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Die Zeche Martha war ein Steinkohlenbergwerk in Bommern 1 Das Grubenfeld des Bergwerks befand sich westlich vom Nordausgang des Muttentales 2 Die Zeche Martha gehorte zum Geschworenenrevier Hardenstein des Markischen Bergamtsbezirks 3 Heute ist das ehemalige Bergwerk Teil des Bergbauwanderweges Muttental 4 Zeche MarthaAllgemeine Informationen zum Bergwerkehemaliges Maschinenhaus 2013Forderung Jahr ca 200 000 tInformationen zum BergwerksunternehmenBeschaftigte ca 115Betriebsbeginn 1832Betriebsende 1861Nachfolgenutzung Vereinigung mit der Zeche NachtigallGeforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGeographische LageKoordinaten 51 25 29 6 N 7 18 31 O 51 4249 7 3086 Koordinaten 51 25 29 6 N 7 18 31 OZeche Martha Regionalverband Ruhr Lage Zeche MarthaStandort BommernGemeinde WittenKreis NUTS3 Ennepe Ruhr KreisLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Ruhrrevier ehemaliges Steigerhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Ubergang zum Tiefbau 1 3 Der weitere Betrieb 1 4 Die letzten Jahre 2 Forderung und Belegschaft 3 Nachnutzung 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Die Geschichte der Zeche Martha begann 1782 mit der Mutung von Kohlevorkommen 5 Zu diesem Zeitpunkt waren die Kohlenvorrate oberhalb der Talsohle bereits in einem erheblichen Umfang abgebaut 6 Das Bergwerk war anschliessend zwischen dem Muttental und der spateren Ruhrtalbahn in Betrieb Noch im selben Jahr wurde das Bergwerk in der Niemeyerschen Karte aufgefuhrt 1 Im Jahr 1794 wurde die Abbaugenehmigung die sogenannte Belehnung erteilt 5 Ab dem Jahr 1796 lag das Bergwerk fur mehrere Jahre still 1 In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts kam es zu Grenzstreitigkeiten mit den Gewerken der Zeche Nachtigall 2 Am 23 Oktober des Jahres 1837 wurde ein Langenfeld 1 an Mitglieder der Familien Kuper Oberste Frielinghaus und Berger verliehen 2 Zu diesem Zeitpunkt war das Floz Geitling oberhalb der Stollensohle bereits abgebaut 1 Aus diesem Grund liessen die Gewerken von Martha an der heutigen Herbeder Strasse westlich der heutigen Wirtschaft Kesper nach der Kohlenbank ANM 1 suchen Bei den Schurfarbeiten kam es zu Problemen mit einstromendem Grundwasser Der Wasserzufluss war so stark dass die Arbeiter das Wasser mit Handpumpen kaum abpumpen konnten 2 Ubergang zum Tiefbau Bearbeiten Im Jahr 1832 begann man mit den Teufarbeiten fur den Schacht Brassert Der Schacht wurde tonnlagig abgeteuft Der Schacht wurde zur gleichen Zeit mit dem bis heute erhaltenen kombinierten Schachthaus und Maschinengebaude ausgestattet 5 Im Juli des Jahres 1846 wurde das Bergwerk erneut in Betrieb genommen Zweck dieser Inbetriebnahme war der Ubergang zum Tiefbau 1 Damit man auch unterhalb des Ruhrwasserspiegels abbauen konnte begann man im selben Jahr mit den Arbeiten 6 Im Bereich der Einmundung des Muttenbachs ins Ruhrtal wurde ein querschlagiger ANM 2 Stollen angesetzt 2 Ausserdem wurde der Schacht Brassert weitergeteuft Der Schacht war zuvor wegen eines Wassereinbruchs gestundet worden und sollte nun als Kunstschacht genutzt werden 1 Nachdem der querschlagige Stollen etwa 60 Meter aufgefahren worden war stiess man auf alte Grubenbaue 2 Nachdem man auf das Floz ANM 3 gestossen war wurde an dieser Stelle ein Haspelkammer eingerichtet 6 Im Floz wurde der Schacht Brassert weiter tonnlagig abgeteuft 2 Der weitere Betrieb Bearbeiten Im Jahr 1847 wurde mit dem Abbau begonnen 1 Im Januar des Jahres 1848 erreichte der Schacht Brassert eine Teufe von 90 Metern Die abgebauten Kohlen wurden uber ein Gleis mittels Handhaspel hochgefordert Anschliessend wurden sie uber den Stollen weiter nach uber Tage gefordert 2 Von dort wurden sie uber ein Gleis durch die Ruhrwiesen bis zur Kohlenniederlage an der Burgruine Hardenstein transportiert 6 Noch im selben Jahr wurde das Bergwerk aufgrund von Absatzmangel stillgelegt 1 Im Januar des