gleiche Blitzanschluss wie von der Synchro Box bekannt Agfa bot aber eigens den Clibo Blitzer fur 9 50 DM an Ihn konnte man dadurch zusammenklappen dass man seinen Griff in den Reflektor schwenkte Fur die Clack gab es Bereitschaftstaschen aus braunem Leder sowie weit haufiger anzutreffen aus Weichkunststoff in den Farben Hellbraun Dunkelgrun und Rot Das moderne Gehause beklebt mit schwarzen Lederimitat in einer Narbung die an Krokodil oder Schlangenhaut erinnerte verfehlte seine Wirkung nicht Obwohl die Clack mit 19 50 DM Verkaufspreis fur einen Apparat mit Meniskuslinse schon ausgesprochen teuer war ubertraf ihre Verkaufszahl jene samtlicher anderer Agfa Boxen Es folgte die nochmals erfolgreiche Click die aber nicht mehr zu den Box Kameras zahlte Agfa Box heute BearbeitenAuf dem Photografica Markt machen die Agfa Nachkriegsmodelle also Box 50 Synchro Box und Clack etwa die Halfte des Angebots an Box Kameras aus Die Schulpramie ist ungeachtet ihrer nennenswerten Stuckzahl sehr selten anzutreffen von der Trolix sind aufgrund des empfindlichen Gehauses praktisch keine einwandfreien Exemplare mehr zu bekommen Die Blitzgerate sind wie auch bei anderen Kameraherstellern ausgesprochen rar Sie wurden seinerzeit aufgrund der hohen Preise auch fur die erforderlichen Blitzbirnchen kaum gekauft Modelle BearbeitenVor dem Krieg Bearbeiten Box 54 und 64 Box Spezial Bearbeiten Erscheinungsjahr 1930 bzw 1931 Objektiv f 12 5 105 mm bzw f 11 105 mm Gehause beledertes Aluminiumblech Deckel vorn und hinten beledertes Aluminiumblech Verkaufspreis 13 05 RM 14 85 RM spater 14 50 RM 16 50 RM Stuckzahl ca 204 000Box England No 1 amp No 2 Bearbeiten Erscheinungsjahr 1930 Objektiv f 11 105 mm Gehause belederte Stahlblech Deckel vorn und hinten beledertes Stahlblech Stuckzahl ca 250 000Box Schulpramie Bearbeiten Erscheinungsjahr 1932 Objektiv f 11 105 mm Gehause belederte Pappe von Agfa als Sperrpappe bezeichnet Deckel vorn und hinten dunkelblau lackiertes Blech Stuckzahl ca 50 000Box 44 Preisbox Bearbeiten Erscheinungsjahr 1932 Gehause belederte Pappe von Agfa als Sperrpappe bezeichnet Deckel vorn und hinten zumeist beledertes Blech selten lackiert Verkaufspreis 4 RM 4 einzelne Reichsmarkstucke mit den Munzzeichen A G F A Stuckzahl ca 900 000Box 24 Bearbeiten Erscheinungsjahr 1933 Gehause beledertes Stahlblech Deckel vorn und hinten beledertes BlechBox 34 Isochrom Box Bearbeiten Produktionszeit 1933 bis 1935 Gehause beledertes Stahlblech Deckel vorn und hinten beledertes Stahlblech Verkaufspreis 7 50 RMBox 84 Augenbraue Box Bearbeiten Erscheinungsjahr 1936 Gehause belederte Pappe von Agfa als Sperrpappe bezeichnet Deckel vorn und hinten beledertes Stahlblech Zierfront Verkaufspreis 5 RMBox 14 Trolix Box Bearbeiten Produktionszeit Sommer 1936 bis 9 Dezember 1941 Gehause Bakelit Trolitan Verkaufspreis 9 50 RM Objektiv f 11 105 mm Stuckzahl 105 100Box 94 Box B 2 Bearbeiten Produktionszeit 1937 bis 1938 Gehause belederte Pappe von Agfa als Sperrpappe bezeichnet Deckel vorn und hinten Zierfront beledertes Stahlblech Verkaufspreis 5 RMBox 04 Bearbeiten Erscheinungsjahr 1937 Gehause belederte Pappe von Agfa als Sperrpappe