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Mit Agfamatic bezeichnete Agfa 1970 eine spezielle Kamera fur die Instamatic Kassette vom Typ 126 und ab 1972 samtliche Kameras fur diesen Filmtyp mit Agfamatic Pocket zudem die Modelle fur den Pocketfilm vom Typ 110 seit deren Erscheinen im Jahr 1973 Agfamatic war 1960 schon der Name der Agfa Optima auf dem kanadischen Markt Inhaltsverzeichnis 1 Agfamatic Filmtyp 126 1 1 Vorgeschichte 1 2 Iso Pak Vorlaufer 1 3 Agfamatic 1 3 1 Aktion Teen 70 1 3 2 Agfamatic 1 3 3 Autostar X 126 1 4 Agfamatic 50 bis 300 Sensor 1 5 Agfamatic 55 C bis 208 Sensor 2 Agfamatic Pocket Filmtyp 110 2 1 Vorgeschichte 2 2 Agfamatic 1000 Pocket Agfamatic 1000 S Pocket 2 3 Agfamatic 2000 bis 4000 2 3 1 Agfamatic 2000 Pocket 2 3 2 Agfamatic 3000 2 3 3 Agfamatic 4000 2 3 4 Natarix Vorsatz 2 4 Optima 5000 und 6000 2 5 Agfamatic 1008 bis 4008 2 6 Agfamatic 5008 und 6008 2 7 Agfamatic Tele Pocket 2 8 Agfamatic Motor 2 9 Umbenennungen 2 10 Agfa Revue Pocket und Agfa Colour King Modelle 2 11 Revue Pocket 50 bis Revue Pocket 450 2 12 Agfa Colour King 100 tele bis Agfa Colour King 400 3 Galerie 4 Literatur 5 WeblinksAgfamatic Filmtyp 126 BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Auf die Prasentation der besonders leicht und auch von technisch Unkundigen einzulegenden Instamatic Kassette durch Kodak folgte das System Agfa Rapid das die Handhabung zwar ebenfalls vereinfachte jedoch nicht so weitreichend Es geriet dadurch nur zu einem eingeschrankten Erfolg woraufhin sich Agfa fur eine Instamatic Lizenz entschloss Iso Pak Vorlaufer Bearbeiten nbsp Agfa Iso PakAls erste Kamera fur die Instamatic Kassette stellte Agfa 1968 die Iso Pak vor sprach dabei aber noch nicht von einer Agfamatic Sie hatte ein Meniskusobjektiv mit der Lichtstarke 1 11 und eine Blitzwurfelaufnahme fur den Typ N Die Iso Pak entsprach der Designlinie der einfachen Rapid Kameras Agfamatic Bearbeiten Aktion Teen 70 Bearbeiten Ende der 1960er Jahre kam es in Mode sich mit speziellen Marketing Konzepten an die Jugendlichen zu wenden So fuhrte auch Agfa eine Untersuchung durch sie ergab folgendes Die Jugendlichen wunschten sich einen modischen Beutel der keinesfalls nach Opas Fototasche aussehen sollte Die Kamera hingegen sollte einem professionellen Apparat ahneln was seinerzeit ein schwarzes Gehause bedeutete Die Verkaufsaktion Teen 70 fand dann vom 25 Mai bis zum 30 Juni 1970 statt ihr Angebot bestand aus einem Set fur 50 DM bestehend aus einer Tasche der Agfamatic 2 Agfacolor Filmen 1 Schwarzweissfilm 3 Blitzwurfeln und 2 Batterien Die St Tropez Tasche bestand dabei aus Jeans Stoff diente als Verkaufsverpackung und bot zwei aufgesetzte Facher sowie ein Abteil fur nasse Badebekleidung Agfa bewarb die Aktion mit grossen Aufwand man schaltete Anzeigen in Jugendzeitschriften Werbefilme im Kino und Spots bei Radio Luxemburg sowie O 3 und unterstutzte den Handel massiv was vom Dekorationsmaterial fur das Schaufenster uber Gewinnspiele bis hin zu Tipps reichte wo Jugendliche zu finden sind Agfamatic Bearbeiten Bei der Agfamatic handelt es sich um eine einfache Plastikkamera mit einlinsigem Objektiv f 12 42 mm und Blitzwurfelanschluss fur die N Blitzwurfel zu deren Zundung eine Batterie eingelegt werden musste Sie besass einen nach Selenzelle aussehende aber funktionslose Scheibe uber dem Objektiv um professionell zu wirken Das schwarze Gehause besass einen verchromten Rahmen um seine Front Autostar X 126 Bearbeiten Die im folgenden Jahr vorgestellte und einzeln angebotene Autostar X 126 entsprach der Agfamatic bis auf den Anschluss fur die neuen X Blitzwurfel