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Die Sinfonie Nr 99 in Es Dur Hob I 99 komponierte Joseph Haydn im Jahr 1793 Das Werk gehort zu den beruhmten Londoner Sinfonien und wurde am 10 Februar 1794 uraufgefuhrt Es ist die erste Sinfonie in der Haydn Klarinetten verwendete Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Zur Musik 2 1 Erster Satz Adagio Vivace assai 2 2 Zweiter Satz Adagio 2 3 Dritter Satz Menuet Allegretto 2 4 Vierter Satz Finale Vivace 3 Weblinks Noten 4 Einzelnachweise AnmerkungenAllgemeines Bearbeiten nbsp Franz Joseph Haydn 1732 1809 Die Sinfonie Nr 99 komponierte Haydn 1793 in Wien oder Eisenstadt 1 Von Haydns damaligem Schuler dem 23 jahrigen Ludwig van Beethoven existieren zwei Abschriften des mittleren kontrapunktischen Abschnittes aus dem vierten Satz 2 Die Urauffuhrung fand am 10 Februar 1794 in London im Rahmen der Salomon s Concerts in den Hanover Square Rooms statt und damit nur funf Tage nach Haydns Ankunft in London Es war das erste Konzert dieser Reihe des Jahres 1794 Die Urauffuhrung war ein grosser Erfolg s u bei der zweiten Vorstellung der Sinfonie musste der erste Satz wiederholt werden 1 Wie auch bei den anderen Londoner Sinfonien war das Werk kurz nach Erscheinen in zahlreichen Bearbeitungen fur den Hausgebrauch z B Klaviertrio Streichquartett Flote mit Streichquartett Klavier verbreitet 3 Der unvergleichliche Haydn schuf eine Ouverture 4 die sich nicht mit gewohnlichen Worten beschreiben lasst Sie ist eine der grossartigsten Leistungen der Kunst die wir jemals erlebt haben Sie ist reich an neuartigen grossen und eindringlichen musikalischen Gedanken sie erhebt die Seelen und die Gefuhle Das Werk wurde mit begeistertem Applaus begrusst 5 Obwohl auch dieses Stuck alle Qualitaten der grossen Sinfonien besitzt gehort es zu den Raritaten unseres Konzertbetriebs 6 Mit seiner Es Dur Symphonie 99 beschritt Haydn in mancherlei Hinsicht Neuland vor allem was die Verwirklichung klanglicher Vorstellungen betraf Sie ist die erste Symphonie in dieser Tonart fur London und erstmals hat Haydn in diesem Werk das angeblich seine Lieblingssymphonie war zwei Klarinetten verwendet Dabei hat er es auf Anhieb verstanden die klanglichen Moglichkeiten der Klarinette voll auszureizen und sensibel zur Geltung zu bringen Dem 61 Jahrigen ist damit nicht weniger gelungen als die volle Besetzung der Holzblaser in der klassischen Symphonik zu etablieren Auffallend ist dabei die Differenzierungskunst mit welcher der Komponist uber sein grosses Orchester verfugt und es vom klanggewaltigen Tutti bis hin zu transparenten kammermusikalischen Formationen variabel einsetzt 1 Wenn es nun stimmt dass die Tonsprache der reifen Wiener klassischen Musik die Erinnerung an das Vergangene und die Erwartung des Zukunftigen in einer aufgeklart wachen Gegenwartserfahrung in singularer Weise zu bundeln vermochte ist die Symphonie in Es Dur Nr 99 nicht zuletzt in entstehungschronologischer Hinsicht Haydns klassischstes Werk Haydn sollte es hier gelingen die musikalischen Erfahrungen des ersten Londonaufenthalts mit der Perspektive neuerlichen symphonischen In Beziehung Tretens mit einem nunmehr bekannten Publikum in unvergleichlicher Weise zu verbinden und vielen Bewunderern der Musik Haydns ist dieses Werk bis heute der Inbegriff von dessen symphonischer Kunst geblieben 7 Zur Musik BearbeitenBesetzung zwei Floten zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte zwei Horner zwei Trompeten Pauken zwei Violinen Viola Cello Kontrabass Zahlreiche Quellen belegen dass Haydn seine Sinfonien bei den Londoner Konzerten vom Cembalo und ab 1792 vom Piano Forte leitete wie es der damaligen Auffuhrungspraxis entsprach 