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Das Osterreichische Freilichtmuseum Stubing liegt in einem kleinen Seitental der Mur dem Enzenbachgraben etwa 10 Kilometer nordwestlich von Graz der Hauptstadt der Steiermark Der Enzenbach ist die Grenze der Marktgemeinde Deutschfeistritz Ortsteil Kleinstubing zu Gratwein einem Ortsteil der Marktgemeinde Gratwein Strassengel Das Museum zahlt mit 103 Objekten zu den bedeutenden zentralen Freilichtmuseen in Europa dessen Aufgabe in der Bewahrung Erforschung und Vermittlung der historischen bauerlichen Kultur des gesamten Bundesgebietes Osterreichs begrundet ist Es gehort zu den Grundungsmitgliedern der Association of European Open Air Museums einem Teil der ICOM Osterreichisches Freilichtmuseum Stubing Das Empfangsgebaude des Osterreichischen FreilichtmuseumsDatenOrt Stubing Marktgemeinden Deutschfeistritz und Gratwein Strassengel Steiermark Osterreich 47 158189 15 315498 Koordinaten 47 9 29 5 N 15 18 55 8 OArt zentrales Freilichtmuseum bauerliche Bau Wohn und Lebenskultur Osterreichs Eroffnung 1970 Grundung 1962 Betreiber Universalmuseum Joanneum GmbHLeitung Egbert PottlerWebsite www freilichtmuseum at Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Museum 2 1 Historische Objekte 2 2 Ausstellungen 2 3 Gasthaus 3 Geschichte des Museums 3 1 Erste Plane fur ein gesamtosterreichisches Freilichtmuseum 3 2 Erste Plane fur ein Freilichtmuseum in der Steiermark 3 3 Die Grundung in Stubing 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Freilichtmuseum Stubing liegt in einem kleinen Seitental des Mittleren Murtals in der Steiermark etwa 10 Kilometer nordwestlich des Landeshauptstadt Graz Es liegt direkt an der Grenze der beiden Marktgemeinden Deutschfeistritz und Gratwein Strassengel wobei die Gemeindegrenze quer durch das Museumsgelande verlauft Direkt ostlich des Museumseingangs fuhrt die Landesstrasse L 334 die Gratweiner Strasse vorbei die das Dorf Kleinstubing mit dem Marktort Gratwein verbindet Das namensgebende Dorf Kleinstubing liegt etwa 2 Kilometer nordlich wahrend sich die zu Gratwein Strassengel gehorende Siedlung Au etwa 1 2 Kilometer sudwestlich des Museums befindet Das Museum selbst gehort zur Streusiedlung Enzenbach der Marktgemeinde Gratwein Strassengel Das Museumsgelande befindet sich im von Sudwesten nach Nordosten verlaufenden Tal des Enzenbaches das sich im Nordosten zum Murtal hin offnet Der Enzenbach mundet etwa 50 Meter nachdem er das Freilichtmuseum verlassen hat in die Mur Im Norden wird das Gelande vom Pfaffenkogel und im Suden vom Gsollerkogel begrenzt Das Museum liegt im Naturschutzgebiet Pfaffenkogel Gsollerkogel Seit 2003 fuhrt ein Abschnitt des von den Naturfreunden betreuten Grazer Umland Weg GUW uber das Gelande nach Angaben der Ortsgruppe Graz der einzige Weitwanderweg der ein Museum durchquert Der Durchgang ist allerdings nur im Aufstieg von Ost nach West moglich da sich das Tor im westlichen Teil des Museums nur nach aussen hin offnen lasst 1 Das Museumstal verfugt uber eine uberaus reichhaltige Flora und Fauna und wurde 2020 zum Natura 2000 Gebiet erklart Es zahlt zu einem der seltenen Brutgebiete der Grossen Quelljungfer Libelle Museum Bearbeiten nbsp Genordete Karte mit einer Ubersicht uber das Gelande des Freilichtmuseums nbsp Waldviertler Dreikanthof aus Rammelhof nbsp Bregenzerwalderhaus aus Schwarzenberg