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Treuberg ist der Name einer Familie mit mehreren Zweigen die im ausgehenden 18 Jahrhundert aus der nicht standesgemassen Verbindung und morganatischen Ehe des regierenden Grafen Ludwig II Friedrich Karl Eginhard zu Erbach Furstenau Herr zu Breuberg mit der burgerlichen Christine Sophie Kuchler entstanden ist Aus der Verbindung des Paares gingen sieben Kinder hervor Zwei Sohne wurden als erfolgreiche Offiziere 1824 in den erblichen bayerischen Freiherrenstand erhoben ein dritter fuhrte ohne formal erfolgte Nobilitierung in Osterreich unbeanstandet den Freiherrentitel Ein Teil der Kinder aus dieser morganatischen Verbindung blieb wie von Stammvater Ludwig II vorgesehen 1 adelsrechtlich burgerlichen Standes Wappenschild der Familie Treuberg Erbach Furstenauer Abkunft Es bestehen keine genealogischen Zusammenhange mit den alteren briefadeligen Familien Bassevi von Treu en berg 1622 Stainhauser von Treuberg 1777 und Fischler von Treuberg 1807 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung der Familie 2 Mitglieder der Familie 2 1 Heirat und Namengebung 3 Weiteres Leben der Stammmutter Madame Sophie Treuberg 4 Wappen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntstehung der Familie BearbeitenNachdem sich der gemeinsam mit seinem Bruder Georg Albrecht III 1731 1778 die Teilgrafschaft Erbach Furstenau regierende Graf Ludwig II zu Erbach Furstenau 12 Mai 1728 auf Schloss Furstenau 16 Januar 1794 in Heidelberg von seiner bisherigen Matresse der Beschliesserin Dorothea Christina Golz 1738 1814 mit Muttersname auch als Dorothea Christina Schwinn uberliefert durch deren Verheiratung am 2 Marz 1769 mit dem graflichen Rentmeister und Forstinspektor Johann Ernst Valentin Klump 1736 1814 getrennt hatte wobei diese mit ihrem Ehemann sowie den aus der Verbindung mit dem Grafen entsprossenen Kindern die in Anspielung auf den im Jagdschloss Krahberg residierenden Vater im Taufeintrag den Zunamen Jager erhalten hatten vertraglich mit einem Hofgut und dem reprasentativen Jagdhaus Steingrund bei Gammelsbach reichlich versorgt wurden 2 ging er eine neuerliche nicht standesgemasse Verbindung ein nbsp Graf Ludwig II zu Erbach Furstenau Herr zu Breuberg Stammvater der Familie TreubergNeue Partnerin wurde die Christina Sophie Kuchler 6 Oktober 1754 in Michelstadt wohl 1822 oder 1824 in Wien ebenfalls Beschliesserin auf Jagdschloss Krahberg Sie war die Tochter des Mullers graflichen Husars und Bediensteten Johann Friedrich Kuchler 2 Februar 1782 in Schollenbach 2 Januar 1764 in Airlenbach Er hatte als Witwer am 5 August 1752 in Hochst im Odenwald in der Herrschaft Breuberg mit Anna Margarethe err 1729 11 August 1793 Tochter des Landgerichtsschoffen und Posthalters Heinrich Lutz 1694 1767 aus dem damals kurpfalzischen Lengfeld am Nordrand des Odenwaldes und reformierten Bekenntnisses eine neue Ehe geschlossen 3 Nachdem dem Ehepaar im Jahr 1753 in Hochst eine Tochter geboren worden war die bereits nach zwolf Tagen verstorben ist erfolgte 1754 die Geburt der hier interessierenden Tochter Christina Sophie nunmehr eingetragen im Kirchenbuch von Michelstadt Die Taufe wurde in der Kapelle im Schloss Furstenau vollzogen Taufpatin war Anna Christina Sophia Luck Ehefrau des Beerfeldener Stadtpfarrers dessen Bruder Johann Philipp Theodor eine aussereheliche Tochter des Grafen Philipp Carl zu Erbach Furstenau 1677 1736 namens Catharina Wilhelmina geheiratet hatte Es bestand also eine enge Beziehung zum Grafenhaus Wie diese entstanden ist und worin sich die erstaunliche