8 Dies ist ein Indiz fur den Gebrauch eines Tasteninstrumentes also Cembalo oder Fortepiano als Continuo in den Londoner Sinfonien 9 10 Auffuhrungszeit ca 25 30 Minuten Bei den hier benutzten Begriffen der Sonatensatzform ist zu berucksichtigen dass dieses Modell erst Anfang des 19 Jahrhunderts entworfen wurde siehe dort Die hier vorgenommene Beschreibung und Gliederung der Satze ist als Vorschlag zu verstehen Je nach Standpunkt sind auch andere Abgrenzungen und Deutungen moglich Erster Satz Adagio Vivace assai Bearbeiten Adagio Es Dur 2 2 Takt alla breve Takt 1 18Haydn eroffnet die Sinfonie mit einem Wechsel aus gerustartigen Fortissimo Akkordschlagen des Tutti zwischen die ein kurzes Streichermotiv geschaltet ist Dieses relativ ursprungliche portalartige Einleitungskonzept 11 versieht Haydn mit mehreren Uberraschungen Die im punktierten Rhythmus fallende Linie ab Takt 5 fuhrt zum Unisono B das unerwartet auf Ces zur Ruhe kommt Solo Oboe und Solo Flote ubernehmen nun in einem Neuansatz das Streicher Motiv vom Anfang und fuhren dabei kurzzeitig nach c Moll G Dur und sogar ins harmonisch ferne e Moll Takt 14 bis 16 dominiert G Dur 12 und in dieser von der Tonika Es entfernten Tonart scheint die Einleitung auch zu enden Unisono G Takt 17 Ohne weitere harmonische Uberleitung wird dem ganztaktigen Unisono G aus Takt 17 dann jedoch in den Blasern der Dominantseptakkord B Dur als doppelpunkartige Offnung zum folgenden Vivace gegenubergestellt 13 Vivace assai Es dur 4 4 Takt Takt 19 202 nbsp Beginn des Vivace assaiDer Satz beginnt piano mit dem ersten Thema das zunachst von den Streichern vorgetragen wird Es ist achttaktig und basiert auf zwei eintaktigen Motiven wobei das eine legato und das andere mit Doppelschlag Doppelschlagsmotiv staccato vorgetragen wird Die Begleitung besteht aus einer Staccato Achtelfigur der 2 Violine und des Cello Ab Takt 27 wird das Thema im Tutti und forte wiederholt Die Uberleitung ab Takt 34 prasentiert sich als Forte Block des Tutti bei dem anfangs zwei Motive im Dialog auftreten Motiv 1 mit Lauf abwarts und Synkopen als Startton Motiv 2 mit Marsch Rhythmus Ab Takt 44 wird die Sekunde vom ersten Thema zwei Takte lang unisono betont ehe der Kopf vom ersten Thema nochmals vollstandig gebracht wird Ab Takt 54 wechselt Haydn zur Dominante B Dur nun uberwiegen Basslaufe uber synkopischer Begleitung die in gebrochene Akkordfiguren wiederum mit Akkordstutzen auf den unbetonten Taktzeiten ubergehen Nach Molltrubung und einem weiteren Auftritt des Vorschlagsmotivs kundigen doppelpunktartige Akkordschlage das zweite Thema an Das zweite Thema Takt 71 81 wird im Staccato Achtelteppich eingeleitet nun von Viola und 2 Violine Es basiert auf einem eintaktigen Motiv mit absteigendem Dreiklang dem ein auftaktiger betonter Vorhalt vorausgeht Zunachst sind in der funftaktigen thematischen Einheit 1 Violine und 1 Klarinette stimmfuhrend bei der Wiederholung die 1 Oboe anstelle des Fagotts dieses begleitet nun mit der tickenden Achtelfigur Die Schlussgruppe Takt 81 89 ist von mit Akkordbrechungen begleiteten Tonwiederholungs Synkopen gepragt Die Exposition wird wiederholt Die Durchfuhrung fangt mit zweifachem Anlauf des Kopfes vom ersten Thema an Streicher dann Flote und Oboen Anschliessend wird das Material vom zweiten Thema verarbeitet Beginnend von C Dur aus Takt 95 wird das Thema moduliert die Instrumente wechseln sich mit der Stimmfuhrung ab z B Bass Takt 105 f Oboe Fagott Takt 121 ff Takt 125 ff Dreiklangsmotiv auch aufwarts statt abwarts Takt 107 bis 120 ist das Doppelschlagmotiv vom ersten Thema eingeschaltet von g Moll uber As Dur nach Des Dur Die Ruckfuhrung zur Reprise Takt 135 ff erfolgt uber einem