welche keine Batterie mehr fur ihre Zundung benotigen Agfamatic 50 bis 300 Sensor Bearbeiten nbsp Agfamatic 200 sensor nbsp Agfamatic 300 sensor mit Blitzwurfel und Kassettenfilm1972 stellte Agfa dann mit der neuen Baureihe fur den Instamaticfilm einen Verkaufsschlager vor der nur noch von den Pocket Modellen uberboten wurde Diesen Erfolg hatte sie vor allem ihrer Formgebung mit einem charakteristischen umlaufenden Aluminiumband zu verdanken welches von Schlagheck Schultes Design stammte Das Einstiegsmodell Agfamatic 50 kam nicht nur mit einem lediglich einlinsigen Objektiv f 11 40 mm daher es musste auch auf den Sensor Ausloser verzichten Genau wie bei der Autostar X 126 betrug die Belichtungszeit stets 1 40 s bei vollgeoffneten Objektiv und gab es einen Anschluss fur X Blitzwurfel Die Agfamatic 50 wies uberdies noch einen Schnellschalthebel auf Das Pendant Agfamatic 50 S unterschied sich nur durch die vollkommen schwarze Gestaltung ohne umlaufenden Metallstreifen Die Agfamatic 100 Sensor bot neben ihrem Sensor Ausloser noch zwei Belichtungszeiten Letztere liessen sich mit den Wettersymbolen Sonne fur 1 80 s und Wolken fur 1 40 s mit einem Ring am Objektiv und somit direkt am Verschluss einstellen Bei der Agfamatic 200 Sensor gab es daruber hinaus ein dreilinsiges Objektiv vom Typ Agfa Agnar mit f 8 2 und 40 mm Brennweite welches abgeblendet werden konnte Zusammen mit den beiden Belichtungszeiten ergaben sich vier Kombinationen und somit Wettersymbole Das Dreilinser brachte naturgemass eine erheblich bessere Abbildungsqualitat Ins Top Modell Agfamatic 300 Sensor baute Agfa sogar eine vollelektronische Belichtungssteuerung ein erkennbar an den beiden unubersehbaren Messaugen neben dem Sucher fur die CdS Zellen Diese Steuerung sprach einen Paratronic Verschluss an und benotigte zwei Knopfzellen fur ihren Betrieb Es handelte sich um eine Zeitautomatik die Belichtungszeit passte sich bei stets voller Offnung von 1 30 s bis 1 300 s der Helligkeit an Unterbelichtung zeigte eine rote Leuchtdiode im Sucher an Beim Objektiv handelte es sich um das Color Agnar mit f 8 es liess sich aber fokussieren wozu es wie von der Agfa Optima seit langem bekannt drei Symbole fur Portrat Gruppenaufnahme und Landschaft gab An der Unterseite existierte es zudem eine Entfernungsskala fur Blitzaufnahmen Steckte man einen Blitzwurfel auf die Kamera dann belichtete sie stets mit 1 30 s und es fand eine gemass der Entfernungseinstellung geregelte Abblendung statt Agfamatic 55 C bis 208 Sensor Bearbeiten 1978 stellte Agfa die Instamatic Kameras von Blitzwurfeln auf Topflash um Darauf deutete wie von den Pocketkameras gewohnt die 8 in den Modellnummern hin also 108 Sensor und 208 Sensor die 300 Sensor erhielt keinen Nachfolger weil sich so teure Instamatic Kameras so gut wie gar nicht mehr verkauften Bei dieser Gelegenheit gestaltete man das Gehause ein wenig rundlicher wodurch es modischer wirkte und gab ihm entsprechend der Optima 535 einen grosseren Sucher Davon abgesehen blieben die Kameras technisch unverandert Das kleinste Modell blieb von den Massnahmen allerdings unberuhrt es verlor lediglich der umlaufende Metallstreifen Bei der Namensanderung von 50 in 55 C deutete das C fur Cube auf den nach wie vor vorhandenen Blitzwurfelanschluss hin Agfamatic Pocket Filmtyp 110 BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten In den 1960er Jahren war bei den Kameraherstellern die Meinung popular aufgrund der immer feinkornigeren Filmmaterialien lage die Zukunft fur Sucherkameras in kleineren Formaten als dem damaligen Standard 24 mm 36 mm So kam es zu Kameras