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Abtsbessingen ist eine Gemeinde im thuringischen Kyffhauserkreis Erfullende Gemeinde ist die nahegelegene Stadt Ebeleben Zu Abtsbessingen gehort der Ortsteil Billeben Wappen Deutschlandkarte51 260833333333 10 764166666667 260 Koordinaten 51 16 N 10 46 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis KyffhauserkreisErfullende Gemeinde EbelebenHohe 260 m u NHNFlache 14 09 km2Einwohner 488 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 35 Einwohner je km2Postleitzahl 99713Vorwahl 036020Kfz Kennzeichen KYF ART SDHGemeindeschlussel 16 0 65 001LOCODE DE AB6Adresse der Gemeindeverwaltung Rathausstrasse 299713 EbelebenBurgermeisterin Juliane KumpfLage der Gemeinde Abtsbessingen im KyffhauserkreisKarte Ostansicht der Kirche St CrucisEhemalige Schule in AbtsbessingenInhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Ausdehnung des Gemeindegebiets 1 3 Klima 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Burgermeister 3 2 Wappen 3 3 Gemeindepartnerschaft 4 Kirche St Crucis 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Personen die mit dem Ort in Verbindung stehen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Abtsbessingen liegt im nordwestlichen Teil des Thuringer Beckens Der Ort befindet sich 14 km Luftlinie sudwestlich von Sondershausen sowie 3 5 km Luftlinie sudostlich von Ebeleben Ausdehnung des Gemeindegebiets Bearbeiten Der dorfliche Grundriss bestatigt dass Abtsbessingen ein Haufendorf ist Die gesamte Flur beinhaltet 14 09 km Darin enthalten sind 12 89 km landwirtschaftliche Nutzflache Klima Bearbeiten Die durchschnittliche jahrliche Niederschlagsmenge liegt bei 530 mm Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten In und um Abtsbessingen d h in der Umgebung des Hohen Berges und westlich der Ortslage konnten Fundstellen verschiedener Zeiten festgestellt werden Die Besiedlung setzt mit einer linienbandkeramischen Siedlung um 5000 v Chr ostlich der Ortslage ein Eine jungsteinzeitliche Besiedlung um 2500 v Chr konnte sudlich der Strasse nach Billeben anhand schnurkeramischer Graber nachgewiesen werden Ausserdem wurde am ehemaligen LPG Standort ein Frauengrab mit vier Gefassen einem Feuersteinabschlag und einer Feuersteinklinge dokumentiert Mehrere Fundplatze am Hohen Berg bestatigten Besiedlungen in der Bronze und Hallstattzeit Mittelalter Bearbeiten Im Jahr 876 wurde Abtsbessingen in der Schreibweise Bezzinga erstmals urkundlich in einem Zehntverzeichnis des Klosters Fulda erwahnt Hierin ist vermutlich der Ursprung der heutigen seit dem 15 Jahrhundert bestehenden Ortsbezeichnung zu sehen Vom 13 bis 16 Jahrhundert trug zudem ein Adelsgeschlecht in verschiedenen Orten der Herrschaft Schwarzburg vor allem in Berka den Namen Abtsbessingen Unter diesen Namenstragern war Cunemund von Berka 1424 Domherr des Augustiner Chorherrenstiftes Jechaburg Kaiser Otto II ubergab im 979 als seine Tochter Sophia in das Stift Gandersheim eintrat diesem auch Guter in Abtsbessingen Ein in Urkunden genanntes Gut befand sich spater zunachst im Besitz der Grafen von Kirchberg In der Mitte des 13 Jahrhunderts gingen jenes Gut und das Dorf in den Besitz der Grafen von Hohnstein uber Hierbei ubertrug Dietrich I von Hohnstein beides seiner Tochter Sophie als Mitgift als diese Heinrich III von Schwarzburg heiratete Die