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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Tuczno Begriffsklarung aufgefuhrt Tuczno tuʈ ʂnɔ deutsch Tutz fruher auch Tietz ist eine Kleinstadt im Powiat Walecki Deutsch Kroner Kreis der polnischen Woiwodschaft Westpommern mit etwa 1900 Einwohnern Sie ist Sitz der nach ihr benannten Stadt und Land Gemeinde TucznoTuczno Polen TucznoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft WestpommernPowiat WaleckiGmina TucznoFlache 9 28 km Geographische Lage 53 11 N 16 9 O 53 183333333333 16 15 Koordinaten 53 11 0 N 16 9 0 OHohe 107 m n p m Einwohner 1919 31 Dezember 2020 Postleitzahl 78 640Telefonvorwahl 48 67Kfz Kennzeichen ZWAWirtschaft und VerkehrStrasse DW177 Czaplinek WielenEisenbahn Pila UlikowoNachster int Flughafen Stettin Goleniow Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 2 2 Altes Stadtwappen 3 Verkehr 4 Partnerschaft 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stadt lag von 1807 bis 1945 in ganz im Westen der preussischen Provinz Westpreussen Von etwa 1250 bis 1368 hatte sie zur Neumark gehort dann von 1368 bis 1772 uber vierhundert Jahre lang zu Grosspolen Sie liegt im Zentrum der Pojezierze Waleckie Kroner Seenplatte Der Ort ist vom Lubtowsee Tafelsee und Tutzsee umgeben die unterhalb des 152 Meter hohen Galgenberges und des 131 Meter Grunebergs liegen Westlich des Ortes erstreckt sich der Nationalpark Drawa Die nachstgelegene grossere Stadt Walcz Deutsch Krone ist 25 Strassenkilometer entfernt Geschichte Bearbeiten nbsp Tutz westlich der Stadt Schneidemuhl auf einer Landkarte der Provinz Posen von 1905 gelb markierte Flachen kennzeichnen Gebiete mit seinerzeit mehrheitlich polnischsprachiger Bevolkerung nbsp Stadtkirche 15 Jahrhundert nbsp Schloss Tutz 1338 bis 1739 im Besitz der Familie von WedelDer Name der Stadt wird am besten von tok Spring Quell uberhaupt Alles was sich in die Hohe hebt schwillt abgeleitet vgl das niederdeutsche Tutz Krote So wandelte sich uber die Jahrhunderte der Name wie folgt 1337 Tenczik 1341 Tencin 1364 Thucz und Thucza 1374 Thucz 1602 1654 Tucno 1783 Tietz und Tutz 1 Die Bezeichnung Tutz setzte sich uber die Jahre durch und wurde bis 1945 gefuhrt Wie Ausgrabungen in den 1930er Jahren erwiesen haben gab es an den Seen nordlich des Gruneberges bereits im 7 Jahrhundert bewohntes Land Das Gebiet um das spatere Tutz gehorte bis in das 13 Jahrhundert hinein zum Einflussbereich pommerscher und polnischer Fursten Um 1250 hatten es die brandenburgischen Markgrafen in Besitz Um es urbar machen zu lassen gaben die Markgrafen das Gebiet der Familie Wedel als Lehen Bereits 1306 wird von dem Ort Tutz mit einem in Plattdeutsch abgefassten Stadtprivileg berichtet 1331 verlieh Markgraf Ludwig von Brandenburg offiziell das Stadtrecht Tutz wurde mit einer Befestigungsmauer und einer Doppelgrabenanlage versehen und 1338 begannen die Wedel mit dem Bau des Tutzer Schlosses In den Folgejahren geriet die Stadt in die Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg Pommern und Polen die um die Vorherrschaft im Gebiet zwischen Netze und Drage stritten Wahrend eines polnischen Raubzugs 1364 wurde Tutz geplundert 1368 verzichtete der brandenburgische Markgraf Otto der Faule auf die Gebiete ostlich der Drage zu denen auch Tutz gehorte zugunsten Polens Um 1395 wurde mit dem Bau der Stadtkirche begonnen Von 1402 an gehorte Tutz zum Eigentum des Deutschen Ordens kam aber nach dem Zweiten Thorner Frieden 1466 wieder in polnischen Besitz Der Ort gehorte bis zur ersten Teilung Polens 1772 zum polnischen Staat und dort zum nordlichen Teil der Woiwodschaft Grosspolen Der in Tutz ansassige Zweig der Familie Wedel war in den vierziger Jahren des 16 Jahrhunderts zum Protestantismus ubergegangen Schon eine Generation spater wurden die Wedel Tuczynski wieder katholisch und blieben es bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1717 Die protestantische Phase des Ortes endete allmahlich nach dem Tode von Stanislaw Wedel Tuczynski 1587 Dessen