Orgelpunkt auf B mit dem Motiv vom zweiten Thema Die Reprise Takt 138 ff ist gegenuber der Exposition verkurzt Sie beginnt forte mit dem ersten Thema das direkt in die Uberleitung fuhrt Der weitere Auftritt vom ersten Thema und die Basslaufe werden nun ausgelassen Die Wiederholung des zweiten Themas ist als Variante mit Stimmfuhrung in Klarinette Fagott und 1 Violine gestaltet Nach der Schlussgruppe setzt eine Coda ein Takt 174 ff die das Dreiklangsmotiv vom zweiten Thema weiter verarbeitet teilweise mit synkopischer Begleitung ehe kurz vor Satzende der Kopf vom ersten Thema in Floten und Oboen mit bekraftigenden Akkorden gestutzt nochmals auftaucht Zweiter Satz Adagio Bearbeiten G Dur 3 4 Takt 98 TakteDer Satz das innere Herzstuck 14 der Sinfonie steht im bezogen auf die Tonart der ubrigen Satze ungewohnlichen G Dur 15 Weiterhin fallt das Adagio durch seinen eher ernsten feierlichen Charakter mit weitgesponnenen sanglichen Melodiebogen auf ahnlich bei den langsamen Satzen der Sinfonien Nr 98 und 102 Der Satz wurde teilweise als Musik des Abschieds von Haydns Vertrauten Marianne von Genzinger verstanden die am 26 Januar 1793 in Wien gestorben war 1 Die Streicher eroffnen den Satz mit einer viertaktigen thematischen Einheit die piano von der stimmfuhrenden 1 Violine mit cantabile sanglich uberschrieben gespielt wird Die fragende Schlusswendung wird echohaft von Flote und Oboe wiederholt Das Fagott fuhrt zuruck zum Thema das nun von den Streichern weitergefuhrt wird jedoch mit Betonung der offenen Schlussfloskel mit Flote seinen fragenden Charakter behalt In der Passage ab Takt 16 spielen Flote Oboen und Fagott solistisch variiertes Material des Themas wobei Haydn zur Dominante D Dur wechselt Die Wirkung der Blasinstrumente im zweiten Satz war bezaubernd Oboe und Flote spielten in schoner Harmonie aber vor allem das Fagott war vollkommener und reizvoller als wir je zuvor ein Blasinstrument haben spielen horen 16 Das zweite Thema Takt 27 ff basiert auf einem zweitaktigen Motiv mit charakteristischer halber Note und folgender Sechzehntelbewegung stimmfuhrend sind nun Oboe Fagott und 1 Violine Es hat im Gegensatz zum ersten Thema einen mehr schliessenden Charakter ggf als Antwort zum ersten Thema interpretierbar 17 Eine kurze pendelnde Figur beendet die Exposition die wiederholt wird Der Mittelteil des Satzes Durchfuhrung beginnt in d Moll als Crescendo Passage die sich bis zum Fortissimo steigert Nach einem ruhigen Einschub mit dem zweiten Thema in C Dur Takt 43 ff kommt es bereits in Takt 47 zum erneuten Moll Ausbruch mit tremoloartigen Sextolen Die Reprise Takt 54 ff beginnt zunachst wie die Exposition Bei der Wiederholung des ersten Themas spielen 2 und 1 Violine jedoch versetzt im Bass liegt zunachst eine gegenstimmenartige gleichmassige Bewegung schliesslich greift der Bass selbst das Thema auf Nach dem Auftritt des zweiten Themas weitet sich die Pendelbewegung vom Schluss der Exposition in einer Steigerung aus die zu einer energischen Passage mit militarartigen Signalen in Hornern und Trompeten uber marschartigem Rhythmus fuhrt Takt 82 ff dazu charakteristische Sekunden in den Violinen Zum Schluss des Satzes erklingt in der Coda nochmals das zweite Thema zunachst piano die Schlusswendung dann vom Tutti im klangfarbenreichen Fortissimo Dritter Satz Menuet Allegretto Bearbeiten Es Dur 3 4 Takt mit Trio 108 TakteDas Menuett eroffnet mit einer Frage Klarinetten mit stimmfuhrend Antwort tutti Figur die durch fallende Akkordbrechungen Wechsel zwischen piano und forte sowie gleichmassige Viertel im Staccato mit Auftakt gekennzeichnet ist Die fallenden Akkordbrechungen werden variiert weitergefuhrt mit Vorhalt und versetztem