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Die Vorratsdatenspeicherung VDS auch Mindestdatenspeicherung 1 oder Mindestspeicherfrist 2 ist ein kriminalpolitisches Instrument in Deutschland Die Vorratsdatenspeicherung VDS ist abzugrenzen von der Telekommunikationsuberwachung TKU die ebenfalls die Anonymitat im Internet vermindert aber eine Datenerhebung nur fur die Zukunft ab Einsetzen der Uberwachungsmassnahme erlaubt Ausserdem erheben bei der TKU die Sicherheitsorgane selbst die Daten bei einem bestimmten Teilnehmer wahrend bei der Vorratsdatenspeicherung bereits von den Anbietern uber den betreffenden Teilnehmer gespeicherte Daten den Behorden zur Verfugung gestellt werden mussen Die TKU erfasst vor allem Gesprachsinhalte durch Abhoren oder das Mitlesen von E Mails wahrend die Vorratsdatenspeicherung anhand der gespeicherten Verkehrs und Standortdaten der Feststellung der Quelle und des Adressaten einer Nachricht dient Inhaltsverzeichnis 1 Chronologie 1 1 Verabschiedung des Gesetzes 2007 1 1 1 Inhalt des Gesetzes 1 1 2 Bestandsdaten 1 2 Verfassungsbeschwerden und Urteil 2007 2010 1 3 Diskussion 2011 2012 1 4 Klage der EU Kommission 2012 2014 1 5 Erneute Verabschiedung 2015 1 6 Verfassungsbeschwerden ab 2015 1 7 Oberverwaltungsgericht Munster 2017 1 8 Verwaltungsgericht Koln April 2018 1 9 Bundesverwaltungsgericht September 2019 1 10 Europaischer Gerichtshof September 2022 1 11 Bundesverfassungsgericht Marz 2023 1 12 Bundesverwaltungsgericht August 2023 2 IP Vorratsdatenspeicherung 3 Vorratsdatenspeicherungsentwurf des Bundesjustizministeriums 4 Kritik 4 1 Demonstrationen 4 2 Historischer Kontext 4 3 Juristische Argumente 5 Literatur 5 1 Gutachten Stellungnahmen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseChronologie BearbeitenVerabschiedung des Gesetzes 2007 Bearbeiten Am 9 November 2007 haben die Abgeordneten des deutschen Bundestages in namentlicher Abstimmung mit 366 Ja Stimmen diese stammten ausschliesslich von Mitgliedern der Parteien CDU CSU und SPD 3 das Gesetz beschlossen Am 30 November 2007 stimmte der Bundesrat der Vorratsdatenspeicherung zu 4 Am 26 Dezember 2007 unterzeichnete Bundesprasident Horst Kohler das umstrittene Gesetz zur Telefonuberwachung Am 31 Dezember 2007 erfolgte die Verkundung im Bundesgesetzblatt 5 Die SPD Bundestagsabgeordneten Christoph Strasser Niels Annen Axel Berg Lothar Binding Marco Bulow Siegmund Ehrmann Gabriele Frechen Martin Gerster Renate Gradistanac Angelika Graf Gabriele Groneberg Gabriele Hiller Ohm Christel Humme Josip Juratovic Anette Kramme Ernst Kranz Jurgen Kucharczyk Katja Mast Matthias Miersch Rolf Mutzenich Andrea Nahles Ernst Dieter Rossmann Bernd Scheelen Ewald Schurer Wolfgang Spanier und Ditmar Staffelt haben am 9 November 2007 nach 31 der Geschaftsordnung des Deutschen Bundestages eine Erklarung abgegeben wieso sie fur den Gesetzesentwurf gestimmt haben Trotz schwerwiegender politischer und verfassungsrechtlicher Bedenken werden wir im Ergebnis dem Gesetzentwurf aus folgenden Erwagungen zustimmen Erstens Grundsatzlich stimmen wir mit dem Ansatz der Bundesregierung und der Mehrheit unserer Fraktion dahingehend uberein dass die insbesondere durch den internationalen Terrorismus und dessen Folgeerscheinungen entstandene labile Sicherheitslage auch in Deutschland neue Antworten benotigt Eine Zustimmung ist auch deshalb vertretbar weil davon auszugehen ist dass in absehbarer Zeit eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts moglicherweise verfassungswidrige Bestandteile fur unwirksam erklaren wird Deutscher Bundestag 6 Der innenpolitische Sprecher der SPD Bundestagsfraktion stimmt dieser Rechtfertigung jedoch nicht zu Vorratsdatenspeicherung hat mit Terrorismusbekampfung relativ wenig zu tun Ich ware fur die Vorratsdatenspeicherung auch dann wenn es uberhaupt keinen Terrorismus gabe Dieter Wiefelsputz 7 Inhalt des Gesetzes Bearbeiten Nach dem Gesetz mussten die folgenden sechs Daten erfasst werden und durften maximal sieben Monate lang auf Vorrat gespeichert werden Anbieter von Telefondiensten einschliesslich Mobilfunk und Internet Telefondiensten speichern die Rufnummer oder andere Kennung des anrufenden und des angerufenen Anschlusses sowie im Falle von Um oder Weiterschaltungen jedes weiteren beteiligten Anschlusses den Beginn und das Ende der Verbindung nach Datum und Uhrzeit unter Angabe der zugrunde liegenden Zeitzone in Fallen in denen im Rahmen des Telefondienstes unterschiedliche Dienste genutzt werden konnen Angaben zu dem genutzten Dienst im Fall mobiler Telefondienste ferner die internationale Kennung fur mobile Teilnehmer fur den anrufenden und den angerufenen Anschluss die internationale Kennung des anrufenden und des angerufenen Endgerates die Bezeichnung der durch den anrufenden und den angerufenen Anschluss bei Beginn der Verbindung genutzten Funkzellen im Fall im Voraus bezahlter anonymer Dienste auch die erste Aktivierung des Dienstes nach Datum Uhrzeit und Bezeichnung der Funkzelle im Fall von Internet Telefondiensten auch die Internetprotokoll Adresse des anrufenden und des angerufenen Anschlusses Das gilt entsprechend bei der Ubermittlung einer Kurz Multimedia oder ahnlichen Nachricht hierbei sind die Zeitpunkte der Versendung und des Empfangs der Nachricht zu speichern Anbieter von Diensten der elektronischen Post E Mail speichern bei Versendung einer Nachricht die Kennung des elektronischen Postfachs und die Internetprotokoll Adresse des Absenders sowie die Kennung des elektronischen Postfachs jedes Empfangers der Nachricht bei Eingang einer Nachricht in einem elektronischen Postfach die Kennung des elektronischen Postfachs des Absenders und des Empfangers der Nachricht sowie die Internetprotokoll Adresse der absendenden Telekommunikationsanlage bei Zugriff auf das elektronische Postfach dessen Kennung und die Internetprotokoll Adresse des Abrufenden die Zeitpunkte der in den Nummern 1 bis 3 genannten Nutzungen des Dienstes nach Datum und Uhrzeit unter Angabe der zugrunde liegenden Zeitzone Anbieter von Internetzugangsdiensten speichern die dem Teilnehmer fur eine Internetnutzung zugewiesene Internetprotokoll Adresse eine eindeutige Kennung des Anschlusses uber den die Internetnutzung erfolgt den Beginn und das Ende der Internetnutzung unter der zugewiesenen Internetprotokoll Adresse nach Datum und Uhrzeit unter Angabe der zugrunde liegenden Zeitzone Wer Telekommunikationsdienste erbringt und hierbei die nach Massgabe dieser Vorschrift zu speichernden Angaben verandert ist zur Speicherung der ursprunglichen und der neuen Angabe sowie des Zeitpunktes der Umschreibung dieser Angaben nach Datum und Uhrzeit unter Angabe der zugrunde liegenden Zeitzone verpflichtet Anbieter von Mobilfunknetzen fur die Offentlichkeit speichern zu den Bezeichnungen der Funkzellen Daten aus denen sich die geografische Lage der jeweiligen Funkzelle sowie die Hauptstrahlrichtung der Funkantenne ergeben Unter anderem die Europaische Kommission ist der Ansicht dass die Speicherpflicht nur in der Regel gegen Entgelt erbrachte Dienste umfasse siehe auch 3 Nr 24 TKG 8 Dienste die nicht von ihren Nutzern oder von Werbekunden finanziert wurden fielen nicht unter die Speicherpflicht 9 Die schwarz rote Bundesregierung hat eine andere Ansicht vertreten 10 Alle Anbieter konnten seit dem 1 Januar 2009 wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt werden wenn sie der Speicherpflicht nicht nachkamen 11 Wer Verkehrsdaten auf Vorrat speicherte ohne dazu verpflichtet zu sein handelte ordnungswidrig und konnte von der Bundesnetzagentur mit einer Geldbusse bis 10 000 Euro belegt werden 149 Abs 1 Nr 17 TKG Genutzt und ubermittelt werden durften auf Vorrat gespeicherte Verbindungsdaten nur zur Verfolgung von Straftaten zur Abwehr von erheblichen Gefahren fur die offentliche Sicherheit zur Erfullung der gesetzlichen Aufgaben der Verfassungsschutzbehorden des Bundes und der Lander des Bundesnachrichtendienstes und des Militarischen Abschirmdienstes an die zustandigen Stellen zur Erteilung von Auskunften uber die Identitat von Telekommunikations und Internetnutzern nach 113 TKG Die Datennutzung durfte aufgrund einstweiliger Anordnungen des Bundesverfassungsgerichts jedoch nur unter engeren Voraussetzungen erfolgen als im Gesetz vorgesehen Auf dem Gebiet der Strafverfolgung war der Zugriff auf Verkehrsdaten zur Verfolgung erheblicher oder mittels Telekommunikation begangener Straftaten zulassig 100g StPO Darunter fallen etwa in Internet Tauschborsen begangene Urheberrechtsverletzungen 2008 gab es in