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Paukenschlag ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur deutschen Militaroperation im Zweiten Weltkrieg siehe Unternehmen Paukenschlag Die Sinfonie Nr 94 in G Dur Hob I 94 komponierte Joseph Haydn im Jahr 1791 Das Werk zahlt zu den Londoner Sinfonien es entstand im Rahmen der ersten Londoner Reise wurde am 23 Marz 1792 uraufgefuhrt und tragt den Titel mit dem Paukenschlag bzw Surprise englisch Uberraschung und wird deshalb auch als Paukenschlagsinfonie bezeichnet Insbesondere der langsame Satz zahlt zu den bekanntesten Werken Haydns Franz Joseph Haydn 1732 1809 Der deutsche Titel mit dem Paukenschlag bezieht sich auf einen unerwarteten Fortissimoschlag im zweiten Satz Er ist insofern etwas unprazise 1 als sich neben den Pauken auch alle anderen Instrumente an dem entsprechenden Schlag beteiligen In England wurde die Sinfonie mit dem Titel The Surprise Die Uberraschung bekannt wobei dieser Titel vermutlich auf den Flotisten Andrew Ashe zuruckgeht 1 Die beiden zeitgenossischen Haydn Biographen Georg August Griesinger und Albert Christoph Dies berichten in verschiedener Weise zum Hintergrund des Andante Ich fragte ihn Haydn einst im Scherz ob es wahr ware dass er das Andante mit dem Paukenschlage komponirt habe um die in seinem Konzert eingeschlafenen Englander zu wecken Nein erhielt ich zur Antwort sondern es war mir daran gelegen das Publikum durch etwas Neues zu uberraschen und auf eine brillante Art zu debutieren um mir nicht den Rang von Pleyel meinem Schuler ablaufen zu lassen der zur namlichen Zeit bey einem Orchester in London angestellt war im Jahr 1792 und dessen Konzerte acht Tage vor den meinigen eroffnet wurden 2 Haydn machte mit Verdruss die Bemerkung dass selbst im zweiten Akt der Konzerte der Gott des Schlafs seine Flugel uber die Versammlung ausgebreitet hielt Er sah das fur eine Beschimpfung seiner Muse an gelobte dieselbe zu rachen und komponierte zu diesem Endzwecke eine Symphonie in welcher er da wo es am wenigsten erwartet wird im Andante das leiseste Piano mit dem Fortissimo im Kontrast brachte Um die Wirkung so uberraschend als moglich zu machen begleitete er das Fortissimo mit Pauken Haydn hatte die Paukenschlager vorzuglich gebeten dicke Stocke zu nehmen und recht unbarmherzig dreinzuschlagen Diese entsprachen auch vollig seiner Erwartung Der urplotzliche Donner des ganzen Orchesters schreckte die Schlafenden auf alle wurden wach und sahen einander mit verstorten und verwunderten Mienen an Da aber wahrend dem Andante ein empfindsames Fraulein von der uberraschenden Wirkung der Musik hingerissen derselben nicht hinlangliche Nervenkrafte entgegenstellen konnte deswegen in eine Ohnmacht fiel und an die frische Luft gefuhrt werden musste so benutzten einige diesen Vorfall als Stoff zum Tadel und sagten Haydn habe bisher immer auf eine galante Art uberrascht doch dieses Mal sei er sehr grob gewesen Haydn bekummerte sich wenig um den Tadel sein Endzweck gehort zu werden war vollkommen und selbst fur die Zukunft erreicht 3 Die grosse Bekanntheit der Sinfonie beruht in erster Linie auf dem zweiten Satz Dieser war auch fur sich in zahlreichen Instrumentierungen und Bearbeitungen verbreitet von denen die meisten noch in den ersten Jahren nach der Urauffuhrung entstanden U a handelt es sich dabei um Textierungen der Hauptmelodie und z T auch einiger Variationen in verschiedenen Sprachen Eine der fruhesten Bearbeitung fur Klavier und Gesang ist in Englisch und Italienisch mit den Texten Hither com ye blooming fair bzw Per compenso offir non so Das Menuett wurde 1811 als Teil eines Quodlibets unter dem Namen Rochus Pumpernickl in Bonn veroffentlicht Hier ist die Melodie verandert und mit einem fremden Trio zusammengestellt worden 4 Auch Haydn selbst hat den Satz