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Werner Paeckelmann 23 Februar 1890 in Elberfeld heute zu Wuppertal 3 April 1952 in Waldheim war ein deutscher Geologe und Palaontologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Arbeit an der Preussischen Geologischen Landesanstalt 1 2 Wirken wahrend des Nationalsozialismus 1 3 Verhaftung und Tod 2 Kartiereinheiten 3 Privates 4 Trivia 5 Ausgewahlte Werke 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerner Paeckelmann wurde als sechstes Kind des Oberlehrers Hermann Paeckelmann in Elberfeld heute Wuppertal geboren Der Vater verstarb als Paeckelmann zehn Jahre alt war Sein Interesse fur die Geologie wurde von seinen Lehrern Waldschmidt und Schmidt Vater von Hermann Schmidt mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte geweckt Im Jahr 1909 begann er mit einem Studium der Geologie an der Universitat in Marburg 1 549 Ein Semester verbrachte Paeckelmann in den Schweizer und Franzosischen Alpen Im Jahr 1913 promovierte er bei Emanuel Kayser in Marburg mit einer Arbeit uber das Oberdevon des Bergischen Landes die aufgrund ihrer Qualitat als Heft 70 der Abhandlungen der Geologischen Landesanstalt veroffentlicht wurde In der Promotionsarbeit beschrieb 310 Fossilien davon Erstbeschreibungen von 20 Arten Im Fruhjahr 1914 legte er das Erste Staatsexamen fur den hoheren Schuldienst ab Arbeit an der Preussischen Geologischen Landesanstalt Bearbeiten nbsp Einladung zur Enthullung der Fuhlrott GedenktafelUnmittelbar nach seiner Promotion wurde er am 1 April 1913 auf Probe zusammen mit Wilhelm Kegel bei der Preussischen Geologischen Landesanstalt eingestellt Zunachst kartierte er mit Kayser zusammen die Messtischblatter Marburg und Niederwalgern Im Jahr 1914 trat er der Deutschen Geologischen Gesellschaft bei Im Ersten Weltkrieg war er aufgrund einer Verletzung aus der Kindheit als Kraftfahrer eingesetzt Im Jahr 1918 leitete er als Offizier eine Kraftfahreinheit in Kleinasien und der Dobrudscha Seine dort gemachten Beobachtungen und spateren Reisen in dieses Gebiet fuhrten zu einer Reihe von Publikationen uber die Geologie Palaontologie und Petrografie von Konstantinopel und der Dobrudscha In den Jahren 1920 bis 1930 kartierte er im Bergischen Land die Messtischblatter Elberfeld Barmen Velbert Hattingen und Mettmann Seine Erfahrungen mit den Fossilien des Unterkarbons fasste er in dem funfteiligen Werk Die Fauna des deutschen Unterkarbons zusammen Sein Zweites Geologisches Staatsexamen legte Paeckelmann im Jahr 1922 ab Im folgenden Jahr gehorte er zu den Mitbegrundern der Gesellschaft fur Hohlenforschung und Hohlenkunde Im Jahr 1924 verfasste er zusammen mit dem Barmer Lehrer Karl Hamacher das Geologische Wanderbuch fur den bergischen Industriebezirk Im gleichen Jahr wurde er zum Bezirksgeologen ernannt Anlasslich der Ehrung von Johann Carl Fuhlrott hielt Paeckelmann 1926 den Festvortrag uber die Geologie des Neandertals Im Jahr 1925 begann Paeckelmann seine Kartierungen im ostlichen Sauerland im Umfeld des Ostsauerlander Hauptsattels 1936 wurden sechs Messtischblatter Adorf Alme Madfeld Marsberg Mengeringhausen und Brilon veroffentlicht 1 550 Im Jahr 1930 wurde Werner Paeckelmann zum Professor ernannt Eine schwere langwierige Krankheit einhergehend mit anhaltenden Lahmungen fuhrten im Jahr 1933 zu einer langeren Unterbrechung seiner beruflichen Tatigkeit Wirken wahrend des Nationalsozialismus Bearbeiten In den ersten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft setzte Paeckelmann seine Gelandetatigkeit vorerst noch fort Im Jahr 1937 war er massgeblich an