Vater Matthias hatte durch seine Heirat mit Katarzyna Danaborska Krojanke die Wedel Tutz in erheblichem Umfang polonisiert Stanislaws Sohn und Erbe Christoph Wedel Tutz war nach dem Tode seiner Mutter Katarzyna geb Opalinska in einer katholischen Fraktion der Familie Opalinski in Posen aufgewachsen und dort zum entschiedenen Verfechter des Katholizismus geworden Mit seinem Bemuhen um die Rekatholisierung von Tutz geriet Wedel Tuczynski seit den neunziger Jahren in Streit nicht nur mit der protestantischen Burgerschaft deren Fuhrer den Burgermeister und ein Ratsmitglied er 1596 hinrichten liess sondern insbesondere mit den nach wie vor protestantischen Wedel Friedland Wedelski einem im Norden der Woiwodschaft Grosspolen benachbarten Familienzweig der Wedel 2 Die Wedel Friedland waren seit Beginn des 14 Jahrhunderts in Friedland Miroslawiec ansassig und in grosserem Umfang auch in Tutz begutert Diese Beguterung war Gegenstand zweier Teilungsvertrage mit Wedel Tuczynski auch nachdem die Wedel Friedland ihren Hauptsitz in Friedland 1593 verloren hatten So wurde Tutz 1599 in eine katholische und eine evangelische Halfte geteilt und 1616 gevierteilt in drei katholische und einen protestantischen Teil 3 Zuletzt war der Ort zu einem Stutzpunkt katholischen Glaubens im ostdragischen Land geworden In den Jahren zwischen 1608 und 1631 bauten die Wedel Tuczynski ihr Schloss weiter aus es entstanden ein linker und rechter Gebaudeflugel und ein weiterer Eckturm Die nachsten Jahre brachten fur den Ort schwere Katastrophen 1624 starb die Halfte der 1 100 Einwohner an der Pest 1640 zerstorte ein Brand grosse Teile von Tutz mitsamt der Kirche und im Polnischen Schwedischen Krieg geriet der Ort zwischen die Fronten 1707 suchte noch einmal die Pest die Bevolkerung heim Durch Artikel V des Warschauer Vertrags von 1773 wurde Tutz unter preussischer Herrschaft wieder eine deutsche Stadt Sie wurde zunachst im Netzedistrikt verwaltet Nach der Neugliederung der preussischen Kreisverwaltung wurde die Stadt 1818 dem Kreis Deutsch Krone in Westpreussen zugeordnet Fast die ganze Stadt fiel 1834 einem Grossbrand zum Opfer darunter auch die beiden Kirchen Ab 1867 fuhrte die neu erbaute Chaussee Falkenburg Filehne durch Tutz und mit der Eroffnung der Strecke Kallies Deutsch Krone am 1 September 1888 erfolgte auch der Anschluss an das Eisenbahnnetz Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Tutz eine evangelische Kirche eine katholische Kirche und eine Synagoge 4 Nach dem Ersten Weltkrieg und dem damit verbundenen Verlust der preussischen Provinzen Posen und Westpreussen kam Tutz 1922 in die neu gebildete preussische Provinz Grenzmark Posen Westpreussen nach deren Auflosung 1938 zur preussischen Provinz Pommern Von 1920 bis 1927 war im Tutzer Schloss die katholische Administration fur die bei Deutschland verbliebenen Reste der Diozesen Kulm und Gnesen Freie Pralatur untergebracht Die landschaftlich reizvolle Umgebung liess die Stadt in den 1930er Jahren zu einem Luftkurort heranwachsen Um 1930 gab es in Tutz drei Wohnstatten 5 Bahnhof Tutz Schloss Tutz TutzGegen Ende des Zweiten Weltkriegs nahm am 11 Februar 1945 die Rote Armee nach schweren Kampfen Tutz ein Nach der Besetzung wurde die Innenstadt von sowjetischen Soldaten niedergebrannt 6 Wenige Wochen darauf wurde die Stadt seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung uberlassen Die Stadt wurde unter der Ortsbezeichnung Tuczno verwaltet Es wanderten nun Polen zu In der Folgezeit wurde die einheimische Bevolkerung von der polnischen Administration aus Tutz vertrieben Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1783 0 361 davon 104 Juden 7 1804 0 865 davon 241 Juden 7 1810 0 609 8 1816 0 821 davon 153 Evangelische 517 Katholiken und 151 Juden 8 1821 0 914 8 1839 1149 davon 789 Katholiken 279 Evangelische und 81 Juden 7 1853 1280 9 1875 1908 10 1880 2045 10 1900 21131905 2120 meist Katholiken 4 1910 2096 11 1925 2244 davon 531 Evangelische 1679 Katholiken 31 Juden und drei Einwohner ohne