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Karl Maria Stepan 24 Juni 1894 in Wien 11 September 1972 in Graz Steiermark war ein osterreichischer Politiker 1934 bis 1938 war er Landeshauptmann der Steiermark Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Politische Karriere 1 3 Spateres Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen Auszug 3 Literatur 4 Weblinks 5 BelegeLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Karl Maria Stepan wurde am 24 Juni 1894 In Wien Gumpendorf geboren Seine Eltern Josef und Josefa stammten aus damals deutsch besiedelten Gebieten der Krain heute Slowenien und Mahren heute Tschechien Karl Marias Grossvater Anton war in den Revolutionsjahren um 1848 in der Bundesfestung Mainz stationiert Vater Josef Stepan war ein bekannter Graveurmeister starb aber bereits mit 33 Jahren um das Jahr 1899 Seine Eltern waren Anhanger der christlichen Erneuerungsbewegung die Heinrich Abel in der Reichshauptstadt begrundet hatte Josefa heiratete Anfang des neuen Jahrhunderts einen Hern Tillman mit dem sie weitere Kinder hatte Stepan besuchte eine Volksschule in Wien Perchtoldsdorf und Gymnasien in Modling Wiener Neustadt und Wien Meidling Nachdem er 1913 erfolgreich seine Matura absolviert hatte begann er 1914 sein Jus Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien Er trat in die KaV Verbindung Norica ein die sich mit der KaV Verbindung Franco Bavaria des zukunftigen BK Dollfuss die Bude teilte Im August 1914 entschied sich Stepan freiwillig fur den Kriegsdienst Nach seiner Musterung am 31 August 1914 meldete er sich als Einjahrig Freiwilliger fur das k u k Infanterieregiment Nr 4 Hoch und Deutschmeister Einen Monat spater wechselte er zum Infanterieregiment Nr 49 Freiherr von Hess Im Marz 1915 wurde seine Einheit als Teil der 1 k u k Armee am Fluss Nida einen Nebenfluss der Weichsel etwas nordostlich von Krakau stationiert Am 2 Mai 1915 nahm Stepan an der erfolgreichen Gorlice Tarnow Offensive der Mittelmachte teil durch die die russische Armee weit nach Osten zuruckgedrangt werden konnte Die 1 k u k Armee eroberte Luzk und stand im September 1915 vor Dubno in der heutigen Ukraine Stepan geriet am 17 September 1915 in russische Kriegsgefangenschaft und verbrachte funf Jahre lang in einem Gulag in Sibirien bei Stretensk ostlich des Baikalsees Als Offizier ab 1 Juli 1915 Fahnrich ab 1 Mai 1918 Oberleutnant war der Lageraufenthalt trotz aller Entbehrung der schlechten Ernahrung und zahlreicher Erkrankungen weniger beschwerlich als fur einfache Soldaten Ein privates Tagebuch berichtet detailliert uber diesen Zeitraum Nach Ende des 1 Weltkrieges wurde Stepan in ein Lager bei Atschinks verlegt und beschloss auszubrechen Er schloss sich als Trommler der Roten Armee an und setzte sich von dieser in Orel ab um die Flucht uber Moskau Petersburg und Narva fortzusetzen Im Juli 1920 kehrte er uber Deutschland nach Osterreich zuruck und begann ein Jahr darauf ein Studium der Rechtswissenschaft an den Universitaten Wien und Graz In seiner Studienzeit scharfte sich seine Gegnerschaft zum deutschnationalen Lager Am 24 Janner 1924 promovierte er zum Doktor beider Rechte Weniger spater lernte er Maria Elisabeth Koniger kennen die er nur wenige Monate spater am 6 Oktober 1924 heiratete und mit der 5 Kinder haben sollte Stepan war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KaV Norica Wien und KOHV Carolina Graz beide im OCV Politische Karriere Bearbeiten Stepan zahlte bald darauf zu einem fuhrenden Christdemokraten der 1924 als Generalsekretar die Leitung der steirischen Landesorganisation der Christlichsozialen Partei CS ubernahm 1928 trat er als Direktionssekretar in die Dienste des Katholischen Pressvereins in dem er wenige Monate spater zum Generaldirektor befordert wurde 1932 trat er aufgrund von Differenzen aus der CS aus 1 Stepan zahlte zu den ersten Widerstandskampfern gegen den aufkommenden Nationalsozialismus Kurz nachdem 1933 in Wien Engelbert Dollfuss den Standestaat proklamiert hatte zog Stepan nach Wien und war massgeblich am Aufbau der Vaterlandischen Front VF beteiligt die als austrofaschistische Einheitspartei fungierte Am 19 Februar 1934 ubernahm er bis 29 Oktober die Leitung der VF 2 Am 2 November 1934 wurde Stepan