VorarlbergDas Museumsgelande umfasst eine Flache von rund 65 Hektar und erstreckt sich auf einer Lange von etwa 1 4 Kilometern durch das Tal des Enzenbaches 2 Auf dem Gelande befinden sich 103 Objekte vor allem Bauernhofe aber auch Wirtschafts Handwerks und Sakralgebaude mitsamt ihres Inventars oder Hausrats Die Bauwerke stammen aus allen osterreichischen Bundeslandern mit Ausnahme Wiens sowie aus Sudtirol Dabei handelt es sich um eine Sammlung von originalen historischen Bauten aber auch von annahernd identischen Nachbauten und Rekonstruktionen sofern deren Strukturen von grosser historischer Aussagekraft sind aber als Originalsubstanz nicht ubertragen werden konnten Insgesamt decken die Gebaude einen Zeitraum von sechs Jahrhunderten ab Die alteste zur Ganze erhaltene Bausubstanz der Getreidekasten vom Silberberg bei Grossstubing wurde von der Universitat fur Bodenkultur dendrochronologisch auf das Jahr 1452 datiert Die Originalbauten wurden dabei an ihrem ursprunglichen Standort exakt vermessen abgebaut und in Stubing sorgsam wieder aufgebaut ein Vorgang der als Translozierung bezeichnet wird Ein Nachbau Rekonstruktion des Objektes erfolgte wenn das Originalbauwerk wegen eines beispielsweise vorhandenen Denkmalschutzes aus plotzlich wiederbelebten personlichen Interessen der Besitzer oder zu schlecht erhaltener Bausubstanz oder anderen Grunden nicht transloziert werden konnte Zur Rekonstruktionen wurden historische Bildmaterialien sowie schriftliche und mundliche Uberlieferungen und Beschreibungen herangezogen 3 Historische Objekte Bearbeiten Dem Grundungsauftrag des Osterreichischen Freilichtmuseums und der Deklaration der europaischen Freilichtmuseen AEOM ICOM folgend wurde die Ost West Ausdehnung des Areals genutzt um die Baugruppen des Museums annahernd der Lage Osterreichs entsprechend anzuordnen Die ganzheitliche Darstellung bezieht die moglichst authentische Prasentation nicht nur der Museumsbauten und ihrer Raume sondern auch des Umlandes mit ein Somit werden auf der Wanderung vom Burgenland bis nach Vorarlberg die unterschiedlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen fur die Entstehung und Entwicklung der sehr vielfaltigen Kulturraume und deren Bau Arbeits und Lebensweisen erkennbar die unter anderem durch topografische klimatische okologische religios politische historische und gesellschaftliche Einflusse gepragt wurden Die Raume der Bauten sind annahernd authentisch so eingerichtet dass ihre Funktionen aber auch das Leben und Wirken in ihnenrkennbar ist 4 Die pragenden Bauernhofe deren historisch dokumentierten Wurzeln zum Teil bis zum Anfangen der Siedlungsgeschichte ihrer Regionen zuruckreichen beginnen mit dem 15 Jahrhundert und reichen bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts Alle Arten der Wassermuhlen die Bauten der Wald und Holzarbeiten der Viehwirtschaft auf den Almen und Alpen oder der Eisenverarbeitung dokumentieren den unverzichtbaren Rahmen des Lebens auf den Hofen Die alte Schule ein Rusthaus die historische Gemischtwarenhandlung aber auch eine einfache Tanzhutte sind zusatzliche Zeugnisse des landlichen Zusammenlebens Der Weg durch das Museum beginnt in Stubing bei den mit Schilf oder Stroh gedeckten Gebauden aus dem Burgenland dem Osten Osterreichs Diese Baugruppe umfasst neben dem Berglerhaus einem Streckhof auch eine Scheune einen Kitting einen