bearbeitet In der Arie seines 1801 komponierten Oratoriums Die Jahreszeiten lasst er den Ackermann die Melodie dieses Satzes bei der Arbeit auf dem Felde floten Unklar ist ob Haydn die Melodie des Andante vollstandig selbst komponiert oder ganz bzw teilweise aus einem Volkslied ubernommen hat 5 Einerseits eignet sich die Melodie ihren einfachen Intervallen und wiederholten Tonen gut zum Vortrag eines Textes andererseits sprechen aber gerade die vielen Textierungen gegen die Existenz eines allgemein bekannten Liedes 4 In der ersten Fassung des zweiten Satzes war der namensgebende Paukenschlag nicht vorgesehen Nachdem allerdings gemass den zeitgenossischen Zeitungsberichten der Paukenschlag bei der ersten Auffuhrung eine grosse Wirkung erzielte muss Haydn ihn schon vorher angebracht und den zweiten Satz aus dem Autograph entfernt haben Die betreffende Seite ist im enthaltenen Fragment auch durchgestrichen aber die geanderte Fassung in der Eigenschrift des Komponisten ist bis heute nicht aufgefunden worden 4 Beispiele fur Aussagen zur Sinfonie Nr 94 Die Symphonie weist eine einfache und klare tonale Struktur auf Von ihren vier Satzen stehen drei in der Haupttonart G Dur Die Einfachheit geht so weit dass selbst die Einleitung zum ersten Satz und das Trio des Menuetts in G Dur geschrieben sind Allein fur den zweiten Satz wahlte Haydn eine andere Tonart namlich die Subdominant Tonart C Dur und dieser Satz ist auch der einzige in dem ein langerer Moll Abschnitt vorkommt Im ganzen Werk werden also tonale Spannungen geradezu vermieden 4 Insgesamt ist die Sinfonie Nr 94 zwar nicht ubermassig komplex aber doch auch weniger leicht zu durchschauen als dies der Beiname suggeriert der nicht wenige Interpreten dazu bewog sich allein dem Uberraschungseffekt des Paukenschlags zuzuwenden Die im Vergleich zu den fruher angefuhrten Londoner Sinfonien schwerere Verstandlichkeit der Nr 94 durfte auch der Grund sein warum Haydn die schon 1791 komponierte Sinfonie zunachst zuruckhielt und erst 1792 als funfte Sinfonie der Serie auffuhren liess 6 Die Sinfonie hat im Laufe der Haydn Rezeptionsgeschichte eine fur ein tieferes Verstandnis dieses Werkes geradezu ruinose Popularitat erlangt Die Paukenschlag Symphonie nimmt im gangigen Haydn Repertoire etwa dieselbe Stelle ein wie Eine kleine Nachtmusik im Mozart oder die Schicksalssymphonie im Beethoven Repertoire 7 Inhaltsverzeichnis 1 Zur Musik 1 1 Erster Satz Adagio cantabile Vivace assai 1 2 Zweiter Satz Andante 1 3 Dritter Satz Menuetto Allegro molto 1 4 Vierter Satz Finale Allegro di molto 2 Siehe auch 3 Weblinks Noten 4 Einzelnachweise AnmerkungenZur Musik BearbeitenBesetzung zwei Querfloten zwei Oboen zwei Fagotte zwei Horner in D zwei Trompeten in D Pauken Violine I u II Viola Violoncello Kontrabass Zahlreiche Quellen wie Konzertankundigungen Presseberichte und Erinnerungen belegen dass Haydn die Sinfonien seines ersten Londoner Aufenthalts vom Cembalo harpsichord oder vom Pianoforte aus leitete oder dabei den Vorsitz hatte wie Burney es ausdruckte Haydn himself presided at the piano forte 8 9 Nach der damaligen Auffuhrungspraxis ist dies ein Indiz fur den ursprunglichen Gebrauch eines Tasteninstrumentes Cembalo oder Fortepiano als nicht notiertes Continuoinstrument 10 in den Londoner Sinfonien 11 12 Auffuhrungszeit ca 25 MinutenBei den hier benutzten Begriffen der Sonatensatzform ist zu berucksichtigen dass dieses Modell erst Anfang des 19 Jahrhunderts entworfen wurde siehe dort Die hier vorgenommene Beschreibung und Gliederung und Beschreibung der Satze ist als Vorschlag zu verstehen Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen moglich Erster Satz Adagio cantabile Vivace assai Bearbeiten nbsp Abb 1 Themenmaterial des ersten Satzes Einleitung erstes Thema und drittes Thema mit gemeinsamer Quarte