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Schloss Waldstein ist ein in Deutschfeistritz in der Steiermark gelegenes Schloss Es befindet sich im Besitz der Familienstiftung Prinz Heinrich Karl von Liechtenstein Schloss Waldstein Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Gestaltung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Schloss liegt in der zu Deutschfeistritz gehorenden Katastralgemeinde Waldstein Geschichte Bearbeiten nbsp Schloss Waldstein bei Vischer 1681 nbsp Idyllische Ansicht von Schloss Waldstein im 19 Jahrhundert man sieht einen Turm mit Zwiebelhelm nbsp Dachreiter Der barocke Zwiebelhelm wurde 1927 durch einen Spitzhelm mit Doppelkreuz ersetzt Bevor das Schloss errichtet war wohnten die Eigentumer Waldsteins in der Veste der heutigen Burgruine Im 14 Jahrhundert war sie im Besitz Graf Hermanns I von Cilli Nach 1363 scheint sie fur kurze Zeit an den Bischof von Bamberg gekommen zu sein der sie um 1425 gegen eine Festung im Lavanttal tauschte die Graf Hermann II von Cilli gehorte Bis 1436 blieb sie im Eigentum der Nachkommen der Grafen von Cilli 1 Um 1468 erwarb Ruprecht von Windischgraetz Waldstein Im Kaufvertrag wird kein Gebaude an der Stelle des heutigen Schlosses erwahnt Vermutlich begann er mit einem ersten Bau den Pankraz von Windischgraetz laut einer Inschrift aus dem Jahr 1555 erweiterte Furst Hans Ulrich von Eggenberg erwarb die Herrschaft Waldstein von den Windischgraetz die damals das Land verlassen mussten weil sie evangelischen Glaubens waren 2 Furst Johann Seyfried von Eggenberg 1713 Schloss Waldstein erganzte die Anlage mit der Fertigstellung des Sud und Ostflugels 1730 ging die Herrschaft durch Kauf in den Besitz eines Zweiges der Grafen Dietrichstein die die Schlosskapelle neu ausstatteten Durch Heirat gelangte Schloss Waldstein 1910 ins Eigentum einer Linie der Prinzen von Liechtenstein 3 nbsp Nordseite 2020Da die Windischgraetz Protestanten waren kam es in der Zeit der Gegenreformation zu etlichen Problemen mit dem streng katholischen Landesherrn Protestanten wurden des Landes verwiesen und es durfte niemand Mitglieder dieser Religionsgemeinschaft anstellen Die Windischgraetz hatten aber in Waldstein einen evangelischen Lehrer namens Paulus Odontius beschaftigt der trotz wiederholter Drohungen nicht weggeschickt wurde Als im April 1602 ein Trupp schwerer Reiter Waldstein besetzte wurden die Bruder Grafen Christoph und Friedrich Windischgraetz gemeinsam mit dem Lehrer gefangen genommen Wahrend die Besitzer von Waldstein nach Erlegen einer Geldbusse wieder heimkehren durften verblieb Odontius in Haft wurde zum Tod verurteilt spater aber zu einer Galeerenstrafe begnadigt Auf dem Transport nach Triest gelang ihm die Flucht nach Sachsen wo er dann seine Erinnerungen daran veroffentlichte 4 Interessant in diesem Zusammenhang ist dass die Windischgraetz bis zum Jahr 1630 Eigentumer von Waldstein blieben Sie scheinen die meiste Zeit auf einem Besitz in Niederosterreich gelebt zu haben und verkauften die Herrschaft Waldstein im Jahr 1630 2 Neuer Besitzer wurde Furst Johann Ulrich von Eggenberg in dessen Familie es uber 80 Jahre verblieb Nachdem der letzte Furst Johann Seyfried aus dem Geschlecht der Eggenberger 1713 gestorben war ging der Besitz durch Heirat einer Tochter an Graf Johann Wilhelm von Sinzendorf Der nachste Besitzer war Graf