fur das Halbformat etwa der Agfa Parat und auch schon zu 16 mm Modellen etwa der Rollei 16 Fur letztere konfektionierten die grossen Hersteller aber keine Filme weswegen sie sich nicht durchsetzen konnten Agfa bot im Hinblick auf die geringen Parat Verkaufe solche Kameras gar nicht erst an Die Situation anderte sich 1972 als Kodak seinen Pocketfilm vorstellte Auch bei Agfa erkannte man dessen Bedeutung fruhzeitig und so bot man als erster Fremdhersteller bereits 1974 mit der Agfamatic 2000 Pocket eine Eigenentwicklung an siehe dazu Agfamatic 2000 Pocket source source source source source source source source Video Ritsch Ratsch Klick am Beispiel der Agfamatic 2008 tele pocketEine wesentliche Besonderheit der Agfamatic 2000 Pocket bestand in ihrem sogenannten Repitomatic Schnelltransport Das Prinzip war so einfach wie genial Zum Transport war die Kamera zusammengeschoben und verriegelt Vor Gebrauch druckte der Fotograf einen Schieber auf der Kameraunterseite nach links Durch eine Feder sprang die Kamera auf Objektiv und Sucher wurden sichtbar Nach Betatigen des Auslosers schob der Fotograf den Apparat bis zum Anschlag zusammen die Feder brachte sie in die Ausgangsstellung zuruck fertig Filmtransport und Spannen des Verschlusses waren erledigt die Agfa war aufnahmebereit Dieses Prinzip war zwar bereits von den Minox 8x11 Modellen den Agentenkameras her bekannt und hiess dort Teleskop Schnellaufzug Agfa bot diese nochmals verbesserte Technik jedoch erstmals fur den Massenmarkt an und ruhrte damit auch kraftig die Werbetrommel AGFA Ritsch Ratsch Klick Bemerkenswert war dass Minox sein eigenes bei Balda gefertigtes 110er Modell die 1977 erschienene Minox 110 S nicht mit dem Teleskop Schnellaufzug oder einem vergleichbaren Mechanismus ausstattete Die Minox 110 S besass stattdessen einen kleinen Schnellspannhebel der sich aussergewohnlich genug links auf der Kamerafront befand nbsp Der orange Sensor AusloserEine weitere Auffalligkeit bei der Agfamatic 2000 Pocket war der bereits von der Optima Sensor Baureihe ab 1968 her bekannte Sensor Ausloser Bei diesem Sensor handelte es sich lediglich um eine Auslosetaste uber die eine orangerot gefarbte runde Kunststoffscheibe von beachtlichen 16 mm Durchmesser montiert war Trotzdem gelang es Agfa auch bei den Pocket Modellen den Sensor als besonderes Ausstattungsmerkmal zu etablieren Dass Agfa die Technik auch hubsch verpackt hatte bewies die Agfamatic 2000 Pocket mit dem Gewinn des iF Product Design Award 1974 Agfamatic 1000 Pocket Agfamatic 1000 S Pocket Bearbeiten Die Agfamatic 1000 Pocket erschien wie die Agfamatic 2000 Pocket im Jahr 1974 technisch orientierte sie sich jedoch noch stark an den 110er Modellen von Kodak Bei der Agfamatic 1000 Pocket erfolgten Spannen und Filmtransport mittels eines Schiebers auf der Kameraunterseite im Design war sie jedoch bereits an die kommenden Repitomatic Modelle angepasst Zum Fotografieren zog der Fotograf die eigentliche Kamera seitlich aus dem geschwarzten Metallgehause bis zur Raste heraus so dass Schieber Sensor Ausloser und Blitzwurfelanschluss zuganglich wurden Durch das Herausziehen wurde auch der im Gehause befindliche Sucher freigeben Zum Filmwechsel musste das Kamerateil dann bis zu einer weiteren Raste herausgezogen werden Einstellmoglichkeiten gab es an der 1000 keine Der Verschluss arbeitete nur mit einer einzigen Belichtungszeit bei voller Offnung Beim Objektiv handelte es sich um das Color Agnar 1 9 5 26 mm Von der Agfamatic 1000 Pocket gab es zwei Gehauseausfuhrungen Bei der fruheren Version wurde der Sensor im zusammengeschobenen Zustand durch