berufliche Karriere des Johann Friedrich Kuchler in diesem Zusammenhang begrundet bedarf noch der Aufhellung 4 Mitglieder der Familie BearbeitenAus der Verbindung des Grafen Ludwig II mit der Christina Sophie Kuchler gingen sieben Kinder hervor die in den Taufmatrikeln der Kirchenbucher alle zunachst mit dem Zunamen Fidelis eingetragen wurden nbsp Friedrich Freiherr von Treuberg Generalleutnant der erste Sohn Ludwigs II und der Madame Sophie Treuberg ca 1825Friedrich wohl am 28 Dezember 1773 in oder bei Hochst in der Herrschaft Breuberg wo der mutterliche Grossvater Muhlenbestander war 5 30 Dezember 1831 in Wurzburg Friedrich Treuberg trat nach 1790 begonnenem Militardienst und Verwundung in hollandischen Diensten im Jahr 1796 als Oberleutnant in die Bayerische Armee ein und avancierte als erfolgreicher Stratege uber die Jahre zum Generalmajor 1815 und zum Generalleutnant 1829 1814 erhielt er den Russischen Orden des Heiligen Georg Am 22 Juni 1814 wurde er zum Ritter des Bayerischen Militar Max Joseph Ordens ernannt mit dem der personliche Adel und das Pradikat Ritter von im Namen verbunden war am 16 Juli 1814 wurde er auch mit dem preussischen Orden Pour le Merite ausgezeichnet Gemeinsam mit seinem damals noch burgerlichen Bruder Eginhard s unten wurde Friedrich Ritter von Treuberg am 15 Juni 1824 von Konig Maximilian I Joseph in den erblichen Freiherrenstand des Konigreichs Bayern erhoben 6 Friedrich war zweimal verheiratet und hatte zwei Sohne Aus der zwischen 1777 und 1807 bestehenden Ehe mit Maria Anna Battberger stammte der erste Sohn Ludwig Treuberg 5 Oktober 1803 in Bamberg 5 Marz 1868 in Munchen der 1824 mit der Standeserhebung seines Vaters den Freiherrentitel erhielt der zweite aus der 1824 geschlossenen Ehe mit Johanna Barbara geb Hassel verwitwete Grill 23 Januar 1788 in Augsburg 14 April 1865 in Wurzburg war der jung verstorbene Carl Freiherr von Treuberg 16 November 1825 in Bamberg 18 September 1844 in Wurzburg Beide traten in den bayerischen Militardienst ein und hatten keine Nachkommen Siehe auch den Hauptartikel Friedrich von Treuberg Christina Louise 1 September 1775 in Airlenbach 7 12 November 1820 in Darmstadt Luise heiratete am 7 Januar 1792 auf dem Jagdschloss Krahberg den Sekretar am kurfurstlichen Ehegericht in Heidelberg Johann Valentin Muller 21 November 1767 in Heidelberg 28 November 1829 ebenda Aus den Kirchenbuchern der Heiliggeistkirche in Heidelberg geht hervor dass diese Ehe vor 1817 geschieden wurde und dass wohl eine gemeinsame Tochter Charlotte existierte 8 Johann Paul 14 April 1777 auf dem Krahberg 3 Mai 1777 in Airlenbach Er starb wenige Tage nach der Geburt im Haus seiner Grossmutter mutterlicherseits Anna Margarethe in Airlenbach die als Witwe den dortigen Schuhmacher und Schulmeister Johann Georg Volk geheiratet hatte Da er vor der Heirat seiner Eltern 1784 verstarb trug er im Gegensatz zu seinen Geschwistern nie den Zunamen Treuberg sondern nur Fidelis Eleonora 7 November 1778 auf dem Krahberg 31 Dezember 1817 in Darmstadt nbsp Das Jagdschloss Krahberg 1780 Geburtsort von funf der sieben Kinder der ersten FamiliengenerationEleonora Treuberg heiratete am 17 April 1806 in aller Stille 9 den zuerst hochgraflich erbachischen spater grossherzoglich hessischen Hauptmann Capitain des Kreiskontingentes bzw des Reserve Bataillons Starkenburg Karl Friedrich Theodor von Amelang getauft am 4 Dezember 1763 in Stuhm in Westpreussen 10 31 Marz 1834 in Erbach Von den beiden Tochtern des Paares Aemilie Karoline Mathilde 18 Marz 1807 in Erbach 9 Juli 1843 ebenda und die Amedie genannte