Franz Gottfried von Dietrichstein der die Herrschaften Waldstein Stubing und Rabenstein erwarb und in ein Fideikommiss einbrachte 2 Eine Nachkommin Grafin Julie Dietrichstein liess das Schloss grundlegend renovieren Sie heiratete 1864 Prinz Carl von Oettingen Wallerstein Uber ihren Sohn Moritz ging Waldstein im Erbweg an dessen einziges Kind die Tochter Therese Maria die 1910 die Frau Prinz Alfreds von Liechtenstein wurde Einer der Sohne aus dieser Ehe heiratete Erzherzogin Elisabeth die eine Tochter Kaiser Karls von Osterreich war Karls Witwe Zita hielt sich im Sommer haufig in Waldstein auf um ihre Tochter und deren Familie zu besuchen 1883 kam der spatere Physik Nobelpreistrager Viktor Franz Hess als Sohn des damaligen Forstmeisters im Schloss zur Welt Der osterreichische Politiker Vincenz Liechtenstein wurde 1950 ebenfalls auf Schloss Waldstein geboren Gestaltung BearbeitenDas Schloss ist ein zweigeschossiger Vierflugelbau um einen rechteckigen Hof Die ursprunglich zum Teil freistehenden Eckturme waren mit Wehrmauern verbunden und wurden bei spateren Umbauten in die Gebaudeteile miteingebunden Der alteste Bestand ist der Gebaudekomplex im nordlichen Teil des Westtraktes er ist zwei und dreigeschossig Der Turm hat sechs Geschosse und wird von einem Walmdach mit Dachreiter bekront Sein Dach war ursprunglich barock es erhielt im Jahr 1927 die jetzige Form An den Fenstern des Turmteils lassen sich noch Teile der spatgotischen Verstabung erkennen 5 Der restliche West und der Nordtrakt sowie der nordliche Teil des Osttrakts waren bis etwa 1565 fertiggestellt Diesen Trakten wurden im Barock hofseitig zweigeschossige Saulenarkaden vorgesetzt an einem Kamin des Nordtraktes befindet sich die Jahreszahl 1667 Die Saulen der damals vermauerten Erdgeschossarkaden verfugen uber ionische Renaissance Kapitelle die jedoch in die Mauern eingestellt sind In der ehemaligen zweischiffigen sechsjochigen Wagenhalle mit Ranken und Groteskenmalerei im Kreuzgratgewolbe stehen die Saulen frei Das Westschiff wurde im Barock vorgesetzt Der nach Suden anschliessende Trakt sowie der Sudtrakt wurden nach 1660 erbaut Hofseitig befindet sich im Obergeschoss ein holzerner Gang sowie grosse Wandmalereifelder mit Hirschen und zwei ganzfigurige Darstellungen der Forstmeister Lorenz Garber 1682 und Martin Danner 1696 die Georg Abraham Peichl schuf 3 Im Stiegenaufgang zur Forstdirektion ist ein judischer Grabstein aus dem Jahr 1363 in die Wand eingelassen Die Ubersetzung der Inschrift lautet Hier ruhet begraben der ehrenfeste in allen Geboten des Gesetzes wohl erfahrene und treu bewahrte Rabbi Josua ein Sohn des Isak Er ist gestorben den 5 Tag des Monats Elul im Jahre 125 nach der kleinen Schreibart nach unserer Zeitrechnung 23 August 1363 Moge er in Gesellschaft der Seligen wohnen 1 In einigen wenigen Raumen des Schlosses befinden sich noch Teile der ursprunglichen Einrichtung hauptsachlich Ofen an drei Turen des Schlosses hat sich das Monogramm Furst Johann Seyfrieds von Eggenberg erhalten Im Sudtrakt des Schlosses befindet sich eine zweigeschossige Kapelle mit dreiteiligem Oratorium die zwischen 1750 und 1756 neu ausgestattet wurde Spiegeldecke und Wande verfugen uber reichen Rokokostuck in der Art des Heinrich Formentini Der Hochaltar wurde 1753 bezeichnet von F Jos Reich gefasst Das Altarbild der Maria Immakulata stammt von