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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Charles Burney Begriffsklarung aufgefuhrt Charles Burney 7 April 1726 in Shrewsbury Shropshire 12 April 1814 in Chelsea London war ein englischer Musikhistoriker Komponist und Organist Charles Burney Gemalde von Joshua Reynolds 1781 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Kompositionen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBurneys Vater war Portratmaler Der junge Charles erhielt seine Schulausbildung zunachst in Shrewsbury und kam dann auf die Public School in Chester Dort war Edmund Baker Organist an der Kathedrale und Schuler von John Blow sein Musiklehrer Nach Shrewsbury zuruckgekehrt setzte der 15 jahrige Burney seine Musikstudien fur drei Jahre bei seinem Halbbruder James Burney Organist an der St Mary s Church fort und wurde dann von 1744 bis 1746 Schuler von Thomas Arne in London In dieser Zeit war er auch als Violin und Violaspieler in Handels Orchester tatig 1745 steuerte Burney Musik zu Thomsons Alfred bei die im Theatre Royal Drury Lane aufgefuhrt wurde 1748 erschienen mit den 6 Sonaten fur 2 Violinen und Continuo seine ersten Werke im Druck 1749 wurde er zum Organisten der St Dionis Backchurch in der Fenchurch Street ernannt verbunden mit einem Jahresgehalt von 30 Im gleichen Jahr heiratete er Esther Sleepe die jedoch 1761 starb 1769 heiratete er Elisabeth Allen eine Witwe mit drei Kindern Aus Gesundheitsgrunden zog Burney 1751 nach King s Lynn in Norfolk wo er fur neun Jahre wieder als Organist nun mit einem Jahresgehalt von 100 lebte In dieser Zeit reifte sein Plan eine grundlegende Geschichte der Musik zu schreiben 1759 wurde seine Ode for St Cecilia s Day siehe Cacilienode in Ranelagh Gardens aufgefuhrt 1760 zog er mit seiner jungen Familie in guter gesundheitlicher Verfassung zuruck nach London Seine erst achtjahrige alteste Tochter Esther Hetty wurde als begabte Cembalistin bewundert Die Cembalokonzerte die Burney bald nach seiner Ruckkehr nach London veroffentlichte wurden positiv aufgenommen 1766 brachte er im Theatre Royal Drury Lane eine Ubersetzung und Adaptierung der Operette Le devin du village von Jean Jacques Rousseau unter dem Titel The Cunning Man zur Auffuhrung Die University of Oxford verlieh Burney am 23 Juni 1769 den Grad eines Doctor of Music wobei ein Anthem 18 Psalm Burneys zur Auffuhrung kam dieses Werk fuhrte 1773 auch Carl Philipp Emanuel Bach in Deutschland auf 1769 veroffentlichte Burney An Essay towards a History of Comets Trotz seiner verschiedenen beruflichen Tatigkeiten verlor Burney den Plan einer History of Music nicht aus den Augen und verliess London im Juni 1770 mit zahlreichen Empfehlungsschreiben ausgerustet und reiste von Paris uber Genf Turin Mailand Padua Venedig Bologna Florenz und Rom bis nach Neapel Im Dezember 1771 traf er mit Denis Diderot in dessen Wohnung in der rue Taranne in Paris zusammen wahrscheinlich begegnete er auch Anton Bemetzrieder 1 dessen musikalisches Lehrwerk die Lecons de Clavecin et Principes d Harmonie 2 aus dem Jahre 1771 er bewunderte Seine Beschreibungen wurden 1771 veroffentlicht als The Present State of Music in France and Italy Im Juli 1772 bereiste Burney fur weitere Forschungen erneut den europaischen Kontinent 1773 wurde dieser Reisebericht unter dem Titel The Present State of Music in Germany the Netherlands and United Provinces veroffentlicht Burneys erste Reise wurde von Christoph Daniel Ebeling ins Deutsche ubersetzt und 1772 in Hamburg gedruckt die zweite Reise in Ubersetzung durch Johann Joachim Christoph Bode erschien 1773 ebenfalls in Hamburg 3 Eine niederlandische Ubersetzung der zweiten Reise erschien 1786 Die Dissertation on the Music of the Ancients aus dem ersten Band von Burneys Musikgeschichte wurde in deutscher Ubersetzung von Johann Joachim Eschenburg 1781 in Leipzig gedruckt Burneys Reisebeschreibungen in denen er u a von personlichen Begegnungen mit vielen bedeutenden Musikern wie Wolfgang und Leopold Mozart Christoph Willibald Gluck oder Carl Philipp Emanuel Bach berichtet sind auch fur die moderne Musikgeschichtsschreibung von grosser Bedeutung 1776 erschien der erste Band seiner A General History of Music dem 1782 der 2 Band folgte Mit den Banden 3 und 4 war das Werk 1789 abgeschlossen Trotz auch kritischer Stimmen etwa von Forkel in Deutschland der Burneys Beachtung der von fahrenden Musikern und Spielleuten dargebotenen Musik kritisierte wurde die History of Music uberwiegend beifallig aufgenommen und ist nach John Hawkins die bedeutendste Musikgeschichte in englischer Sprache wenn sie auch heute uberholte historisch bedingte Fehleinschatzungen enthalt 1774 veroffentlichte Burney A Plan for a Music School 1779 verfasste er fur die Royal Society einen Bericht uber den jungen William Crotch der als musikalisches Wunderkind damals grosse Aufmerksamkeit erregte 1785 publizierte er einen Bericht zum Gedenken an Georg Friedrich Handel mit einer hervorragenden