Jahres 1851 wurde das Bergwerk wieder in Betrieb genommen 2 In diesem Jahr wurde auch Schacht Brassert wieder in Betrieb genommen 1 Von der untertagigen Haspelkammer wurde ein Aufhauen aufgefahren 2 das nach uber Tage durchschlagig war 1 Uber Tage wurde ein Kesselhaus mit einem 25 Meter hohen Schornstein errichtet 2 Es wurde eine Dampfmaschine installiert die zur Wasserhaltung und als Fordermaschine genutzt werden sollte 1 Die Maschine hatte eine Nutzleistung von 20 8 PS und machte 18 Hube pro Minute Im November desselben Jahres wurde die Maschine in Betrieb genommen 2 Ausserdem wurde eine untertagige Verbindung zur Zeche Widerlage erstellt Uber den Widerlagestollen wurden anschliessend Teile des Abbaus von Martha gefordert Im Jahr 1852 erreichte der Schacht Brassert eine flache Teufe von 170 Lachtern 1 Im Jahr 1853 wurde bereits eine flache Teufe von 240 Lachtern erreicht Bereits durch die Vorrichtungsarbeiten wurde eine annehmbare Kohleforderung erzielt 7 Im selben Jahr wurden nahe der Stollenmundlocher ein Bethaus und eine Schmiede errichtet 6 In der Schmiede wurden von bis zu sechs Bergschmieden das Gezahe und die Gerate der Bergleute instand gesetzt 2 Im Jahr darauf hatte der Schacht Brassert bereits eine flache Teufe von 296 Lachtern Im Jahr 1855 erreichte der Schacht Brassert eine flache Teufe von 315 Lachtern die seigere Teufe betrug somit 120 Meter 1 Im selben Jahr wurde aus dieser Teufe im Schacht Brassert gefordert Der Schacht hatte eine Neigung von 15 95 bis 24 2 Gon 3 Fur die Forderung war der Schacht mit Fordergestellen ausgerustet auf denen zwei Hunte Platz hatten Aufgrund zunehmender Wasserzuflusse war die alte Wasserhaltungsmaschine den Anforderungen nicht mehr gerecht und musste durch eine starkere Maschine ersetzt werden 2 Fur die Wasserhaltung wurde noch im selben Jahr eine neue direkt wirkende Hochdruckdampfmaschine installiert 3 Diese Maschine hatte eine Leistung von 100 PS und wurde im Schachtgebaude aufgestellt Die alte Wasserhaltungsmaschine wurde weiter als Fordermaschine genutzt 2 Gegen Ende desselben Jahres brach der Schacht Brassert zusammen und musste zunachst aufgegeben werden 1 Hinzu kamen noch Probleme mit dem Floz Dieses war in Richtung Westen in drei Banke aufgespalten Wahrend anfangs nur eine schmale Gesteinsschicht von etwa neun Zentimetern das Floz in zwei Teile spaltete war der Bergepacken mittlerweile uber einen Meter machtig Dies fuhrte dazu dass nur die Oberbank mit 58 Zentimeter Machtigkeit gewonnen werden konnte 2 Die letzten Jahre Bearbeiten Im Jahr 1856 wurde der Schacht Brassert wieder aufgewaltigt Bis zum Ort No 26 wurden die Schachtstosse durch eine Schachtmauerung gesichert Der untere Teil des Schachtes bis zum Ort No 28 blieb jedoch unzuganglich Grund hierfur war das gestiegene Grubenwasser Es wurde versucht das Wasser durch die eigene Wasserhaltungsmaschine zu heben Eine weitere Moglichkeit war das Losen des Wassers uber die IV und die V Sohle der Zeche Nachtigall Tiefbau Durch einen Durchschlag mit diesen beiden Sohlen erhofften sich die Gewerken von Martha den tieferen Teil der Grube wieder trockenlegen zu konnen um die dort angesetzten Orter wieder mit Bergleuten belegen zu konnen 8 Am 18 Marz des Jahres 1856 wurde ein Losungsvertrag mit der Zeche Nachtigall Tiefbau geschlossen 1 Dieser Losungsvertrag sah vor dass zwischen den beiden Bergwerken mehrere untertagige Verbindungen erstellt werden sollten Ausserdem wurde vereinbart den zwischen beiden Bergwerken bestehenden Sicherheitspfeiler gemeinsam abzubauen Zunachst wurden auf der 3 und der 4 Sohle der Zeche Nachtigall die Richtstrecken im Floz Geitling bis in das Grubenfeld der Zeche Martha weiter aufgefahren 2 Im Jahr 1857 erfolgte der Durchschlag zwischen beiden Bergwerken 1 Ab April desselben Jahres wurde die Wasserhaltung von den Pumpen im Schacht Herkules ubernommen 2 Nun wurden die unteren Grubenbaue von Martha gesumpft 1 Auf Martha wurden noch im