source source I adagio vivaceAdagio cantabile G Dur 3 4 Takt Takt 1 17Das Adagio beginnt mit einem zweitaktigen G Dur Motiv in den Blasern dem ein weiteres zweitaktiges Motiv der Streicher in tiefer Lage gegenubergestellt wird Dieses fuhrt zur Dominante D Dur so dass beide Motive wie Frage und Antwort wirken Die Motive werden wiederholt das der Blaser auch mit Flote wahrend das Streichermotiv nun geschlossen zur Tonika G Dur zuruckfuhrt Die Achtelbewegung dieses Motivs wird fortgesponnen und mundet als chromatisch aufsteigende Tonwiederholungsreihe mit betonter Bassbewegung in einen Dominantseptakkord der den eigentlichen Schluss der Einleitung darstellt Die 1 Violine leitet mit ihrer fallenden Achtelfigur zum folgenden Vivace uber Vivace assai G Dur 6 8 Takt Takt 18 257Der Satz hat insgesamt einen tanzerischen Charakter kennzeichnend sind die Kurze des Hauptthemas die abrupten Wechsel zwischen forte und piano sowie die meist fortlaufende Bewegung Die Themen kontrastieren kaum zueinander Das erste Thema wird zum Satzbeginn piano nur von den beiden Violinen vorgestellt Die Quarte aufwarts am Themenanfang erinnert an den Beginn der Einleitung Harmonisch bleibt das Thema im Dominantbereich erst am Anfang des funften Taktes Takt 22 wird die Tonika mit einer abrupt im Forte Tutti einsetzenden sprudelnde n Bewegung 4 erreicht die ohne Zasur weiterlauft Der Grundton G wird dabei neun Takte lang gehalten wahrend daruber in zunehmend kurzeren Abstanden ein Wechsel von Tonika G Dur und Dominante D Dur stattfindet Daher und durch die Verkurzung der Notenwerte entsteht der Eindruck der Beschleunigung Accelerando Ab Takt 30 folgt eine Wendung zur Dominante die acht Takte lang umspielt wird wobei nun mit Verlangsamung Ritardando durch Verlangerung bzw Auslassen Bassfigur Fortlassen der Blaser In Takt 38 sind nur noch zwei Melodietone eines Dominantseptakkordes ubrig geblieben ahnlich dem Schluss der Einleitung Ab Takt 39 wird das erste Thema wiederholt nun mit einer weiteren gegenstimmenartigen Figur in der Oboe Der folgende Forte Block des ganzen Orchesters ab Takt 43 mit Tremolo und gebrochenen Akkorden lenkt zur Dominante hin Ein weiterer Auftritt des ersten Themas erfolgt in Takt 54 in d Moll mit anschliessender Forte Kadenz uber A Dur nach D Dur In Takt 66 setzt dann wiederum im abrupten Wechsel von Forte zu Piano eine neue Passage in D Dur ein die man als Motiv 4 oder eigenstandiges Thema 13 ansehen kann Es handelt sich dabei um eine schwebende Figur mit virtuosen Laufen und tanzartigem Wechsel zwischen D Dur und A Dur Die Figur wird unter Hinzunahme der Blaser bis zum Forte Takt 74 weitergesponnen Ein weiteres Thema je nach Ansicht das zweite oder dritte Thema schliesst in Takt 80 piano in D Dur an Es besteht aus einem zweitaktigen wiederholten Motiv und einer kadenzartigen Wendung von drei Takten Das Thema wird variiert unter Blaserbeteiligung wiederholt und endet als Trugschluss der uber eine Blaserfigur mit Triller in der 1 Oboe zur Schlussgruppe ab Takt 99 fuhrt Diese ist durch Laufe Unisonobewegung und Tonrepetition gekennzeichnet Mit auslaufender Tonrepetition auf h in der 1 Violine endet die Exposition in Takt 107 Sie wird wiederholt Die Durchfuhrung Takt 107 153 setzt als Variante des ersten Themas ein dessen Material dann fortgesponnen wird Ab Takt 123 moduliert Haydn mit gebrochenen Akkorden die abrupt im Forte auf A Dur beginnen und uber d Moll B Dur und g Moll zu einer Passage mit chromatisch absteigender Bewegung Takt 134 140 fuhrt Diese mundet in Fis Dur das als Dominante zum folgenden h Moll fungiert Nach einer Kadenz in h Moll kundigen Tonrepetitionen auf h die im Unterschied zum Ende der Exposition und Durchfuhrung mit G zusammenklingen die Tonika und damit die Reprise an Der Reprisenbeginn erscheint dadurch verschleiert 14 Von