Einsatz und fuhren zu einem neuntaktigen stampfenden Orgelpunkt auf B unter pendelnder gebundener Bewegung 18 Der zweite Teil des Menuetts beginnt mit einem nun aufsteigenden Dreiklang der nach Des Dur fuhrt und hier ein neues Motiv Tonrepetition mit kreisender Achtelfigur vorstellt 19 Das Motiv wird im versetzten Einsatz sowie durch Modulationen durchfuhrungsartig verarbeitet Ab Takt 42 tritt wieder das Anfangsthema auf wiederum im versetzten Einsatz und Akzenten auf den unbetonten Taktzeiten Das Ende des Menuetts ist durch die Dreiklangsbrechungen in Gegenbewegung gekennzeichnet Das Trio das mit dem Menuett uber funf klopfende Oboentone verbunden ist steht in C Dur Terzverwandtschaft zu Es Dur wie auch beim G Dur des Adagios 1 Oboe und die Violinen spielen ihre melancholisch lyrische Melodie mit etwas Chromatik Auftakt Vorhalt und Tonrepetition der Rhythmus ist dem Anfang des Menuetts verwandt Im zweiten Teil beteiligt sich das Fagott mit an der Stimmfuhrung Die Uberleitung vom C Dur zum Es Dur des Menuetts ist unterbrechungslos auskomponiert zum Schluss mit Beteiligung der Klarinette Vierter Satz Finale Vivace Bearbeiten Es Dur 2 4 Takt 260 TakteZu Beginn stellen die Streicher piano das achttaktige Thema Hauptthema oder erstes Thema vor Es ist auftaktig schwungvoll tanzerisch durch drei klopfende Achtel charakterisiert und wird wiederholt Anschliessend folgt eine ebenfalls wiederholte Passage bis Takt 20 die anfangs eine Laufbewegung des Themas und dann den Themenkopf im Bass und dann in der Viola aufgreift Der Satzanfang ist somit wie ein typisches Rondothema A B A gestaltet wahrend der weitere Satzverlauf vom klassischen Rondo Muster abweicht 20 Ab Takt 20 folgt ein erster Forte Block des Tutti der durch virtuose Laufe Akzente als Synkope auf unbetonten Taktzeiten und Wiederaufgreifen des Themenkopfes Takt 39 ff Bass und anschliessend Violinen mit Klarinetten jeweils uber gegenstimmenartigen Laufen bestimmt ist Ein weiteres Thema zweites Thema das mit dem Eingangsthema verwandt ist setzt in Takt 56 ein Es ist anfangs auf die Blaser verteilt wird dann nachsatzartig von den Streichern weitergefuhrt und als Ganzes als Variante mit veranderter Instrumentierung wiederholt Typisch ist die funffache klopfende Tonrepetition und die fallende Figur Eine gleichmassige Sechzehntelbewegung der 1 Violine verebbt im Pianissimo und leitet zu einem weiteren Auftritt des Eingangsthemas uber Takt 101 ff Auch der folgende Forte Tutti Block erscheint zunachst wie am Beginn geht dann jedoch in eine mehrstimmig gearbeitete Fugato Passage uber Takt 128 ff weiterhin forte die die Elemente des Anfangsthemas durch die Instrumente und verschiedene Tonarten fuhrt Dabei erscheint der Themenkopf auch in der Umkehrung Takt 148 f Nach rasanten Auf und Ab Laufen mit Fanfaren in den Blechblasern kommt die Musik mit Akkordschlagen auf Es Dur zur Ruhe gefolgt von einer kurzen Generalpause und dem zweimaligen Anlauf des Kopfes vom Anfangs Thema das zweite Mal im zogerlichen Adagio Weitere Laufe und Akzente fuhren dann zum zweiten Auftritt des zweiten Themas in Takt 211 ehe eine Coda mit weiteren rasanten Laufen und Akkordschlagen den Satz beendet Der Satz ist insgesamt dadurch gekennzeichnet dass sich Klarinetten Flote Fagotte Oboen und Horner sowie die Streicher die Gedanken spielballmassig zuwerfen 21 Dabei bleibt der Satz vordergrundig ein quirliger Kehraus voller witziger Spielereien mit unscheinbarsten Motiven und virtuos konzertanter Holzblaserpassagen Die Beweglichkeit des Orchestersatzes und seine Informationsdichte und Informationsgeschwindigkeit erreichen hier ein Mass wie es bei keinem anderen Komponisten zu finden ist 22 Von den 14 