der Auswahl der Lokalitat zur Festlegung der Silur Devon Grenze im Ebbe Sattel beteiligt Nach Auflosung der Preussischen Geologischen Landesanstalt im Jahr 1939 und Uberfuhrung in die Reichsstelle fur Bodenforschung dem spateren Reichsamt fur Bodenforschung war Paeckelmann als Regierungsgeologe tatig Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens ubernahm Paeckelmann zunachst im Auftrag der Reichsstelle fur Bodenforschung die Polnische Geologische Landesuntersuchung und bewertete unter anderem gutachterlich die dortigen Rohstoffvorkommen 2 Seine Arbeitsschwerpunkte verlagerten sich zunehmend von der geologischen Landesaufnahme zur Gutachtertatigkeit Neben Gutachten zur Grundwassergewinnung fur den Talsperren und Autobahnbau beschaftigte er sich im Rahmen der Bestrebungen der Nationalsozialisten um Rohstoffautarkie zunehmend mit Fragen der Lagerstattengenese und Rohstoffvorratsberechnungen So begutachtete er unter anderem die Buntmetalllagerstatten in Ramsbeck die Kupfererzvorkommen von Marsberg die Eisenerzvorkommen in Brilon und Warstein sowie die Goldvorkommen bei Korbach Das letzte Rohstoffgutachten zur Ergiebigkeit der Coelestinvorkommen bei Giershagen datiert auf den Mai 1945 3 Die letzten grosseren wissenschaftlichen Arbeiten Paeckelmanns uber die Merkmale devonischer Spiriferiden veroffentlichte er im Jahr 1944 1 551Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft begann Paeckelmann mit einigen in Berlin verbliebenen Geologen des ehemaligen Reichsamtes fur Bodenforschung den Wiederaufbau des Berliner Amtes Bis zu seiner Verhaftung war Paeckelmann nach dem Krieg stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Geologischen Gesellschaft und wesentlich daran beteiligt dass die Arbeit und die Publikationstatigkeit in einem bescheidenen Umfang sofort nach dem Krieg fortgesetzt wurde Im November 1946 wurden alle ehemaligen Reichsamtsgeologen entlassen 4 143 Verhaftung und Tod Bearbeiten Am 27 Dezember 1946 wurde Werner Paeckelmann in Ost Berlin verhaftet und im ehemaligen KZ Sachsenhausen interniert Sein Kollege Wilhelm Haack wurde kurze Zeit spater ebenfalls verhaftet Anfang 1950 wurde er in das Zuchthaus Waldheim uberstellt und angeklagt Der Inhalt der Anklage und die Urteilsbegrundung sind nicht bekanntgeworden Das Gericht verurteilte Paeckelmann zu 15 Jahren Zuchthaus in Waldheim wo er am 3 April 1952 an der Folge einer Grippeerkrankung verstarb Sein Grab ist unbekannt 1 551f 4 143Kartiereinheiten BearbeitenAuf Werner Paeckelmann gehen basierend auf seine umfangreiche Gelandeerfahrung eine Reihe von geologischen Kartiereinheiten im Devon zuruck die er als Erster beschrieben hat Schwelmer Eskesberger und Dorper Kalk sowie Velberter Mergelberger und Adorfer Schichten 4 140 Insbesondere seine Faziesgliederung der mittel und oberdevonischen Riffkalkkomplexe fand in der Folgezeit im Rhenohercynikum weite Verbreitung und wurde zum Standard der Gliederung der Riffkalkentwicklung Privates BearbeitenIm Jahr 1920 heiratete Paeckelmann Hanna Doring die Nichte des Abteilungsdirektors der Preussischen Geologischen Landesanstalt Henry Schroder Mit ihr hatte er drei Kinder von denen nur der alteste Sohn den Zweiten Weltkrieg uberlebte Seine Frau starb kurz nach seiner Verhaftung 4 142Trivia Bearbeiten nbsp Werner Paeckelmann Weg im Nordpark von Wuppertal nbsp Plattensandstein Aufschluss am Werner Paeckelmann WegEine Arbeitsgruppe des Wuppertaler Gymnasiums Sedanstrasse hat im Jahr 2007 mit Unterstutzung der Nordrhein Westfalen Stiftung Naturschutz Heimat und Kulturpflege einen Geologischen Lehrpfad durch Wuppertal