seinerzeitigen Oberlehnsherren der Abt von Fulda und der Markgraf von Meissen belehnten daraufhin Sophie von Schwarzburg mit Gut und Dorf Nach dem fruhen Tod ihres Mannes der kinderlos blieb trat sie diesen Besitz an ihren Bruder Heinrich I von Hohnstein ab Dieser verpfandete 1339 Abtsbessingen neben anderen Orten an seinen Vetter den Grafen von Hohnstein und Herren von Wernigerode Neuzeit Bearbeiten Im Jahr 1356 wurde Abtsbessingen schwarzburgisch Heinrich XXVI von Schwarzburg wurde 1447 vom Kloster Fulda mit dem Dorf belehnt Das Gut blieb bis 1772 im Eigentum der Schwarzburger Sie belehnten 1442 die Herren von Germar 1489 die Ritter von Ebeleben 1496 die Herren von Tachrodt 1567 die Herren von Tettenborn sowie 1728 und 1741 August I von Schwarzburg Sondershausen Im Dreissigjahrigen Krieg uberfielen acht koniglich schwedische Reiter 1631 den Ort Ein Jahr spater ubernachtete die Frau des schwedischen Konigs Maria Eleonora von Brandenburg fur zwei Nachte in Abtsbessingen Im Jahr 1635 fielen funf Einwohner der Pest zum Opfer Ab 1739 stellte in Abtsbessingen auf Betreiben von August I von Schwarzburg Sondershausen eine Hochfurstliche Porzellanfabrik vornehmlich Gebrauchs und Formengeschirr Abtsbessinger Fayencen her Kennzeichnend sind kraftige Scharffeuerfarben auf gelbem und grunem Fond Das Markensymbol enthalt die Gabel aus dem Wappen der Landesherrschaft Schwarzburg Sondershausen In der Manufaktur waren u a Joseph Philipp Dannhofer aus Wien Johann Gottfried Kiel und Georg Friedrich Fuchs tatig Es wurde offiziell bis 1769 produziert Wenig spater soll das Hauptgebaude abgerissen und das Abbruchholz beim Bau der Domane in Sondershausen wiederverwendet worden sein In einem Nebengebaude das 1854 noch existierte wurden bis 1790 Fayencen hergestellt Im 18 Jahrhundert und am Anfang des 19 Jahrhunderts kam es wiederholt zu grossen Branden Im Jahr 1740 wurden ein Pfarrhaus die Schule ein Gut und mehrere Bauernhofe 1758 einige Wohnhauser und 1791 vermutlich durch Brandstiftung ein Freihof zerstort Ein im Schafstall des Pfarrhauses ausgebrochenes Feuer vernichtete 1801 beinahe das gesamte Dorf Im Jahr 1813 befanden sich mehrere Truppen der russisch preussischen Armee in Abtsbessingen Ab 1823 erhielt Abtsbessingen das Recht zweimal im Jahr einen Markt abzuhalten Dieses wurde 1830 an Ebeleben verkauft Im Ersten Weltkrieg fielen 36 im Zweiten Weltkrieg 45 Manner aus Abtsbessingen 2 Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Billeben eingegliedert Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 31 Dezember 1994 601 1995 597 1996 589 1997 579 1998 570 1999 568 2000 562 2001 584 2002 555 2003 562 2004 556 2005 548 2006 564 2007 535 2008 532 2009 530 2010 522 2011 508 2012 497 2013 479 2014 461 2015 462 2016 461 2017 468 2018 463 2019 466 2020 475 2021 478 Datenquelle Thuringer Landesamt fur StatistikPolitik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Die Burgermeisterwahl am 21 Februar 2021 brachte folgendes Ergebnis 3 Wahlbeteiligung 85 9 346 von 403 Wahlberechtigten Dirk Bliedung 47 4 163 Stimmen Juliane Kumpf 52 6 181 StimmenDie gewahlte Burgermeisterin folgt auf Benno Erdmann welcher seit 2010 als Burgermeister amtierte Wappen Bearbeiten Das Wappen wurde am 8 Juni 1994 genehmigt Blasonierung In Gold ein Abt mit schwarzer Kutte die Rechte mit zwei ausgestreckten Fingern segnend