Takt 197 140 erfolgt eine Umstimmung der Pauke von D nach A d h die Pauke wechselt in diesem Abschnitt zwischen den Tonen D und A ansonsten G und D Die Reprise ab Takt 154 beginnt zunachst entsprechend der Exposition jedoch fehlen die beiden Wiederholungen des ersten Themas Auf das zweite Thema folgt ab Takt 195 eine durchfuhrungsartige Passage in dem das erste Thema dreimal auftritt im Bass in den Oberstimmen und im Unisono Nach der Kadenz in Takt 210 bis 214 deren Zielton G uberraschenderweise lediglich von den Hornern im Piano gespielt wird folgen zwei weitere Auftritte des Themas in der 1 Violine ab Takt 219 sowie in den Blasern ab Takt 222 Das dritte Thema schliesst sich unmittelbar an Takt 228 so dass die in der Exposition weit entfernten Themen 1 und 3 hier direkt nebeneinanderstehen und wie zwei Halften eines einzigen Themas 15 wirken Die aus der Exposition bekannte Schlussgruppe ab Takt 248 beschliesst den Satz Zweiter Satz Andante Bearbeiten nbsp Abb 2 Thema nbsp Abb 3 Schema der Charakteristika der Motive des Andante Themas source source II andanteC Dur 2 4 Takt 156 Takte Variationsform Mogliche Struktur Vorstellung des Hauptthemas Takt 1 32 vgl Abb 2 3 Die zugrunde liegende sehr einfache und einpragsame Melodie ist achttaktig mit je vier Takten Vorder und Nachsatz Grundbestandteil ist ein zweitaktiges Motiv Begleitet wird die Melodie anfangs lediglich durch einen Ton am Anfang des Taktes im Bass Nach ihrem ersten Durchlauf Takt 1 8 wird das Thema wiederholt nun im Pizzicato Pianissimo In Takt 16 setzt unvermittelt ein Fortissimo Schlag des ganzen Orchesters auf G Dur ein der Paukenschlag nachdem die Melodie schon zu Beginn von Takt 16 beendet ist Als sei nichts gewesen folgen nun vier Takte eines weiteren Motivs B Teil des Themas der mit seinen Sechzehnteln etwas beweglicher ist als der vorangegangene recht starre A Teil Anschliessend Takt 21 24 wird der A Teil als Variante wiederholt so dass sich ein Grundgerust von ABA bzw der dreiteiligen Liedform ergibt B und A Teil werden nun nochmals mit Blaserbeteiligung wiederholt bevor die eigentlichen Variationen beginnen Im Detail ergibt sich fur das Thema folgende Struktur vgl Abbildung 2 a b a c d d a c Diese Motive lassen sich melodisch und harmonisch kontrastierenden Bereichen zuordnen Abb 3 Drei oder Vierklang a b c a c Tonleiter d d aufsteigend a a abfallend b c d d c Tonika von C Dur a a c 2 Takt Dominante von C Dur b d d c 1 Takt Auch rhythmisch lassen sich kontrastierende Bereich feststellen Die Motive a b und a bestehen aus einer Kette von sechs Achteln und einer Viertel die das Ende des Motivs markieren Die Motive d und d sind durch einen punktierten Rhythmus Sechzehntelnoten angereichert Deshalb wirkt der Beginn des zweiten Teils lebhafter als der erste Teil Diese Sechzehntel sind aber nur Fullnoten oder Verzierungen nbsp Abb 4 Schema zur ersten Variation nbsp Abb 5 Gegenstimme und Thema der ersten Variation Takt 33 bis 37 Die erste Variation Takt 33 48 C Dur Abb 4 5 beginnt mit einem weiteren Fortetuttischlag nicht mehr Fortissimo 2 Violine und Viola spielen das Thema wahrend 1 Violine und z T Flote bei Motiv c mit einer Gegenstimme einsetzen Diese Gegenstimme Abb 5 verlauft im Wesentlichen in Terz und Sextparallen zum Thema verdichtet aber durch Vorhalte und Durchgangsnoten den gleichformigen Rhythmus der Achtelnoten des Themas zu einer Kette von Sechzehntelnoten Eine Ausnahme bildet der erste Takt von Motiv d hier werden den Sechzehnteln des Themas Achtel in der Begleitung entgegengesetzt In den letzten beiden Takten Motiv c verlaufen Begleitstimme und Thema parallel Die zweite Variation Takt 49 74 c Moll Abb 6 8 bringt eine Verkurzung indem die vier Anfangstakte der ersten Halfte Fortissimo Unisono des ganzen Orchesters mit den vier Schlusstakten der zweiten Halfte