Mariane Henriette 23 Marz 1810 in Darmstadt 6 April 1891 in Amorbach wurde die letztgenannte am 28 Oktober 1834 in Amorbach die zweite Ehefrau des verwitweten furstlich leiningischen Oberforstmeisters Franz Erich von Ploennies 24 August 1789 in Erbach 23 April 1867 in Amorbach Eginhard 6 Juli 1780 auf dem Krahberg 31 Dezember 1827 in Bamberg Wie sein alterer Bruder Friedrich trat Eginhard in den bayerischen Militardienst ein und wie dieser war er erfolgreich Er erreichte den Rang eines Obersten Infolge einer schweren Kopfverwundung die er sich in den Befreiungskriegen 1813 bei Juterbog zugezogen und als deren Folge der Wahnsinn seinen Geist ergriffen hatte starb er relativ jung 11 Er wurde gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich der schon zehn Jahre vorher den personlichen Adel erhalten hatte am 15 Juni 1824 von Konig Maximilian I Joseph in den erblichen Freiherrenstand des Konigreichs Bayern erhoben Seit 1811 war Eginhard mit Catharina Goes 7 Mai 1788 in Windsheim 15 Januar 1867 in Ingolstadt verheiratet Zwei Tochter Emma 8 September 1813 in Bamberg 29 August 1887 in Munchen und Sophie 15 September 1816 in Ingolstadt 14 Marz 1873 in Munchen und der Sohn Friedrich Carl 12 August 1818 22 Oktober 1888 in Munchen erhielten mit ihrem Vater 1824 den Adelstitel nbsp Generalleutnant Friedrich Carl Freiherr von Treuberg 1818 1886 Sohn des Eginhard Freiherr von TreubergLetztgenannter trat wie sein Vater und sein Onkel Friedrich ins bayerische Militar ein und erreichte den Rang eines Generalleutnants Er heiratete 1843 Maximiliane Freiin von Magerl 18 Februar 1819 in Saulburg 2 Dezember 1850 in Straubing und hatte mit dieser drei Sohne Friedrich II 2 August 1846 in Straubing 22 Juli 1912 Freimann Karl 13 Marz 1848 in Straubing 22 Mai 1915 in Deggendorf und Wilhelm 19 November 1850 in Straubing 27 Februar 1898 in Nurnberg Alle drei Sohne fuhlten sich der Familientradition folgend zum Militar hingezogen ohne allerdings den Vorfahren auf dem konventionellen Weg zu folgen und einen hoheren Offiziers oder gar Generalsrang zu erreichen Alle drei bewarben sich 1873 bei der franzosischen Legion etrangere Fremdenlegion und wurden angenommen Obwohl sie dies bald bereuten und eine Ruckkehr nach Deutschland anstrebten wurde ihnen dies vom bayerischen Staat verwehrt so dass sie ihre Vertragspflichten u a in Algerien erfullen mussten Nach seiner Ruckkehr verarbeitete der Alteste Friedrich II seine negativen Erfahrungen in der Fremdenlegion in einer eigenen kleinen Veroffentlichung 12 Er ging zwei Ehen ein die erste mit Crescentia geborene Strobel Februar 1849 in Augsburg 2 Mai 1885 in Munchen und nach deren Tod 1886 mit Camilla geborene Pappenberger 4 Mai 1861 in Landshut 26 Januar 1946 in Vaterstetten In der ersten Ehe wurde Friedrich III 16 August 1882 in Augsburg 15 Januar 1947 in Kaiserslautern geboren zuletzt Obersekretar in Kaiserslautern Aus der zweiten Ehe stammte Ernst Eginhard 1 November 1887 in Munchen 12 Februar 1965 in Starnberg dieser heiratete 1919 Babette Pappenberger 31 Juli 1895 in Berg bei Landshut 3 Juni 1961 in Herrsching mit der er die Tochter Barabara Camille Hermine 26 Marz 1919 in Munchen 20 Februar 1954 ebenda hatte Der jungste Bruder Wilhelm heiratete 1888 Alexandra Anastasia von Quist 31 Januar 1862 in St Petersburg 8 Februar 1936 in Haag Oberbayern Am abenteuerlichsten verlief das Leben des mittleren Bruders Karl Nach funf Jahren in der Fremdenlegion diente er zehn Jahre in niederlandischen Diensten in Niederlandisch Indien Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland konnte er sich nicht mehr in das gesellschaftliche Leben einordnen und er geriet auf die schiefe Bahn In Bayern und in Osterreich wurde er gerichtlich wegen Betrugereien zu Freiheitsstrafen verurteilt 13 Ein Blick auf die Familien der eingangs erwahnten beiden Tochter Eginhards Emma und Sophie zeigt die Einbindung der Familie in die bayerische Militarelite bereits in der ersten Generation Emma heiratete 1841 zunachst den Mediziner Carl Philipp von Pape genannt Papius 7 Mai 1802 in Konigshofen im Grabfeld 8 Oktober 1842 in Wurzburg und nach dessen fruhem Tod 1844 den spateren bayerischen Generalmajor Rudolf Koch 11 Juni 1822 in Blieskastel 9 Mai 1895 in Munchen Deren Sohn Friedrich Koch zuletzt Major a D der sich als Schriftsteller einen Namen gemacht hat 14 nannte sich als Autor und seit 1896 mit Genehmigung des Prinzregenten auch sonst mit Doppelnamen Koch Breuberg womit er den Zusammenhang des Geburtsnamens seiner Mutter Treuberg mit dem Nebentitel Herr zu Breuberg der Grafen zu Erbach thematisierte Der Sohn seines Bruders des Generalleutnants Albert Koch 1853 1926 der Wehrmachtsgeneral der Kavallerie Rudolf Koch 9 April 1886 in Munchen 27 November 1971 in Boll anderte 4 Dezember 1939 amtlich seinen Familiennamen in Koch Erpach mit gleichgerichtetem Benennungsmotiv Die zweite Tochter Sophie heiratete 1849 den spateren Generalmajor Michael Schenck 12 Mai 1809 in Wurzburg 2 September 1876 in Munchen Wilhelmine 26 Februar 1782 auf dem Krahberg unbekannt Wilhelmine ist ausser im Taufregister nur im Testament ihres Vaters Graf Ludwig II genannt und sie erscheint als Johanne Wilhelmine Treuberg im Kirchenbuch von Erbach am 23 Marz 1807 als eine Taufpatin der Tochter Aemilia Karoline Mathilde ihrer Schwester Eleonora verheiratete von Amelang s oben Weitere Daten zu ihrem Leben liegen gegenwartig nicht vor Heirat und Namengebung Bearbeiten Bis dahin sind alle Kinder des Paares ausserehelich geboren worden Sie erhielten in ihren Taufeintragen in den Kirchenbuchern ohne Nennung des Vaters zunachst den Zunamen Fidelis lat fidelis treu ubertragen auch Getreuer Am 4 Februar 1784 ging das Paar Graf Ludwig und Sophie Kuchler eine Ehe ein die wegen der Unebenburtigkeit nur eine morganatische sein konnte Die Kinder waren vom dynastischen Erbe ausgeschlossen 15 sie wurden zusammen mit der Gattin uber ein privates Testament versorgt Der Guttersbacher Pfarrer Ferdinand Ernst Bauer vollzog den Trauakt auf dem Jagdschloss Krahberg trug die Ehe aber nicht in das Kirchenbuch in Guttersbach oder Beerfelden das fur Krahberg zustandig war und wohin er ein Jahr spater berufen wurde ein sondern stellte spater der Familie Treuberg eine schriftliche Bestatigung des Eheschlusses aus 16 Mit der Heirat erhielt Christine Sophie Kuchler den Zunamen Treuberg und seither wurde fur sie der Ehrentitel Madame verwendet der damals nicht zur allgemeinen Anrede sondern so wie das deutsche gnadige Frau ebenso wie Herr nur als Titulierung hohergestellter Personlichkeiten Herrschaften verwendet wurde aber keine Nobilitierung bedeutete Hierauf wurde in den Kirchenbuchern in den Geburtseintragen fur die noch lebenden Kinder Graf Ludwigs II der dort gegebene Zuname Fidelis gestrichen und durch Treuberg ersetzt Der neue Name nimmt einerseits Bezug auf die Bedeutung des fruher beigelegten Namens andererseits auf die lautliche Ahnlichkeit mit Breuberg das in dem Nebentitel Herr zu Breuberg aller Linien der Grafen zu Erbach auftritt Franz Karl 3 Juni 1784 auf dem Krahberg 1 Mai 1839 in Wels Franz Karl Treuberg war das einzige Kind das bereits ehelich