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Mit der Karat stellte das Agfa Camerawerk Munchen 1937 seine erste Kleinbildkamera vor es handelte sich um eine Sucherkamera die anfanglich spezielle Filmpatronen verwendete die Karat Filmpatrone Spatere Modelle verwendeten den gewohnlichen Kleinbildfilm vom Typ 135 Inhaltsverzeichnis 1 Karat Filmpatrone 1 1 Vorgeschichte 1 2 Die Patrone 1 3 Nachfolger 2 Karat Kameras 2 1 Grundkonstruktion 2 2 Karat 6 3 und 4 5 2 3 Karat 3 5 2 4 Karat 12 2 5 Karat 36 3 Benutzungs Hinweis zur Karat 36 4 Literatur 5 WeblinksKarat Filmpatrone Bearbeiten nbsp Karat Rapid PatronenVorgeschichte Bearbeiten Die Fotografie mit dem 35 mm Kinofilm begann 1925 mit der Leica Dazu kaufte der Fotograf den Film als Meterware und befullte damit spezielle Kassetten Auch bei den nachfolgenden Modellen anderer Hersteller existierte noch kein einheitlicher Standard Diesen schuf Kodak erst 1934 mit dem Filmtyp 135 der sich in Deutschland erst nach 1945 durchsetzte So erschien es nicht ungewohnlich dass Agfas erste Kleinbildkamera eine eigene Patrone verwendete Sie orientierte sich am Ansco Memo System Die Patrone Bearbeiten Als Filmhersteller lieferte Agfa seinen Karat Film fertig konfektioniert es handelte sich um Blechpatronen ohne Kern aus denen der Film lose herausguckte Er brauchte nur in die Kamera eingelegt und transportiert zu werden Dann schob er sich selbsttatig in die Aufwickelpatrone welche man schliesslich der Kamera wieder entnahm Die bisherige Vorrats fand dann als Aufwickelpatrone Verwendung genau so wie es mit den Spulen beim Rollfilm geschah Die Patronen enthielten Film fur 12 Aufnahmen im gewohnten Format 24 mm 36 mm Nachfolger Bearbeiten Mit Einstellung der Karat 12 geriet die Karatpatrone allmahlich in Vergessenheit Agfa liess sie aber als Konkurrenzprodukt zum Kodak Instamatic System als Agfa Rapid leicht modifiziert wiederaufleben Karat Kameras Bearbeiten nbsp Karat 6 3 im Technikmuseum Berlin nbsp Karat 3 5Grundkonstruktion Bearbeiten Alle Karat Kameras waren mit einem Balgen ausgestattet Die Objektivplatte klappte allerdings nicht heraus sondern sprang geradeaus nach vorne aus dem Gehause wobei eine Scherenmechanik sie fuhrte Ihr fortschrittliches Merkmal war eine Doppelbelichtungssperre Karat 6 3 und 4 5 Bearbeiten Als erstes Modell stellte Agfa die Karat 6 3 vor sie kostete 35 RM und besass ein Igestar f 6 3 Objektiv mit den von der Leica gewohnten 50 mm Brennweite Ihr Verschluss Agfa Automat bot die Einstellungen 1 25 s 1 50 s und 1 100 s sowie B Die Frontplatte war ursprunglich im Art deco Stil gehalten 1938 abgelost durch eine unverzierte Oberflache Die Karat 4 5 unterschied sich durch ihr Objektiv Oppar f 4 5 55 mm und kostete 49 RM Ansonsten war sich mit dem Urmodell identisch Karat 3 5 Bearbeiten Die Karat 3 5 kostete 75 RM bot dafur aber nicht nur ein lichtstarkeres Objektiv sondern auch schnellere Verschlusszeiten Ihr Objektiv Solinar f 3 5 50 mm war bereits ein Vierlinser an ihrem Compur Verschluss liessen sich Belichtungszeiten von 1 s bis 1 300 s einstellen Der Compur Rapid reichte sogar bis 1 500 s dann kostete die Kamera 85 RM Karat 12 Bearbeiten nbsp Karat 12 nbsp Karat 12Zur Unterscheidung von der Karat fur den Filmtyp 135 nannte man die Variante fur die Karatpatronen entsprechend ihrer Bildzahl Karat 12 Mit der Karat 12 2 8 anderte Agfa die runde fischahnliche Gehauseform Neben dem achteckigen Gehause verfugte die Karat 12 nun uber einen Schnittbildindikator mit grossflachigem Einblick einer Kombination von Sucher und Entfernungsmesser Dieser Schnittbildindikator machte das bisherige Schatzen der Entfernung uberflussig Als Objektiv kam dabei das Xenar