das Gehause verdeckt Bei der spateren blieb der Sensor auch in zusammengeschobenem Zustand durch ein rundes Schauglas im Gehause sichtbar Geblitzt wurde mit den mechanisch gezundeten X Blitzwurfeln Die 1978 vorgestellte Agfamatic 1000 S Pocket war mit der spateren Version der 1000 baugleich das S stand dabei fur die nun silberne Gehausefarbe Agfamatic 2000 bis 4000 Bearbeiten Agfamatic 2000 Pocket Bearbeiten Die 1974 vorgestellte Agfamatic 2000 Pocket war das Standardmodell der Agfamatic Pocket Reihe Es kostete im Set 105 DM und musste fur diesen Preis noch auf einen Belichtungsmesser verzichten So gab es entsprechend der Agfamatic 100 mit Sonne und Wolke zwei Wettersymbole bei dem einen belichtete der Verschluss mit 1 100 s bei dem anderen mit 1 50 s Fur den Blitzbetrieb konnte ein X Blitzwurfel Magicube aufgesteckt werden Bei den X Blitzwurfeln werden die Blitzlampen nicht elektrisch sondern mechanisch durch einen Schlagbolzen in der Kamera gezundet Beim Objektiv handelte es sich um ein Agnar f 9 5 26 mm Brennweite seine drei Linsen fuhrten ungeachtet des kleineren Formats zu einer sichtbar besseren Bildqualitat als das Einlinser der identisch ausgestatteten Agfamatic 100 Als Blitzzubehor gab es eine Blitzwurfel Verlangerung sogenannter Extender um dem rote Augen Effekt entgegenzuwirken 1975 bot Agfa mit dem Agfamatic Pocket Lux ein Elektronen Blitzgerat speziell fur den Anschluss an Agfa Pocket Kameras an Dabei wurde das Blitzgerat mittels einer Randelschraube im Stativgewinde an der rechten Kameraseite befestigt Der elektrische Kontakt erfolgte durch ein Adapterkabel fur den Blitzwurfelanschluss der Kamera Der Blitz besass einen An Ausschalter sowie einen Testausloser Die Blitzfolge betrug rund sechs Sekunden Die Stromversorgung erfolgte durch vier Batterien LR03 AAA im Blitzgerat Agfamatic 3000 Bearbeiten Die 3000 wies entsprechend der Agfamatic 200 vier Wettersymbole auf die auch hier aus der Kombination von zwei Blenden und zwei Belichtungszeiten zustande kamen Steckte man einen Blitzwurfel auf dann konnte man mit dem Schieber fur die Belichtungseinstellung drei Blenden wahlen fur 1 2 m 2 m und 4 m Entfernung bei Blitzaufnahmen also naher ans Motiv herangehen als mit der 2000 Beim Objektiv handelte es sich zunachst um ein Apotar spater um ein aufwendigeres aber ebenfalls dreilinsiges Agnar mit f 6 5 und 27 mm Brennweite Die Agfamatic 3000 kostete etwa 130 DM und fand als Zwischenmodell eine geringere Verbreitung als die nennenswert billigere 2000 und die mit ihrer Belichtungssteuerung deutlich uberlegenere 4000 Agfamatic 4000 Bearbeiten nbsp Ritsch Ratsch Klick Agfamatic 4000Das Topmodell der Baureihe kombinierte das Agnar f 6 5 27 mm mit einem elektronisch gesteuerten Verschluss und einer dreistufigen Entfernungseinstellung Dies geschah mit den von der Agfa Optima seit langem bekannten Symbolen fur Portrat Gruppen und Landschaftsaufnahme welche sich auf dem gleichen Schieber befanden wie die Wettersymbole bei der 3000 Ebenso liess sich bei aufgestecktem Blitzwurfel die Blitzbelichtung auf 1 2 m 2 m und 4 m einstellen diese Werte befanden sich in blauer Schrift auf der rechten Seite des Schiebers Der Paratronic Verschluss funktionierte ebenso wie bei der Agfamatic 300 arbeitete aber im Bereich von 15 s bis 1 500 s So konnte man die 4000 auch fur Nachtaufnahmen verwenden wozu es einen Drahtausloseranschluss neben dem Sensor Ausloser gab unter 1 30 s warnte eine rote LED im Sucher vor Verwackelungen Der technische Fortschritt erlaubte es der elektronischen Steuerung mit einer Sensorzelle anstatt noch zwei Zellen bei der 300 auszukommen