weiteren Getreidekasten einen Schweinestall sowie einen freistehenden Glockenturm die die Grundelemente des Blockbaus dokumentieren An das Burgenland schliessen sich zahlreiche Funktions oder Arbeitsbauten an die die Waldarbeit der Holzknechte und Kohler die Sagewirtschaft oder das Seilerhandwerk dokumentieren Stampfe und Muhlen die Brechelhutte als Basis der Textilgewinnung fuhren uber zum Handwerk der Eisenverarbeitung das durch eine Bauernschmiede und eine gewerbliche Hammerschmiede vertreten ist Das Rusthaus oder der Wetterturm sind Beispiele fur gemeinschaftliche Schutzbauten bevor eine spatmittelalterliche Stele ein Bildstock aus Rassach den Ubergang in die Steirische Baugruppe signalisiert 4 Da bei der Grundung des gesamtosterreichischen Freilichtmuseums in Stubing jene eines regional Steirischen ausgeschlossen wurde sind in Stubing die vier grossen Hauslandschaften dieses Bundeslandes Schwerpunktmassig vertreten Das typische weststeirische Bauernhaus Niggas beherbergt eine Gemischtwarenhandlung eine der besonderen Attraktionen des Museums In der Nachbarschaft steht das Rauchstubenhaus Grossschrotter als Hauptbau eines Gruppenhofes der durch einen Stadel einen Dorrofen und den Schweinestall eine Selchhutte ein Presshaus und ein Kellerstockl viele Funktionen des bauerlichen Alltags sichtbar werden lasst Ein Weingartenhaus samt Klapotetz und Reben bilden hier die Nachbarschaft Der Getreidekasten vom Silberberg eine Krautgruppe ein Fasstaubenstoss und die Maisharpfe schliessen den Gebaudekreis rund um das Wohnhaus Gegenuber liegt die strohgedeckte oststeirische Baugruppe ebenfalls ein Gruppenhof mit einem Feldkreuz sowie ein Getreidekasten Ein Pestkreuz fuhrt weiter zum Rauchstubenhaus Sallegger Moar dem ersten translozierten Gebaude des Museums das die ursprunglichsten Formen des bauerlichen Alltags widerspiegelt Ein grosser Stadel Brunnen und Bienenhutte sowie ein weiterer Getreidekasten mit runden Walmdach umschliessen das Haus bevor der Weg bergauf zu einer holzernen Kapelle fuhrt In Ihrer Nachbarschaft stehen nicht nur drei Wetterkreuze sondern auch die historische Schule aus Pratis die erganzt durch ein kleines Schulmuseum einen Einblick in die Anfange des Schulwesens in Osterreich erlaubt In nordwestlicher Richtung gelangt man in das Murtal das durch einen Einhof erganzt durch Getreidekasten und Heuhutte vertreten ist Das Ennstal als vierter grosser Siedlungsraum des Landes wird gepragt durch das zweigeschossige Rauchstubenhaus Laarer das seine funktionalen Erganzungen durch Rossstall Stadel Getreidekasten und Bienenhutte erhalt Die Brunnerkeusche als Auszugshaus der Altbauern und eine gemauerte Kapelle erganzen dieses Ensemble 4 In Richtung Suden liegt Karnten von wo die 1492 errichteten Blochstadeln und das Rauchstubenhaus Paule aus dem Gebiet um Reichenau das Tal pragen Der Getreidekasten Rauchstubenhauses besticht durch Zimmereiarbeiten Die Doppelkose als pragendes Bauelement des Sudens erganzt mit zwei Bildstocken die Darstellung ebenso wie ein Kalkbrennofen Oberosterreich ist durch einen mit Sgraffito Technik geschmuckten Vierkanthof aus Sankt Ulrich bei Steyr prasent der die alternativen baulichen und wirtschaftlichen Moglichkeiten des Donauraums erkennen lasst Dies trifft wohl auch auf den Bundwerkstadel und die gemauerte Kapelle aus Haag zu Der Dreikanthof aus dem niederosterreichischen