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Mose Doertenbach 1671 1737 war ein deutscher Unternehmer und Pietist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Calwer Kirchenstreit 3 Nachkommen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMose Doertenbach war ein Enkel von Johann Jakob Doertenbach und wie dieser unternehmerisch tatig Er grundete zusammen mit seinem Cousin Johann Georg Zahn 1721 das Unternehmen Mose Doertenbach amp Compagnie das mit Kobalt handelte und sowohl 1721 als auch 1732 von Furst Joseph Wilhelm Ernst von Furstenberg ein besonderes Privileg erhielt 1 Schon 1706 hatte Mose Doertenbach in den Bergbau investiert Aufgrund der Missstande in den Silber und Kobaltgruben um Wittichen sowie eines Fehlschlags bei dem Versuch der Kobaltverwertung waren die Betreiber der Gruben und des Farbwerks in Geldnote geraten Hier sprang Mose Doertenbach als Geldgeber ein Er brachte nach und nach die Mehrheit der Kuxe an sich bis er 1721 schliesslich Gruben und Farbwerk ganz ubernehmen konnte Unter Mose Doertenbach wurden alte Gruben reaktiviert und neue Schurfungen vorgenommen Bis 1725 waren 21 Werke in Betrieb darunter die Gruben Gnade Gottes und St Joseph Sophia zum Ludwig Bergmannisch Gluck im Gallenbach St Antoni in Kaltbrunn Gute Gottes bei Wittichen Gabe Gottes im Gallenbach Bergmannisch Herz bei Wittichen Hilfe Gottes und Erzengel Michael Nur die Schurfungen in der St Josephs Zeche erwiesen sich aber wirklich als ergiebig Dagegen war das Blaufarbenwerk sehr erfolgreich Die Farbenverkaufsgesellschaft richtete Lager in London Venedig und Mailand ein Auch mit Holland bestanden Handelsbeziehungen moglicherweise wurde das Delfter Porzellan zeitweise mit Farben aus Wittichen bemalt 1732 wurde das Privileg des Fursten Joseph Wilhelm Ernst von Furstenberg erneuert Er erliess aus diesem Anlass eine allgemeine Bergordnung und erwies in der Praambel den Bemuhungen der Firma Doertenbach um den Bergbau im Kinzigtal seinen Respekt Ein Jahr vor dem Tod Mose Doertenbachs stiess man im sogenannten Sophiagang des Josephstollens auf ergiebige Silber und Kobaltvorkommen Nachdem in den 1740er Jahren noch Gewinn gemacht worden war waren die nachfolgenden Jahrzehnte nicht mehr sehr erfolgreich Die Nachkommen Mose Doertenbachs stiessen ihre Anteile an den Gruben nach und nach ab Kobalt wurde zeitweise aus Spanien Bohmen und England importiert 1837 verkauften die Nachfahren Mose Doertenbachs auch die Witticher Farbmuhle in der Mitte des 19 Jahrhunderts zogen sie sich ganz aus dem Bergbau zuruck Zeugnisse aus der Bergbauzeit sind im Klostermuseum in Wittichen zu sehen in der Nahe liegt ein sieben Kilometer langer geologischer Lehrpfad mit vier Abraumhalden 2 Calwer Kirchenstreit BearbeitenDer Pietismus war eine separatistische Bewegung die mehr Sittenstrenge im allgemeinen Leben und bei den Landesherren forderte Insbesondere die Lebensfuhrung des wurttembergischen Herzogs war den Pietisten ein Dorn im Auge Die Vertreter der offiziellen Landeskirche jedoch hielten sich obwohl sie Korruption und Verderbnis ebenfalls tadelten weitgehend zuruck da mit Sanktionen zu rechnen war Bereits 1706 hatte Mose Doertenbach einige Geistliche die von der Landeskirche verstossen worden waren weil sie radikal pietistische Ansichten vertraten in seinem Haus aufgenommen Damals wirkte noch der Dekan Christoph Zeller in Calw der an dieser Aktion offenbar keinen Anstoss nahm und bei seiner Gemeinde beliebt war Zu Zusammenstossen zwischen der Kirche und den Pietisten kam es damals noch nicht Nachdem aber der neue Dekan Johann Philipp Zeller 1710 von der Kanzel herab seine gegen die Pietisten gerichteten orthodoxen Ansichten verkundet hatte verzichteten zahlreiche Angehorige der Calwer Compagnie darunter der theologisch interessierte Mose Doertenbach auf den Kirchenbesuch und hielten stattdessen eigene Andachtsstunden ab Nachdem Strafandrohungen nicht fruchteten wurde im Fruhjahr 1713 eine Untersuchungskommission nach Calw entsandt Burckhard Bardili der Hofprediger Andreas Adam Hochstetter und der Tubinger Theologieprofessor Johann Ulrich Fromann befragten zwei Wochen lang zahlreiche Beteiligte Schliesslich kam die Kommission zu dem Ergebnis dass am Lebenswandel der Pietisten nichts auszusetzen sei Der Wandel seye fromm und richtig Sie betten und singen fleissig leben nicht uppig sondern nur zur Nothdurfft im Essen Trincken und Kleidung thun den Krancken ohne Unterschied vil guts Halten sich still und eingezogen Machen der Obrigkeit nichts zu schaffen seyen ihro auch nicht uberlastig Ware sonst gar nichts an ihnen zu klagen als dass sie sich separiren Johann Philipp Zeller dagegen habe sich in seinen Predigten mitunter nicht nur obskur sondern gar obszon ausgedruckt so dass manche seiner Ausdrucke im schriftlichen Bericht gar nicht niedergelegt werden konnten 1715 liess er sich nach Boblingen versetzen woraufhin Mose Doertenbach und seine Bekannten und Verwandten die Kirchenbesuche wieder aufnahmen Das tolerante Pietistenreskript von 1743 durfte auch unter dem Einfluss des Calwer Streites zustande gekommen sein 3 Nachkommen BearbeitenMose Doertenbachs Sohn Christoph Mose Doertenbach der Silbermose grundete 1850 mit Christian Gottlieb Koch in Stuttgart eine Metallwarenhandlung Daraus ging spater die Firma Zahn amp Nopper hervor Literatur BearbeitenPaul Gehring Doertenbach In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 38 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut Lehmann Max Webers Protestantische Ethik Beitrage aus der Sicht eines Historikers Vandenhoeck amp Ruprecht 1996 ISBN 978 3 525 33575 8 S 86 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 30 April 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schenkenzell de http www martinszeller verband de index php cat id 1148 amp aSe 40e84884e7c48f7a56beab6d490f998fNormdaten Person GND 135942322 lobid OGND AKS VIAF 80372441 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Doertenbach MoseALTERNATIVNAMEN Dortenbach MoseKURZBESCHREIBUNG deutscher GeschaftsmannGEBURTSDATUM 1671STERBEDATUM 1737 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mose Doertenbach amp oldid 221559505