f 2 8 50 mm zum Einsatz es liess sich bis f 16 abblenden Der Compur bot die Belichtungszeiten von 1 s bis1 300 s und B der Compur Rapid von 1 s bis 1 500 s und B Ab etwa 1948 waren diese Verschlusse synchronisiert Um diese Zeit kam es auch zur verguteten Optik sowie zum runden anstatt bisher tropfenformigen Schnellschalthebel Die Gehausekappe gab es in unterschiedlichen Ausfuhrungen ohne Pragung mit Pragung Agfa Raute mit Pragung Agfa Raute und Made in Germany mit Pragung Agfa Raute und Made in Germany und Karat 12 Ausserdem gab es die Kamera sowohl ohne wie auch mit Zubehorschuh sowie ohne wie auch mit aufgeschraubtem Blendenrechner Karat 36 Bearbeiten Die Karat 36 wurde zwischen 1948 und 1954 in mehreren Versionen hergestellt Statt der speziellen Karat Patrone verwendete man nun den standardisierten Filmtyp 135 welcher sich alsbald durchsetzte Sie war mit folgenden Objektiven erhaltlich Heligon f 2 0 50 mm von Rodenstock Xenon f 2 0 50 mm von Schneider Kreuznach Xenar f 2 8 50 mm von Schneider Kreuznach es handelte sich um einen Tessar Typ Solagon f 2 0 50 mm von AgfaZum Fokussieren wurde nicht wie haufig ublich nur das Frontlinsenelement sondern das komplette Linsensystem verstellt Als Fokussierhilfe diente ein damit gekuppelter Messsucher Als Verschluss wurde der hochwertige Compur Verschluss Compur Rapid oder Synchro Compur mit 1 500 s als kurzeste Zeit verwendet Dieser wurde gleichzeitig mit dem Filmtransporthebel gespannt Die schnelle Fokussierung Filmtransport und gleichzeitiges Spannen des Verschlusses ermoglichten sehr schnelle Bildfolgen was die Kamera vor allem bei Reportern sehr beliebt machte Sie galt als prazises und zuverlassiges Arbeitswerkzeug Allerdings hatte dies mit 398 DM seinen Preis Benutzungs Hinweis zur Karat 36 Bearbeiten nbsp Verschlusshebel am Objektiv der Karat 36Unter folgender Bedingung kommt es zu einer gleichzeitigen Blockade von Verschluss Ausloserknopf und Schnellspannhebel am Kamera Oberteil Es wurde mit dem Schnellspannhebel zum neuen Bild transportiert und gleichzeitig der Verschluss gespannt und danach wurde der Verschluss uber den Verschlusshebel vorne links am Objektiv ausgelost Weil der Verschlusshebel am Objektiv nach der Auslosung gesperrt wird kann auch der Ausloserknopf oben auf der Kamera nicht mehr gedruckt werden So bleibt die Doppelbelichtungssperre im Kameraoberteil ebenfalls in Funktion darum kann der Schnellspannhebel auch nicht mehr betatigt werden Die nachfolgende Beschreibung zur Abhilfe verlangt zwar keine aussergewohnlichen feinmotorischen Fahigkeiten dennoch muss an dieser Stelle klargestellt werden dass die Ausfuhrung der folgenden Hinweise stets auf eigene Gefahr geschieht nbsp Verschlussaufzugshebel am Objektiv der Karat 36Wird die Entfernungsskala am Objektiv auf 1 Meter eingestellt dann ist oben am Objektiv rechts vom Blitzgerateanschluss der Aufzugshebel fur den Verschluss sichtbar Dieser Hebel wird vorsichtig mit einem Streichholz Zahnstocher oder ahnlichem im Uhrzeigersinn nach rechts bis zum Anschlag gedruckt wo er einrastet Nun ist der Verschluss erneut gespannt Danach kann der Ausloserknopf auf dem Kameraoberteil betatigt werden Damit wird der Schnellspannhebel entsperrt und die Kamera kann weiter verwendet werden Wurde vor der Auslosung die Objektivkappe auf das Objektiv gesetzt dann erfolgt auch keine Doppelbelichtung auf dieser Filmstelle Literatur BearbeitenGunther Kadlubek Rudolf Hillebrand AGFA Geschichte eines deutschen Weltunternehmens von 1867 bis 1997 2 Auflage Verlag Rudolf Hillebrand Neuss 1998 ISBN 3 89506 169 7 Weblinks BearbeitenKarat Kameras Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Agfa Karat amp oldid 235279104