Waldviertel fuhrt wieder zuruck zu bauerlicher Bescheidenheit 4 Nord und Sudtirol wurden kultur und baugeschichtlich in Stubing nicht getrennt Der Paarhof Wegleithof bestehend aus Wohnhaus und Stadel zeigt die trotz Armut hohe Wohnkultur des Kulturraumes auch Strohdachstadel oder Pfostenscheune dokumentieren rund um einen Weiher gelegen diese Siedlungsform Schweinestell Bildstock und Grabkreuze erganzen das Bild dieser Region Nordtirol wird durch einen traditionellen Einhof aus Alpbach der vielfach als das Stereotyp des Bauernhauses in Osterreich gesehen wird vertreten Eine Stockmuhle sowie eine oberschlachtige Muhle Getreidekasten Backofen und Badstube geleiten am Weg zum freistehenden Futterstall sowie einer Almhutte von der Gerloss Sie ist auch der Ubergang in die bajuwarische Almsiedlung mit unterschiedlichen Almhutten und stallen 4 Der Hauptweg fuhrt vorbei am Bundwerkstadel aus Flaurling der als Ausstellungshalle dient nach Salzburg zu dem Rauchhaus aus Siezenheim das neben Rauchstube und Rauchkuche die dritte wichtige Form der Feuerstatten in Osterreich prasentiert Der sekundare Einhof der durch die Verbindung von Wohnhaus und Stadel eines Paarhofs unter einem Dach entstanden ist wird erganzt durch einen Stadel und eine weitere Muhle 4 Ein Stuck bergauf liegt mit Vorarlberg der Westen Osterreichs der ganz im Westen des Musemtals sichtbar wird Das Bregenzerwalderhaus ist ein Zeugnis der hohen Wohnkultur die im alemannischen Kulturraum von mehr oder weniger freien Bauern erreicht wurde Die Alpe die hier gemeinschaftlich von den Mannern einer Gemeinde und nicht von einer Sennerin eines Hofes bewirtschaftet wurde ist ein nicht Wirtschaftsbau der mit einfachsten Mitteln in extremer Lage alle benotigten funktionalen Herausforderungen der Milchwirtschaft erfullen konnte und als solches auch einen Hohepunkt der vernakularen Architektur Osterreichs darstellt Neben den rund einhundert originalen Bauten und Rekonstruktionen befinden sich auch insgesamt 15 Bauern und Krautergarten auf dem Museumsgelande die zeigen welche Pflanzen in der bauerlichen Kuche aber auch als Heilmittel verwendet wurden Neben den Garten gibt es auch noch eine Permakultur sowie mehrere Felder die von Mitgliedern des Museum bewirtschaftet werden 5 Ausstellungen Bearbeiten Neben den historischen Objekten gibt es auch zwei Ausstellungsgebaude mit teilweise wechselnden Ausstellungen am Gelande sowie einen jahrlich wechselnden Themenschwerpunkt mit Ausstellung und Vermittlungsangeboten Gasthaus Bearbeiten In der steirischen Baugruppe auf halber Strecke durch das Museumstal befindet sich auch das historische Gasthaus Zum Goller aus Lahnsattel nahe Mariazell das fur seine heutige Funktion den gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie den Bedurfnissen der Besucher angepasst werden musste Es ist nur wahrend der Offnungszeiten des Museums geoffnet und bietet historische Gerichte aus den einzelnen Regionen Osterreichs an kann aber auch fur Seminare etc angefragt werden 6 Geschichte des Museums BearbeitenErste Plane fur ein gesamtosterreichisches Freilichtmuseum Bearbeiten Nach der Eroffnung des Freilichtmuseums Skansen bei Stockholm im Jahr 1891 kam es auch in anderen Teilen Europas so auch in der damaligen Doppelmonarchie Osterreich Ungarn zu Bestrebungen ein ahnliches Museum zu eroffnen So gab 1903 Planungen fur ein