www.wikidata.de-de.nina.az
Das Warschau Berliner Urstromtal ist eine Talniederung von Warschau uber Sochaczew Lowicz Dabie Kolo Konin Lad Pyzdry Rogalin Mosina Obra Zielona Gora Eisenhuttenstadt Berlin und Falkensee bis nach Friesack Westlich von Friesack vereinigt sich dieses Urstromtal mit dem Thorn Eberswalder Urstromtal Die vereinigten Taler munden bei Havelberg 1 in das Elbe Urstromtal Maximale Eisrandlage Brandenburger Stadium der Weichsel Kaltzeit in Norddeutschland rote Linie grosste Ausdehnung der Vergletscherung der alteren Saalekaltzeit gelbe Linie Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Landschaften 2 1 Polen 2 2 Deutschland 3 Flusse 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDas Warschau Berliner Urstromtal entstand im periglazialen Klima des Pleistozans durch eisrandparalleles Abfliessen der Schmelzwasser der Gletscher wahrend der Frankfurt Phase der Weichsel Kaltzeit etwa von 22 000 bis 20 000 v Chr und ist damit das zeitlich wie geographisch mittlere der drei grossen weichselzeitlichen Urstromtaler in Brandenburg sowie in Polen Auch die Schmelzwasser der jungeren Pommern Phase nutzten um 18 000 bis 15 000 v Chr die Talung als Abflussbahn nach Nordwesten in Richtung Elbe zur Nordsee 2 Die Blockierung der Flusse im Norden durch den Kontinentalgletscher verursachte eine Breite des Tales von bis zu 20 Kilometer Es besitzt einen flachen Grund auf dem sich oft mehrere Kilometer breite Torfflachen befinden 3 Die Machtigkeit des Talsandes betragt uberwiegend mehr als 10 und teilweise sogar uber 20 Meter Dieser Sand lagert auf den Sedimenten der Saale Kaltzeit und ist in den oberen Lagen fein bis mittelkornig zum Teil schwach schluffig Mit zunehmender Tiefe wird er grober und enthalt hier haufig kiesige Beimengungen Landschaften BearbeitenPolen Bearbeiten nbsp Der polnische Teil des Warschau Berliner UrstromtalsIm polnischen Teil des Warschau Berliner Urstromtals liegen folgende Landschaften Makroregion 315 6 Warthe Oder Urstromtal 4 Mezoregion 315 61 Mittleres Odertal 5 Mezoregion 315 62 Kargowa Becken 6 Mezoregion 315 63 Mittleres Obratal 7 Mezoregion 315 64 Srem Becken 8 Makroregion 318 1 2 Sudliches grosspolnisches Tiefland 9 Mezoregion 318 13 Konin Tal 10 Mezoregion 318 14 Kolo Becken 11 Makroregion 318 7 Zentralmasowisches Tiefland 12 Mezoregion 318 72 Lowicz Blonie Ebene 13 Mezoregion 318 73 Warschauer Becken 14 Deutschland Bearbeiten nbsp Der deutsche Teil des Warschau Berliner UrstromtalsDas Berliner Urstromtal als Teil des Warschau Berliner Urstromtals entstand am Ende der letzten Eiszeit der Weichseleiszeit vor rund 18 000 Jahren Es war die Entwasserungsbahn der Schmelzwasser des Inlandeises zur Zeit der Frankfurter Eisrandlage die etwas nordlich und nordostlich von Berlin verlauft Zusammen mit dem weiter sudlich gelegenen Baruther Urstromtal bildete es sich im Brandenburger Stadium der Weichseleiszeit heraus Auch wenn es seine Hauptformung wahrend der Frankfurter Eisrandlage erfuhr diente es auch noch beim weiteren Ruckschmelzen des Inlandeises als Entwasserungsbahn in Richtung Nordseebecken Der Verlauf des Urstromtals lasst sich etwa durch die Linie Eisenhuttenstadt Mullrose Furstenwalde Spree Berlin Zentrum Falkensee nordlich von Nauen Friesack beschreiben Westlich des Stadtchens Friesack vereinigt sich das Berliner Urstromtal mit dem Eberswalder Urstromtal um weiter westlich bei Havelberg in das Elbe Urstromtal einzumunden Das Tal wird im Norden und Suden von Platten begrenzt Nordlich liegen die Grund und Endmoranenplateaus Land Lebus Barnim und Landchen Glien die wiederum weiter nordlich zum Eberswalder Urstromtal abfallen Die