Sie befand sich neben dem Sucher und war auch bei geschlossener Kamera sichtbar Die beiden Batterien befanden sich in einem Trager den man an der Unterseite der Kamera herausziehen konnte Die 4000 kostete etwa 190 DM und empfahl sich mit ihrer Belichtungssteuerung auch fur Diafilme die aber unter den Pocketfilmen wenig popular waren wenngleich Agfa sogar einen speziellen Projektor dafur herausbrachte Natarix Vorsatz Bearbeiten Fur die Modelle 2000 3000 und 4000 gab es ein Vorsatz der fur Nahaufnahmen von 50 cm bis 100 cm Entfernung auf den beweglichen Teil des Gehauses aufgesteckt werden konnte Vor dem Objektiv befand sich dann eine Nahlinse vor dem Sucher ein Plexiglaskeil welche den Parallaxenausgleich ermoglichte Fur Blitzaufnahmen musste ein eingebauter Graufilter vor die Aufnahmelinse geschoben werden an den dann ein roter Pfeil im Sucher erinnerte Optima 5000 und 6000 Bearbeiten nbsp Agfa Optima 50001974 folgten die Topmodelle mit Programmautomatik welche entsprechend der Agfa Tradition auch hier Optima hiessen wobei man auf die Bezeichnung Agfamatic verzichtete Die beiden Kameras waren etwas langer als die Serie 2000 bis 4000 aber aus den gleichen Komponenten aufgebaut Damit lagen die Abmessungen bereits an der Grenze des Akzeptablen was insbesondere im Vergleich zur allerdings teureren Rollei A 110 auffiel Die beiden Modelle besassen stets schwarze Aluminiumteile wodurch sie seinerzeit professioneller wirkten Sie wurden gewohnlich im Set mit dem speziellen Blitzgerat Optima Pocket Lux gekauft dennoch konnte man auf der Oberseite einen Blitzwurfel aufstecken Zum Ansetzen des Blitzgerates musste man die Stativgewinde Platte seitlich am Gehause abziehen dann kam ein spezieller Blitzschuh zum Vorschein Ein Gewinde im Blitzgerat erlaubte es dennoch anschliessend ein Stativ zu verwenden Das Blitzgerat fiel mit Leitzahl 14 erheblich lichtschwacher als ein Blitzwurfel aus konnte aber dafur sehr kompakt gehalten werden es kam mit zwei Microzellen aus Aufgrund des lichtstarken Objektives reichte es dennoch 5 m weit Das Objektiv f 2 7 26 mm bestand aus vier Glaslinsen und konnte mit einem grossen Rad oben auf der Kamera fokussiert werden Wie bei allen Optima Kameras gab es dazu die bekannten drei rastenden Symbole Portrat Gruppe und Landschaft aber auch eine Entfernungsskala Die Belichtungssteuerung arbeitete von 15 s bis zu 1 1000 s sie signalisierte mit einer roten LED im Sucher Verwackelungsgefahr und mit einer grunen genugend Helligkeit fur Freihandaufnahmen Fur die Stromversorgung sorgten drei Knopfzellen die sich links neben der Filmkassette befanden Gegenuber der 4000 konnte man vor allem aufgrund der erheblich hoheren Lichtstarke bei deutlich weniger Licht fotografieren Die 6000 unterschied sich von der 5000 durch ihr aufwendigeres allerdings ebenfalls vierlinsiges Objektiv Solinar S anstatt Solinar sowie dem Selbstausloser Dieser arbeitete mechanisch er wurde mit dem Filmtransport aufgezogen und aktiviert sobald man einen Schieber unten an der Kamera betatigte Agfamatic 1008 bis 4008 Bearbeiten nbsp Agfamatic 2008Mit dem Ubergang zum Topflash konnte Agfa nun auch auf die Blitzwurfel Verlangerung zur Vermeidung des rote Auge Effekts verzichten Als erstes bekamen im Herbst 1975 die Modelle 2000 3000 und 4000 diesen Anschluss wobei die 8 in der Bezeichnung auf die acht Blitzbirnchen im Topflash hindeuten sollte Die 1000 verwandelte sich erst 1978 in die 1008 Naturlich wurde auch das BlitzgeratPocket Lux dem neuen Blitzanschlusses anpasst zur Unterscheidung lautete seine Bezeichnung Pocket Lux 234 Als Einfachmodell bot Agfa auch noch