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Mixit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung BiCu6 OH 6 AsO4 3 3H2O 2 ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Bismut Kupfer Arsenat MixitBuschel aus feinnadeligen Mixitkristallen im Muttergestein aus Lavrio Griechenland Sichtfeld 9 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Mix 1 Chemische Formel BiCu6 OH 6 AsO4 3 3H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 53 VII D 53 090 08 DL 15 42 05 01 01Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol hexagonal dipyramidal 6 m 3 Raumgruppe Nr P63 m 2 Nr 176 Gitterparameter a 13 64 A c 5 92 A 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4 4 Dichte g cm3 gemessen 3 79 bis 3 83 berechnet 4 04 4 Spaltbarkeit Bitte erganzen Bruch Tenazitat unebenFarbe smaragdgrun blaugrun hellblau hellgrun weisslichStrichfarbe hellblaulichgrun 4 Transparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Diamantglanz bis SeidenglanzKristalloptikBrechungsindizes nw 1 743 bis 1 749ne 1 810 bis 1 830 5 Doppelbrechung d 0 067 5 Optischer Charakter einachsig positivPleochroismus sichtbar w farblos e kraftig grun 5 Mixit entwickelt meist faserige bis nadelige entlang der c Achse gestreckte Kristalle in Form von radialstrahligen buscheligen Mineral Aggregaten Seine Farbe variiert zwischen smaragdgruner blaugruner hellblauer und hellgruner Farbe bei hellblaulichgruner Strichfarbe Mit einer Mohsharte von 3 bis 4 liegt Mixit zwischen den Referenzmineralen Calcit 3 und Fluorit 4 lasst sich also leichter als Fluorit mit einem Messer ritzen Unverletzte und mit blossem Auge sichtbare Kristallflachen weisen einen diamantahnlichen Glanz auf feinfaserige Aggregate dagegen schimmern seidig Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Mixit im Geister Gang der Rovnost Mine Werner Mine bei Jachymov in Tschechien und beschrieben 1880 durch Albrecht Schrauf 1837 1897 6 der das Mineral nach seinem Entdecker dem Bergbauingenieur Anton Mixa 1838 1906 benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Mixit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Agardit Ce Agardit Dy Agardit La Agardit Nd Agardit Y Calciopetersit Goudeyit Juanitait Mrazekit Petersit Y und Zalesiit eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Mixit ebenfalls in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der weiteren Anionen zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen und mittelgrossen Kationen OH usw RO4 2 1 zu finden ist wo es als Namensgeber die Mixitgruppe mit der System Nr 8 DL 15 und den weiteren Mitgliedern Agardit Ce Agardit La Agardit Nd Agardit Y Calciopetersit Goudeyit Petersit Y Plumboagardit und Zalesiit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Mixit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er ebenfalls als Namensgeber der Mixitgruppe mit der System Nr 42 05 01 und den weiteren Mitgliedern Agardit Ce Agardit Dy Agardit La Agardit Nd Agardit Y Goudeyit Plumboagardit und Zalesiit innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit A 2 XO4 Zq x H2O zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Turkisblaue Mixitkristalle im Muttergestein aus Wittichen im Schwarzwald Gesamtgrosse der Stufe 4 4 3 2 9 cm Mixit bildet sich als Sekundarmineral in der Oxidationszone von Kupfer Lagerstatten Begleitminerale sind unter anderem Atelestit Baryt gediegen Bismut Bismutit Erythrin Malachit und Smaltit Als eher selten vorkommende Mineralbildung kann Mixit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt gesehen ist es aber wenig verbreitet Bisher Stand 2011 sind etwa 140 Fundorte bekannt 7 Neben seiner Typlokalitat Jachymov trat das Mineral in Tschechien noch in der Umgebung von Karlsbad und Schonfeld Krasno am Slavkovsky stit sowie bei Dubi und Krupka im Erzgebirge auf In Deutschland fand sich Mixit an vielen Stellen im Schwarzwald in Baden Wurttemberg so unter anderem in mehreren Gruben bei Wittichen und der bekannten Grube Clara bei Oberwolfach Des Weiteren wurde auch an der Hartkoppe bei Sailauf in Bayern bei Gadernheim und Reichenbach in der hessischen Gemeinde Lautertal bei Hasserode in Sachsen Anhalt an mehreren Stellen in der Umgebung von Johanngeorgenstadt Schneeberg und Schwarzenberg im sachsischen Erzgebirge bei Tirpersdorf und Mechelgrun in der Gemeinde Neuensalz im Vogtland in Sachsen sowie bei Ullersreuth in Thuringen Mixit gefunden In der Schweiz konnte das Mineral bisher nur bei Saint Luc VS im Kanton Wallis entdeckt werden Ein bekannter Fundort ist auch das antike Bergbaugebiet um Lavrio in Griechenland wo schone Aggregate mit buscheligen Mixitkristallen gefunden wurden Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Chile Frankreich Italien Japan Mexiko Namibia Polen Spanien England und Schottland im Vereinigten Konigreich Grossbritannien sowie Arizona Colorado Kalifornien Nevada New Mexico und Utah in den Vereinigten Staaten USA 5 Kristallstruktur BearbeitenMixit kristallisiert isotyp mit Agardit 8 im hexagonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P63 m Raumgruppen Nr 176 Vorlage Raumgruppe 176 mit den Gitterparametern a 13 64 A und c 5 92 A c a 0 434 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Mixit bildet mit den Endgliedern der Agardit Reihe eine luckenlose Mischkristallreihe deren einzelne Mitglieder sich anhand der enthaltenen Metallkationen unterscheiden Eine genaue Bestimmung ist daher im Zweifelsfall nur durch Kristallstrukturanalysen moglich Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA Schrauf Mixit ein neues Kupferwismuthhydroarsenat PDF 455 kB in P Groth Hrsg Zeitschrift fur Krystallographie und Mineralogie Band 4 Leipzig 1880 S 277 281 Kurt Walenta 1960 Chlorotil und Mixit in Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte S 223 236 K Mereiter A Preisinger 1986 Kristallstrukturdaten der Wismutminerale Atelestit Mixit und Pucherit in Anzeiger der Osterreichische Akademie der Wissenschaften Mathematisch naturwissenschaftliche Klasse Anzeiger 123 S 79 81 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 189 Dorfler Natur Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mixite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Mixit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 517 Webmineral Mixite englisch a b c Handbook of Mineralogy Mixite englisch PDF 63 6 kB a b c d Mixite bei mindat org engl Schrauf Albrecht In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1999 ISBN 3 7001 2803 7 S 181 Mindat Anzahl der Fundorte bei mindat org Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 653 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mixit amp oldid 232942853