sudlichen Talbegrenzungen bilden die Beeskower Platte sowie die flachwelligen Plateaus Teltow und Nauener Platte die alle aus eiszeitlichen Ablagerungen vor allem Geschiebemergel und Sand bestehen Innerhalb des Urstromtals ragen einige kleinere Plateaus inselartig aus diesem heraus Bekanntes Beispiel sind die Muggelberge im Sudosten Berlins An mehreren Stellen zum Beispiel zwischen Beeskower Platte und Teltow sowie zwischen Barnim und Glien munden kleinere Urstromtalungen in das Berliner Urstromtal ein Dort ist die Grenze des Berliner Urstromtals unscharf Das Urstromtal selbst wird aus machtigen Sanden aufgebaut die mehr als 20 Meter Machtigkeit erreichen konnen Sie sind Grundwasserspeicher und ermoglichen die Selbstversorgung Berlins mit Trinkwasser Die Oberflache des Tales ist im Idealfall tischeben Lediglich vereinzelt finden sich wenige Meter hohere Terrassen Da aber das Eis wahrend der Weichsel Eiszeit deutlich weiter nach Suden vorstiess bildeten sich durch die Schmelzwassertatigkeit im Berliner Urstromtal zahlreiche Toteiskorper die nachfolgend austauten und heute Seen und Moore bilden Bekannt sind der Muggelsee und der Tegeler See Andererseits wurden zum Ende der Weichsel Eiszeit im Urstromtal ausgedehnte Dunen aufgeweht die bis zu 30 Meter Hohe erreichen Puttberge Auch die jungere Uberformung durch die Spree war in einigen Teilen des Urstromtales vor allem um Furstenwalde betrachtlich Das Landschaftsbild des Berliner Urstromtales ist zweigeteilt Wahrend ostlich Berlins bis zur Oder aufgrund des niedrigen Grundwasserstandes Kiefernforsten vorherrschen Ausnahme Spreeniederung dominieren westlich Berlins feuchte Niederungen und Moorgebiete das Erscheinungsbild In dem Urstromtal das grosse Schmelzwasserstrome abfuhrte fliessen noch die vergleichsweise kleinen Flusse Spree Dahme und weiter westlich die Havel Die Havel folgt in ihrem Verlauf einer Glazialen Rinne und quert lediglich das Urstromtal ohne es uber eine langere Strecke zu benutzen Urstromtaler waren im Mittelalter bedeutendere Verkehrshindernisse als Sandfelder und Moore Die Handelswege bevorzugten Engstellen wo das Urstromtal vergleichsweise gut zu durchqueren war An einer markanten Engstelle des Berliner Urstromtales grundeten Handler die Stadte Colln und Berlin und auch Mullrose und Furstenwalde wurden an Engstellen gegrundet Flusse BearbeitenDie geologisch langgestreckte Form wird von vielen Flussen genutzt so von Bzura Ner Warthe Obra Oder Spree und Havel als Querung Siehe auch BearbeitenBerliner Urstromtal Wanderweg Literatur BearbeitenHerbert Liedtke Die nordischen Vereisungen in Mitteleuropa Forschungen zur deutschen Landeskunde 204 2 erw Aufl Zentralausschuss fur Deutsche Landeskunde Trier 1981 ISBN 3 88143 020 2 Weblinks BearbeitenDiercke Weltatlas Nordische Vereisungen Verlag Westermann ISBN 978 3 14 100758 9 S 2 Abb 1 Massstab 1 1 200 000 Online Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten an der Havel kurz vor ihrer Mundung in die Elbe Piotr Migon Geomorfologia Wydawnictwo Naukowe PWN Warschau 2006 ISBN 83 01 14812 8 S 353 355 Krystian Chariza Atlas Geograficzny dla szkol ponadgimnazjalnych Wydawnictwo Nowa Era Warschau 2012 ISBN 978 83 267 0775 9 S 80 81 polnisch Pradolina Warciansko Odrzanska polnisch Dolina Srodkowej Odry polnisch Kotlina Kargowska polnisch Dolina Srodkowej Obry polnisch Kotlina Sremska polnisch Nizina Poludniowowielkopolska polnisch Dolina Koninska polnisch Kotlina Kolska polnisch Nizina Srodkowomazowiecka polnisch Rownina Lowicko Blonska polnisch Kotlina Warszawska Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warschau Berliner Urstromtal amp oldid 230702720