Streicher Piano verknupft werden Anstatt der zu erwartenden zweiten Halfte erfolgt dann eine freie Fortspinnung im Forte mit Dialog zwischen 1 und 2 Violine uber Es Dur f Moll sowie punktierten Rhythmen im Unisono Die Uberleitung zur 3 Variation erfolgt uber eine fallende Figur der 1 Violine nbsp Abb 6 Schema zum Vordersatz der zweiten Variation nbsp Abb 7 Harmonieschema zur freien Fortfuhrung in der zweiten Variation nbsp Abb 8 Freie Fortspinnung Takt 57 74 Farbgebung nach StimmfuhrungDie dritte Variation Takt 75 106 C Dur umspielt die Grundtone des Themas mit gebrochenen Terzen in einer Sechzehntel Bewegung Die Wiederholungen von Vorder und Nachsatz sind auskomponiert da sie sich durch kleinere Abweichungen voneinander unterscheiden Zunachst tragt die 1 Oboe von den Streichern begleitet die durch Sechzehntel Repetitionen rhythmisierten Motive a und b vor Der Rest der Variation wird von einem Trio bestritten Das Thema beiden Violinen unisono gespielt ubernimmt als tiefste Stimme die Bassfunktion Flote und 1 Oboe fugen eine Gegenstimme hinzu Bei der Wiederholung des B Teils treten die Horner zur Stutzung der Harmonie hinzu Im Motiv d ubernimmt die Flote vorubergehend die Hauptnoten des Themas die Schlussnoten Motiv c werden zur Betonung der Kadenz Subdominante Dominante Tonika zu f g c geandert Das Material dieses Trio Teiles verwendete Haydn spater in der Arie Nr 4 Schon eilet froh der Ackersmann seines Oratoriums Die Jahreszeiten nbsp Abb 9 Veranderungen der Motive a und b des Vordersatzes in der vierten VariationDie vierte Variation Takt 107 138 C Dur Abb 9 ist marschartig pompos gehalten Der A Teil steht zunachst im Fortissimo und verwendet das volle Orchester mit synkopierter Begleitung Bevor der B Teil im Forte folgt ist ein weiterer kompletter Durchlauf mit vollig anderem Charakter fur Streicher und Fagott im Piano eingeschaltet wobei der A Teil den punktierten Rhythmus vom B Teil ubernimmt Takt 115 130 ggf als Variation Nr 5 interpretierbar Bei der Wiederholung des Vordersatzes weist Motiv a in Violine I und II eine weitere rhythmische und melodische Variation auf Motiv b wird in die Unterstimmen verlegt und von den beiden Violinen mit der bereits aus Variation 1 bekannten Oberstimme begleitet die dort allerdings Begleitung im Nachsatz ist Eine Coda ab Takt 139 mit Fanfare und anschliessendem Verhallen des Themas uber gehaltenen Sept und Septnonakkorden der Streicher und einem Orgelpunkt auf C beendet den Satz Michael Walter 6 interpretiert den Satz dahingehend dass Haydn mit dem absichtlich banal einfachen Thema und der kunstvollen Kunstlosigkeit der Variationen die Erwartungshaltung der Zuhorer tauschen wollte so bleibt z B auch der Fortissimo Schlag vom Anfang fur den weiteren Satzverlauf folgenlos Donald Francis Tovey assoziiert das Thema das in verschiedenen Variationen uber einen Geflugelhof watschele mit ganseartiger Feierlichkeit Bei der dritten Variation scheine die Oboe ein Ei gelegt zu haben 16 Dritter Satz Menuetto Allegro molto Bearbeiten source source III MenuettoG Dur 3 4 Takt mit Trio 89 TakteDas Menuett ist aus mehreren Floskeln zusammengesetzt die neu kombiniert und variiert werden Bemerkenswert ist daneben auch die Tempobezeichnung die sich deutlich vom Tanzmenuett lost mit der des vierten Satzes identisch ist und in Richtung auf das Scherzo weist das sich spater als dritter Satz in Sinfonien etablierte Der Satz beginnt forte als landlerartige Melodie Takt 1 8 wobei Flote Fagott und 1 Violine stimmfuhrend sind Die Melodie besteht bis auf den Achtelauftakt aus fortschreitenden Vierteln mit Sprungen und abgesetzter Bewegung Ab Takt 9 folgt im Kontrast ein neuer Teil im Piano mit einer Pendelfigur im Dialog zwischen Oberstimme und Bass Eine Kadenzfigur mit Achtellauf beendet die erste Menuetthalfte Die zweite