Deutschland 8316 Ermittlungsverfahren in denen Verkehrsdaten nach 100 g StPO erhoben wurden Angeordnet wurden insgesamt 13904 Erhebungen 12 Darin nicht enthalten ist die Telekommunikationsuberwachung der Polizei zur Gefahrenabwehr und die nicht von der Justiz kontrollierten Erhebungen der Nachrichtendienste Private Rechteinhaber hatten keinen direkten Zugriff auf die auf Vorrat gespeicherten Daten Sie konnten aber Strafanzeige erstatten und dann die Ermittlungsakten einsehen Bestandsdaten Bearbeiten Mit dem Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung wurde die Identifizierungspflicht fur Nutzer von Rufnummern auf Nutzer samtlicher dauerhafter Anschlusskennungen 111 TKG ausgeweitet Darunter fallen etwa Telefonanschlusse Handykarten und DSL Anschlusse E Mail Anbieter sind von der Identifizierungspflicht ausgenommen sofern sie allerdings Daten uber die Identitat ihrer Nutzer erheben mussen sie diese Angaben fur Zwecke der Auskunftserteilung an Behorden auch speichern Anonyme E Mail Dienste bleiben also legal ebenso anonyme WLAN Internetzugange und Telefonzellen Die Anbieter der von der Identifizierungspflicht betroffenen Dienste haben vor der Freischaltung des Nutzers eine Reihe von Daten in eine Datenbank einzuspeichern vergebene Rufnummer bzw E Mail Adresse Name und Anschrift des Inhabers Datum des Vertragsbeginns Geburtsdatum des Inhabers bei Festnetzanschlussen die Anschrift des AnschlussesDie Anbieter sind berechtigt aber nicht verpflichtet die Richtigkeit der Angaben des Kunden zu uberprufen etwa anhand eines Personalausweises Geloscht werden die Daten ein bis zwei Jahre nach Vertragsende 95 Abs 3 TKG Zur Erfullung ihrer gesetzlichen Aufgaben konnen eine Vielzahl von Stellen eine Bestandsdatenauskunft verlangen 112 TKG Gerichte Strafverfolgungsbehorden Polizeivollzugsbehorden des Bundes und der Lander fur Zwecke der Gefahrenabwehr Zollkriminalamt und Zollfahndungsamter fur Zwecke eines Strafverfahrens Zollkriminalamt zur Vorbereitung und Durchfuhrung von Massnahmen nach 39 des Aussenwirtschaftsgesetzes Verfassungsschutzbehorden des Bundes und der Lander Militarischer Abschirmdienst Bundesnachrichtendienst Notrufabfragestellen Bundesanstalt fur Finanzdienstleistungsaufsicht Zollverwaltung zur Schwarzarbeitsbekampfung Uber diese Kundendatenbank hinaus sind Anbieter von Telekommunikationsdiensten verpflichtet individuelle Auskunfte uber Bestandsdaten zu erteilen 113 TKG Diese Regelung erlaubt es beispielsweise bei einem Internetzugangsanbieter zu erfragen welchem Kunden eine dynamisch vergebene IP Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt zugewiesen war Abgefragt werden konnen auch Passworter PINs und PUKs Auskunft ist zu erteilen fur die Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zur Abwehr von Gefahren fur die offentliche Sicherheit und Ordnung und fur die Erfullung der gesetzlichen Aufgaben der Verfassungsschutzbehorden des Bundes und der Lander des Bundesnachrichtendienstes und des Militarischen Abschirmdienstes Verfassungsbeschwerden und Urteil 2007 2010 Bearbeiten nbsp Vollmachtenubergabe am 29 Februar 2008 beim BundesverfassungsgerichtAm 31 Dezember 2007 wurde eine vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung initiierte Sammel Verfassungsbeschwerde gegen die Vorratsdatenspeicherung 113a 113b TKG beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht Az 1 BvR 256 08 In Verbindung mit der uber 150 seitigen Beschwerdeschrift 13 wurde auch beantragt die Datensammlung wegen offensichtlicher Verfassungswidrigkeit durch eine einstweilige Anordnung sofort auszusetzen Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik haben 34 939 Beschwerdefuhrer einen Rechtsanwalt mit der Erhebung einer Verfassungsbeschwerde beauftragt Da die Erfassung und Auswertung der Vollmachten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden konnte ist die Beschwerde zunachst im Namen von acht Erstbeschwerdefuhrern eingereicht worden 14 Am 29 Februar 2008 wurden schliesslich der grosste Teil der Vollmachten dem Bundesverfassungsgericht ubergeben 15 16 Seit Mitte Marz 2008 lagen alle Vollmachten dem Gericht vor Az 1 BvR 256 08 und 1 BvR 508 08 Eine separate Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz reichten FDP Politiker rund um Burkhard Hirsch ein Az 1 BvR 263 08 In den Verfahren mit den Aktenzeichen 1 BvR 586 08 und 2 BvE 1 08 reichte Prof Dr Jens Peter Schneider im Namen vieler Bundestagsabgeordneter der Fraktion Bundnis 90 Die Grunen Verfassungsbeschwerde und Organklage ein Eine weitere Verfassungsbeschwerde wurde von der Gewerkschaft ver di eingereicht Az 1 BvR 1571 08 Am 11 Marz 2008 schrankte das Bundesverfassungsgericht auf Antrag der acht Erstbeschwerdefuhrer im Verfahren 1 BvR 256 08 das Gesetz zur Massenspeicherung von Telefon und Internetverbindungsdaten per einstweiliger Anordnung stark ein 17 Zwar wurde die Speicherpflicht fur Kommunikationsunternehmen nicht ausgesetzt die Herausgabe der Daten an Strafverfolgungsbehorden wurde aber nur zur Aufklarung schwerer Straftaten zugelassen Bevor auf die gesammelten Vorratsdaten zugegriffen werden durfe musse ein durch Tatsachen begrundeter Verdacht vorliegen und andere Ermittlungsmoglichkeiten mussen wesentlich erschwert oder aussichtslos sein Zudem sollte die Bundesregierung bis zum 1 September 2008 dem BVerfG uber die praktischen Auswirkungen der Vorratsdatenspeicherung berichten 18 19 Anfang Januar 2009 wurde ein fur die Bundesregierung verfasster Verteidigungsschriftsatz vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung veroffentlicht nach dem es sich bei der Vorratsdatenspeicherung um einen Gegenstand handele der sich einer Uberprufung durch das Bundesverfassungsgericht am Massstab der Vorschriften des Grundgesetzes entziehe weil es den verpflichtenden Vorgaben der entsprechenden EU Richtlinie entsprache 20 Das Bundesverfassungsgericht ubersandte im April 2009 einen Fragenkatalog 21 Siehe auch Gutachten Stellungnahmen Am 15 Dezember 2009 verhandelte das Bundesverfassungsgericht uber die Verfassungsbeschwerden gegen die Vorratsdatenspeicherung 22 Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Verfassungsbeschwerden wurde am 2 Marz 2010 verkundet 23 Das Verfassungsgericht erklarte die Vorschriften zur Vorratsdatenspeicherung fur verfassungswidrig und die entsprechenden Vorschriften fur nichtig 24 25 Das Gesetz in seiner damaligen Fassung verstiess gegen Art 10 Abs 1 GG 26 Zwar sei eine Vorratsdatenspeicherung nicht grundsatzlich mit dem Grundgesetz unvereinbar im Hinblick auf das Telekommunikationsgeheimnis der betroffenen Burger sei aber Voraussetzung dass die Daten nur dezentral gespeichert und mit besonderen Massnahmen gesichert wurden die unmittelbare Nutzung der Daten durch Behorden musse auf genau spezifizierte Falle schwerster Kriminalitat und schwerer Gefahren beschrankt bleiben diesen Anforderungen werde das angegriffene Gesetz nicht gerecht Eine mittelbare Nutzung wie sie z B fur eine Anschlussermittlung uber eine IP Adresse notwendig ist halt das Gericht allerdings bei allen Straftaten in bestimmten Fallen sogar bei Ordnungswidrigkeiten fur zulassig Leitsatz 6 Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts durfte bis zur Wiedereinfuhrung der Vorratsdatenspeicherung im Jahr 2015 in Deutschland nicht mehr ohne Anlass auf Vorrat gespeichert werden da bis dahin eine Gesetzesgrundlage hierzu fehlte Diskussion 2011 2012 Bearbeiten Zur Vorbereitung einer Neuregelung veroffentlichte Bundesjustizministerin Leutheusser Schnarrenberger im Januar 2011 ein Eckpunktepapier 27 28 das im Wesentlichen zwei Massnahmen vorsieht zum einen eine anlassbezogene Sicherung bereits vorhandener Verkehrsdaten infolge einer Sicherungsanordnung Quick Freeze zum anderen eine siebentagige Vorratsspeicherung von Daten zu jeder Internetverbindung um Bestandsdatenauskunfte insbesondere uber die Zuordnung von IP Adressen zu Personen zu ermoglichen Der Vorstoss zur Wiedereinfuhrung einer Vorratsdatenspeicherung stiess unter anderem bei dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung 29 dem Deutschen Journalistenverband 30 dem Chaos Computer Club 31 der Neuen Richtervereinigung 32 und dem Verband der deutschen Internetwirtschaft eco 33 auf Ablehnung Fur das im Eckpunktepapier vorgeschlagene Quick Freeze Verfahren jedoch gegen eine umfassende Vorratsdatenspeicherung sprach sich die Bundesrechtsanwaltskammer aus 34 Im Februar 2011 stellte der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen Bundestages in einem Rechtsgutachten 35 zur Vereinbarkeit der