biographischen Darstellung 1796 veroffentlichte er Memoirs and Letters of Metastasio Gegen Ende seines Lebens erhielt Burney 1000 fur seine ab 1802 geschriebenen musikalischen Artikel in Rees s Cyclopaedia 1783 wurde Burney zum Organisten am College in Chelsea ernannt und zog von der St Martin s Street Leicester Square dorthin um Er wurde Mitglied des Institut Francais und von 1806 bis zu seinem Tod erhielt er eine Staatspension von 300 Er verstarb im Chelsea College und wurde auf dem dortigen Friedhof beerdigt In der Westminster Abbey erinnert eine Gedenktafel an ihn Burneys bekanntes Portrat wurde 1781 von Reynolds fur Henry Thrales Bibliothek gemalt 1805 folgte eine Buste des englischen Bildhauers Joseph Nollekens Burney war mit zahlreichen herausragenden Kunstlern und Literaten seiner Zeit bekannt und trug sich zeitweilig mit dem Gedanken eine Biographie seines Freundes Samuel Johnson zu verfassen Burneys altester Sohn James war Offizier der Royal Navy fuhr mit James Cook auf dessen zweiter und dritter Sudseereise und verstarb 1821 im Rang eines Konteradmirals 4 sein zweiter Sohn Charles Burney war Gelehrter und Geistlicher und seine zweite Tochter Frances Fanny eine Romanschriftstellerin die spatere Madame D Arblay Ihre Tagebucher und Briefe enthalten zahlreiche Einblicke in das offentliche und private Leben ihres Vaters sowie seiner Freunde und Zeitgenossen Eine Lebensbeschreibung Burneys von Fanny Burney erschien 1832 Schriften BearbeitenAn Essay towards a History of the Principal Comets London 1769 Becket amp de Hondt anonym veroffentlicht The Present State of Music in France and Italy London 1771 Becket 2teA 1773 Becket u a Carl Burney s der Musik Doctors Tagebuch einer musikalischen Reise durch Frankreich und Italien deutsch von Christoph Daniel Ebeling Hamburg 1772 Bode The Present State of Music in Germany the Netherlands and United Provinces 2 Bande London 1773 Becket 2teA 1775 Carl Burney s der Musik Doctors Tagebuch seiner Musikalischen Reisen 2 u 3 Band deutsch von Johann Joachim Christoph Bode Hamburg 1773 das vollstandige Werk ist auch durch W le Met ins Hollandische Groningen 1786 und durch Giossi ins Franzosische Genua 1809 10 ubersetzt worden A General History of Music from the Earliest Ages to the Present Period Band I 1776 2teA 1789 Band II 1782 2teA 1809 obgleich mit der Jahreszahl 1782 Band III 1789 Band IV 1789 das ganze Werk printed for the Author and sold by Becket etc An account of the Musical Performances in Westminster Abbey and the Pantheon in Commemoration of Handel 1785 Payne amp Robinson Dr Karl Burneys Nachricht von Georg Friedrich Handels Lebensumstanden und der ihm zu London im Mai und Juni 1784 angestellten Gedachtnissfeyer deutsch von J J Eschenburg Berlin und Stettin 1785 Fr Nicolai Memoirs of the Life and Writings of the Abbate Metastasio London 1796 Robinson Kompositionen BearbeitenNeben Opernkompositionen folgende Kammer und Vokalmusik 6 Triosonaten fur 2 Violinen und Continuo 1748 6 Duette fur 2 Violinen oder Floten 1754 6 Triosonaten fur 2 Violinen und Bass 1759 6 Konzerte in 7 Teilen fur 4 Violinen Tenor Violoncello und Bass um 1760 2 Lessons fur Cembalo 1761 2 Sonaten fur Cembalo oder Klavier mit Begleitung durch Violine und Violoncello um 1770 6 Preludes Fugues and Interludes fur Orgel um 1787 XII Canzonetti a due voci in Canone poesia dell Abate Metastasio 1790 3 Cembalokonzerte 6 Cembalosonaten 2 Sonaten fur Klavier Violine und Violoncello Anthems Gesangsstucke etc Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Charles Burney Quellen und Volltexte nbsp Commons Charles Burney Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Charles Burney im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Burney Charles 1726 1814 im Archiv der Royal Society London Website des Burney Centre der McGill University Digitalisierte Werke von Burney SICD der Universitaten von Strasbourg Noten und Audiodateien von Charles Burney im International Music Score Library Project Burney Charles In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 4 Bisharin Calgary London 1910 S 853 854 englisch Volltext Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Philip Nicholas Furbank Diderot A critical biography Secker amp Warburg London 1992 ISBN 0 436 16853 7 S 344 Lecons de Clavecin et Principes d Harmonie Josef Wihan Johann Joachim Christoph Bode als Vermittler englischer Geisteswerke in Deutschland Prager deutsche Studien 3 Bellmann Prag 1906 S 163 Textarchiv Internet Archive John Robson James Burney Captain Cook Society 2017 abgerufen am 5 August 2023 englisch Normdaten Person GND 118665340 lobid OGND AKS LCCN n50032067 NDL 01209022 VIAF 15109973 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burney CharlesKURZBESCHREIBUNG englischer Organist Komponist und MusikhistorikerGEBURTSDATUM 7 April 1726GEBURTSORT Shrewsbury ShropshireSTERBEDATUM 12 April 1814STERBEORT Chelsea Middlesex Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Burney amp oldid 236137158