Halfte beginnt imitatorisch mit der Achtelfigur die die erste Halfte beendet hat Der Schlussteil dieser Figur wird dann fortgesponnen ab Takt 25 und mit markanten Akkordschlagen unterstutzt ab Takt 28 jeweils eine Folge von Subdominant Septakkord und zugehoriger Tonika Nach vier Takten Verharren auf der Dominante erklingt wie ein Echo der Auftakt in den Oberstimmen der unerwarteterweise von seiner Umkehrung im Bass beantwortet wird bevor die Hauptmelodie vom Satzanfang wieder einsetzt Das Thema wird aber nun nicht zu Ende gefuhrt sondern verharrt wiederum funf Takte auf der Dominante inklusive Fermate und Paukenwirbel Mit wiederholten Auftaktwendungen in der Tonika G Dur folgt der Schlussabschnitt des Menuetts Uber einem Orgelpunkt auf G erklingt die Pendelfigur aus Takt 9 Das Trio steht ebenfalls in G Dur und ist fur Streicher und Fagott im Piano gehalten Die Kadenzfigur vom Ende des ersten Menuettteils tritt als Umkehrung abwarts statt aufwarts in Kombination mit Intervallsprungen in Vierteln wieder auf Die erste Halfte des Trios ist symmetrisch in 4 4 Takte aufgebaut In der zweiten Halfte wird die Intervallfigur aus Vierteln sequenziert Die Ruckfuhrung zur Hauptmelodie des Trios ist durch laufende Wiederholungen der Auftaktfigur verzogert so dass vorubergehend ein neuer metrischer Schwerpunkt entsteht Vierter Satz Finale Allegro di molto Bearbeiten source source IV FinaleG Dur 2 4 Takt 268 TakteDas erste Thema mit tanzerischem Charakter ist periodisch aufgebaut und wird zunachst von den Streichern piano vorgestellt Nach der Wiederholung des Themas mit Flote folgt ein neuer Teil fur Streicher B Teil des Themas Takt 17 30 an den sich wiederum die Wiederholung der Anfangsmelodie A Teil anschliesst Takt 31 37 nun neben den Streichern auch mit Flote und Fagott Fur den weiteren Satzaufbau sind zum einen die Auftaktfloskel des Themas Motiv 1 eine Sechzehntel Floskel vom B Teil Motiv 2 sowie die Schlusswendung vom ersten Thema in Takt 37 Motiv 3 von Bedeutung Ohne Zasur folgt ein Uberleitungsabschnitt im Forte Tutti Wahrend die Violinen durchgehende Laufe spielen treten Motiv 3 und Motiv 1 im Bass auf Ab Takt 59 spielen die 2 Violine und die Viola den Kopf vom ersten Thema Nach chromatisch absteigender Akkordfolge mundet die Passage als Kadenz auf der Dominante deren Zielakkord jedoch durch eine Generalpause Takt 74 ersetzt wird Dadurch wird die Aufmerksamkeit auf das nun einsetzende zweite Thema gelenkt Dieses steht wie das erste Thema im Piano wird von den Streichern vorgestellt und besteht aus zwei viertaktigen Einheiten von denen die erste wiederholt wird Mit Ausnahme der Schlusskadenz stellt das Thema ein Pendeln zwischen Tonika und Dominante dar wobei der Bass standig den Ton D wiederholt Als Begleitung verwendet Haydn in der 2 Violine Motiv 1 In der Schlussgruppe ab Takt 87 dominieren Sechzehntel Laufe der Violinen und Akkordmelodik Die Exposition endet in Takt 99 mit drei Forte Schlagen auf D und geht ohne Wiederholung in die Durchfuhrung uber alternativ konnte man das Ende der Exposition auch in Takt 103 sehen Die Durchfuhrung beginnt mit einer zweifachen Wiederholung der Viertelschlage auf C die harmonisch als Dominantseptakkord zum folgenden Auftritt des ersten Themas in G Dur wirken Dadurch entsteht beim Horer zunachst der Eindruck als ob die Exposition wiederholt wird hier allerdings mit am Satzanfang dagegen ohne Fagott Abweichend davon folgt jedoch ab Takt 112 eine Passage mit Motiv 3 im Bass und starken harmonischen Wechseln insbesondere ab Takt 121 C Dur A Dur D Dur H Dur e Moll bis Takt 124 Durch Wiederholung von Motiv 1 beruhigt sich das Geschehen einerseits andererseits so wird ein weiterer Durchlauf des ersten Themas ab Takt 146 angekundigt Der uberraschende Auftritt im Forte mit dem Thema in g Moll setzt den Beginn fur