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Ulrich von Mordeisen auch Ulricus Mordisius Alarich 13 Juli 1519 in Leipzig 5 Juni 1572 in Dresden war ein sachsischer Politiker und Diplomat Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenMordeisen entstammte einer Kaufmannsfamilie aus dem frankischen Hof die sich in der Handelsmetropole Leipzig niedergelassen hatte Sein Vater war der Kaufmann und Lederhandler Ulrich von Mordeisen 1541 und dessen Ehefrau Barbara Jechler Leben BearbeitenIm Wintersemester 1529 30 immatrikulierte er sich an der Universitat Leipzig war dort am 28 Februar 1533 Baccalaureus wechselte 1535 an die Universitat Wittenberg Hier absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften setzte dieses an der Universitat Padua fort und promovierte am 28 Juni 1543 zum Doktor der Rechte Am 12 August 1543 wurde er ausserordentlicher Professor an der Juristischen Fakultat der Hochschule und war im Sommersemester 1545 Rektor der Universitat Als Rechtsbestallter der Universitat vertrat er die Interessen des ernestinischen Hofes in Wittenberg und die des Kurfurstentums Sachsen am Reichskammergericht zu Speyer 1546 folgte Mordeisen dem Ruf des Herzogs Moritz an den albertinischen Hof in Dresden Als Kanzler des Herzogtums Sachsen suchte er seit November 1546 Verhandlungen zwischen Karl V und Johann Friedrich I herbeizufuhren Gemeinsam mit Joachim II erarbeitete er einen Plan fur eine kampflose Ubergabe Kursachsens an die Albertiner zur Beendigung des Schmalkaldischen Krieges der jedoch scheiterte Nach der Entscheidungsschlacht bei Muhlberg an der er an der Seite Moritz teilnahm wirkte Mordeisen an der Herstellung eines Religionsfriedens im Heiligen Romischen Reich Im Auftrag des Kurfursten Moritz vertrat er die Interessen Sachsens bei der Ausarbeitung des Passauer Vertrages von 1552 den er auch als Bevollmachtigter unterzeichnete Zusammen mit Georg von Komerstadt entwickelte Mordeisen die Vorstellung Vom ewigen Frieden zwischen den Konfessionen Neben Philipp Melanchthon beriet Mordeisen seinen Landesherren in Bildungs und Religionsangelegenheiten Nach dem Tode Moritz in der Schlacht bei Sievershausen wirkte Mordeisen auf seinem Rittergut Kleinwaltersdorf an den Vorarbeiten zur Errichtung eines Monuments fur den Verstorbenen im Freiberger Dom In gemeinsamer Arbeit mit Georg Fabricius und Joachim Camerarius d A entwickelte von Mordeisen Inschriften des Grabmals In dieser Zeit erarbeitete Mordeisen mit dem Oberberghauptmann des Gebirgischen Kreises Heinrich von Gersdorff eine Zusammenstellung aller Bergamter aus die neben den Reviergrenzen vor allem die Aufgaben der Bergmeister prazisierte 1554 ubernahm er als Ordinarius den Lehrstuhl der Rechte an der Universitat Leipzig Kurfurst August ernannte Mordeisen zum Geheimen Kammerrat und uberliess ihm fur seine Verdienste die Dorfer Berbersdorf Braunsdorf Gossberg Grossschirma Grossvoigtsberg Kaltofen Kleinschirma Kleinvoigtsberg Kleinwaltersdorf Langhennersdorf Lossnitz Mobendorf Seifersdorf Pappendorf und Reichenbach Unter August wurde Mordeisen zum bedeutendsten Diplomaten des Kurfurstentums und nahm als Vertreter Sachsens am Religionsgesprach zu Worms und dem Reichstag zu Augsburg teil 1565 fiel Mordeisen beim Kurfursten in Ungnade Nach Ausbruch des Dreikronenkrieges zwischen Schweden und Danemark versuchte Kurfurst August zusammen mit seinem kriegsfuhrenden Schwager Friedrich II von Danemark bei Kaiser Maximilian II ein Embargo schwedischer Waren insbesondere Waffen im Heiligen Romischen Reich zu erreichen und beauftragte