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St Peter und Paul franzosisch Saints Pierre et Paul war eine Abtei in Neuweiler heute Neuwiller les Saverne im Elsass heute in der franzosischen Region Grand Est Abteikirche St Peter und Paul im Vordergrund die Reste der Nikolauskapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Bauten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung der Benediktinerabtei erfolgte wohl in den 720er Jahren die Einzelheiten sind unklar da die Quellen Unterschiedliches berichten Eine Tradition nennt den Metzer Bischof Sigebald als Grunder eine andere Pirmin Letzterer war zumindest Abt des Klosters 1 836 oder 846 veranlasste Bischof Drogo von Metz Anm 1 die Uberfuhrung der Gebeine des Heiligen Adelphus zehnter Bischof von Metz nach Neuwiller les Saverne was die Abtei zu einem Wallfahrtsziel machte Schon bei der Uberfuhrung sollen sich erste Wunder ereignet haben Diese Aktion diente auch dazu die Bindung des Klosters an das Bistum Metz zu starken Im 11 Jahrhundert schloss sich das inzwischen prosperierende Kloster der Hirsauer Reform an Dietrich ein Schuler des Abtes Poppo von Stablo ubernahm 1029 als Abt die Leitung des Neuweiler Konvents Immer wieder wurde das Kloster in der Folge erweitert und umgebaut Im 12 Jahrhundert wurde der Adelphus Kult neu organisiert Der Heilige erhielt in der Nachbarschaft zur Klosterkirche eine eigene Kirche St Adelphus die von einem Stift betreut wurde das zwar gegenuber dem Kloster selbstandig war aber unter dessen Aufsicht stand Diese Konstellation fuhrte selbstverstandlich zu Konflikten Eine Urkunde zu einem solchen Konflikt von 1147 ist auch das alteste erhaltene schriftliche Zeugnis zu diesem Stift 2 Das Konzil von Basel gestattete 1441 dem Abt Mitra und Stab zu fuhren 3 Gleichwohl verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation der Einrichtung im Zuge der vorreformatorischen Krise der Kirche und sie wurde 1496 durch Papst Alexander VI in ein weltliches Kollegiatstift umgewandelt und mit dem Stift Sainte Adelphe ebenfalls in Neuweiler zusammengelegt 4 Letzter Abt des Klosters 1457 1497 und erster Propst des Stifts 1497 1512 war Hugo von Fegersheim 5 1507 lud der Bischof von Strassburg Wilhelm von Hohnstein Konig Maximilian I nach Neuweiler ein um in seiner Gegenwart den Reliquienschrein des Heiligen Adelphi zu offnen 6 Im Bauernkrieg wurde das Stift 1525 geplundert 1526 aber durch Truppen des Herzogs von Lothringen der alte Zustand wieder hergestellt Durch die Reformation wechselten eine Reihe von Pfarreien zur evangelischen Konfession was weitere Verluste fur das Stift bedeutete 7 Die Stadt Neuweiler gehorte zu diesem Zeitpunkt zur Grafschaft Hanau Lichtenberg deren Landesherr Philipp IV dort 1562 die Reformation einfuhrte Das Stift aber blieb romisch katholisch Im Dreissigjahrigen Krieg wurde das Kloster 1622 durch den Feldherren Peter Ernst II von Mansfeld und spater durch die die Schweden geplundert nach dem Westfalischen Frieden aber langsam uber Jahrzehnte wieder aufgebaut 1729 versuchten die Kanoniker den Sitz des Stifts nach Zabern zu verlegen was der Bischof von Strassburg aber endgultig 1731 ablehnte Das fuhrte dazu dass die Kanoniker nun in Neuweiler in Neubauten investierten Es entstanden die zum Teil heute noch erhaltenen barocken Kanonikerhauser und anschliessend 1768 1773 die neue Westfassade der Kirche Nach diesem Aufschwung im 18 Jahrhundert kam es mit der Franzosischen Revolution zur Beschlagnahme des Vermogens des Stifts das dann 1792 zugunsten der Staatskasse versteigert wurde Einige der Kanonikerhauser gelangten spater in die Hande von Generalen Napoleons Die Kanoniker wurden auf die Ile de Re an der franzosischen Atlantikkuste deportiert oder flohen nach Deutschland 8 Organisation BearbeitenDas