Richtlinie uber die Vorratsspeicherung von Daten mit der Europaischen Grundrechtecharta fest es lasse sich zweifelsfrei keine Ausgestaltung dieser Richtlinie umschreiben die eine Vereinbarkeit mit der Grundrechtecharta sicherstellte Es habe sich gezeigt dass sich die Erfolge der Vorratsdatenspeicherung in einem sehr kleinen Rahmen halten Aufgrund der durch die Vorratsdatenspeicherung nur marginal verbesserten Aufklarungsquote gelangt das Gutachten zu dem Schluss Zweck und Mittel stehen hier zumindest nicht in einem ausgewogenen Verhaltnis Eine weitere Analyse des Wissenschaftlichen Dienstes im Marz 2011 36 kam zu dem Ergebnis dass die Einfuhrung einer Vorratsdatenspeicherung in keinem EU Land zu einer signifikanten Anderung der Aufklarungsquote von Straftaten gefuhrt habe Im April 2011 kundigte die EU Kommission erhebliche Anderungen an der EU Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung an weil diese das Ziel einer Vereinheitlichung nicht erreicht habe 37 Gleichzeitig forderte sie die Bundesrepublik Deutschland auf schnellstmoglich ein Gesetz zur Umsetzung der derzeitigen Richtlinie zu erlassen Andernfalls drohe ein Verfahren wegen Verletzung des EU Vertrags 38 Bundesjustizministerin Leutheusser Schnarrenberger stellte im Juni 2011 einen erneuten Gesetzesentwurf vor 39 40 Entsprechend dem Eckpunktepapier vom Januar 2011 ist darin eine siebentagige Vorratsspeicherung von Daten zu jeder Internetverbindung vorgesehen um Bestandsdatenauskunfte insbesondere uber die Zuordnung von IP Adressen zu Personen zu ermoglichen Vierzehn Personlichkeiten aus Zivilgesellschaft Netzgemeinde Journalismus Recht und Wissenschaft kritisierten den Gesetzentwurf mit einem Offenen Brief 41 an die Abgeordneten der FDP Fraktion des Deutschen Bundestages Das Vorhaben bedeute weithin das Ende der Anonymitat im Internet sei nicht zur Strafverfolgung erforderlich und verstosse gegen das Wahlprogramm und mehrere Beschlusse der FDP gegen Vorratsdatenspeicherung Am 16 Juni 2011 wurde durch die EU Kommission als erste Stufe eines Vertragsverletzungsverfahrens wegen der nicht erfolgten Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung eine Stellungnahme des Bundesjustizministeriums angefordert 42 Im Zuge der Anschlage in Norwegen 2011 forderten die CSU Politiker Hans Peter Uhl und Beate Merk erneut die Einfuhrung der Vorratsdatenspeicherung um besser gegen derartige Terrorakte gewappnet zu sein 43 44 Uhl sprach sich in diesem Kontext uberdies fur eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung aus die uber die ursprunglichen Plane hinausginge 45 Diese Forderungen wurde von Seiten der SPD der Grunen der FDP sowie der Linkspartei scharf kritisiert So sei es geradezu zynisch und populistisch die Anschlage fur die innenpolitische Agenda der Union zu benutzen 46 ausserdem habe die Vorratsdatenspeicherung in Norwegen die Anschlage nicht verhindern konnen 47 48 Der Bundesdatenschutzbeauftragte hat in Hamburg einen Leitfaden fur Speicherfristen privater Anbieter vorgestellt 49 Im September 2012 sprachen sich die Mitglieder des Deutschen Juristentages auf der 69 Versammlung fur die Umsetzung der EU Richtlinie 2006 24 EG und damit die Einfuhrung der Vorratsdatenspeicherung aus 50 Klage der EU Kommission 2012 2014 Bearbeiten Nachdem die Bundesregierung die europaische Richtlinie trotz mehrfacher Aufforderung nicht ins deutsche Recht ubertrug reichte die EU Kommission Ende Mai 2012 Klage vor dem Europaischen Gerichtshof ein Sie argumentierte dass Deutschlands Verweigerung negative Folgen fur den EU Binnenmarkt habe und die Ermittlungsarbeit der deutschen Polizei bei schweren Verbrechen behindert werde 51 Nachdem der Europaische Gerichtshof in Luxemburg die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung 2014 verworfen hatte 52 zog die Kommission ihre Klage gegen Deutschland zuruck 53 Die Bundesrepublik Deutschland hatte bis zur Ubertragung der Richtlinie taglich ein Zwangsgeld in Hohe von 315 036 54 Euro zahlen mussen Dies ware einer der hochsten Betrage den die Kommission je in einem Verfahren zur Innenpolitik beantragt hat Die Summe berechnete sich aus einer Formel die die Grosse des Mitgliedslands sowie die Schwere des Verstosses berucksichtigt Zwangsgeld Spanne fur Deutschland 13 436 bis 807 786 Euro 51 Erneute Verabschiedung 2015 Bearbeiten Im Oktober 2015 stimmte der Bundestag fur den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Einfuhrung einer Speicherpflicht und Hochstspeicherfrist fur Verkehrsdaten 54 55 die am 16 Oktober 2015 vom Bundestag beschlossen wurde 56 57 Am 6 November 2015 stimmte der Bundesrat dem Gesetz zu 58 59 am 10 Dezember 2015 wurde es vom Bundesprasidenten unterzeichnet und am 17 Dezember 2015 im Bundesgesetzblatt verkundet 60 Das Gesetz verpflichtet Telekommunikationsunternehmen spatestens 18 Monate nach dem 18 Dezember 2015 61 die folgenden Daten zu speichern 54 Standortdaten der Teilnehmer aller Mobiltelefonate bei Beginn des Telefonats zu speichern fur 4 Wochen Standortdaten bei Beginn einer mobilen Internetnutzung zu speichern fur 4 Wochen Rufnummern Zeit und Dauer aller Telefonate zu speichern fur 10 Wochen Rufnummern Sende und Empfangszeit aller SMS Nachrichten zu speichern fur 10 Wochen zugewiesene IP Adressen aller Internetnutzer sowie Zeit und Dauer der Internetnutzung zu speichern fur 10 Wochen Die Daten sind im Inland zu speichern und nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist zu loschen Es bedarf ausser bei Gefahr im Verzug einer vorher erteilten richterlichen Anordnung zur Herausgabe der Daten an Stellen der Strafverfolgung oder Gefahrenabwehr Gegner des neuen Gesetzes kritisieren seine Grundrechtswidrigkeit und kundigten Klage vor dem Bundesverfassungsgericht an 62 63 64 65 Verfassungsbeschwerden ab 2015 Bearbeiten Seit 2015 wurden mehrere Verfassungsbeschwerden gegen die Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung neuer Name Einfuhrung einer Speicherpflicht und Hochstspeicherfrist fur Verkehrsdaten 54 eingereicht 1 Schon am 18 Dezember 2015 reichte die Kanzlei Muller Muller Rossner die erste Verfassungsbeschwerde ein Az 1 BvR 3156 15 Zu den 22 Beschwerdefuhrern gehorten der ehemalige Piraten Politiker Martin Delius die Bundestagsabgeordnete Tabea Rossner Bundnis 90 Die Grunen und der Landesverband Berlin Brandenburg des Deutschen Journalisten Verbands DJV 66 2 Nicht lange danach am 28 Dezember 2015 reichte Rechtsanwalt Andre Byrla von der Berliner Kanzlei Northon Verfassungsbeschwerde ein Az 1 BvR 17 16 Er gab an neben Privatpersonen in diesem Verfahren auch Arzte und Rechtsanwalte zu vertreten und kritisierte die anlasslos vorsorgliche Speicherung von Telekommunikationsdaten aller Burger bedeute auf Grund ihrer Streuweite und Intensitat einen ganz erheblichen Eingriff in das Fernmeldegeheimnis und den Schutz der Personlichkeit 67 66 3 Am 18 Januar 2016 legten Nico Lumma Valentina Kerst und Jan Kuhlen vom SPD nahen Verein D64 Zentrum fur Digitalen Fortschritt e V vertreten von Prof Niko Harting Beschwerde ein Az 1 BvR 141 16 die SPD Bundestagsfraktion hatte dem Gesetz zugestimmt 68 66 4 Am 27 Januar 2016 reichte die FDP ihre Beschwerde ein Az 1 BvR 229 16 Dazu sagte ihr stellvertretender Bundesvorsitzender Wolfgang Kubicki In Frankreich konnten wir bei den schrecklichen Anschlagen vom Januar und November sehen dass die anlasslose Datenspeicherung in dieser Frage wirkungslos war 69 Weitere Beschwerdefuhrer sind die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser Schnarrenberger und der Parteivorsitzende Christian Lindner 70 66 Eine Kurzfassung der Beschwerde wurde veroffentlicht 71 5 Anfang Mai 2016 legte der bayerische SPD Landtagsabgeordnete Florian Ritter vertreten durch die Munchner Kanzlei Wachtler und Kollegen Verfassungsbeschwerde ein 72 Ritter wendet sich in seiner Klage auch insbesondere gegen den Zugriff der Sicherheitsbehorden der Lander auf die gespeicherten Daten im Rahmen praventiver Massnahmen Der Zugriff auf die Daten erfolgt in solchen Fallen verdachtslos anlasslos ohne richterlichen Vorbehalt ohne Chance fur die Betroffenen jemals uber diese Uberwachung informiert zu werden und ohne Moglichkeiten des Rechtsschutzes 73 6 9 Anfang September reichten Konstantin von Notz und Jan Philipp Albrecht zusammen mit 16 weiteren Bundestagsabgeordneten von Bundnis 90 Die Grunen darunter die Fraktionsvorsitzenden Katrin Goring Eckardt und Anton Hofreiter sowie die Vorsitzende des Bundestags Rechtsausschusses Renate Kunast ihre Beschwerde ein 74 Laut Bundesverfassungsgericht wurde zwischen 27 