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Wittichen ist ein Ort der zum Schenkenzeller Ortsteil Kaltbrunn im Landkreis Rottweil gehort WittichenGemeinde SchenkenzellKoordinaten 48 20 N 8 21 O 48 33807 8 34328 Koordinaten 48 20 17 N 8 20 36 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bergbau 2 Wirtschaft und Infrastruktur 3 Sehenswertes 4 Wanderwege 5 Regelmassige Veranstaltungen 6 Tochter und Sohne der Gemeinde 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1291 wurde in Wittichen die spatere Grunderin des Klosters Wittichen Luitgard geboren Das Kloster wurde im Jahr 1324 gegrundet 1498 kam Wittichen in Furstenbergische Hande Der erste Versuch das Kloster zu schliessen wurde 1540 unternommen 1643 wurde es zerstort Der Wiederaufbau der Klostergebaude dauerte bis 1681 Wittichen wurde 1803 sakularisiert und 1806 badisch 1 Bergbau Bearbeiten In Wittichen wurde uber Jahrhunderte Bergbau betrieben vor allem Silber und Kobalt wurden abgebaut Daneben wurde beispielsweise im Schmiedestollen auch Uranerz gefunden Mineralien wie Erythrin Heinrichit Metazeunerit Emplektit Mixit Wismut und Wittichenit und Sekundarbildungen wie Atelestit Eulytin Lavendulan und Walpurgin sind hier ebenfalls nach wie vor zu finden 2 3 Seit wann in Wittichen Bergbau betrieben wurde ist nicht bekannt Die alteste erhaltene Urkunde die einen Nachweis uber die Eroffnung von Gruben bietet stammt aus dem Jahr 1517 und sicherte den Bergarbeitern das Privileg Lebensmittel zollfrei einzufuhren und von Abgaben befreit zu sein Vermutlich kam in den Jahrhunderten danach der Bergbau in Wittichen wieder zum Erliegen Furst Anton Egon von Furstenberg sorgte schliesslich dafur dass der Betrieb in den Gruben wieder aufgenommen wurde Fachleute aus Sachsen wurden zur Untersuchung der Erzvorkommen berufen Nach deren positivem Urteil wurde wieder mit dem Abbau begonnen wobei man sich auf die Kobaltvorkommen konzentrierte Anton Fischer und seine Mitgewerken aus Nurnberg sicherten sich das Monopol fur den Kobaltabbau und errichteten fur 6000 Gulden ein Blaufarbenwerk bei Wittichen Zunachst bemuhte man sich dort allerdings erfolglos um die Herstellung von Kobaltfarben Daraufhin wurde der Meister Sigwarth der in den Gengenbacher Glashutten arbeitete als Industriespion nach Sachsen geschickt Mit den dort ausgespahten Fabrikationsmethoden konnte man nun auch in Wittichen erfolgreich Farben herstellen Das Farbenwerk und der Kobaltabbau sorgten fur Zuzug von Fachkraften vor allem aus Sachsen Zu deren Unterbringung wurde das Zechenhaus gebaut Nach wie vor aber herrschten verschiedene Missstande in den Gruben Das Abbaumonopol wurde der bisherigen Gewerkschaft daher wieder entzogen Als Konkurrenzunternehmen entstand die Grube Daniel im Gallenbach die sudlich von Wittichen von Strassburger Burgern betrieben wurde 1708 tadelte ein Visitator die nachlassige Arbeit in Wittichen Das Farbenwerk warf 1709 1153 Gulden Gewinn ab 1710 4821 Danach gingen die Gewinne wieder zuruck Auch die Grundung der Gewerkschaft Joseph konnte den Zusammenbruch nicht verhindern Mose Doertenbach und seine Verwandten aus Calw brachten nach und nach die Gruben und das Farbwerk an sich Ab 1721 hatte Mose Doertenbach die Leitung inne Dank der Kontakte der Calwer Compagnie konnte er den Vertrieb der Kobaltfarben in zahlreiche europaische Lander fordern viele Gruben wurden wieder in Betrieb genommen und neue Stollen wurden gegraben Als wirklich ergiebig erwies sich allerdings nur die St Josephs Zeche Anteile der verlustreichen Gruben wurden so lange an Gutglaubige verkauft bis der Ruf des Bergbaus im Kinzigtal nahezu ruiniert war Dagegen war die Farbenverkaufsgesellschaft mit Lagern in London Venedig und Mailand und Geschaftskontakten etwa nach Holland international erfolgreich 1729 stiess man auf einen ertragreichen Silberanbruch und liess aus diesem Anlass einen Ausbeutetaler pragen 1732 erneuerte Joseph Wilhelm Ernst von Furstenberg das Privileg fur Doertenbachs Gewerkschaft und lobte dabei deren Aktivitaten 1736 stiess man im Sophiagang wiederum auf ertragreiche