die 1008 an welche im Gegensatz zur 1000 das Gehause der grosseren Modelle in vereinfachter Form besass bei dem beweglichen Gehauseteil handelte es sich nur um lackierten Kunststoff Die spater hinzugekommene 508 unterschied sich durch ein sehr einfaches Objektiv Optar f 11 32 mm Agfamatic 5008 und 6008 Bearbeiten Da die Optima 5000 und 6000 vorzugsweise mit dem Blitzgerat betrieben wurde beliess Agfa bei diesen Modellen noch langere Zeit beim Blitzwurfelanschluss Erst 1977 folgten die Topflash Varianten Dabei entfiel erstmals bei einer Agfa Programmautomatik Kamera der Begriff Optima allerdings war eine solche Automatik inzwischen nicht mehr so ungewohnlich als dass ein Hinweis in der Modellbezeichnung erforderlich gewesen ware Die beiden Apparate hiessen nun Agfamatic 5008 Makro Pocket und 6008 Makro Pocket Sie erfuhren im Gegensatz zu den kleinen Modellen erheblich weitreichendere Modifikationen als lediglich die Umrustung auf den Topflash Anschluss Ausserlich fiel das neue Entfernungseinstellrad auf welches nun aus Plexiglas bestand unter dem eine feststehende Skala lag Diese reichte jetzt bis 0 5 m anstatt bisher nur 1 m Weil aus solch kurzen Aufnahmeentfernungen erhebliche Parallaxen resultierten also der Sucher bei weitem nicht mehr das korrekte Bild gezeigt hatte schwenkte eine Mechanik den Sucher mit der Entfernungseinstellung mit Fur deren Teile musste die Plastikkappe auf der Kameraoberseite angehoben werden wodurch die Kamera etwas dicker ausfiel Diese Mechanik erlaubte es auch mit einfachen Mitteln eine Entfernungsanzeige im Sucher zu realisieren Ein Zeiger bewegte sich an seiner Oberseite uber die Symbole fur Landschaft Gruppe Portrat und Makro letzteres stellte eine Blume dar Zusatzlich gab es eine Plastik Nahlinse unter der kleinen Metallkappe neben dem Objektiv welche mit einem kleinen Schieber aktiviert werden konnte und nach Zusammendrucken der Kamera wieder in seine Ruhestellung gebracht wurde Mit dieser Nahlinse konnte man im Bereich von 0 5 m bis 0 25 m fotografieren wozu es aber keine zusatzliche Skala auf dem Einstellrad sondern nur eine an der Gehauseunterseite aufgeklebte Vergleichstabelle gab Die Entfernung 0 25 m konnte man mit der Trageschlaufe ermitteln welche sich zu diesem Behufe teilen liess sonst benotigte man ein Massband Das Blitzgerat liess sich in Kombination mit der Makrolinse ebenfalls verwenden dann musste man einen lichtundurchlassigen Vorsatz auf seinen Reflektor setzen der nur eine kleine Offnung besass Daruber hinaus musste beachtet werden dass sich das Sucherbild nach rechts verschob wozu es eine kleine Markierung am Leuchtrahmen gab Bei den Makroaufnahmen bereitete allerdings die mangels Andruckplatte prinzipbedingt miserable Planlage der Pocketkassette bereits Probleme Sie verhinderte eine prazise Einstellung der Entfernung Die Unterschiede zwischen 5008 und 6008 bestanden unverandert im Objektiv und dem nach wie vor mechanisch ablaufenden Selbstausloser Agfamatic Tele Pocket Bearbeiten nbsp Agfamatic 2008 tele pocketUm die allmahlich nachlassenden Verkaufe zu beleben stellte Agfa von den Modellen 1008 2008 und 4008 noch Modelle mit zuschaltbarer Vorsatzlinse vor um einen Teleeffekt zu erzielen Dies ging mit einem Schieber oben auf der Kamera vonstatten Die 1008 Tele Pocket besass nur das simple Optar f 11 mit 32 mm Brennweite der 508 dessen Brennweite auf 43 mm erhoht werden konnte Bei der 2008 Tele Pocket konnte zwischen 26 mm und 43 mm gewahlt werden Das Agnar f 5 8 26 mm der 4008 Tele Pocket konnte auf 47 mm Brennweite umgeschaltet werden Agfamatic Motor Bearbeiten nbsp Agfamatic 901 E