Januar 2016 und 28 November 2016 drei weitere Verfassungsbeschwerden eingereicht Von ihnen sind offentlich nur die Aktenzeichen bekannt Az 1 BvR 847 16 Az 1 BvR 1258 1 Az 1 BvR 1560 16 Az 1 BvR 2023 16 Eines dieser Aktenzeichen gehort zur Beschwerde von B90 Grune 75 10 Am 28 November 2016 reichte ein von Digitalcourage und dem Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung koordiniertes Bundnis eine Verfassungsbeschwerde ein Az 1 BvR 2683 16 76 Zu den Beschwerdefuhrern gehoren neben dem Deutschen Journalistenverband DJV der Internationalen Liga fur Menschenrechte ILMR und der Firma mailbox org 20 prominente Personlichkeiten aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft darunter die Schriftstellerin Juli Zeh ver di Chef Frank Bsirske die Vizeprasidentin des Bundestags Petra Pau Die Linke der Liedermacher und Kanguru Chroniken Autor Marc Uwe Kling Katharina Nocun vom Beirat des Whistleblower Netzwerk e V der Jesuitenpater Okonom und Sozialethiker Friedhelm Hengsbach die Rechtsanwaltin Julia Hesse vom FDP nahen LOAD e V und Patrick Breyer Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei in Schleswig Holstein Auch der Internet Unternehmer Peer Heinlein ist personlich dabei Prozessbevollmachtigter ist Meinhard Starostik der 2010 mit seiner Verfassungsbeschwerde gegen die erste Vorratsdatenspeicherung erfolgreich war 77 Inhaltlich greift diese Beschwerde u a den Punkt der Uberwachungsgesamtrechnung auf den das Bundesverfassungsgericht aufgeworfen hatte Mehr als 30000 Menschen hatten die Beschwerde online unterstutzt 78 Sie ist im vollen Wortlaut offentlich 79 11 Am 19 Dezember 2016 hat ein Rechtsanwalt aus Bayern Verfassungsbeschwerde eingereicht Az 1 BvR 2840 16 Inhaltlich fuhrt er den Punkt der Uberwachungsgesamtrechnung weiter und kommt zu dem Schluss dass mit der aktuellen Erweiterung der Vorratsdatenspeicherung jene eine allumfassende Ausrichtung von amtlichen Datensammlungen auf strafprozessuale Massnahmen bedeute Die Schwere des Eingriffes ergibt sich nur zum kleinen Teil aus den aktuellen Gesetzen sondern erst aus den tateinheitlich zwangslaufig folgenden Eingriffen der Ermittlungsbehorden Dieses allumfassende technische Konstrukt der Ausrichtung nicht bzw amtlicher Datensammlungen auf strafprozessuale Massnahmen solle jedem Burger klarmachen dass Widerstand gegen diese Rechtsordnung sinnlos sei Der Burger werde vom mundigen Burger der die Rechtsordnung in freier Entscheidung respektiert zum Tier herabwurdigt das diese Rechtsordnung furchtet und sich ihr zwangslaufig unterordnet Moderne Kommunikationsmittel wie Handys wurden zu elektronischen Fussfesseln Fur diese Entwicklung der Vorratsdatenspeicherung machte er auch das Bundesverfassungsgericht verantwortlich weil es mit seinem Urteil zur Steuer CD Az 2 BvR 2101 09 den Ermittlungsbehorden jede Freiheit gelassen habe an Informationen fur Strafverfahren heranzukommen Eigentlich nicht verwertbare weil rechtswidrig erlangte Informationen konnten durch ermittlungstaktische Zwischenschritte rein gewaschen werden Der Schriftsatz ist offentlich zuganglich 80 Die Beschwerde des Rechtsanwaltes aus Bayern Az 1 BvR 2840 16 wurde ohne Begrundung nicht angenommen Er hat nun unionsrechtliche Staatshaftungsklage gegen Deutschland beim LG Berlin erhoben Az 28 O 45 2 17 Die unionsrechtliche Staatshaftungsklage wurde an das LG karlsruhe Az 10 O 39 18 verwiesen In diesen Verfahren wird die Bundesrepublik Deutschland durch das Bundesverfassungsgericht dieses durch seinen Prasidenten vertreten Das noch nicht rechtskraftige Urteil LG Karlsruhe Az 10 O 39 18 ist offentlich zuganglich 81 Oberverwaltungsgericht Munster 2017 Bearbeiten Am 25 April 2016 82 reichte der Internetverband Eco zusammen mit dem Munchener Internetprovider SpaceNet AG auf Initiative ihres Vorstandsvorsitzenden Sebastian von Bomhard Klage vor dem Verwaltungsgericht Koln ein zugleich wurde ein Eilantrag gestellt 83 84 Der Verfasser der Klage und des Eilantrags Matthias Backer Professor fur Offentliches Recht am Karlsruher Institut fur Technologie begrundete dies damit dass anders als bei Verfassungsbeschwerden bei denen ein beschrankter Prufungsrahmen angelegt wurde vor dem Verwaltungsgericht das gesamte massgebliche Recht berucksichtigt werden konne also auch die seit Dezember 2016 geltende Rechtsprechung des EuGH 85 Der Eilantrag wurde zunachst mit Beschluss vom 25 Januar 2017 abgelehnt 86 87 in der nachfolgenden Beschwerde gegen den Beschluss vor dem Oberverwaltungsgericht fur das Land Nordrhein Westfalen in Munster hatten die Antragsteller jedoch Erfolg Mit Beschluss vom 22 Juni 2017 wurde dem Eilantrag stattgegeben das Oberverwaltungsgericht bestatigte damit die Unvereinbarkeit der deutschen Gesetzgebung mit der europaischen Rechtsprechung In der Folge setzte die Bundesnetzagentur die Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung im Rahmen des zum 1 Juli 2017 in Kraft getretenen Gesetzes bis zur Entscheidung einer Klage im Hauptsacheverfahren aus 88 Verwaltungsgericht Koln April 2018 Bearbeiten In seiner Entscheidung stellt das VG Koln fest dass der nach 113a TKG Verpflichtete die Deutsche Telekom gerade nicht gemass 113b TKG verpflichtet ist solche Daten gemass 113a TKG zu speichern Damit mussen Telekommunikationsanbieter wie die Telekom derzeit keine Verbindungsdaten ihrer Kunden festhalten Es begrundet seine Entscheidung unter Bezugnahme auf den Beschluss des OVG Munster unter Aktenzeichen 13 B 238 17 damit dass die genannte Pflicht mit Europarecht speziell dem Art 15 Abs 1 der Richtlinie 2002 58 nicht vereinbar ist Die Begrundung erfolgt weiter unter Bezugnahme auf die Entscheidung des EuGH C 203 15 und C 698 15 Tele2 Sverige AB und Watson in der dieser feststellt dass eine ausnahmslose alle Kommunikationsteilnehmer erfassende VDS ohne dass jene Personen einen Anlass dazu gegeben haben mit Europarecht nicht vereinbar ist Nach Ansicht des VG Koln regelt das deutsche Gesetz in 113a und 113b TKG dies genauso rechtswidrig Die Telekom konne sich zur Klagebefugnis auf die Verletzung ihre unionsrechtlich garantierten unternehmerischen Freiheit Artikel 16 der EU Grundrechte Charta berufen was diesbezuglich dem deutschen Art 12 GG zur Berufsfreiheit entspricht Die Wirkung der Entscheidung des VG Koln ist auf langere Sicht fraglich Zum einen wird die Richtlinie 2002 58 an der die VDS rechtlich gemessen wurde demnachst durch eine entsprechende EU Verordnung COM 2017 10 final ersetzt In den Entwurfen zu dieser Verordnung wird gerade davon gesprochen dass das Recht der EU Mitgliedstaaten nicht beruhrt werden soll eine nationale VDS beizubehalten oder neu einzufuhren Deshalb hat der Rechtsanwalt aus Bayern in seiner hier bereits genannten unionsrechtlichen Staatshaftungsklage beim LG Karlsruhe Az 10 O 39 18 die Vorlagefragen an den EuGH diesbezuglich erweitert ob auch die zukunftige EU Verordnung COM 2017 10 final welche die Richtlinie 2002 58 ersetzt ebenfalls den deutschen VDS Gesetzen entgegensteht Des Weiteren ist auf die Entscheidung des BVerfGs zu den jetzigen VDS Gesetzen Gesetz zur Einfuhrung einer Speicherpflicht und einer Hochstspeicherfrist fur Verkehrsdaten vom 10 Dezember 2015 BGBl I S 2218 ff zu warten In seiner ersten Entscheidung im Jahr 2010 Az 1 BvR 256 08 1 BvR 263 08 1 BvR 586 08 hatte das BVerfG die grundsatzliche Rechtmassigkeit der damaligen VDS festgestellt jedoch das Datenschutzniveau des damaligen Gesetzes bemangelt Es erklarte das Gesetz fur nichtig Des Weiteren stellt es in diesem Urteil fest dass die Berufsfreiheit der Provider durch die damaligen Regelungen nicht tangiert wurde Auf die Verletzung seiner Berufsfreiheit genauer der unionsrechtlichen unternehmerischen Freiheit beruft sich die Telekom in ihrer jetzigen Klage Az 9 K 7417 17 beim VG Koln Auch hat das BVerfG in mehreren Entscheidungen zum Datenschutz festgestellt dass deutsche Gesetze welche nicht auf eine EU Richtlinie zuruckzufuhren sind nicht durch Unionsrecht determiniert sind also deren Rechtmassigkeit grundsatzlich nicht an Unionsrecht zu messen ist und damit eine Vorlage an den EuGH grundsatzlich ausscheidet Wenn das deutsche Verfassungsgericht in seinem Urteil zur aktuellen VDS feststellen sollte dass diese Vorschriften verfassungsgemass und nicht durch Unionsrecht determiniert sind kame eine Vorlage an den EuGH nicht in Betracht und das Urteil des VG Koln wurde seine Rechtskraft verlieren Da die Entscheidungen des BVerfG gemass 31 Abs 1 BVerfGG samt tragenden Grunden alle deutsche Gerichte und Behorden binden wurde die Bundesnetzagentur