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Die Wallfahrtskirche Heiligkreuz ist ein romisch katholischer Sakralbau in der Ortsgemeinde Leutesdorf im Landkreis Neuwied in Rheinland Pfalz Sie ist Ordenskirche der von Johannes Haw gegrundeten Missionare vom Heiligen Johannes dem Taufer und der Johannesschwestern von Maria Konigin des Johannesbundes 1 Wallfahrtskirche HeiligkreuzInnenraumHochaltarKreuzaltarMarienaltarMichaelsaltarBeichtstuhl Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Baustil 3 Altare 3 1 Hochaltar 3 2 Kreuzaltar 3 3 Marienaltar 3 4 Michaelsaltar 4 Orgel 5 Glocken 6 Krypta mit dem Heiligen Grab 7 Denkmalschutz 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenIm 14 Jahrhundert stiftete ein Graf zu Wied die Kreuzkirche am Kreuzberg bei Melsbach in der Grafschaft Wied Bis 1516 pilgerten jahrlich am 3 Mai dem Fest Kreuzauffindung Burger aus Leutesdorf und den ubrigen Orten des kurtrierischen Amtes Hammerstein dorthin um ein Partikel des Heiligen Kreuzes zu verehren Wegen Streitigkeiten der Grafschaft Wied mit ihren Nachbarn und der spateren Einfuhrung der Reformation mussten ab 1516 die Wallfahrten ausfallen Die in Melsbach verehrten Kreuzreliquien verschwanden Wahrend der Suche nach einem neuen Ort fur ihre Kreuzwallfahrt errichteten die Pilger unterhalb von Leutesdorf inmitten der Weinberge ein Kreuz welches der Trierer Weihbischof Nicolaus Schienen am 31 Oktober 1520 weihte Zum Schutz des Kreuzes bauten sie eine Kapelle deren Grundmauern 1965 unterhalb der jetzigen Kirche im Bereich des Kreuzaltares gefunden wurden Diese Kapelle war 4 65 3 Meter gross Die grossen Ecksteine und die nur 25 cm starken Seitenmauern lassen den Schluss zu dass es sich um einen Fachwerkbau handelte Holztafeln an der Wand hinter dem Kreuz zeigten Bilder des Heiligen Michael des Pfarrpatrons Laurentius und des Heiligen Leonhard Reste dieser Tafelmalereien sind heute noch im Kreuzaltar erhalten Infolge kriegerischer Auseinandersetzungen in den nachfolgenden Jahrzehnten wurde das Leutesdorfer Kreuz mehrmals verunehrt und im Jahre 1607 vollig zerschlagen Als Dank fur seine jahrelange anstrengende und gefahrliche Pilgerfahrt nach Jerusalem von der er schliesslich wohlbehalten zuruckkehrte liess der Leutesdorfer Burger Anton Will von gesammelten Almosen 1609 ein neues Kruzifix mit einem Corpus Christi aus Tuff und Kreuzesbalken aus Basaltlava anfertigen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges und in den Folgejahren verfiel die Kapelle allmahlich Auf Initiative des Leutesdorfer Burgers Johannes Rieden und mit Erlaubnis des Kurfursten und Erzbischofs von Trier Philipp Christoph von Sotern begann 1647 der Bau der Wallfahrtskirche Heiligkreuz Der Rohbau war im Wesentlichen im Herbst 1649 fertig Die Jahreszahl in der Westfassade belegt dass die Giebelspitze erst 1662 aufgesetzt wurde 1680 fand die Weihe der Kirche statt Baustil BearbeitenDie Kirche ist im Stil des Eklektizismus erbaut eine Kombination von Elementen verschiedener Baustile Mauern Fenster und insbesondere die Rosette im strassenseitigen Giebel erinnern an die Gotik wohingegen das Portal der Giebel und die Innenausstattung der Renaissance bzw dem Barock entlehnt sind Ursprunglich sollte die Kreuzkirche eingewolbt werden jedoch vermutlich aus Geldmangel wurde stattdessen 1667 uber dem Hochchor eine flache und uber dem Kirchenschiff eine gewolbte heute mit farbigen Ornamenten bemalte Holzdecke eingezogen 2 Altare BearbeitenHochaltar Bearbeiten Er wurde in den Jahren 1666 und 1667 von dem Koblenzer Schreinermeister Christoph Bayer errichtet Im Mittelteil befindet sich eine Pieta mit einem Strahlenhintergrund Kreuzaltar Bearbeiten Er stammt von 1722 und sollte dem Kreuz einen der Barockzeit entsprechendem Rahmen geben Die Begleitfiguren Maria und Johannes sind aus Lindenholz geschnitzt Da das steinerne Kreuz zu schwer war zerbrach es wahrend des Einbaus Daraufhin wurden die Kreuzesbalken aus Basaltlava durch neue aus Trachyt vom Drachenfels ersetzt Aus der ehemaligen Kapelle noch erhaltene Reste der Tafelmalerei wurden in den Kreuzaltar als Nischenruckwand integriert Marienaltar Bearbeiten Im Mittelteil des rechten Seitenaltars