Stucken fur ein Laufwerk Flotenuhr aus den Jahren 1792 93 stellt eines eine Skizze zu diesem Schlusssatz der Sinfonie Nr 99 dar 21 Weblinks Noten BearbeitenHorbeispiele und Partitur der 99 Sinfonie Haydns vom Projekt Haydn 100 amp 7 der Haydn Festspiele Eisenstadt 99 Sinfonie Haydn Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project Sinfonie Nr 99 steht als PDF auf MuseData org zur Verfugung Thread zur Sinfonie Nr 99 von Joseph Haydn mit Diskussion verschiedener Einspielungen Joseph Haydn Sinfonia No 99 E flat major Philharmonia No 799 Universal Edition Wien 1967 Reihe Howard Chandler Robbins Landon Hrsg Kritische Ausgabe samtlicher Symphonien Taschenpartitur Joseph Haydn Symphony No 99 E flat major Edition Eulenburg No 431 Ernst Eulenburg Ltd London Zurich Taschenpartitur Horst Walter Londoner Sinfonien 3 Folge In Joseph Haydn Institut Koln Hrsg Joseph Haydn Werke Reihe I Band 17 G Henle Verlag Munchen 1966 233 SeitenEinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten a b c d Susanne Schmerda Symphonie in Es Dur Hob I 99 In Renate Ulm Hrsg Haydns Londoner Symphonien Entstehung Deutung Wirkung Im Auftrag des Bayerischen Rundfunks Gemeinschaftsausgabe Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen und Barenreiter Verlag Kassel 2007 ISBN 978 3 7618 1823 7 S 131 135 Helga Luhning Sinfonie Nr 99 Es Dur Hob I 99 In Wolfgang Konold Hrsg Lexikon Orchestermusik Klassik A K Schott Verlag Mainz 1992 zweite Auflage erste Auflage von 1987 Anthony van Hoboken Joseph Haydn Thematisch bibliographisches Werkverzeichnis Band I Schott Verlag Mainz 1957 848 S gemeint ist die Sinfonie Nr 99 Morning Chronicle nach der Urauffuhrung am 11 Februar 1794 zitiert bei Schmerda 2007 Kurt Pahlen Sinfonie der Welt Schweizer Verlagshaus AG Zurich 1978 1966 S 164 Harald Haslmayr Joseph Haydn Symphonie Nr 99 Es Dur Hob I 99 Programmtext zur Auffuhrung der Sinfonie Nr 99 am 23 September 2009 der Haydn Festspiele Eisenstadt Archivierte Kopie Memento des Originals vom 24 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www haydn107 com Stand Januar 2011 H C Robbins Landon Joseph Haydn sein Leben in Bildern und Dokumenten Verlag Fritz Molden Wien et al 1981 S 123 124 Zum Gebrauch des Cembalos als Orchester und Continuoinstrument um 1802 schreibt Koch in seinem Musikalischen Lexicon Frankfurt 1802 unter dem Stichwort Flugel Clavicimbel S 586 588 bitte bedenken dass zu dieser Zeit Flugel Cembalo Die ubrigen Gattungen dieser Clavierart d h Kielinstrumente Anm d Verf nemlich das Spinett und das Clavicytherium sind ganzlich ausser Gebrauch gekommen des Flugels d h des Cembalos Anm d Verf aber bedient man sich noch in den mehresten grossen Orchestern theils zur Unterstutzung des Sangers bey dem Recitative theils und hauptsachlich aber auch zur Ausfullung der Harmonie vermittelst des Generalbasses Sein starker durchschlagender Ton macht ihn d h den Flugel Cembalo Anm d Verf aber bey vollstimmiger Musik zur Ausfullung des Ganzen sehr geschickt daher wird er auch wahrscheinlich in grossen Opernhausern und bey zahlreicher Besetzung der Stimmen den Rang eines sehr brauchbaren Orchester Instruments so lange behaupten bis ein anderes Instrument von gleicher Starke aber mehr Mildheit oder Biegsamkeit des Tons erfunden wird welches zum Vortrage des Generalbasses ebenso geschickt ist in Tonstucken nach dem Geschmacke der Zeit besonders bei schwacher Besetzung der Stimmen hat man seit geraumer Zeit angefangen den Flugel mit dem zwar schwachern aber sanftern Fortepiano zu vertauschen Selbst James Webster einer der Haupt Verfechter der Anti Cembalo Continuo These nimmt die Londoner Sinfonien von seiner Idee dass Haydn kein Cembalo oder anderes