Angaben zum Glaubensbekenntnis 5 1933 2712 10 1939 2747 10 Bevolkerungsentwicklung seit 1946 Jahr 2004 2020Einwohner 2014 1919Altes Stadtwappen Bearbeiten nbsp Altes StadtwappenBlasonierung In Silber eine blaugekleidete Jungfrau in jeder Hand ein rotes Rad emporhaltend 12 Es ist nur ein Siegel des Magistrats zu Tuetz von 1800 bekannt geworden das diese Darstellung zeigt Das Bild wurde offenbar zur Erinnerung daran gewahlt dass die Bruder Stanislaus und Christoph Wedel dem Orte im Jahre 1333 ein Privilegium erteilten denn deren Wappen war ein Rad 13 Verkehr BearbeitenDer Bahnhof an der Bahnstrecke Pila Ulikowo liegt zwei Kilometer nordlich der Stadt und wird Tuczno Krajenskie genannt Partnerschaft BearbeitenGemeinde Markische Heide Deutschland Brandenburg Personlichkeiten BearbeitenLouis Ende 1840 1900 deutscher Baumeister Klemens Neumann 1873 1928 katholischer Pfarrer Josef Lissner 1923 2006 deutscher Radiologe Linde Salber geb 1944 deutsche Psychologin und AutorinLiteratur BearbeitenTutz Stadt am Schloss See zwischen Tutzsee im Westen und Luptowsee im Osten Kreis Deutsch Krone Regierungsbezirk Marienwerder Provinz Westpreussen In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 meyersgaz org Marthe Dorf sudwestlich von Tutz und sudlich des Tutzsees Kreis Deutsch Krone Regierungsbezirk Marienwerder Provinz Westpreussen In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Marthe Tutz dem Tutzsee und dem Luptowsee meyersgaz org Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn 1867 insbesondere S 208 211 Volltext Johannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Flechsig Buchvertrieb Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 439 X S 390 f Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Zweiter Theil welcher die Topographie von West Preussen enthalt Kantersche Hofdruckerei Marienwerder 1789 S 116 Ziffer 12 Google Books Johann Heise Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Westpreussen Band 1 Pommerellen mit Ausnahme der Stadt Danzig Druck von A W Kafemann Danzig 1884 1887 S 449 454 Google Books Agathon Harnoch Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost und Westpreussen Neidenburg 1890 S 472 473 Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tuczno Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Stadt Tutz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Verlag von Ernst Lambeck Thorn 1867 S 208 Grzegorz Jacek Brzustowicz Wedelscy vel Frydlandzcy Sredniowieczni Wedlowie na Miroslawcu In Krzyzacy szpitalnicy kondotierzy Studia z dziejow sredniowiecza Nr 12 Malbork 2006 S 19 41 Ludwik Bak Ziemia walecka w dobie reformacji i kontrrefomacji w XVI XVIII w Pila 1999 a b Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 19 Leipzig und Wien 1909 S 843 a b Die Stadt Tutz im ehemaligen Kreis Deutsch Krone Gunthard Stubs und Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Karl Rupprecht Hrsg Stadt und Kreis Deutsch Krone Bad Essen 1981 a b c Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt Geschichte des Deutsch Croner Kreises Thorn 1867 S 211 a b c Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 394 395 Ziffer 757 H J Meyer Das grosse Konversations Lexikon fur die gebildeten Stande Band 12 Hildburghausen Amsterdam Paris und Philadelphia 1853 S 735 a b c d Michael Rademacher Deutschkrone Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Tutz Stadt am Schloss See zwischen Tutzsee im Westen und Luptowsee im Osten Kreis Deutsch Krone Regierungsbezirk Marienwerder Provinz Westpreussen In Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 meyersgaz org Deutsches Stadtebuch Handbuch stadtischer Geschichte von Prof Dr Erich Keyser herausgegeben 1939 vom W Kohlhammer Verlag Stuttgart Band I Nordostdeutschland S 255 256 Deutsche Ortswappen von Prof Otto Hupp Herausgegeben 1925 von der Kaffee Handels Aktiengesellschaft Bremen Normdaten Geografikum GND 4684879 4 lobid OGND AKS VIAF 239208677 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tuczno amp oldid 235412305