Barmen angelegt 5 der den Namen Werner Paeckelmann Weg tragt 6 Ausgewahlte Werke BearbeitenWahrend seiner Tatigkeit im Geologischen Staatsdienst legte Werner Paeckelmann insgesamt 19 Geologische Messtischblatter 57 Veroffentlichungen sowie 183 Gutachten und Berichte als Haupt bzw Mitautor vor Daneben fertigte er 1926 die Geologisch tektonische Ubersichtskarte des Rheinischen Schiefergebirges im Massstab 1 200 000 an Das Oberdevon des Bergischen Landes Abh kgl preuss geol L Anst Neue Folge 70 Berlin 1913 356 S Dissertation Der mitteldevonische Massenkalk des Bergischen Landes Abh kgl preuss L Anst Neue Folge 91 Berlin 1922 112 S Der geologische Bau des Gebietes zwischen Bredelar Marsberg und Adorf am Nordostrande des Rheinischen Schiefergebirges Jb preuss geol L Anst 49 Berlin 1928 S 370 412 Uber Beziehung zwischen Fazies und Tektonik im Devon des Sauerlandes Z dt geol Ges 82 Berlin 1930 S 590 598 Das Kupfererzvorkommen von Stadtberge in Westfalen Gluckauf Band 66 Essen 1930 S 1096 1105 Die Rumpfflache des nordostlichen Sauerlandes Jb preuss geol L Anst 52 Berlin 1931 S 472 519 Erlauterungen zu Blatt 4618 Adorf Geol Kt Preussen u benachb dt Lander 1 25 000 Berlin 1936 66 S Der geologische Bau und die Lagerstatten des Ramsbecker Erzbezirks Berlin 1937 Die Rumpfflache des nordostlichen Sauerlandes Jb preuss geol L Anst 52 Berlin 1932 S 472 519 Die Flinzschiefer des Bergischen Landes und ihre Beziehungen zum Massenkalk Decheniana 101 Bonn 1942 S 108 116 Gutachten uber die Versorgung der Gemeinde Bredelar mit Trinkwasser aus dem Stollen der Grube Charlottenzug Berlin 1930 6 S Bericht uber das Colestin Vorkommen bei Giershagen Berlin 8 Mai 1945 5 S mit Fritz Kuhne Erlauterungen zu Blatt 4518 Madfeld Geol Kt Preussen u benachb dt Lander 1 25 000 Berlin 1936 79 S mit Fritz Behrend Der geologische Bau und die Lagerstatten des Ramsbecker Erzbezirkes Archiv fur Lagerstattenforschung 64 Berlin 1937Literatur BearbeitenEgon Wiegel Werner Paeckelmann und sein Werk Jb Naturwiss Verein Wuppertal Heft 44 Wuppertal 1991 S 135 144 Hans Udluft Werner Paeckelmann Geol Jb 67 VII XVIII Hannover 1953 Wolfgang Schmidt Marburg und die Palaontologie Geologica et Palaeontologica 7 Marburg 1973 S 1 22 Hermann Schmidt Werner Paeckelmann Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 104 Berlin 1952 S 549 552 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Hermann Schmidt Werner Paeckelmann Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 104 Berlin 1952 S 549 552 Hans Udluft Werner Paeckelmann Geol Jb 67 VII XVIII Hannover 1953 Jochen Farrenschon Beatrice Oesterreich Sven Blumenstein und Michael Holzinger Geologische Karte von Nordrhein Westfalen 1 25 000 Blatt 4519 Marsberg Krefeld 2008 S 157f a b c d Egon Wiegel Werner Paeckelmann und sein Werk Jb Naturwiss Verein Wuppertal Heft 44 Wuppertal 1991 135 144 NRW Stiftung Geopfad Wanderwege durch die Erdgeschichte Memento des Originals vom 17 Dezember 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nrw stiftung de abgerufen am 31 Juli 2014 Hans Joachim Hybel Hrsg Geopfad Wuppertal Barmen Werner Paeckelmann Weg Geologie und Menschheitsgeschichte am Wege Meyer Druck Wuppertal 2007 ISBN 3 00 007388 4Normdaten Person GND 116015098 lobid OGND AKS VIAF 59825227 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paeckelmann WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Geologe und PalaontologeGEBURTSDATUM 23 Februar 1890GEBURTSORT Elberfeld heute zu Wuppertal STERBEDATUM 3 April 1952STERBEORT Waldheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Paeckelmann amp oldid 230772129