erhoben und in der Linken einen silbernen Kelch haltend begleitet oben von zwei blauen Sternen Der Abt steht als redendes Element zur Versinnbildlichung des Ortsnamens er geht auf eine fruhere Siegeldarstellung zuruck bereits 1739 Die blauen Sterne als Beizeichen symbolisieren die beiden Ortsteile der Gemeinde 4 Das Wappen wurde von dem Heraldiker Frank Jung gestaltet Gemeindepartnerschaft Bearbeiten Es besteht eine Partnerschaft mit Lautersheim Kirche St Crucis BearbeitenAuf den Resten einer Wehrkirche wurde 1703 die Kirche St Crucis erbaut Sie gilt als das bedeutendste Bauwerk im Ort Im Inneren findet man einen Kanzelaltar welcher vom Arnstadter Maler Johann Christoph Meil von 1706 bis 1709 geschaffen wurde Bemerkenswert ist die Torauffahrt zur Kirche und der mit gut erhaltenen barocken Grabdenkmalern versehene alte Friedhof 5 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Der Ortsteil Billeben liegt direkt an der Bundesstrasse 84 Von dort aus fuhrt eine Landstrasse L 1041 nach Abtsbessingen und weiter bis nach Greussen Es gab einen Bahnhof Abtsbessingen Bellstedt an der Greussen Ebeleben Keulaer Eisenbahn bis der Streckenabschnitt 1968 stillgelegt wurde Nachster Haltepunkt mit Personenverkehr ist jetzt Hohenebra Ort an der Bahnstrecke Nordhausen Wolkramshausen Erfurt etwa acht Kilometer nordostlich von Abtsbessingen gelegen Wochentags bedienen die Linien 433 und 434 der Regionalbus Gesellschaft Unstrut Hainich und Kyffhauserkreis Abtsbessingen und Billeben Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Thomas Billeb ca 1617 1687 Jurist Verwaltungsbeamter und Graflich Schwarzburgischer Amtmann zu Grossbodungen Friedrich Hatzius 1815 1889 deutscher Rittergutsbesitzer und Politiker Otto Fruh 1866 1944 Abgeordneter des Schwarzburg Sondershauser Landtages Karl Breitenstein 1888 1961 Landwirt und Politiker Werner Seever 1899 unbekannt Verwaltungsjurist Hartwig Moller 1944 ehemaliger Leiter der Abteilung Verfassungsschutz des Innenministeriums von Nordrhein WestfalenPersonen die mit dem Ort in Verbindung stehen Bearbeiten Johann Gottfried Kiel 1717 1791 Porzellanmaler in der Fayence Manufaktur AbtsbessingenLiteratur BearbeitenAbts Bessingen In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 1 Band Schumann Zwickau 1814 S 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtsbessingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Abtsbessingen Wahlergebnis der Burgermeisterwahl in Abtsbessingen auf wahlen thueringen de abgerufen am 22 Marz 2021 Neues Thuringer Wappenbuch Band 2 Seite 22 Herausgeber Arbeitsgemeinschaft Thuringen e V 1998 ISBN 3 9804487 2 X Dehio Georg bearbeitet von Stephanie Eissling Franz Jager und anderen Fachkollegen Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen Deutscher Kunstverlag 2003 ISBN 3 422 03095 6 S 1Stadte und Gemeinden im Kyffhauserkreis Abtsbessingen An der Schmucke Artern Bad Frankenhausen Kyffhauser Bellstedt Borxleben Clingen Ebeleben Etzleben Freienbessingen Gehofen Greussen Helbedundorf Holzsussra Kalbsrieth Kyffhauserland Monchpfiffel Nikolausrieth Niederbosa Oberbosa Oberheldrungen Reinsdorf Rockstedt Rossleben Wiehe Sondershausen Topfstedt Trebra Wasserthaleben Westgreussen Normdaten Geografikum GND 4446817 9 lobid OGND AKS VIAF 245394838 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtsbessingen amp oldid 238391368