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Die Silber Pappel oder Weiss Pappel Populus alba ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Pappeln in der Familie der Weidengewachse Salicaceae Silber PappelSilber Pappel Populus alba SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Weidengewachse Salicaceae Gattung Pappeln Populus Art Silber PappelWissenschaftlicher NamePopulus albaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Rinde 1 3 Blatt 1 4 Blutenstand und Blute 1 5 Chromosomenzahl 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Nutzung 5 Weitere Bilder 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Flora Batava Volume 15 nbsp Borke eines funfjahrigen Exemplars nbsp Borke eines alten Exemplars nbsp Blatt am Langtrieb nbsp Blatt am KurztriebHabitus Bearbeiten Bei der Silber Pappel handelt es sich um einen sommergrunen gerade wachsenden Laubbaum der je nach Standort Wuchshohen von 15 bis 45 Metern erreicht Wahrend der durchschnittlich erreichbare Brusthohendurchmesser selten uber 2 m liegt wurden in Ungarn auch Baume mit 1 5 bis 3 Metern Stammdurchmesser gefunden 1 Die 1904 umgesturzte 500 jahrige Silber Pappel bei Boudky erreichte eine Hohe von 36 Meter einen Stammdurchmesser von 3 52 Meter und einen Stammumfang von 11 25 Meter 2 3 Am Grund des geraden oder leicht gekrummten Stamms befinden sich haufig Schosslinge und Wasserreiser Die Silber Pappel gehort zu den Flachwurzlern Ihre Wurzeln sind weit ausstreichend Die Silber Pappel bildet gewohnlich eine charakteristisch breit rundliche und lockerastige Krone aus die haufig nach einer Seite uberhangt und dem Baum ein asymmetrisches Erscheinungsbild verleiht Die Krone jungerer Baume besitzt eine eher ovale bis kegelige gehaltene Wuchsform Die Silber Pappel kann ein Alter von etwa 300 bis 400 Jahren erreichen Rinde Bearbeiten Die Rinde zeigt zunachst eine weissgraue Farbung und eine glatte Struktur mit grossen rautenformigen Korkwarzen Mit zunehmendem Alter nimmt die Borke eine dunkelgraue Farbung an und bildet tiefe Langsfurchen aus Die jungsten Zweige weisen ebenso wie die grunen Triebe gewohnlich eine weissfilzige Behaarung auf Schneidet man einen Zweig der Breite nach auf so erkennt man dessen funfkantiges Mark Blatt Bearbeiten Die wechselstandigen Laubblatter der Silber Pappel sind formenreich und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der flache und behaarte Blattstiel ist 2 bis 5 Zentimeter lang Die einfache Blattspreite besitzt am Stielansatz keine Drusen 4 An Langtrieben werden ahornahnliche oft drei bis funfteilige buchtig gelappte und grob gezahnte Blatter ausgebildet die eine Lange von bis zu 12 Zentimetern und eine Breite bis zu 10 Zentimetern erreichen konnen Ihre Blattunterseite weist eine meist bleibende weissfilzige Behaarung auf Am unteren Teil von Langtrieben sowie an Kurztrieben entwickeln sich eiformig bis rundlich ausgestaltete ungelappte Blatter mit einer Lange von 4 bis 7 Zentimetern und einer Breite zwischen 3 und 4 Zentimetern Der Blattrand zeigt eine unregelmassige wellige Zahnung die Blattunterseite eine eher graufilzige gewohnlich dauerhafte Behaarung Beide Blatttypen entwickeln an ihrer dunkelgrunen und glanzenden Blattoberseite im fruhen Stadium eine flaumige Behaarung die sich jedoch im Zuge des weiteren Wachstums verliert Auch die ovalen hellbraunen Knospen sind weissfilzig behaart Im Herbst kann man die gelbe Laubfarbung der Silber Pappel bewundern nbsp Mannliche KatzchenBlutenstand