nbsp Blitzgerat Agfamatic Lux 901Auf der Photokina 1978 stellte Agfa die letzte Generation neuentwickelter Pocketkameras vor und erlangte damit viel Beachtung Man hatte namlich die Repitomatic durch einen Elektromotor ersetzt Und ein motorischer Filmtransport war seinerzeit bei Kompaktkameras noch aussergewohnlich Fur die Stromversorgung reichten zwei Microzellen aus da zum einen der Film bei dem kleinen Aufnahmeformat nicht allzu viel bewegt werden musste und zum anderen die Geschwindigkeit nur 0 8 Bilder s betrug Allerdings sah man es den Kameras bereits an dass die Fertigung in Deutschland inzwischen teuer geworden war und das Kamerawerk Munchen allmahlich Probleme bekam rentabel zu produzieren Das Gehause bestand nun vollkommen aus Kunststoff und es gab nur einfach ausgestattete Modelle obwohl die Kombination von Motorantrieb und lichtstarkem Objektiv nahegelegen hatte Das einfachste Modell Agfamatic 901 Motor kostete etwa 120 DM und besass wie von der 2008 gewohnt zwei Wettersymbole die auch hier die Belichtungszeit von 1 50 s auf 1 100 s umschalteten Auch die Motor Pocket konnte mit Topflash blitzen der Anschluss dafur befand sich nun aber seitlich vor dem Stativgewinde Dort konnte man auch die speziellen Blitzgerate anschliessen das Agfamatic Lux 901 mit eigener Stromversorgung durch zwei Microzellen oder das 901 Minilux welches seine Energie aus den Kamerabatterien bezog Letzteres fiel sehr klein aus besass aber nur Leitzahl 10 und war vor allem fur die Verwendung der ebenfalls neuen ISO 400 27 Filme gedacht Die 901 produzierte Agfa nicht nur in schwarz sondern auch die Sonderserie Bayern mit einem weissblauen Muster und verschiedene Werbemodelle etwa fur BMW mit BMW Logo oder der Fahrzeugsilhouette des 745i Coca Cola oder John Player Auch gab es silber weiss rot hellblau und oliv lackierte 901 Die stets schwarze Agfamatic 901 S Motor kostete etwa 150 DM und wies entsprechend der 3008 vier Wettersymbole auf Ausserdem gab es vor dem Ausloser einen langlichen Druckschalter mit dem an die Kamera auf Serienaufnahmen umschalten konnte was bei dem langsamen Motor allerdings keinen praktischen Nutzen brachte Das Top Modell Agfamatic 901 E Motor besass ein dreilinsiges Apotar f 6 3 mit 27 mm Brennweite und entsprechend der 4008 einen elektronischen Verschluss Sie kostete etwa 200 DM und gab es in Schwarz Beige Blau und Silber Die 901 SE von 1980 beschrankte sich dann auf ein lichtschwacheres Objektiv mit f 8 Umbenennungen Bearbeiten Im Sommer 1982 sind dann noch einige Kameras umbenannt worden bei den Modellen Sport in rot oder blau und Tramp handelte es sich um die 901 Motor bei der Star um die 901 SE bei der Traveller unverbindliche Preisempfehlung 125 DM um die 3000 Flash der easy 95 DM um die 2000 Flash und der mini 46 DM um die 508 All diese Modelle hatten aber keine nennenswerte Bedeutung mehr da die Zeit der Pocketkamera inzwischen voruber war Agfa Revue Pocket und Agfa Colour King Modelle Bearbeiten Im Jahr 1977 startete Agfa den Versuch mit einer neuen billigeren Modellreihe an die fruheren Erfolge anzuknupfen Daher waren diese Apparate auch keine Neuentwicklung sondern basierten auf der Technik verschiedener X008er Modelle jedoch mit abgespeckter Technik und anderem Design So wich der bisherige aus massivem Metall bestehende Kamerateil einem aus schwarzem teillackiertem Kunststoff der charakteristische rote Agfa Sensor wurde durch ein quadratisches Kunststoffplattchen ersetzt und auf die Federunterstutzung beim Spannvorgang musste der Kaufer ebenfalls verzichten wodurch Agfa auch noch die Verriegelung einsparte Gleichzeitig setzte