auch gegenuber der Telekom und allen anderen Providern die VDS Pflicht wieder durchsetzen mussen 89 Allerdings verweist in diesem Zusammenhang der Europaische Datenschutzbeauftragte in seiner Stellungnahme zur geplanten E Privacy Verordnung COM 2017 10 final 90 auf die Rechtsprechung des EuGH gemass welcher auch nationale und folglich auch deutsche Vorschriften uber eine Vorratsdatenspeicherung die Grundsatze der Europaischen Grundrechtecharta und gerade auch der EuGH Entscheidungen in den Fallen Digital Rights Ireland und Tele 2 Sverige und Watson und andere beachten mussten 91 Die genannten Entscheidungen haben eine allgemeine und unterschiedslose Vorratsdatenspeicherung fur unzulassig erklart und setzen fur eine zulassige Vorratsdatenspeicherung eine Beschrankung in mehreren Kategorien auf jeweils das absolut Notwendige voraus Nach dieser Stellungnahme wurden diese Vorgaben auch bei einer geanderten E Privacy Verordnung COM 2017 10 final vom Verwaltungsgericht Koln berucksichtigt werden mussen Bundesverwaltungsgericht September 2019 Bearbeiten Am 25 September 2019 beschloss das Bundesverwaltungsgericht BVerwG die endgultige Auslegung der Datenschutzrichtlinie fur elektronische Kommunikation Richtlinie 2002 58 EG an den EuGH zu ubergeben Bis zur endgultigen Klarung in Luxemburg bleibt die Vorratsdatenspeicherung in Deutschland ausgesetzt 92 93 Europaischer Gerichtshof September 2022 Bearbeiten Am 20 September 2022 urteilte der Europaische Gerichtshof EuGH dass die Kommunikationsdaten der Burgerinnen und Burger ohne Anlass nicht gespeichert werden durfen Nur zum Schutz der nationalen Sicherheit zur Bekampfung schwerer Kriminalitat und zur Verhutung schwerer Bedrohungen der offentlichen Sicherheit durfen Telekommunikationsanbieter fur einen begrenzten Zeitraum zur Speicherung von Daten verpflichtet werden Die Bundesregierung kundigte bereits an die Regelung reformieren zu wollen Der EuGH erklarte am selben Tag auch die franzosische Regelung zur Vorratsdatenspeicherung gegen Marktmissbrauch fur rechtswidrig 94 95 Bundesverfassungsgericht Marz 2023 Bearbeiten Das Bundesverfassungsgericht BVerfG bestatigt am 30 Marz 2023 die Entscheidung des Europaischen Gerichtshofes EuGH vom 20 September 2022 nach der das deutsche Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung unanwendbar und mit EU Recht unvereinbar ist 96 Die Verfassungsbeschwerde von Digitalcourage und anderen wurde fur unzulassig erklart mit der Begrundung dass die angegriffene Regelung zur Vorratsdatenspeicherung nicht mehr anwendbar ist Die fur ungultig erklarte Norm hatte eine anlasslose Speicherung samtlicher Verbindungsdaten von Anrufen SMS und IP Adressen samt Standortinformation vorgesehen Und zwar nicht von Verdachtigen sondern von der gesamten Bevolkerung Die Entscheidung des BVerfG unterstreicht nun noch einmal dass das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung keine Rechtswirkung mehr entfaltet und nicht mehr angewendet werden kann Bundesverwaltungsgericht August 2023 Bearbeiten Mit zwei Urteilen vom 14 August 2023 setzte das BVerwG die Entscheidung des EuGH vom 20 September 2022 um 97 IP Vorratsdatenspeicherung BearbeitenDer SPD Gesprachskreis Netzpolitik und Digitale Gesellschaft Henning Tillmann Alvar Freude und Jan Monikes favorisierte 2011 zeitweise auch eine 80 tagige IP Vorratsdatenspeicherung 98 99 unterstutzte aber im November 2011 einen Antrag der Jusos zum SPD Bundesparteitag der sich gegen jede Vorratsdatenspeicherung aussprach da die Antragskommission keinen Kompromiss aufgriff und lehnte damit auch weiterhin eine Vorratsdatenspeicherung im umfassenden Sinn welche Bewegungs und Kommunikationsprofile erlauben wurde ab Die Aufnahme der IP Vorratsdatenspeicherung ins Programm der SPD konnte damit schon auf Vorschlagsebene verhindert werden 100 Mitglieder des Chaos Computer Club und des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung Michael Konken der Vorsitzende des Deutschen Journalisten Verbands die Neue Richtervereinigung der Verband der deutschen Internetwirtschaft eco sowie Rechtsanwalte sprachen sich gegen eine IP Vorratsdatenspeicherung aus da ihrer Einschatzung nach die IP Vorratsdatenspeicherung zwangslaufig dazu fuhren wurde dass die Ruckverfolgung jedes Klicks und jeder Eingabe des Inhabers uber Tage Wochen oder Monate hinweg moglich sein wurde Mit einer fur den Staat auf richterlichen Antrag einsehbaren Zuordnung von IP Adresse und Identitat lasst sich sogar der Inhalt der Telekommunikation einer Person nachvollziehen also wer wonach im Internet gesucht sich wofur interessiert und welchen Beitrag veroffentlicht hat Die IP Adresse erlaube auch die Feststellung der Absender von E Mails und die Erstellung ungefahrer Bewegungsprofile Trotz angeblich bestehender Anonymitat aufgrund einer angeblich bislang fehlenden IP Vorratsdatenspeicherung sei es haufig moglich gewesen Internetkriminalitat aufzuklaren Die Aufklarung von Internetkriminalitat gelingt bereits jetzt in den meisten Fallen Die Kritiker warnten Eine IP Vorratsdatenspeicherung wurde den Schutz journalistischer Quellen untergraben und damit die Pressefreiheit im Kern beschadigen Sie wurde auch Anwalts Arzt Seelsorge Beratungs und andere Berufsgeheimnisse aushohlen Wenn gefahrliche oder gefahrdete Menschen nicht mehr ohne Furcht vor Nachteilen Hilfe suchen konnen verhindert dies eine sinnvolle Pravention und kann sogar Leib und Leben Unschuldiger gefahrden 101 Zur Bekampfung von Internetkriminalitat forderten die Kritiker als Alternative in ihrem Brief Die Einrichtung leistungsfahiger Spezialdienststellen der Polizei und von Schwerpunktstaatsanwaltschaften zur Verfolgung von Computerkriminalitat erscheint sinnvoll Gefordert wurden auch besonders qualifizierte Polizeibeamte und Staatsanwalte fur diese Aufgaben die Entwicklung eines Berufsbildes Computerkriminalist die Entwicklung standardisierter Sachbearbeitungsverfahren auf nationaler und die Entwicklung von Standards fur IT Forensik auf internationaler Ebene Ein anderes Argument fur die IP Vorratsdatenspeicherung ist die Hilfe in medizinischen Notfallen bei Personen die z B aus Verzweiflung oder Verwirrtheit nicht in der Lage sind in einem Online Formular ihre Kontaktdaten anzugeben 102 Zu beachten ist ausserdem dass eine alleinige IP Vorratsdatenspeicherung kein Mittel gegen rechtslose anonyme Internetangebote darstellt So wurden Angebote in bestimmten fremden Landern Offshore Server sowie auf Darknets welche Overlay Netzwerke mit grosser Anonymitat darstellen wie Freenet ab Version 0 7 von einer IP Vorratsdatenspeicherung kaum beeinflusst werden Wurde es keine IP Vorratsdatenspeicherung und auch keine weiteren Kontrollmassnahmen im Internet geben so ware bei normalen Internetbenutzern mit dynamischen IP Adressen fast vollstandige Anonymitat gegeben Damit wurden sich Urheber und Datenschutzrechte sowie weitere Inhaltsrechte im Internet nicht mehr durchsetzen lassen da praktisch kein Tater mehr identifiziert werden konnte An einer anlasslosen Speicherung der Zuordnung von IP Adressen und Anschlussen wird vielmals kritisiert dass damit auch Menschen abgemahnt werden konnten die weder Computer noch DSL Router besitzen oder zum fraglichen Zeitpunkt nachweislich nicht im Netz waren 103 Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung u a organisiert durch den FoeBuD e V setzt sich dafur ein dass die Speicherung und der Zugriff der Zuordnung zwischen IP Adresse und Anschlussinhaber nur im Verdachtsfall und nur wahrend der bestehenden Internetverbindung erfolgen darf Der Ansatz der Erfassung von Telekommunikationsverbindungen nur bei Verdacht einer Straftat sei grundrechtsbewahrend 104 105 Anlasslich eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Zuordnung dynamischer IP Adressen zu Anschlussinhaberdaten ausserte sich der Beschwerdefuhrer Patrick Breyer positiv uber das Konzept einer sehr starken Anonymitat im Internet welche eine Identifizierung grundsatzlich nur in besonderen Einzelfallen und nicht durch Speicherung von Daten im Voraus erlaubt Es ist grob unverhaltnismassig samtliche Telekommunikationskunden ohne jeden Anlass zu identifizieren nur weil ein Bruchteil dieser Daten zur Missbrauchsbekampfung einmal nutzlich sein konnte Unsere Gesellschaft braucht anonyme Telekommunikation damit jeder Mensch ohne Furcht vor Nachteilen telefonische Beratung oder Hilfe in Anspruch nehmen Straftaten anzeigen und die Presse von Missstanden in Kenntnis setzen kann 106 Das Bundesverfassungsgericht hat mit diesem Urteil am 24 Februar 2012 in