bezeichnet Deckel vorn und hinten Zierfront beledertes Stahlblech Besonderheit Zweiformat Box fur 4 5 6 und 6 9Box 41 Cadet A 8 oder Box A 8 Bearbeiten Erscheinungsjahr 1937 Gehause belederte Pappe von Agfa als Sperrpappe bezeichnet Deckel vorn und hinten Zierfront beledertes Stahlblech Besonderheit einzige Agfa Box fur den Filmtyp A 8 Kodak Bezeichnung 127 Verkaufspreis 4 RMBox 45 Bearbeiten Erscheinungsjahr 1938 Gehause kunststoffuberzogenes Stahlblech Deckel vorn und hinten Zierfront kunststoffuberzogenes StahlblechNach 1945 Bearbeiten Box 47 Mithra Box Bearbeiten Erscheinungsjahr 1947 Besonderheit Produktion Agfa SchweizBox 50 Bearbeiten Produktionszeit 20 Dezember 1950 bis 13 Juni 1951 Gehause kunststoffuberzogenes Stahlblech Deckel vorn und hinten Zierfront kunststoffuberzogenes Stahlblech Verkaufspreis 9 90 DM Stuckzahl ca 599 000Box 600 Synchro Box Bearbeiten Produktionszeit Marz 1951 bis Mai 1957 Gehause kunststoffuberzogenes Stahlblech Deckel vorn und hinten Zierfront kunststoffuberzogenes Stahlblech Verkaufspreis 14 DMBox 620 Agfa Clack Bearbeiten Produktionszeit 1954 bis 1965 Gehause schwarzer Kunststoff mit Blechmantel Belederung Reptilienleder Imitat Verkaufspreis 19 50 DM Stuckzahl ca 1 65 MioEinzelnachweise Bearbeiten Lichtbilder Arbeitsgemeinschaften fur Schuler und Schulerinnen Erlass des Preussischen Ministers fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung vom 9 Juli 1928 in Zentralblatt fur die gesamte Unterrichts Verwaltung in Preussen hrsg im Ministerium fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung H 1 1928 S 244 f urn nbn de 0111 bbf spo 7785449 Die Lichtbild Arbeitsgemeinschaft Ein Leitfaden fur den photographischen Unterricht in Schulen hrsg Von der Kulturabteilung der I G Farbenindustrie Aktiengesellschaft AGFA Berlin 1929 Praktische Betatigung der Schuler und Schulerinnen auf dem Gebiet der Photographie Erlass des Preussischen Ministers fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung vom 22 Mai 1930 in Zentralblatt fur die gesamte Unterrichts Verwaltung in Preussen hrsg im Ministerium fur Wissenschaft Kunst und Volksbildung H 11 1930 S 178 goobiweb bbf dipf de Die Lichtbild Arbeitsgemeinschaft Ein Leitfaden fur den photographischen Unterricht in Schulen hrsg von der Kulturabteilung der I G Farbenindustrie Aktiengesellschaft AGFA Berlin 1929 S 2Literatur BearbeitenHeinz F W Manz Kinderleicht geht s mit der Agfa Box Kleiner Fotokurs fur Amateure Heft 3 Umschau Verlag Frankfurt am Main 1951 50 S Hans Dieter Gotz Box Cameras Made in Germany Wie die Deutschen fotografieren lernten vfv Verlag fur Foto Film und Video Gilching 2002 ISBN 3 88955 131 9 Gunther Kadlubek Rudolf Hillebrand AGFA Geschichte eines deutschen Weltunternehmens von 1867 bis 1997 2 Auflage Verlag Rudolf Hillebrand Neuss 1998 ISBN 3 89506 169 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Agfa Box Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Agfa Clack Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibungen aller Modelle Weitere Agfa Box Modelle Bild der Agfa Trolix Box Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agfa Box amp oldid 235278664