Kloster wurde von Abten gefuhrt Mehrfach waren diese zugleich Generalvikare des Bischofs von Strassburg 9 Die Vogtei des Klosters hatten zunachst die Herren von Dagsburg inne vor 1237 gefolgt von den Herren von Lichtenberg 10 und ab 1480 als deren Erben die Grafen von Hanau Lichtenberg 11 Nach der Umwandlung in ein Kanonikerstift 1493 stand ein Propst an der Spitze Das Stift bestand aus 18 Kanonikern und sechs Vikaren Sechs Kanonikerstellen und deren Einkunfte zog der Bischof von Metz 1526 ab um damit ein eigenstandiges Stift in Fenetrange deutsch Finstingen zu grunden Weitere Einbussen erlitt das Stift in den folgenden Jahrzehnten durch den Ubertritt von Pfarrgemeinden zur evangelischen Konfession 1614 bestanden so nur noch sieben Kanonikerstellen Erst nach dem Dreissigjahrigen Krieg konsolidierte sich das wieder Das Statut des Stifts von 1709 sah wieder 14 Kanoniker vor 12 Bauten Bearbeiten nbsp Rest des romanischen KreuzgangsVom Kloster selbst sind heute nur noch Reste erhalten Wichtigstes Bauwerk ist die ehemalige Abteikirche an der sich baugeschichtliche Zeugnisse aus nahezu allen Epochen zwischen Karolingerzeit und Barock finden Sie dient heute als romisch katholische Pfarrkirche des Ortes Hauptartikel St Peter und Paul Neuwiller les Saverne Reste des romanischen Kreuzgangs mit einem Portal mit profiliertem Gewande und sieben Blattrosetten sind sudlich der Kirche erhalten 13 Es schliesst sich der Ostflugel des Konventgebaudes mit dem erhaltenen Kapitelsaal unter einem Gewolbe von 3 3 Jochen an 14 Hier ist heute die Besucherinformation untergebracht Aus dem 18 Jahrhundert sind westlich der Kirche am Rand eines grossen Platzes drei klassizistische Chorherren Hauser von 1766 und die Residenz des Propstes aus den Jahren nach 1748 erhalten in einer Fluchtlinie gruppiert 15 Auf dem Platz befinden sich die nach einer archaologischen Ausgrabung 1987 88 konservierten Reste der Fundamente einer dem Heiligen Nikolaus geweihten Kapelle deren alteste erhaltene Erwahnung von 1285 stammt Weiter wurde ein Ossuarium und Fundamente von Chorherren Hausern aus der Zeit vor dem grossen barocken Umbau der Anlage gefunden 16 In Strassburg unterhielt der Konvent eine eigene Stadtresidenz Hotel 17 Siehe auch BearbeitenReinhard Hanauer 1529 Kanoniker in NeuweilerLiteratur BearbeitenPaul Frantz L eglise Saint Adelphe Neuwiller les Saverne Neuwiller les Saverne 2020 Ohne ISBN Walter Hotz Handbuch der Kunstdenkmaler im Elsass und in Lothringen Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Jean Philippe Meyer Les eglises et l abbaye de Neuwiller l s Saverne Societe d histoire et d archaeologie de Saverne et environs Hg Pays d Alsace 117c Saverne 2004 ISSN 1254 972X Gisela Probst Die Memoria der Herren von Lichtenberg in Neuweiler Elsass Adelphus Teppiche Hochgrab Ludwigs V gestorben 1471 Heiliges Grab 1478 Glasmalereien Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Berlin 2015 ISBN 978 3 87157 241 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbaye de Neuwiller les Saverne Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten So Hotz Handbuch S 146 Meyer Les eglises S 3 nennt in diesem Zusammenhang einen Chorbischof Lantfrid Bischof Drogo von Metz habe dem nur zugestimmt Einzelnachweise Bearbeiten Probst S 45 Probst S 45 Hotz Handbuch S 146 Meyer Les eglises S 3 Hotz Handbuch S 146 Meyer Les eglises S 4 Probst S 33 Frantz L eglise S 23 Meyer Les eglises S 4 Meyer Les eglises S 5 Frantz L eglise S 4 Probst S 29 Meyer Les eglises S 4 Meyer Les eglises S 4 Meyer Les eglises S 35 Hotz Handbuch S 148 Meyer Les eglises S 35 Meyer Les eglises S 37 Meyer Les eglises S 38 Meyer Les eglises S 37 48 8235 7 4055 Koordinaten 48 49 24 6 N 7 24 19 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Neuweiler amp oldid 233105329