einer Ubergangszeit bis spatestens 30 Juni 2013 eine IP Vorratsdatenspeicherung nach derzeitiger Gesetzeslage zugelassen Zudem berechtigt 113 Abs 1 Satz 1 TKG nicht zu einer Zuordnung dynamischer IP Adressen Fur eine Ubergangszeit langstens bis zum 30 Juni 2013 darf die Vorschrift unabhangig von diesen Massgaben angewendet werden Wurden diese Anforderungen sofort wirksam waren in zahlreichen Fallen bis zum Erlass neuer Abrufregelungen des Fachrechts weder Auskunfte zu Telekommunikationsnummern moglich noch konnten dynamische IP Adressen identifiziert werden 107 Im September 2011 lehnte Sebastian Nerz damaliger Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland die IP Vorratsdatenspeicherung ab Es geht nicht um eine Klein klein Diskussion wie sie die SPD offenbar fuhren will ob IP Adressen zu den Bestands oder Verbindungsdaten zahlen 108 Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar warnte dass Internetanbieter wie Google anhand der IP Adresse jeden Klick protokollierten und die Zuordnung von IP Adressen deshalb hochst sensibel sei 109 Vorratsdatenspeicherungsentwurf des Bundesjustizministeriums BearbeitenNachdem das BVerfG das geltende Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung im Marz 2010 als ausserst bedenklich und teilweise verfassungswidrig verwarf hatte die zustandige Kommissarin Cecilia Malmstrom Anderungen an der EU Richtlinie in Aussicht gestellt auf deren Regelung das nationale Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung beruht Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser Schnarrenberger FDP wollte eine entsprechende Anderung gerne abwarten wurde aber von Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich CSU und der zustandigen Stellen in Brussel immer nachdrucklicher aufgefordert geltendes EU Recht endlich in nationales verfassungsmassiges Recht umzusetzen 110 Die Justizministerin welche einst selbst als Klagerin erfolgreich gegen die Vorratsdatenspeicherung vor dem BVerfG vorging sah die Burgerrechte ohnehin von staatlichen Datensammlungen bedroht und hatte daher 2011 eine nur sehr eng gefasste Regelung vorgelegt welche eine anlassbezogene Speicherungspflicht vorsieht bei der nur die Speicherung von Verkehrsdaten derjenigen Personen angeordnet werden sollte die einen hinreichenden Anlass dazu gegeben haben 111 Der Referentenentwurf des Bundesministeriums des Justiz BMJ zur Sicherung vorhandener Verkehrsdaten und Gewahrleistung von Bestandsdatenauskunften im Internet sah die anlassbezogene Speicherung von bei den Telekommunikationsunternehmen vorhandenen Daten vor einfrieren Auf Anordnung der Strafverfolgungsbehorden bei Verdachtsfallen komme es so zu einer vorubergehenden Sicherung der Daten Als Schwelle fur das Einfrieren genuge die Annahme der Strafverfolgungsbehorden die Daten erfolgreich zur Verfolgung von Straftaten einsetzen zu konnen Nach richterlicher Entscheidung konnten diese eingefrorenen Daten dann den Ermittlungsbehorden zur Verfugung gestellt werden auftauen Der Zugriff auf die Daten sei damit erst mit der Entscheidung eines Richters moglich 100 g II S 1 StPO 111 Uberdies sollen insbesondere zur Bekampfung von Kinderpornographie im Internet sogenannte Bestandsdatenauskunfte ermoglicht werden Unter Bestandsdatenauskunften versteht man die Mitteilung der Telekommunikationsunternehmen daruber welchem Teilnehmer eine bestimmte der Polizeibehorde bereits bekannte Internetprotokoll Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt zugewiesen war 111 Dazu wird die Internetprotokoll Adresse IP Adresse einer bestimmten Person Name und Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt zugeordnet und sieben Tage gespeichert 111 Die Speicherung zielt demnach darauf wer sich hinter einer bereits bekannten IP Adresse bewegt hat Um den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts 2010 112 Rechnung zu tragen wurde der Anschlussinhaber benachrichtigt werden 101 Absatz 4 bis 8 StPO Ausserhalb der FDP wurde dieser Gesetzesentwurf jedoch als nicht akzeptabel kritisiert und so erhohten CDU und CSU den Druck auf die Justizministerin weiter indem Innenminister Friedrich CSU einen Gesetzentwurf seines Hauses vorlegte der alle in der Zwischenzeit offerierten Kompromissangebote der Unionsseite unberucksichtigt liess Kritik BearbeitenWahrend das Kabinett des Bundestages am 18 April 2007 den Entwurf zur Vorratsdatenspeicherung von Brigitte Zypries beschloss kam es zu Protestdemonstrationen 113 vor dem Reichstagsgebaude Am 29 Juli 2008 wurde zudem eine Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung vom Bundestag abgelehnt Die Petition war von 12 560 Personen unterzeichnet worden 114 Am 15 Marz 2011 wurde vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung eine weitere Petition eingereicht die den Deutschen Bundestag dazu drangen sollte sich fur eine EU weite Aufhebung der Richtlinie 2006 24 einzusetzen Die Petition wurde Ende August veroffentlicht 115 Demonstrationen Bearbeiten nbsp Am 22 September 2007 demonstrieren 15 000 Menschen in Berlin unter dem Motto Freiheit statt Angst gegen Vorratsdatenspeicherung und staatliche Uberwachung Gegen die Vorratsdatenspeicherung fanden eine Reihe von Demonstrationen statt darunter in Bielefeld Berlin und Frankfurt am Main die vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung veranstaltet wurden Eine der grossten Demonstrationen mit etwa 15 000 Teilnehmern fand am 22 September 2007 in Berlin unter dem Motto Freiheit statt Angst statt Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung rief kurzfristig zu bundesweiten dezentralen Kundgebungen am 6 November auf 116 nachdem sich die Anzeichen verdichtet hatten dass im Bundestag am 9 November 2007 uber den Gesetzentwurf abgestimmt werden wurde Protestkundgebungen fanden neben Berlin Koln Leipzig Frankfurt Main und Dresden in uber 40 deutschen Stadten statt 117 nbsp Am 11 Oktober 2008 demonstrierten nach Veranstalterangaben 100 000 Menschen nach Polizeiangaben waren es 15 000 118 in Berlin unter dem Motto Freiheit statt Angst Die bisher grosste Demonstration fand am 11 Oktober 2008 in Berlin statt Etwa 50 000 Menschen nach Veranstalterangaben bis zu 100 000 nach Polizeiangaben offiziell 15 000 nahmen an dem Demonstrationszug teil Unter dem Motto Freedom not Fear hatten Burgerrechtsorganisationen weltweit zur Teilnahme zu dem internationalen Aktionstag gegen Uberwachung aufgerufen 119 Neben Berlin fanden Aktionen vor allem in Lateinamerika und den USA statt 120 Weitere Demonstrationen fanden am 12 September 2009 und 11 September 2010 in Berlin statt Im Jahr 2011 ist neben einer Demonstration am 10 September 2011 in Berlin 121 erstmals auch eine Demonstration in Brussel geplant 122 Historischer Kontext Bearbeiten Ausgedehnte Uberwachung wird in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund der historischen Erfahrungen kritisch betrachtet Kritiker verweisen auf Erfahrungen mit einer totalitaren Uberwachung im Dritten Reich durch die Gestapo und in der DDR durch die Stasi Sie befurchten dass der Ausbau von Uberwachungsinstrumenten die Demokratie erneut aushohlen und letztlich de facto abschaffen konnte Juristische Argumente Bearbeiten Juristisch wird argumentiert die Vorratsdatenspeicherung verstosse gegen die Grundrechte der Kommunizierenden und der Telekommunikationsunternehmen In Deutschland liege ein Verstoss gegen das Brief Post und Fernmeldegeheimnis und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung gegen die Informations und Berufsfreiheit sowie das Gleichbehandlungsgebot vor Da die Verkehrsdaten von Gesprachen auch von Privatraumen aus aufgezeichnet werden werde das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung Art 13 Abs 1 GG verletzt 123 Schliesslich konne man darin einen Verstoss gegen die Rundfunk und Meinungsbildungsfreiheit Art 5 GG sehen da durch die Speicherung der Verkehrsdaten das Kommunikationsverhalten von Journalisten nachvollziehbar ist In einem juristischen Kommentar zum Bundesdatenschutzgesetz heisst es wortlich Damit kann der Schutz seiner Informanten nicht mehr gewahrleistet werden Dies fuhrt indirekt zur Verminderung der freiheitlichen Berichterstattung in Presse Rundfunk und Fernsehen Betroffen davon ist die Freiheit jedes Einzelnen sich aus allgemein zuganglichen Quellen ungehindert zu unterrichten 123 Auf europaischer Ebene sei ein Verstoss gegen die Europaische Menschenrechtskonvention gegeben und zwar gegen Art 8 EMRK das Recht auf Achtung des Privatlebens und der Korrespondenz gegen die Meinungsfreiheit und das Recht auf Achtung