regionales Freilichtmuseum bei der Stadt Eger im heutigen Ungarn sowie 1906 fur eine Anlage bei Czernowitz in der Bukowina In einem Aufsatz in der Zeitung Tagespost veroffentlichte der Indogermanist und Hausforscher Rudolf Meringer am 8 Mai 1908 seine Idee fur ein Freilichtmuseum im Leechwald in Graz wobei er fur die Umsetzung um die Mithilfe der Technischen Hochschule von Graz ansuchte Diese Planung wurde allerdings nicht umgesetzt Das erste Konzept fur ein Museum bei Linz das die Hauservielfalt des gesamten Osterreichs abdecken sollte stammt aus dem Jahr 1910 vom Architekten Hans Wolfgruber Da sich die Anlage weder am Freinberg noch am Postlingberg umsetzen liessen ubergab Wolfsgruber seine Plane an die Stadt Wien Der Gemeinderat Hans Arnold Schwer stellte 1914 im Wiener Stadtrat den Antrag am Kahlenberg ein Osterreichisches Freilichtmuseum zu errichten Julius Leisching Architekt und spaterer Direktor des Salzburg Museums war ein Unterstutzer der Wiener Plane machte aber auch Vorschlage fur Anlagen bei Innsbruck und Salzburg Alle diese Plane wurden aber aufgrund des Ausbruches des Ersten Weltkrieges und der darauf folgenden wirtschaftlich schwierigen Zeit nicht umgesetzt In der Zwischenkriegszeit gab es aber auch Plane fur eine Anlage in der Steiermark Im Wiener Raum kamen erst wieder in den 1950er Jahren dem Verein fur Volkskunde unter der Leitung von Leopold Schmidt erneut Plane fur den Bau eines gesamtosterreichischen Freilichtmuseums im Park von Laxenburg auf Diese Plane scheiterten aber da sich die zu einer Besprechung geladenen Vertreter der Bundeslander nicht einigen konnten In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden einige Freilichtmuseen in Osterreich gegrundet die sich allerdings alle auf die Darstellung ihrer jeweiligen Region beschrankten und nicht versuchten das gesamte Osterreich abzubilden 7 Erste Plane fur ein Freilichtmuseum in der Steiermark Bearbeiten In Graz wies Viktor Geramb ein Schuler Rudolf Meringers bereits 1911 auf die Notwendigkeit hin historische Bauernhauser unter musealen Schutz zu stellen Geramb versuchte insgesamt vier Mal ein Freilichtmuseum in der Steiermark umzusetzen Der erste Versuch erfolgte 1922 und sah ein Museum am Grazer Schlossberg vor Funf Millionen Kronen die Geramb von einem Freund geerbt hatte sollten in die Umsetzung des Vorhabens fliessen verloren aber durch die einsetzende Inflation wahrend der Zwischenkriegszeit ihren Wert Eine zweite Planung erfolgte im Jahr 1930 und sah ein Alpenlandisches Freilichtmuseum im Grazer Rosenhain vor Zur Realisierung des Konzeptes fehlte es der Stadtgemeinde Graz allerdings an den finanziellen Mitteln Fur Gerambs drittes Konzept eines Museums am Fusse des Schlossberges erfolgte sogar ein Spatenstich durch den Landeshauptmann Karl Maria Stepan aber der Anschluss Osterreichs 1938 an das Deutsche Reich und die damit einhergehende politische Situation verhinderten die Fortfuhrung des Projektes Die Nazis bauten aber auf den Konzept Gerambs auf und wollten eine Art romantischen Wildpark als zweites Grazer Denkmal neben dem Uhrturm errichten Auch dieses Projekt kam nie uber die Konzeptphase hinaus Schon 1946 also direkt nach dem Zweiten Weltkrieg bewarb Geramb wieder seine Plane fur den Grazer Schlossberg scheiterte aber erneut diesmal an den wirtschaftlichen Problemen der Nachkriegszeit 8 Die Grundung in