den folgenden Modulationsabschnitt uber die B Tonarten Es F und B Dur wobei auch Motiv 2 in den Violinen im Fortissimo ab Takt 160 erscheint Nach Ruckmodulation zur Dominante D Dur folgt ein Auslaufen in Sechzehnteln in der 1 Violine Die Reprise ab Takt 182 17 ist als verkurzter Ablauf der Exposition angelegt Die Wiederholungen des ersten Themas fallen weg es erscheint gleich mit dem B Teil zudem ist der Abschnitt zwischen den beiden Hauptthemen verkurzt Unmittelbar auf das zweite Thema folgt eine Coda ab Takt 222 mit Motiv 1 im Piano und einer von einem Paukenwirbel 18 angekundigten uberraschenden Wendung nach Es Dur mit dem ersten Thema im Forte Mit Akkordmelodik im Fortissimo endet der Satz wobei Motiv 3 zwischengeschaltet ist Takt 255 Ludwig Finscher 2000 14 meint zu diesem Satz dass die thematischen Gedanken nur dazu dienen eine schwindelerregende kaleidoskopische Fulle thematischer Verwandlungen auszulosen Die Struktur des Satzes kann wie auch bei einigen anderen Schlusssatzen der Londoner Sinfonien als Mischung zwischen Sonatensatzform und Rondo interpretiert werden Sonatenrondo Siehe auch BearbeitenListe der Sinfonien Joseph HaydnsWeblinks Noten Bearbeiten94 Sinfonie Haydns Projekt Haydn 100 amp 7 der Haydn Festspiele Eisenstadt mit Horbeispielen Thread zur Sinfonie Nr 94 von Joseph Haydn mit Diskussion verschiedener Einspielungen 94 Sinfonie Haydn Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Sinfonie Nr 94 steht als PDF auf MuseData org zur Verfugung Joseph Haydn Symphony No 94 G major Paukenschlag Surprise Ernst Eulenburg Ltd No 435 London Zurich ohne Jahresangabe Taschenpartitur Joseph Haydn Sinfonia No 94 G Dur Paukenschlag Surprise Hob I 94 Philharmonia No 794 Universal Edition Wien ohne Jahresangabe 67 S mit Anhang Reihe Howard Chandler Robbins Landon Hrsg Kritische Ausgabe samtlicher Symphonien Taschenpartitur Robert von Zahn Londoner Sinfonien 2 Folge In Joseph Haydn Institut Koln Hrsg Joseph Haydn Werke Reihe I Band 16 G Henle Verlag Munchen 1997 209 Seiten Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten a b Wolfgang Stahr Symphonie in G Dur Hob I 94 Mit dem Paukenschlag In Renate Ulm Hrsg Haydns Londoner Symphonien Entstehung Deutung Wirkung Im Auftrag des Bayerischen Rundfunks Gemeinschaftsausgabe Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen und Barenreiter Verlag Kassel 2007 ISBN 978 3 7618 1823 7 S 101 106 Robert von Zahn Londoner Sinfonien 2 Folge In Joseph Haydn Institut Koln Hrsg Joseph Haydn Werke Reihe I Band 16 G Henle Verlag Munchen 1997 Seite VIII Albert Christoph Dies Biographische Nachrichten von Joseph Haydn Nach mundlichen Erzahlungen desselben entworfen und herausgegeben von Albert Christoph Dies Landschaftsmaler Camesinaische Buchhandlung Wien 1810 Mit einem Vorwort und Anmerkungen neu herausgegeben von Horst Seeger Nachdruck im Barenreiter Verlag Kassel ohne Jahresangabe ca 1960 S 94 bis 95 a b c d e f Marie Louise Martinez Gollner Joseph Haydn Symphonie Nr 94 Paukenschlag Wilhelm Fink Verlag Munchen 1979 ISBN 3 7705 1609 5 Michael Walter 2007 Seite 111 Das Thema besteht sieht man von den Wiederholungen ab aus zwei Achttaktern und ist von einer so uncharakteristischen Einfachheit dass man versucht hat es als Volksliedzitat zu legitimieren entweder Geh im Gassle auf und n unter oder das auch von Mozart variierte Ah vous dirai je Maman doch fehlt dem Thema abgesehen von melodischen Differenzen zu den Volksliedern jeglicher Zitatcharakter a b Michael Walter Haydns Sinfonien Ein musikalischer Werkfuhrer C H Beck Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 406 44813 3 Informationstext zur Auffuhrung der Sinfonie Nr 94 am 2 Oktober 2010 der Haydn Festspiele Eisenstadt Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www haydn107 com Stand August 2010 in deutscher Ubersetzung