des Eigentums Der Nutzen einer Vorratsdatenspeicherung sei gegenuber ihren schadlichen Folgen unverhaltnismassig gering Eine verdachtsunabhangige Protokollierung des Telekommunikationsverhaltens der gesamten Bevolkerung sei exzessiv Uber 99 der von einer Vorratsdatenspeicherung Betroffenen seien unverdachtig und hatten keinen Anlass zu einer Protokollierung ihrer Kommunikation gegeben Untersuchungen zufolge wurden weniger als 0 001 der gespeicherten Daten von den Behorden tatsachlich abgefragt und benotigt 124 Oft wurde das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12 Marz 2003 Az 1 BvR 330 96 125 zitiert in dem es heisst Die schwerwiegenden Eingriffe in das Fernmeldegeheimnis sind nur verhaltnismassig im engeren Sinne wenn die Gegenbelange entsprechend gewichtig sind Das Gewicht des Strafverfolgungsinteresses ist insbesondere von der Schwere und der Bedeutung der aufzuklarenden Straftat abhangig vgl BVerfGE 100 313 lt 375 f 392 gt Insofern genugt es verfassungsrechtlichen Anforderungen nicht dass die Erfassung der Verbindungsdaten allgemein der Strafverfolgung dient siehe oben aa Vorausgesetzt sind vielmehr eine Straftat von erheblicher Bedeutung ein konkreter Tatverdacht und eine hinreichend sichere Tatsachenbasis fur die Annahme dass der durch die Anordnung Betroffene als Nachrichtenmittler tatig wird Entscheidend fur das Gewicht des verfolgten Anliegens ist auch die Intensitat des gegen den Beschuldigten bestehenden Verdachts vgl BVerfGE 100 313 lt 392 gt Voraussetzung der Erhebung von Verbindungsdaten ist ein konkreter Tatverdacht Auf Grund bestimmter Tatsachen muss anzunehmen sein dass der Beschuldigte mit hinreichender Wahrscheinlichkeit Straftaten von erheblicher Bedeutung begangen hat vgl auch BVerfGE 100 313 lt 394 gt Eine anlasslose Speicherung von personenbezogenen Daten auf Vorrat verstosse nach geltendem Recht gegen den Grundsatz dass personenbezogene Daten grundsatzlich nur dann gespeichert werden durfen wenn dies zu einem bestimmten gesetzlich zugelassenen Zweck erforderlich ist Daten deren Speicherung nicht noch nicht oder nicht mehr erforderlich ist mussen geloscht werden Literatur BearbeitenAllgemeine Literatur bzw bezugsnehmend auf das Unionsrecht siehe Vorratsdatenspeicherung Literatur Jan Philipp Albrecht Sicherheit statt Rechtsstaat Der Konflikt bei der Vorratsdatenspeicherung spitzt sich zu In ForumRecht FoR 1 2007 S 13 15 PDF Mark Bedner Probleme bei der Anwendung der Richtlinie uber die Vorratsdatenspeicherung und Rechtmassigkeit der Umsetzung in nationales Recht Masterarbeit Mainzer Medieninstitut und Johannes Gutenberg Universitat Mainz medien recht org PDF Mark Bedner Vorratsdatenspeicherung In Datenschutz und Datensicherheit DuD 6 2009 S 372 Michael Biendl Die Vorratsdatenspeicherung in Europa Deutschland und Bayern Eine vergleichende Betrachtung und Bewertung aus Sicht der IT Sicherheit Download PDF 3 6 MB Patrick Breyer Vorratsdatenspeicherung Die totale Protokollierung der Telekommunikation kommt In Datenschutz Nachrichten DANA 1 2006 S 17 20 Patrick Breyer Die systematische Aufzeichnung und Vorhaltung von Telekommunikations Verkehrsdaten fur staatliche Zwecke in Deutschland Vorratsspeicherung traffic data retention Dissertation Rhombos Verlag Berlin 2005 ISBN 3 937231 46 3 Download PDF 1 5 MB Patrick Breyer Rechtsprobleme der Richtlinie 2006 24 EG zur Vorratsdatenspeicherung und ihrer Umsetzung in Deutschland In Strafverteidiger StV 4 2007 S 214 220 Download Memento vom 22 Marz 2011 auf WebCite PDF googleusercontent com Nikolaus Forgo Tina Grugel Vorschriften zur Vorratsdatenspeicherung verfassungswidrig Nach der Entscheidung ist vor der Entscheidung In Kommunikation und Recht K amp R 4 2010 S 217 220 Patrick Gasch Grenzen der Verwertbarkeit von Daten der elektronischen Mauterfassung zu praventiven und repressiven Zwecken Duncker amp Humblot 2012 ISBN 978 3 428 13642 1 Ermano Geuer Streit uber Vorratsdatenspeicherung Mehr Uberwachung bedeutet nicht mehr Sicherheit In Legal Tribune Online 27 Januar 2012 Lesen im Internet Andreas Gietl Die Einfuhrung der Vorratsdatenspeicherung In Kommunikation und Recht K amp R 11 2007 S 545 550 Andreas Gietl Das Schicksal der Vorratsdatenspeicherung In Datenschutz und Datensicherheit DuD 5 2008 S 317 323 Download PDF Andreas Gietl Die Zukunft der Vorratsdatenspeicherung In Datenschutz und Datensicherheit DuD 6 2010 S 398 403 Rotraud Gitter Christoph Schnabel 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deutsche Gesetzgeber im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit Dissertation 1 Auflage Nomos Baden Baden ISBN 978 3 8329 6488 7 Moritz Tremmel Die Vorratsdatenspeicherung und der Panoptismus Anwendbarkeit und Erkenntnisse aus der Analyse der Vorratsdatenspeicherung mit Foucaults Machttheorie Studienarbeit Tubingen 2010 Download PDF Christof Tschohl Datensicherheit bei der Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung in Osterreich PDF 28 MB Wien Univ Diss 2011 Bianca Uhe Jens Herrmann Uberwachung im Internet Speicherung personenbezogener Daten auf Vorrat durch Internet Service Provider Diplomarbeit Berlin 2003 Download PDF Dirk Wustenberg Vorratsdatenspeicherung und Grundrechte In Medien und Recht International MR Int 2006 S 91 97 Mark Zoller Grundrechtseingriffe auf Vorrat Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung In Burgerrechte amp Polizei CILIP 3 2006 S 21 30 Weitere Literatur SWB Online Katalog Gutachten Stellungnahmen Bearbeiten Boehm Cole Vorratsdatenspeicherung nach dem Urteil 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Vorratsdatenspeicherung 23 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Volker Briegleb Innenminister warnt vor rechtsfreiem Raum im Internet Wie der nordrhein westfalische Innenminister Ralf Jager SPD auf dem europaischen Polizeikongress befurwortet Wendt den Begriff Mindestdatenspeicherung Auch Friedrich will lieber von Mindestdatenspeicherung sprechen Dieser Begriff ist besser denn bei Vorratsdatenspeicherung wird man merkwurdig angeschaut Heise online 4 April 2011 Zeit Online Liste der namentlichen Abstimmung PDF 200 kB Tagesschau Bundesrat stimmt uber Vorratsdatenspeicherung ab Bald muss gespeichert werden tagesschau de Archiv Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsuberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmassnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006 24 EG Verkundung BGBl 2007 I S 3198 PDF 132 kB Stenografischer Bericht der 124 Sitzung PDF 1 4 MB Anhang 4 S 90 Antwort auf abgeordnetenwatch de vom 11 November 2007 Antwort vom 16 April 2009 online Daten Speicherung de Antwort 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Bestandsdatenauskunften im Internet Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 46 kB Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Stellungnahme zum Eckpunktepapier PDF 2 2 MB djv de Memento vom 18 September 2011 im Internet Archive FAZ net nrv net de Memento vom 26 September 2011 im Internet Archive PDF golem de Bundesrechtsanwaltskammer Pressemitteilung 10 2011 vom 10 Juni 2011 Datenspeicherung nur bei Verdacht abgerufen am 19 Juli 2011 Zur Vereinbarkeit der Richtlinie uber die Vorratsspeicherung von Daten mit der Europaischen Grundrechtecharta PDF 190 kB Die praktischen Auswirkungen der Vorratsdatenspeicherung auf die Entwicklung der Aufklarungsquoten in den EU Mitgliedsstaaten PDF 120 kB EU Kommission will Vorgaben zur Vorratsdatenspeicherung grundlegend uberarbeiten heise online dab Vorratsdatenspeicherung EU drangt Deutschland zu Datenschutz Ruckschritt In Spiegel Online 16 April 2011 abgerufen am 13 Mai 2020 Quick Freeze Bundesjustizministerin legt Gesetzentwurf vor Memento vom 29 Juli 2012 im Webarchiv archive today Gesetz zur Sicherung vorhandener Verkehrsdaten und Gewahrleistung von Bestandsdatenauskunften im Internet Diskussionsentwurf des BMJ PDF 232 kB netzpolitik org daten speicherung de PDF 138 kB EU leitet Verfahren gegen Deutschland ein Abgerufen am 22 Juni 2011 Solche Anschlage im Vorfeld vereiteln In FAZ net 25 Juli 2011 Abgerufen am 25 Juli 2011 Nach Mord Anschlagen in Norwegen Koalition streitet uber Vorratsdatenspeicherung In Stern de 25 Juli 2011 Abgerufen am 25 Juli 2011 SICHERHEIT Union fordert anlasslose Vorratsdatenspeicherung SPD kritisiert instrumentalisierte Debatte nach Anschlagen in Norwegen Memento vom 28 Februar 2013 im Internet Archive In Markische Allgemeine 26 Juli 2011 Abgerufen am 26 Juli 2011 Matthias Gebauer Florian Gathmann Sebastian Fischer Oslo Attentat Das Ratsel der