zum Landeshauptmann der Steiermark ernannt 1934 bis 1938 gehorte er auch dem Landerrat und dem Bundestag an 1 Da sein Vorschlag militarisch gegen die Nationalsozialisten vorzugehen keine Unterstutzung fand trat er am 3 Marz 1938 als Landeshauptmann zuruck Dadurch schied er aus dem Landerrat aus und wurde stattdessen Mitglied im Staatsrat wo er seinen Nachfolger als Landeshauptmann Rolph Trummer ersetzte Wegen seiner beharrlichen Ablehnung des NS Regimes wurde Stepan am 12 Marz 1938 verhaftet und im April in das Konzentrationslager Dachau verschleppt In den kommenden zwei Jahren wurde er in den Konzentrationslagern Dachau Mauthausen und Gusen interniert ehe er 1940 freigelassen wurde In Graz angekommen fand Stepan Arbeit als Magazinarbeiter bei einem Lederhandler bis er 1944 erneut von der Gestapo verhaftet wurde Erneut ging es ins KZ dieses Mal nach Flossenburg und im November wiederum nach Dachau das am 29 April 1945 befreit wurde Seine Briefe die er seiner Familie aus der Gefangenschaft zukommen liess symbolisieren seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und wurden 2001 von den Autoren Fritz Csoklich und Matthias Opis in einem Buch publiziert Spateres Leben Bearbeiten Nach dem Krieg konnte Stepan an seine politische Karriere nicht anknupfen Er widmete sich daraufhin dem Wiederaufbau der aus dem Katholischen Pressverein hervorgegangenen steirischen Styria Medien AG eines Verlagshauses dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1968 als Generaldirektor vorstand Auch forderte er die Katholische Aktion in der Steiermark Karl Maria Stepan engagierte sich fur zahlreiche Sozialprojekte in Schulen Kindereinrichtungen und Krankenhauser in Palastina 1953 wurde er durch Kardinal Grossmeister Nicola Canali zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem ernannt und in Graz durch den Grossprior Andreas Rohracher in den Orden investiert Er war von 1954 bis 1970 Ordenskanzler des Papstlichen Ritterordens in Osterreich Nach langer Krankheit starb Karl Maria Stepan 1972 im Alter von 78 Jahren Er ist auf dem St Leonhard Friedhof in Graz beigesetzt Ehrungen und Auszeichnungen Auszug BearbeitenSilberne Tapferkeitsmedaille II Klasse 1 Weltkrieg Karl Truppenkreuz 1 Weltkrieg Grosskreuz des heiligen Sylvesterordens November 1936 Grosskreuz des osterreichischen Verdienstordens Marz 1938 3 Ehrenring des Landes Steiermark Juni 1963 Gregoriusorden Oktober 1964 Literatur BearbeitenGertrude Enderle Burcel Christlich standisch autoritar Mandatare im Standestaat 1934 1938 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes 1991 ISBN 3 901142 00 2 S 227 229 Fritz Csoklich Matthias Opis Karl Maria Stepan Briefe des steirischen Landeshauptmanns aus Gefangnis und KZ Styria Verlag Graz u a 2001 ISBN 3 222 12902 9 Weblinks BearbeitenKarl Maria Stepan im Biographischen Lexikon Biolex des Osterreichischen Cartellverbands OCV Belege Bearbeiten a b Robert Kriechbaumer Hrsg Osterreich und Front Heil Schriftenreihe des Forschungsinstitutes fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Salzburg Band 23 Bohlau Wien Koln Weimar 2005 ISBN 3 205 77324 1 S 86 Irmgard Barnthaler Die Vaterlandische Front Geschichte und Organisation Europa Verlag Wien 1971 ISBN 3 203 50379 7 S 40 71 Dr Trummer Landeshauptmann von Steiermark In Der Bauernbundler 12 Marz 1938 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bab Landeshauptleute der Steiermark Erste Republik Wilhelm Kaan Anton Rintelen Franz Prisching Alfred Gurtler Hans Paul Anton Rintelen Alois Dienstleder Karl Maria Stepan Rolph TrummerNationalsozialismus Gauleiter Sepp Helfrich Siegfried UiberreitherZweite Republik Reinhard Machold Anton Pirchegger Josef Krainer senior Friedrich Niederl Josef Krainer junior Waltraud Klasnic Franz Voves Hermann Schutzenhofer Christopher DrexlerSiehe auch Liste der Landesregierungen der Steiermark Normdaten Person GND 123608651 lobid OGND AKS LCCN no2002070551 VIAF 10758517 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stepan Karl MariaKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PolitikerGEBURTSDATUM 24 Juni 1894GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 11 September 1972STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Maria Stepan amp oldid 239445516