Silber und Kobaltvorkommen Die Sophiagrube wurde zur bedeutendsten und ertragreichsten Grube im Kinzigtal Doch bald nach Mose Doertenbachs Tod im Jahr 1737 nahm das Interesse am Bergbau in Wittichen ab St Wenzel im Zinken Frohnbach in Oberwolfach war nun erfolgreicher als die Gruben in Wittichen Da die Kobaltvorkommen in Wittichen den Bedarf des Blaufarbenwerks nicht mehr decken konnte importierte man ab 1740 Kobalt aus Spanien 1742 druckten die hollandischen Handelspartner die Preise indem sie auf die vorteilhafteren Angebote der kursachsischen Konkurrenz hinwiesen Eine Farbmuhle in Nordrach konkurrierte ab 1750 ebenfalls mit dem Farbenwerk in Wittichen Teure und minderwertige Kobaltimporte schadigten das Werk zusatzlich Schulden in Hohe von 10 000 Gulden liefen auf 1816 musste der Betrieb auf der Grube Sophia eingestellt werden Sie hatte ihren Betreibern insgesamt einen Erlos von 555 663 Gulden eingebracht 1826 wurde der Kinzigtaler Bergwerksverein gegrundet der sich 1834 mit anderen Gesellschaften zum Badischen Bergwerksverein weiterentwickelte Ziel war die Wiederbelebung des Bergbaus im Schwarzwald Etwa ab 1850 verfolgte die Kinzigthal Mining Association dasselbe Ziel Sie reaktivierte die Grube Sophia unter dem Namen Wheal Capper musste ihre Arbeit jedoch schon 1856 wieder aufgeben Damit endete die Geschichte des Bergbaus in Wittichen Auch das Farbwerk konnte auf Dauer nicht bestehen 1837 war die Firma Doertenbach gezwungen die Farbenmuhle zu verkaufen nachdem durch die Entwicklung kunstlicher Ultramarinfarben die Kobaltverarbeitung endgultig unrentabel geworden war Im Rahmen der badischen geologischen Landesaufnahme durch Friedrich August Walchner und Fridolin von Sandberger erforschte und beschrieb 1882 und 1885 letzterer die Witticher Erzgange und entwickelte eine Theorie zu deren Entstehung In den 1930er Jahren untersuchte die Mineralogische Studiengesellschaft diverse Gruben in Wittichen was allerdings nicht zu erneuten Abbautatigkeiten fuhrte Nach dem Zweiten Weltkrieg stiessen vor allem die Uranvorkommen auf Interesse 4 Franz Kirchheimer und Otto Leible untersuchten die Witticher Vorkommen Leible versuchte zunachst die amerikanische Besatzungsmacht in Frankfurt fur den Uranabbau zu interessieren dann beantragte er 1951 die Schurfkonzession Dies alarmierte allerdings die Witticher Kommission an der Universitat Freiburg die seit 1948 ebenfalls in Wittichen geforscht hatte und es wurde deutlich gemacht dass kein privatwirtschaftlicher Abbau stattfinden sollte 5 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Fachklinik Wittichen besteht seit 1992 als Modelleinrichtung und wurde 1994 in den Krankenhausplan des Landes Baden Wurttemberg aufgenommen Sie ist auf Drogenentzugsbehandlungen spezialisiert 6 Sehenswertes Bearbeiten nbsp Klosterkirche mit FriedhofKloster Wittichen mit dem Klostermuseum das Exponate zur Geschichte des Klosters und des Bergbaus enthalt Mehrere Abraumhalden aus der Bergbauzeit sind noch vorhanden und z T zuganglich Geologischer Lehrpfad WittichenWanderwege BearbeitenHansjakobweg I Querweg Gengenbach AlpirsbachRegelmassige Veranstaltungen BearbeitenAm zweiten Oktobersonntag findet das Luitgardfest mit Prozession statt 7 Tochter und Sohne der Gemeinde BearbeitenJohann Baptist Weiss 1753 1800 Benediktiner im Kloster St Blasien Friedrich Kapff 1759 1797 Mineraloge und BeamterWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wittichen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten http www zum de Faecher G BW Landeskunde rhein staedte kl2 kinzigtal schenkenzell wittichen index htm http www mineralienatlas de l 250 Mineralienatlas Wiki Schmiedestollenhalde http www mindat org loc 13883 html Archivierte Kopie Memento des Originals vom 30 April 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schenkenzell de BADEN Uran im Gestein In Der Spiegel Nr 33 1951 online http www fachklinikwittichen de index html http www schwarzwald com schenkenzell Normdaten Geografikum GND 4288154 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittichen amp oldid 236626135