bei H C Robbins Landon Joseph Haydn sein Leben in Bildern und Dokumenten Verlag Fritz Molden Wien et al 1981 S 124 Haydn selbst hatte am piano forte den Vorsitz H C Robbins Landon David Wyn Jones Haydn his life and music Thames and Hudson London 1988 S 232 234 Nicht notiertes d h nicht beziffertes Continuo kam relativ haufig vor selbst fur einige Kantaten von J S Bach sind unbezifferte Continuo Basse erhalten trotz der hohen harmonischen Komplexitat von Bachs Musik Zum Gebrauch des Cembalos als Orchester und Continuoinstrument um 1802 schreibt Koch in seinem Musikalischen Lexicon Frankfurt 1802 unter dem Stichwort Flugel Clavicimbel S 586 588 Flugel Cembalo Die ubrigen Gattungen dieser Clavierart nemlich das Spinett und das Clavicytherium sind ganzlich ausser Gebrauch gekommen des Flugels aber bedient man sich noch in den mehresten grossen Orchestern theils zur Unterstutzung des Sangers bey dem Rezitative theils und hauptsachlich aber auch zur Ausfullung der Harmonie vermittelst des Generalbasses Sein starker durchschlagender Ton macht ihn aber bey vollstimmiger Musik zur Ausfullung des Ganzen sehr geschickt daher wird er auch wahrscheinlich in grossen Opernhausern und bey zahlreicher Besetzung der Stimmen den Rang eines sehr brauchbaren Orchester Instruments so lange behaupten bis ein anderes Instrument von gleicher Starke aber mehr Mildheit oder Biegsamkeit des Tons erfunden wird welches zum Vortrage des Generalbasses ebenso geschickt ist in Tonstucken nach dem Geschmacke der Zeit besonders bei schwacher Besetzung der Stimmen hat man seit geraumer Zeit angefangen den Flugel mit dem zwar schwachern aber sanftern Fortepiano zu vertauschen James Webster nimmt die Londoner Sinfonien von seiner Idee dass Haydn kein Cembalo oder anderes Tasteninstrument insb Fortepiano fur das Continuospiel benutzte aus And of course the argument refers exclusively to pre London symphonies and performances outside England in James Webster On the Absence of Keyboard Continuo in Haydn s Symphonies In Early Music Band 18 Nr 4 1990 S 599 608 hier S 600 Howard Chandler Robbins Landon Hrsg Joseph Haydn Sinfonia No 94 G Dur Paukenschlag Surprise Hob I 94 Reihe Kritische Ausgabe samtlicher Sinfonien Philharmonia No 794 Universal Edition Wien ohne Jahresangabe 67 S mit Anhang Taschenpartitur mit Vorschlag einer Satzstruktur a b Ludwig Finscher Joseph Haydn und seine Zeit Laaber Verlag Laaber 2000 ISBN 3 921518 94 6 G A Marco A Musical Task in the Surprise Symphony In JAMS Bd 11 1958 S 41 ff Zitiert bei Marie Louise Martinez Gollner 1979 Donald Francis Tovey Essays in Musical Analysis Symphonies and other Orchestral Works Haydn the Inaccessible Symphony in G major The surprise Salomon No 5 chronological List No 94 London 1935 1939 The theme of the slow movement when taken as an andante according to Haydn s present instruction has an anserine solemnity which undoubtedly enhances the indecorum of the famous Paukenschlag in this symphony it waddles through the poultry yard in several variations the first being in the minor and inclined to episodic developments At the return to the major mode the oboe seems to have laid an egg In der Philharmonia Taschenpartitur Reprisenbeginn in Takt 145 Der Paukenwirbel wechselt einen Takt vor den ubrigen Instrumenten von piano zu forte und erinnert damit als Paukenschlag an die entsprechende Stelle im Andante Londoner Sinfonien von Joseph Haydn Nr 93 D Dur Nr 94 mit dem Paukenschlag G Dur Nr 95 c Moll Nr 96 Das Wunder D Dur Nr 97 C Dur Nr 98 B Dur Nr 99 Es Dur Nr 100 Militar G Dur Nr 101 Die Uhr D Dur Nr 102 B Dur Nr 103 mit dem Paukenwirbel Es Dur Nr 104 London D Dur Normdaten Werk GND 300817274 lobid OGND AKS LCCN n81072641 VIAF 184684776 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 94 Sinfonie Haydn amp oldid 234296924