Stubing Bearbeiten Der Volkskundler Viktor Herbert Pottler war einer von Viktor Gerambs Studenten und dadurch seit seiner Studienzeit mit der Idee eines Freilichtmuseums und den bisher gescheiterten Planen in der Steiermark vertraut Im Jahr 1958 besuchte Pottler das Freilichtmuseum in Skansen welches in sehr beeindruckte wo er aber auch feststellen musste das ein solches Museum mit dem dazugehorigen Betrieb und den dafur benotigten finanziellen Mitteln in Osterreich nicht umsetzbar war Pottler begann schliesslich sich ab 1961 beruflich mit der Planung und Grundung des Osterreichischen Freilichtmuseums zu beschaftigen Um der Burokratie in der offentlichen Verwaltung zu umgehen der er auch eine Mitschuld an den bisher gescheiterten Projekten gab und um eine museumseigene Arbeitertruppe zu beschaftigen um so nicht auf Ausschreibungen fur Baufirmen angewiesen zu sein grundete Pottler einen Tragerverein Neben Pottler unterzeichneten auch der damalige steirische Landeshauptmann Josef Krainer senior und der steirische Landeskulturreferent Hanns Koren den Antrag zur Vereinsgrundung Die Steiermarkische Landesregierung fasst in ihrer Sitzung am 20 November 1961 den Beschluss ein Areal fur das Osterreichische Freilichtmuseum zur Verfugung zu stellen und den Museumsleiter einen eigenen Dienstposten zu schaffen 9 Der Mann einer Schulerin von Viktor Geramb brachte den Vorschlag ein das Museum im zwischen Pfaffenkogel und Gsollerkogel gelegenen Tal des Enzenbaches zu errichten dem heutigen Standort Da dieses Tal zur damaligen Zeit wirtschaftlich stark vernachlassigt und auch nur schwer erreichbar war verhandelte Pottler auf Wunsch der Gemeinde Eisbach auch mit dem Stift Rein uber ein anderes geeigneteres Gelande im Umland Es gab zwar Vorschlage diese sprengten aber den finanziellen Rahmen da das Tal des Enzenbaches uber eine Widmung des Landes zu haben war Die Entscheidung fiel schliesslich auf das heutige Museumstal wobei auch noch mehrere im Grundbuch aufscheinende Fremdbesitzungen erworben werden mussten Pottler legte am 2 Februar 1962 einen ersten von ihm in Zusammenarbeit mit der Architektin Edda Gellner und der Grafikerin Erika Pochlatko entworfenen Informationsplan fur die Gestaltung des Gelandes beim Unterrichtsminister Heinrich Drimmel vor der diesen unterzeichnete Der Plan orientierte sich an der Ost West Ausrichtung des Tales und Osterreichs und vorerst mehr theoretischer Natur so waren etwa nur landestypische Bauernhauser und eventuell geeignete Gebaude eingezeichnet da es noch kein konkret erworbenes Bauobjekt gab Durch entsprechende Beschlusse der Bundesregierung und der steirischen Landesregierung wurde am 25 September 1962 die Grundung und Forderung des Osterreichischen Freilichtmuseums beschlossen Direkt nach der Grundung machte sich Pottler auf den Weg die Landeshauptleute aller Bundeslander von seinem Projekt zu uberzeugen und um ihre Unterstutzung zu bitten 10 11 Heinrich Drimmel neben anderen Gasten ausserte bei der am 26 November 1962 in der Grazer Burg abgehaltenen Grundungsversammlung des Museums zwar seinen Unmut uber die Wahl des Standortes unterstutze aber die Museumsplane und nahm des Amt eines Prasident des Museumsvereins an Viktor Herbert Pottler wurde mit der Geschaftsfuhrung des Vereins sowie mit der Museumsleitung betraut Unter Pottler wurde ab 1963 mit dem eigentlichen Aufbau des