Deutschland Connection In Spiegel Online 25 Juli 2011 abgerufen am 13 Mai 2020 FDP Politiker Buschmann weist Forderung nach Vorratsdatenspeicherung zuruck In Wirtschaft com 25 Juli 2011 Abgerufen am 25 Juli 2011 Nach der Bluttat von Norwegen Der aussichtlose Ruf nach Datenspeicherung In RP Online 25 Juli 2011 Abgerufen am 25 Juli 2011 vorratsdatenspeicherung de Beschlussniederschrift PDF S 11 PDF 332 kB a b Nikolas Busse Vorratsdatenspeicherung Jeden Tag 315 036 54 Euro Strafe FAZ net 31 Mai 2012 abgerufen am 1 Juni 2012 Entscheidung im Volltext Beck Online EuGH Deutschland erringt Erfolg im Streit um Vorratsdatenspeicherung a b c Bundestag Einfuhrung einer Speicherpflicht und Hochstspeicherfrist fur Verkehrsdaten PDF 449 kB Vorratsdatenspeicherung nein danke beck community In blog beck de 15 Mai 2015 abgerufen am 16 Oktober 2015 Uberwachungsgesetz Bundestag beschliesst umstrittene Vorratsdatenspeicherung In Spiegel Online 16 Oktober 2015 abgerufen am 16 Oktober 2015 Stefan Krempl Bundestag fuhrt Vorratsdatenspeicherung wieder ein heise online In heise de 16 Oktober 2015 abgerufen am 16 Oktober 2015 Uberwachungsgesetz Bundesrat stimmt fur Vorratsdatenspeicherung In Spiegel Online 6 November 2015 abgerufen am 8 Dezember 2015 Simon Rebiger Bundesrat winkt Vorratsdatenspeicherung durch netzpolitik org 6 November 2015 abgerufen am 8 Dezember 2015 Gesetz zur Einfuhrung einer Speicherpflicht und einer Hochstspeicherfrist fur Verkehrsdaten Verkundung BGBl 2015 I S 2218 PDF 106 kB Hauke Gierow Gesetz in Kraft Speicherung noch nicht Golem de 18 Dezember 2015 abgerufen am 23 Dezember 2015 tagesschau de Vorratsdatenspeicherung Gefahr fur Whistleblower und Journalisten In tagesschau de 16 Oktober 2015 abgerufen am 16 Oktober 2015 als dpa AFP Reuters Wolfgang Kubicki will gegen Vorratsdatenspeicherung klagen In Spiegel Online 16 April 2015 abgerufen am 13 Mai 2020 Markus Beckedahl Die Vorratsdatenspeicherung fur Einsteiger und Fortgeschrittene erklart In netzpolitik org 16 Oktober 2015 abgerufen am 16 Oktober 2015 Fabian Reinbold Vorratsdatenspeicherung Das grosse Spahen kommt zuruck In Spiegel Online 15 Oktober 2015 abgerufen am 16 Oktober 2015 a b c d Angela Gruber Wer alles gegen die Vorratsdatenspeicherung klagt In Spiegel Online 27 Januar 2016 abgerufen am 28 November 2016 Pressemitteilung PDF In Website der Kanzlei Northon Rechtsanwalte 30 Dezember 2015 abgerufen am 28 November 2016 Christian Dingler D64 legt Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung ein In D64 Website 19 Januar 2016 abgerufen am 28 November 2016 FDP reicht Verfassungsklage gegen Vorratsdatenspeicherung ein In Heise Newsticker 27 Januar 2016 abgerufen am 28 November 2016 Jakob May Weitere Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung eingereicht In Netzpolitik org 27 Januar 2016 abgerufen am 28 November 2016 Prof Dr Heinrich Amadeus Wolff und Rechtsanwalt Marco Buschmann Kurzfassung der Verfassungsbeschwerde der FDP gegen die Vorratsdatenspeicherung PDF 20 Januar 2016 abgerufen am 28 November 2016 Bayerischer SPD Abgeordneter klagt gegen die Vorratsdatenspeicherung In heise online DE Abgerufen am 4 Marz 2017 Vorratsdatenspeicherung Ich klage vor dem Bundesverfassungsgericht Florian Ritter Abgerufen am 4 Marz 2017 Arne Meyer Funffinger Grunen Klage gegen Vorratsdatenspeicherung Verdachtig ist jede und jeder In tagesschau de 3 September 2016 abgerufen am 28 November 2016 Informationen des Bundesverfassungsgerichts uber Anzahl und Arten der eingegangenen Beschwerden In Freiheitsfoo 28 November 2016 abgerufen am 29 November 2016 digitalcourage Korrektur Das Aktenzeichen unserer Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung lautet korrekt 1 BvR 2683 16 In Twitter 7 Dezember 2016 abgerufen am 7 Dezember 2016 Peter Muhlbauer Karlsruhe soll Vorratsdatenspeicherung erneut prufen In Telepolis 28 November 2016 abgerufen am 28 November 2016 Mit Recht Klage gegen Telefon amp Internetuberwachung eingereicht In Digitalcourage Website 28 November 2016 abgerufen am 28 November 2016 Meinhard Starostik Verfassungsbeschwerde PDF Nicht mehr online verfugbar 28 November 2016 ehemals im Original abgerufen am 29 November 2016 1 2 Vorlage Toter Link digitalcourage de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Verfassungsbeschwerde gegen Vorratsdatenspeicherung In vorratsdatenspeicherung jimdo com Abgerufen am 12 Januar 2017 LG Berlin Staatshaftungsklage wixsite com abgerufen am 30 November 2017 Hintergrundpapier zur Klage der SpaceNet AG gegen die Vorratsdatenspeicherung PDF 9 Mai 2017 abgerufen am 16 August 2017 Stefan Krempl Spacenet und Eco klagen vor Verwaltungsgericht gegen die Vorratsdatenspeicherung In Heise Online 9 Mai 2017 abgerufen am 16 August 2017 Pressemeldung von Eco Eco unterstutzt Spacenet bei Klage gegen Vorratsdatenspeicherung 9 Mai 2017 abgerufen am 16 August 2017 SpaceNet und eco klagen gegen Vorratsdatenspeicherung In Suddeutsche Zeitung dpa 9 Mai 2017 abgerufen am 7 August 2020 Stefan Krempl Verwaltungsgericht Koln setzt die Vorratsdatenspeicherung nicht aus In Heise Online 14 Februar 2017 abgerufen am 16 August 2017 Urteil als Scan Verwaltungsgericht Koln Beschluss vom 25 Januar 2017 PDF Abgerufen am 16 August 2017 Martin Holland Bundesnetzagentur setzt Vorratsdatenspeicherung aus In Heise Online 28 Juni 2017 abgerufen am 16 August 2017 VG Koln Pressemitteilung zum Urteil vom 20 April Memento vom 11 Mai 2018 im Internet Archive Az 9 K 7417 17 Vorschlag fur eine EU Verordnung uber Privatsphare und elektronische Kommunikation 23 August 2020 abgerufen im 1 Januar 1 Stellungnahme des EDSB zu dem Vorschlag fur eine Verordnung uber Privatsphare und elektronische Kommunikation 23 August 2020 abgerufen im 1 Januar 1 Pressemitteilung 66 2019 des BVerwG BVerwG Beschluss vom 25 September 2019 Az 6 C 12 18 Anlasslose Vorratsdatenspeicherung in Deutschland rechtswidrig Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 September 2022 Vorratsdatenspeicherung in Deutschland verstosst gegen EU Recht Zeit Online 20 September 2022 BVerfG Beschluss der 1 Kammer des Ersten Senats vom 15 Februar 2023 1 BvR 141 16 Rn 1 17 Bundesverfassungsgericht https www bverwg de pm 2023 66 SPD Netzpolitiker stecken Linie zur Vorratsdatenspeicherung ab heise de SPD Musterantrag zum Thema Vorratsdatenspeicherung henning tillmann de August 2011 spd netzpolitiker unterstutzen antrag gegen vorratsdatenspeicherung henning tillmann de 21 November 2011 Intelligente Strategien fur ein sicheres Netz IP Vorratsdatenspeicherung stoppen Chaos Computer Club PDF 142 kB Bericht Herrmann PDF 443 kB 2010 11 24 vorratsdatenspeicherung de Nach Erhebung der ruckwirkenden Verkehrsdaten konnte die Absender IP Adresse einem Internetcafe in Munchen zugeordnet werden Gezielte Fahndungsmassnahmen fuhrten wenig spater dazu dass die Frau in dem besagten Internetcafe von der Polizei angetroffen und umgehend einer arztlichen Betreuung zugefuhrt werden konnte Urheberrecht Abmahnindustrie in die Schranken weisen Verbraucherzentrale Bundesverband abgerufen am 19 April 2012 Fehlalarm EuGH erlaubt nicht Vorratsdatenspeicherung gegen Filesharing Patrick Breyer 19 April 2012 vorratsdatenspeicherung de Die drohende Internet Vorratsdatenspeicherung 6 September 2011 vorratsdatenspeicherung de Verfassungsgericht beschrankt Herausgabe von Nutzerdaten Die Herausgabe von Passwortern und PIN Codes muss neu geregelt werden haben die Karlsruher Richter entschieden Das gilt auch fur Auskunfte zu dynamischen IP Adressen 24 Februar 2012 Regelungen des Telekommunikationsgesetzes zur Speicherung und Verwendung von Telekommunikationsdaten teilweise verfassungswidrig 24 Februar 2012 11 September jahrt sich PIRATEN fordern Paradigmenwechsel bei Uberwachung Memento vom 25 September 2011 im Internet Archive Ziercke greift AK Vorrat an Daten Speicherung de 20 September 2011 Peter Carstens Vorratsdatenspeicherung Ein Fall 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de abgerufen am 13 Februar 2009 blog freiheitstattangst de Memento vom 4 Marz 2011 im Internet Archive wiki vorratsdatenspeicherung de a b Bergmann Morle Herb Der Datenschutzkommentar Teil VI Multimedia und Datenschutz Vorb 2 6 Richard Boorberg Stuttgart 2009 ISBN 978 3 415 00616 4 Uhe Herrmann Uberwachung im Internet Diplomarbeit 2003 S 161 ig cs tu berlin de Memento vom 17 Mai 2006 im Internet Archive PDF BVerfG Urteil vom 12 Marz 2003 1 BvR 330 96 Absatz Nr 1 135 3 Absatz Satz 3Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vorratsdatenspeicherung in Deutschland amp oldid 237166936