und Blute Bearbeiten Die Silber Pappel ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch Dies bedeutet dass an einem Baum entweder mannliche oder weibliche Katzchen vorhanden sind Die Blutezeit reicht von Marz bis April und liegt vor dem Laubaustrieb Die Katzchenformigen Blutenstande hangen schlaff herab Die Katzchen erreichen gewohnlich eine Lange von 4 Zentimetern Die grunblutigen weiblichen Katzchen strecken sich wahrend des Fruchtvorgangs auf bis zu 10 cm Jede der unscheinbaren Einzelbluten sitzt in der Achsel eines verkehrt lanzettlichen unregelmassig kurz gezahnten und bewimperten Tragblatts Die weiblichen Bluten besitzen einen kahlen kegelformigen und kurzgestielten Fruchtknoten Die zwei gelbgrunen Narben sind beinahe bis zur Basis in vier linealische Lappen geteilt Die rotlich bis gelblich bluhende mannlichen Bluten bilden pro Blute acht bis zehn karminrote Staubfaden aus Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 38 oder 57 5 Okologie BearbeitenDie Bestaubung der Silber Pappel erfolgt durch den Wind Die Ausbreitung der Diasporen es sind die sehr kleinen Samen die mit grundstandigem Haarschopf versehen sind ubernimmt der Wind Die Samen reifen von Mai bis Juni in einer kleinen Kapselfrucht im hangenden Fruchtstand Die kurzlebigen Samen besitzen kein Speichergewebe 4 Da die Silber Pappel reichlich Wurzelsprosse ausbildet ist ihr auch Selbstausbreitung moglich Obwohl die Silber Pappel windblutig ist sammeln Bienen den reichlich angebotenen Pollen der mannlichen Katzchenbluten ein 6 Die Silber Pappel wird von Raupen verschiedener Schmetterlingsarten als Futterpflanze genutzt Die Raupe des Silberpappel Kahneulchens Earias vernana gilt nach der Roten Liste als gefahrdet und ist als monophager Nutzer der Silber Pappel auf diese existenziell angewiesen Der Pappelschwarmer Laothoe populi ernahrt sich oligophag von den Jungtrieben und Stockausschlagen der Silber Pappel wahrend die Weiden Flachkopfeule Parastichtis ypsillon bevorzugt Triebspitzen und jungere Blatter verspeist Die Raupen des Braunband Wollruckenspinners Tethea or leben zwischen den Blattern des Baums eingesponnen Die Zackeneule Scoliopteryx libatrix ebenfalls ein oligophager Nutzer frisst bevorzugt an den Triebspitzen der Hornissen Glasflugler Sesia apiformis ist meist an einzeln oder in kleinen Gruppen stehenden Baumen anzutreffen Als polyphage Nutzer der Silber Pappel wurden die Raupen des Abendpfauenauges Smerinthus ocellata der Gelbbraunen Herbsteule Agrochola macilenta und die zwischen zusammengesponnen Blattern lebenden Raupen des Kleinen Raufussspinners Clostera pigra festgestellt Ebenfalls polyphag von der Silber Pappel ernahren sich die Raupen des Brombeerspinners Macrothylacia rubi des zuweilen Kahlfrass verursachenden Goldafters Euproctis chrysorrhoea und des Zickzack Zahnspinners Notodonta ziczac der vor allem am Jungwuchs anzutreffen ist Vorkommen Bearbeiten nbsp Verbreitung der Silber Pappel Naturliche Verbreitung Isolierte Populationen Eingefuhrte und verwilderte Vorkommen synanthropisch 7 Das naturliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber Mittel Sud und Osteuropa Westsibirien Westasien und Nordafrika 7 In Mitteleuropa wird ihre Bestandsdichte mit zerstreut angegeben Man findet sie besonders im Bereich grosserer Flusse wie dem Donau Oberrhein und Odergebiet In West und Nordeuropa und Teilen Mitteleuropas gilt sie als eingeburgert Als Zierbaum wird die Silber Pappel auch uber die Naturvorkommen hinaus