Mordeisen mit dieser Mission In Mordeisens schon langere Zeit bestehenden Unstimmigkeiten mit Kurfurstin Anna auf deren Betreiben diese Massnahme gegen Schweden erwirkt werden sollte liegt vermutlich die Ursache dass Mordeisen in Wien ein Doppelspiel einging Wahrend er offiziell am Wiener Hof den kurfurstlichen Antrag vortrug suchte er dort gleichzeitig uber einflussreiche Freunde dieses Ansinnen scheitern zu lassen Mordeisens Geheimaktivitaten wurden jedoch der Kurfurstin zugetragen Mordeisen wurde am 11 Mai 1565 all seiner Amter enthoben und in Dresden unter strengen Hausarrest gestellt 1566 wurde die Strafe gelockert und er durfte sein Haus zum Besuch des Gottesdienstes verlassen Spater erhielt Mordeisen die Erlaubnis auch das Rittergut Kleinwaltersdorf zu bewohnen Sein Leichnam wurde dem letzten Wunsch gemass nach Kleinwaltersdorf uberfuhrt Seine noch heute erhaltene letzte Ruhestatte die von einem Epitaph geschmuckt wird erhielt er im Innern der Kirche vor dem Altar 1 Das Rittergut Kleinwaltersdorf einschliesslich 10 der Dorfer erwarb noch in Mordeisens Todesjahr 1572 Kurfurst August fur seinen Sohn Prinz Christian von den Erben Lediglich Rudolph Mordeisen behielt sein Erbe bis zum Jahr 1587 in dem er es schliesslich an Kurfurst Christian verkaufte Dabei handelte es sich um die restlichen funf Dorfer Pappendorf Mobendorf Berbersdorf Gossberg und Kaltofen Familie BearbeitenMordeisen heirate 1544 in Leipzig Margarethe Scherl 1527 1564 Tochter des Kaufmanns Heinrich Scherl 1475 1548 Das Paar hatte 2 Sohne und vier Tochter darunter Joachim Rudolph Barbara 1545 1628 Hartmann Pistoris 1543 1603 Jurist Margarethe Justine ElisabethNach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1570 Magdalena Ziegler Witwe des Juristen Modestinus Pistoris 1516 1565 Das Paar hatte einen Sohn Ulrich 2 und eine Tochter Marie Literatur BearbeitenWerner Lauterbach Ulrich von Mordeisen in Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins Heft 84 Freiberg 2000 Theodor Distel Mordeisen Ulrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 216 218 Johannes Herrmann Mordeisen Ulrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 90 f Digitalisat Mordeisen oder Mordisius Ulrich In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 21 Leipzig 1739 Sp 1594 f Helmar Junghans Verzeichnis der Rektoren Prorektoren Dekane Professoren und Schlosskirchenprediger der Leucorea vom Sommersemester 1536 bis zum Wintersemester 1574 75 In Irene Dingel Gunther Wartenberg Georg Major 1502 1574 Ein Theologe der Wittenberger Reformation Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 ISBN 3 374 02332 0 Mordeisen Ulrich von In Heinz Scheible Hrsg Melanchthons Briefwechsel Band 13 Personen L N Stuttgart Bad Cannstatt 2019 S 420 422 Weblinks Bearbeitenuni mannheim deEinzelnachweise Bearbeiten Johann Conrad Knauth Des alten beruhmten Stiffts Closters und Landes Furstlichen Conditorii Alten Zella an der Freybergischen Mulda 1721 S 81 Christian Gottlob Immanuel Lorenz Verzeichniss sammtlicher schuler der Koniglichen landesschule zu Grimma von ihrer eroffnung bis zur dritten jubelfeier zusammengestellt S 9Normdaten Person GND 119767058 lobid OGND AKS LCCN nr2001009489 VIAF 49153555 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mordeisen Ulrich vonALTERNATIVNAMEN Ulricus MordisiusKURZBESCHREIBUNG sachsischer Politiker und DiplomatGEBURTSDATUM 13 Juli 1519GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 5 Juni 1572STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich von Mordeisen amp oldid 233771634