Tasteninstrument insb Fortepiano fur Continuospiel benutzte aus And of course the argument refers exclusively to pre London symphonies and performances outside England in James Webster On the Absence of Keyboard Continuo in Haydn s Symphonies In Early Music Band 18 Nr 4 1990 S 599 608 hier S 600 Und zwar deshalb weil die gut bezeugte Tatsache dass Haydn die Sinfonien vom Cembalo oder Pianoforte aus leitete im Normalfall zu dieser Zeit auch Continuospiel bedeutete siehe Zitat aus Kochs Musicalisches Lexikon 1802 in der vorhergehenden Fussnote Luhning 1992 Ihr kompositorisches Programm ist das ursprunglichste und fur solche Eroffnungen nachstliegende uberhaupt namlich die auskomponierte Kadenz die Exposition und Paraphrasierung der Grundtonart Luhing verweist auf ahnliche Eroffnungen in Wolfgang Amadeus Mozart Zauberflote und Beethovens Klavierkonzert Nr 5 Als Dominante der Tonikaparallelen c Moll interpretierbar Die chromatische Passage B Ces H C G Takt 8 ff kann ggf als Verknupfung zum Hauptmotiv des zweiten Themas vom Vivace interpretiert werden ebenso die Tendenz der Einleitung nach G Dur als Dominante von c Moll zum G Dur Beginn der Durchfuhrung im Vivace Finscher 2000 Weiterhin steht der langsame Satz nicht wie sonst zu erwarten in einer B Tonart Subdominante Dominante oder Paralleltonart sondern ebenfalls in G Dur Dietmar Holland Symphonie Nr 99 Es Dur In Attila Csampai amp Dietmar Holland Hrsg Der Konzertfuhrer Orchestermusik von 1700 bis zur Gegenwart Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 1987 ISBN 3 8052 0450 7 S 120 122 G Dur mit Terzverwandtschaft zu Es Dur auch in der Einleitung zur Sinfonie spielt G Dur eine wichtige Rolle Terzverwandtschaft auch bei den Tonarten von Menuett und Trio Bericht des Morning Chronicle zitiert bei Schmerda 2007 Weiterhin kann man ggf verwandtschaftliche Beziehungen beider Themen zum ersten Satz interpretieren Schmerda 2007 Luhing 1992 Die Akkordbrechungen Dreiklange konnen ggf als Anklang zu den entsprechenden Akkordbrechungen vom Ende der Exposition des ersten Satzes aufgefasst werden Luhning 1992 Ggf als Anklang zum ersten Thema des ersten Satzes oder auch zum Beginn des vierten Satzes interpretierbar Luhning 1992 Der Satz wird in der Literatur teilweise wie auch vergleichbare Schlusssatze bei Haydns Sinfonien als Sonatenrondo bezeichnet Hierzu jedoch Stefan Kunze Die Sinfonie im 18 Jahrhundert In Siegfried Mauser Hrsg Handbuch der musikalischen Gattungen Band 1 Laaber Verlag Laaber 1993 ISBN 3 89007 125 2 S 286 Die ubliche Betrachtungsweise den Kopfsatz Typus des klassischen Konzerts vom Sonatensatz abzuleiten oder gewisse rondoartige Finalsatze als Sonatenrondos zu rubrizieren so als lage eine hybride Kreuzung zwischen Rondo und Sonatenform vor kann nicht anders als formalistisch d h im schlechten Sinne abstrakt schematisch genannt werden Sie hypostasiert die Existenz und von Seiten der Komponisten die Anwendung formaler Schemata und damit auch die Moglichkeit der Uberlagerung Kreuzung Mischung etc Der musikalischen Wirklichkeit werden solche Vorstellungen nicht gerecht a b Karl Geiringer Joseph Haydn Der schopferische Werdegang eines Meisters der Klassik B Schott s Sohne Mainz 1959 S 237 Ludwig Finscher Joseph Haydn und seine Zeit Laaber Verlag Laaber 2000 ISBN 3 921518 94 6 S 374 f Londoner Sinfonien von Joseph Haydn Nr 93 D Dur Nr 94 mit dem Paukenschlag G Dur Nr 95 c Moll Nr 96 Das Wunder D Dur Nr 97 C Dur Nr 98 B Dur Nr 99 Es Dur Nr 100 Militar G Dur Nr 101 Die Uhr D Dur Nr 102 B Dur Nr 103 mit dem Paukenwirbel Es Dur Nr 104 London D Dur Normdaten Werk GND 300874189 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 99 Sinfonie Haydn amp oldid 234297127