selben Jahr die Wasserhaltungsmaschine ausser Betrieb genommen und begonnen die Pumpen auszubauen Der Schacht Brassert konnte in diesem Jahr bis unterhalb der V Tiefbausohle von Nachtigall wieder aufgewaltigt werden 9 Die grosse Wasserhaltungsdampfmaschine wurde anschliessend an die Zeche Frischauf verkauft 2 Im Jahr 1860 wurde im Bereich der 7 Sohle abgebaut Noch im selben Jahr erfolgte der Zusammenschluss mit der Nachbarzeche Nachtigall 1 Im Jahr 1861 wurde die Forderung im Schacht Brassert dauerhaft beendet 6 Noch im selben Jahr wurde Zeche Martha mit dem Nachbar Bergwerk Nachtigall vereint 5 Forderung und Belegschaft BearbeitenDie ersten Forder und Belegschaftszahlen stammen aus dem Jahr 1847 in diesem Jahr wurden 10 349 Scheffel Steinkohle gefordert Die Belegschaftsstarke schwankte in diesem Jahr zwischen vier und 27 Beschaftigten 1 Im Jahr 1855 stieg die Jahresforderung auf 20 000 t Steinkohle und die Grube hatte 115 Beschaftigte 5 Abgebaut wurden hochwertige Esskohlen 3 Vom Sommer 1859 bis zum Sommer 1860 wurde eine Forderung von 120 334 preussische Tonnen Steinkohle erbracht 1 Davon waren 89 141 preussische Tonnen melierte ANM 4 Kohlen der Rest war Kohlengrus 2 Dies sind die letzten Forder und Belegschaftszahlen der Zeche Martha 1 Nachnutzung BearbeitenSeit 1884 werden die fruheren Ubertage Anlagen also besagtes Schachthaus samt Maschinengebaude als Wohngebaude genutzt 5 Das Gebaudeensemble ist bis heute erhalten und gehort unter der Adresse Auf der Martha 1 zu den Sehenswurdigkeiten des Bergbauwanderweges Muttental 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Gerhard Koetter Hrsg Bergbau im Muttental 1 Auflage Druckstatt Wohrle Witten 2001 ISBN 3 00 008659 5 a b c d Ludwig Herrmann Wilhelm Jacobi Das Berg Hutten und Gewerbewesen des Regierungs Bezirks Arnsberg in statistischer Darstellung Verlag von Julius Badeker Iserlohn 1857 a b Stadtmarketing Witten Hrsg Bergbau Rundweg Muttental Witten 2011 S 22 a b c d e f Wilhelm Hermann Gertrude Hermann Die alten Zechen an der Ruhr 4 Auflage Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Hans Koster Konigstein i Taunus 1994 ISBN 3 7845 6992 7 a b c d e f Gerhard Koetter Hrsg Von Flozen Stollen und Schachten im Muttental 1 Auflage Klartext Verlag Essen 2007 ISBN 978 3 89861 612 6 R v Carnall Hrsg Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinen Wesen im preussischen Staate Zweiter Band Verlag von Wilhelm Hertz Berlin 1855 R v Carnall Hrsg Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinen Wesen im preussischen Staate Funfter Band Verlag von Wilhelm Hertz Berlin 1858 Ministerium fur Handel und Gewerbe Hrsg Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinen Wesen im preussischen Staate Sechster Band Verlag der koniglichen geheimen Ober Hofdruckerei R Decker Berlin 1858Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Auf der Marta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der fruhe Bergbau an der Ruhr Zeche Martha abgerufen am 18 Marz 2014 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Historische Karte um 1840 abgerufen am 18 Marz 2014 Der fruhe Bergbau an der Ruhr Karte der Situation um 2000 abgerufen am 18 Marz 2014 Anmerkungen Bearbeiten Der Begriff Kohlenbank ist die Bezeichnung fur den kohlefuhrenden Teil eines Kohlenflozes Quelle Carl Friedrich Alexander Hartmann Vademecum fur den praktischen Bergmann Als querschlagig wird die Richtung bezeichnet die horizontal quer zur Langsachse der Lagerstatte verlauft Quelle Forderverein Rammelsberger Bergbaumuseum Goslar e V Hrsg Erzabbau im Rammelsberg Das Floz hatte hier eine Machtigkeit von 1 7 Metern und fiel etwa 15 4 Gon in nordlicher Richtung unter das Ruhrtal ab Quelle Gerhard Koetter Hrsg Bergbau im Muttental Als melierte Kohle oder Forderkohle bezeichnet man Kohle die unsortiert gefordert wurde Quelle Ludwig Traut Materiallehre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Martha amp oldid 234862393