Museums begonnen Am 7 September 1970 wurde das Museum mit damals 32 vorhandenen Objekten schliesslich vom Bundesprasidenten Franz Jonas eroffnet 11 12 13 Seit 2003 fuhrt der von den Naturfreunden betreute Grazer Umland Weg GUW uber das Gelande nach Angaben der Ortsgruppe Graz der einzige Weitwanderweg der ein Museum durchquert 1 Das Freilichtmuseum Stubing ist seit 1 Januar 2019 Teil des Universalmuseums Joanneum Siehe auch BearbeitenListe europaischer FreilichtmuseenLiteratur BearbeitenViktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stubing Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz des Osterreichischen Freilichtmuseums http austria forum org Freilichtmuseum StubingEinzelnachweise Bearbeiten a b Werner Hottl Grazer Umland Weg Ein Wanderweg rund um den Bezirk Graz Umgebung Hrsg Naturfreunde Ortsgruppe Graz Graz 2003 S 2 5 Geschichte des Osterreichischen Freilichtmuseums Stubing www museum joanneum at abgerufen am 3 Marz 2021 Osterreichisches Freilichtmuseum Stubing www museum joanneum at abgerufen am 3 Marz 2021 a b c d e f Plan und Ubersicht aller Gebaude www museum joanneum at abgerufen am 17 Marz 2021 Garten im Osterreichischen Freilichtmuseum Stubing www museum joanneum at abgerufen am 27 Marz 2021 Planen Sie Ihren Besuch Offnungszeiten Anfahrt und mehr www museum joanneum at abgerufen am 27 Marz 2021 Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 30 Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 31 Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 33 Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 34 a b Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 35 Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 37 Viktor Herbert Pottler Gebaute Urvater Weisheit Grundung Planung und Aufbau des Osterreichischen Freilichtmuseums zu Stubing bei Graz Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 2005 ISBN 3 201 01863 5 S 39 Gemeindegliederung von Deutschfeistritz Katastralgemeinden Deutschfeistritz Grossstubing Kleinstubing Koniggraben Prenning Stubinggraben WaldsteinOrtschaften Arzwaldgraben Deutschfeistritz Grossstubing Himberg Kleinstubing Koniggraben Prenning Stubinggraben WaldsteinMarktort Deutschfeistritz Dorfer Kleinstubing Zitoll Siedlung SOS Kinderdorf Kleinstubing Rotten Bergwerk Dielach Grossstubing Koniggraben Prenning Walchergraben Waldstein Zerstreute Hauser Arzwaldgraben Eichberg Grossstubing Zerstreute Hauser Himberg Hundsdorf Kollmanngraben Krienzgraben Silberberg Stubinggraben WartkogelSonstige Ortslagen Almhof Bameder Bergkogler Bodenschutti Brandner Brunnbauer Burger Christibauer Eder Eichberger Feichter Feistermuhle Fralli Geisser Grubbauer Grundner Hiedner Holzmann Horgasbauer Hork Huber Jantscher Jeinegg Karrer Kleinschuster Klementbauer Krafuss Moritz Niesenbacher Oberschwarzer Osterreichisches Freilichtmuseum Paulipp Pircher Plesch Rauchleitner Rasthaus Deutschfeistritz Rieger Riegermuhle Ruine Waldstein Schartner Schloss Waldstein Sorrer Spandl Sprinzelhofer Steiner Steinwendner Stoni Taschler Wachner Waldhof Wartbauer ZenzZahlsprengel Deutschfeistritz und Konigsgraben Grossstubing Stubinggraben und Umgebung Waldstein und Himberg Zitoll und Prenning Normdaten Korperschaft GND 1042406 4 lobid OGND AKS LCCN n85175548 VIAF 132222358 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichisches Freilichtmuseum amp oldid 238312354