angepflanzt wo sie dann verwildert Als Nutzbaum wurde die Silber Pappel in den vergangenen Jahrzehnten trotz einer niedrigen Umtriebszeit von lediglich 50 bis 60 Jahren weitgehend durch Hybridzuchtungen verdrangt Die relativ durreunempfindliche Halblicht und Pionierbaumart ist ein Flachwurzler und bevorzugt ganzjahrig feuchte frische lockere nahrstoff und basenreiche Boden mit kiesigem Lehm und Ton im Untergrund Sie besiedelt gerne lichte Auwalder grosser Flussniederungen wie sie an Elbe Donau oder Rhein vorkommen Unter flussbegleitenden Geholzen findet man sie besonders haufig im Bereich der Hartholzaue einem durch nicht regelmassige Uberschwemmungen charakterisierten Auwald Strauchformig kann die Silber Pappel auch trockene Anschwemmungen besiedeln Auf Moorboden kann sie gleichermassen wie auf trockenen und armen Sandboden gedeihen In kustennahen Pionierwaldern ist sie eine regelmassig anzutreffende Art Standorte direkt an der Kuste dominieren windschiefe Strauchformen Sowohl Sommerhitze als auch Winterkalte werden von der Silber Pappel toleriert Die Silber Pappel ist eine Charakterart der Assoziation Eichen Ulmenwald Hartholzaue Querco Ulmetum aus dem Verband der Erlen Eschen Auewalder Alno Ulmion 5 Der Name des Baumes wurde schon im Mittelalter fur den ehemaligen Wiener Vorort und heutigen Bezirksteil Albern nahe der Donau genutzt Nutzung BearbeitenIngenieurbiologische Bedeutung erlangt die raschwuchsige Silber Pappel aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und reichlichen Wurzelbrut im Bereich der Dunenbefestigung Der Garten und Landschaftsbau schatzt sie als Alleebaum und beliebtes Grun in Parkanlagen Das weiche Holz der Silber Pappel zeichnet sich durch einen breiten Splint und gelbbraunen Kern aus Es wird zur Herstellung von Papier Holzwolle und Holzfaserplatten verwendet Weitere Bilder Bearbeiten nbsp Zweige mit Laubblattern nbsp Laubblatter Unterseite links Oberseite rechts nbsp Blattunterseite nbsp Rinde mit den typischen diamant formigen Marken nbsp Silber Pappel in Wien Naturdenkmal 782 nbsp Populus alba im Winter nbsp Populus albaQuellen BearbeitenGregor Aas Andreas Ruedmller Laubbaume Grafe amp Unzer Verlag Werner Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Grundband 2 Spektrum akademischer Verlag ISBN 3 8274 1359 1 Gerhard Stinglwagner Ilse Haseder Reinhold Erlbeck Das Kosmos Wald und Forstlexikon Kosmos Verlag ISBN 978 3 440 10375 3 Populus alba L Silber Pappel FloraWeb deEinzelnachweise Bearbeiten L Dimitri Enzyklopadie der Holzgewachse 24 Erg Lfg 6 01 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nosislav cz Archivierte Kopie Memento des Originals vom 21 Juni 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nosislav cz a b Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 20 Auflage 2011 ISBN 978 3 8274 1606 3 S 350 a b Eckehart J Jager Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Grundband Begrundet von Werner Rothmaler 20 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 1606 3 S 301 Steinbachs grosser Pflanzenfuhrer Ulmer Verlag ISBN 978 3 8001 7567 3 S 452 f a b Populus alba White poplar auf EUFORGENWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Silber Pappel Populus alba Album mit Bildern Videos und Audiodateien Silber Pappel In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Populus albaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 Oktober 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Silber Pappel amp oldid 223289284