Hans Adam Weissenkircher um 1687 das daruber befindliche Gemalde der heiligen Dreifaltigkeit von Philipp C Laubmann Ihm wird auch der Architekturprospekt an beiden Seiten des Altars zugeschrieben Die Seitenaltare vom Beginn des 18 Jahrhunderts der sudliche ist dem heiligen Johann Nepomuk geweiht B Scheit pinx grecens 1752 bezeichnet der nordliche dem heiligen Kajetan desselben Malers wurden circa 50 Jahre spater verandert Joseph Schokotnigg schuf die weiss gefassten Statuen an allen Altaren Die barock gestimmte Orgel 1712 mit Flugelturen und verzierten Pfeifen wurde 1955 restauriert Im Osten schliesst die Sakristei an in der sich eine Lavabonische mit Stuckumrahmung um 1700 befindet Die Glocke datiert aus 1768 3 Seit 2005 befindet sich in der Kirche eine Reliquie des seligen Kaisers Karl I 5 Im Hof steht eine Steinfigur der Muttergottes mit dem Jesuskind Anfang 18 Jahrhunderts aus Schloss Rabenstein Nordlich des Schlosses befindet sich ein Gartenpavillon aus der Zeit um 1663 mit Wandmalereien die die Schopfungsgeschichte zum Inhalt haben Sie sind mit 1713 datiert Weiter ostlich steht der zweigeschossige Schuttkasten mit Kruppelwalmdach datiert 1608 und 1735 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Waldstein Deutschfeistritz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Waldstein Schloss In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Steiermark360 360 Panorama Schloss Waldstein Luftaufnahme Einzelnachweise Bearbeiten a b Josef Andreas Janisch Topographisch statistisches Lexikon von Steiermark Eintrag uber Waldstein Band III Leykam Graz 1858 S 1247 1253 a b c Maschinschriftliches Manuskript des Historikers und Archivars Dr Wolfgang Sittig uber Schloss Waldstein Ca 1970er Jahre a b c d Dehio Steiermark ohne Graz Anton Schroll Wien 1982 S 600 f Erich Vaculik Die Windischgratz und Waldstein In Historischer Verein fur Steiermark Hrsg Blatter fur Heimatkunde Band 70 Graz 1996 S 137 f historischerverein stmk at PDF a b Waldstein Schloss In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 47 222749 15 291182 Koordinaten 47 13 21 9 N 15 17 28 3 O Gemeindegliederung von Deutschfeistritz Katastralgemeinden Deutschfeistritz Grossstubing Kleinstubing Koniggraben Prenning Stubinggraben WaldsteinOrtschaften Arzwaldgraben Deutschfeistritz Grossstubing Himberg Kleinstubing Koniggraben Prenning Stubinggraben WaldsteinMarktort Deutschfeistritz Dorfer Kleinstubing Zitoll Siedlung SOS Kinderdorf Kleinstubing Rotten Bergwerk Dielach Grossstubing Koniggraben Prenning Walchergraben Waldstein Zerstreute Hauser Arzwaldgraben Eichberg Grossstubing Zerstreute Hauser Himberg Hundsdorf Kollmanngraben Krienzgraben Silberberg Stubinggraben WartkogelSonstige Ortslagen Almhof Bameder Bergkogler Bodenschutti Brandner Brunnbauer Burger Christibauer Eder Eichberger Feichter Feistermuhle Fralli Geisser Grubbauer Grundner Hiedner Holzmann Horgasbauer Hork Huber Jantscher Jeinegg Karrer Kleinschuster Klementbauer Krafuss Moritz Niesenbacher Oberschwarzer Osterreichisches Freilichtmuseum Paulipp Pircher Plesch Rauchleitner Rasthaus Deutschfeistritz Rieger Riegermuhle Ruine Waldstein Schartner Schloss Waldstein Sorrer Spandl Sprinzelhofer Steiner Steinwendner Stoni Taschler Wachner Waldhof Wartbauer ZenzZahlsprengel Deutschfeistritz und Konigsgraben 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