bei Agfa bei den Modellen Revue Pocket 150 bis Revue Pocket 450 und der Agfa Colour King Reihe auf neue exklusive Vertriebskanale So wurden die Revue Pockets ab 1977 ausschliesslich von FOTO QUELLE angeboten die Agfa Colour Kings wurden ab 1979 nur von dem britischen Elektronik und Fotohandelsunternehmen DIXONS verkauft Revue Pocket 50 bis Revue Pocket 450 Bearbeiten Ab 1977 produzierte Agfa fur FOTO QUELLE unter deren Handelsmarke REVUE die Modelle Revue Pocket 50 gefertigt u a in Indien ab 1982 Revue Tele Pocket 150 ab 1979 Revue Pocket 250 Revue Flash Pocket 300 gefertigt u a in Portugal ab 1981 Revue Pocket 350 und Revue Pocket 450 hauptsachlich fur den deutschen Markt Bemerkenswert ist auch die Tatsache dass sich Agfa bzw FOTO QUELLE trotz des Kosten und Preisdrucks den Luxus leistete exklusiv fur diese Revue Pocket Modellreihe zwei verschiedene Elektronenblitzgerate anzubieten Revuetronic 200 und Revuetronic 220 Unter der Bezeichnung Revue Pocket vertrieb FOTO QUELLE noch weitere 110er Modelle die jedoch nicht von Agfa hergestellt wurden Beispielhaft sei hier die Revue Pocket Flash 200 genannt die nicht nur in der Bezeichnung sondern auch im Design den Agfa Modellen ahnlich war und sogar einen der Agfa Repitomatic vergleichbaren Teleskop Aufzug besass Tatsachlich stammte die Revue Pocket flash 200 jedoch vom Hersteller HAKING in Hongkong der unter seiner Handelsmarke HALINA bekannt wurde und nach eigenen Angaben bereits uber 100 Millionen Kameras produziert hat Agfa Colour King 100 tele bis Agfa Colour King 400 Bearbeiten DIXONS wurde 1937 als Fotoatelier in Southend England gegrundet und wurde insbesondere unter seiner Handelsmarke PRINZ bekannt unter der von 1960 bis in die fruhen 1970er Jahre Kameras verschiedener auch deutscher Hersteller verkauft wurden DIXONS ist bis heute wenn auch in veranderter Form im Elektronik und Fotohandel in mehreren Landern aktiv Obwohl die Agfa Revue Pocket und die Agfa Colour King Modelle sowohl technisch als auch optisch bis auf die Beschriftung absolut identisch waren so entsprach die Agfa Colour King 100 tele der Revue Tele Pocket 150 die Agfa Colour King 200 der Revue Pocket 250 und die Agfa Colour King 400 der Revue Pocket 450 verkaufte DIXONS die Modelle erst ab 1979 also erst zwei Jahre spater als FOTO QUELLE Der Grund dafur ist bisher nicht bekannt Zu der Revue Pocket 50 der Revue Flash Pocket 300 und der Revue Pocket 350 wurden bisher keine Colour King Aquivalente identifiziert Auch eigene Blitzgerate scheint es fur die Colour King Serie nie gegeben zu haben Galerie Bearbeiten nbsp Agfamatic 50 nbsp Agfamatic 100 Sensor nbsp Agfamatic 100 Sensor mit Verpackung nbsp Agfamatic 108 Sensor nbsp Agfamatic 208 Sensor nbsp Agfamatic 300 nbsp Agfamatic pocket 1000 nbsp Agfamatic tele pocket 2008 nbsp Agfamatic tele pocket 2008 nbsp pocket LUX 234 fur Agfamatic 2008 bis 4008 nbsp Agfa Optima 5000Literatur BearbeitenGunther Kadlubek Rudolf Hillebrand AGFA Geschichte eines deutschen Weltunternehmens von 1867 bis 1997 2 Auflage Verlag Rudolf Hillebrand Neuss 1998 ISBN 3 89506 169 7 Silke Fengler Entwickelt und fixiert zur Unternehmens und Technikgeschichte der deutschen Fotoindustrie dargestellt am Beispiel der Agfa AG Leverkusen und des VEB Filmfabrik Wolfen 1945 1995 Klartext Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0012 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Agfamatic Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos zur Agfamatic 901S motor und 3000 pocketAgfa Pocketkameras und Zubehor Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agfamatic amp oldid 235278916