der vermutlich aus dem 17 Jahrhundert stammt befindet sich eine Ankleidemadonna mit Jesuskind Die Kartusche im Aufsatz daruber zeigt das Bild der Heiligen Veronika mit dem Schweisstuch Christi Die Stifter des Marienaltars stammten vermutlich aus Koln Michaelsaltar Bearbeiten Der linke Seitenaltar der dem Erzengel Michael geweiht ist wurde 1696 vom Kolner Kaufmann Johannes Kerich und seiner Ehefrau Catharina gestiftet was sowohl durch die Stifterinschrift als auch durch die Wappen des Ehepaares belegt ist Seit der Kirchenrenovierung in den 1970er Jahren befindet sich in der Nische des Altars die Statue des Heiligen Michael mit Schwert und Seelenwaage Vorher war dort ein grosses Michaelsbild zu sehen welches sich heute im Christkonigshaus befindet In kleinen Kartuschen oberhalb der Michaelsstatue sind das Stifterwappen und ein Frauenwappen angebracht Orgel BearbeitenDie Orgel wurde um 1850 durch die Gebr Weil aus Neuwied erbaut Davon ist offenbar nur noch ein Teil mit 8 Registern auf einem Manual und Pedal erhalten 3 Glocken Bearbeiten1655 wurden in Koln zwei Glocken fur die Kreuzkirche gegossen die im Turm uber dem Hochchor aufgehangt sind Da sich der Chor auf einem Grundstuck befindet welches das Kloster Maria Laach der Gemeinde Leutesdorf fur den Kirchenbau geschenkt hat durfte der damalige Laacher Abt Johannes Luckenbach 1638 1662 die Glocken am 20 Oktober 1658 weihen Die kleine Glocke wurde von Johannes Lehr in Koln gegossen Sie ist auf den Ton h gestimmt und tragt die Aufschrift Johannes Lehr schuf mich zu Koln 1655 ich ehre Gott mit hellem Klang Johann von Deutz Nachganger zu Linz und Margareta Schmitz Eheleut Die grosse Glocke musste 1721 von der Glockengiesserei Schelchshorn Regensburg auf dem Ehrenbreitstein umgegossen werden da sie anscheinend gesprungen war Sie ist auf den Ton a gestimmt und tragt die Inschrift Christoph Schelchshorn goss mich auf Ehrenbreitstein Ich ertone hell zu den Messen Ich beweine die Toten Ich wehre dem Blitz 1721 Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Glocken jahrelang ausser Betrieb weil der Turm wahrend des Lautens erheblich schwankte Nachdem dieser Schaden behoben und 1966 auch eine Lautemaschine angeschafft wurde stellte sich heraus dass Glocken und Kloppel nicht in rechtem Mass zueinander standen Deshalb mussten neue Kloppel gegossen werden deren Schwere exakt nach dem Glockengewicht berechnet wurde Seit dem 11 April 1967 durfen die Glocken wieder lauten Krypta mit dem Heiligen Grab BearbeitenDie Krypta von 1647 unter dem Hochchor beherbergt eine Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem wie es sich dort bis zu einem Brand in der Grabeskirche im Jahre 1808 befand im Massstab 1 3 Im Unterschied zum Jerusalemer Grab ist das Heilige Grab in Leutesdorf nicht leer sondern stellt den Gekreuzigten in seiner Grabesruhe dar Die zwei Meter lange Grabplatte ist aus einem Stuck Eifeltuff gemeisselt Die Inschrift auf der Kopfunterlage mit der Jahreszahl 1648 nennt als Stifter den Zollner Adolf von Colln und seine Ehefrau 4 Denkmalschutz BearbeitenDie Wallfahrtskirche Heiligkreuz ist in der Liste der Kulturdenkmaler in Leutesdorf verzeichnet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche zum Heiligen Kreuz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wallfahrtskirche Leutesdorf Heilig Kreuz Website der Pfarreiengemeinschaft Bad Honningen Rheinbrohl abgerufen am 30 April 2021 Heilig Kreuz Leutesdorf aus pilger pfade de abgerufen am 30 April 2021Einzelnachweise Bearbeiten Wallfahrtskirche Heiligkreuz Website der Ortsgemeinde Leutesdorf abgerufen am 30 April 2021 Die Wallfahrtskirche Heiligkreuz aus regionalgeschichte net abgerufen am 30 April 2021 Franz Bosken Hermann Fischer Matthias Thommes Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Bd 4 2 Regierungsbezirke Koblenz und Trier Kreise Altenkirchen und Neuwied Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 40 Schott Mainz 2005 ISBN 978 3 7957 1342 3 Ausstattung der Kreuzkirche Website des Johannesbundes abgerufen am 30 April 202150 45553 7 37891 Koordinaten 50 27 19 9 N 7 22 44 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Heiligkreuz Leutesdorf amp oldid 234503458