geboren wurde und den Namen Treuberg von Anfang an rechtmassig fuhrte da der Eheschluss seiner Eltern mit der neuen Namengebung Treuberg fur die Mutter bereits am 4 Februar 1784 erfolgt war Gleichwohl erhielt er bei der Taufe im Taufregister wie seine Geschwister zunachst den Zunamen Fidelis der erst spater wie bei diesen gestrichen und durch Treuberg ersetzt wurde Die seinen Vornamen tragenden Taufpaten waren Graf Franz I zu Erbach und Rheingraf Karl zu Salm Grumbach ein Cousin des Grafen Franz Nach dem Tod seines Vaters ging Franz Karl 1797 mit seiner Mutter nach Osterreich wo er so wie seine Bruder in Bayern eine militarische Laufbahn antrat er soll angeblich schon 1807 mit der Standesbezeichnung Freyherr in den Vermerken des Grundbuchsblatts des osterreichischen Kriegsministeriums in Wien aufgefuhrt sein 17 Am 16 Januar 1817 heiratete er in Krems an der Donau mit dem Kirchenbucheintrag als Hoch und Wohlgeborne r Herr Franz Karl Freyherr von Treuberg wurklicher k k Hauptmann des lobl Erzherzog Karlischen Infanterie Regiments allhier 1 Standes die Tochter des burgerlichen Handelsmannes und Burgermeisters beider Stadte Krems und Stein Ignaz Sigmund die Wohlgeborne Jungfrau Maria Rosalia Sigmund zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt 3 September 1792 in Krems Als Franz Karls familiare Herkunft wird angegeben des Hoch und Wohlgebornen Herrn Ludwig Freyherrn von Treuberg zu Heidlberg im Grossherzogthum Baden sel und der Frau Sophia dessen Ehewirtin geborne Kuhler annoch am Leben ehelich erzeugter Herr Sohn In seiner militarischen Karriere erreichte er den Rang eines Oberstleutnants Bei seinem Tod soll er neben seiner Frau neun Kinder hinterlassen haben 18 Identifiziert werden konnten vier Tochter und ein Sohn Im Kirchenbuch von Krems Carolina Maria Luisa getauft 4 November 1821 in Krems und Emilie Maria Theresia Rosalia getauft 1 Februar 1823 in Krems im Pfarrbuch von Wels ist die Geburt einer Gabriela Nabicht 10 August 1861 eingetragen deren Eltern der Rittmeister Franz Nabicht und die Eugenia Tochter des Hr Franz Karl Baron de Treuberg k k Oberstlieutenant u dessen Ehegattin Rosalie Sigismund sind ihre Taufpatin war die Wilhelmine Baronesse de Treuberg ledige Oberstlieutenantstochter Der einzige bisher nachzuweisende Sohn des Franz Karl ist der Absolvent der Wiener Neustadter Militar Akademie Adolf Freiherr Treuberg 3 Oktober 1826 eingetragen 14 September in Krems 28 November 1862 in Wels der unverheiratet und zuletzt Hauptmann Erster Klasse war 19 Es ist zweifelhaft ob der osterreichische Zweig der Familie Treuberg den Freiherrentitel rechtmassig fuhrte Franz Karls Vater war Graf Ludwig II zu Erbach Furstenau der als solcher auch Herr zu Breuberg war nicht aber ein Freyherr von Treuberg wie von seinem Sohn angegeben er hat seinen Namen Treuberg ohne Adelspradikat von seiner Mutter erhalten Eine Nobilitierung wie bei seinen Brudern Friedrich und Eginhard im Konigreich Bayern ist nicht erfolgt Moglich ist dass seine Titelfuhrung wegen seines hochadeligen Vaters seiner im Gegensatz zu seinen Geschwistern ehelichen Geburt und seiner ebenfalls hochadeligen Taufpaten unbeanstandet blieb Siehe auch den nachfolgenden Abschnitt Weiteres Leben der Stammmutter Madame Sophie Treuberg BearbeitenAm 16 Januar 1794 starb Graf Ludwig II in Heidelberg wohin er krankheitshalber im Herbst zuvor mit seiner Frau vom Krahberg in ein gemeinsam besessenes Haus gezogen war Madame Sophie Treuberg die testamentarisch mit ihren Kindern wie zuvor schon die Matresse Dorothea Christina Golz s oben von Ludwig sehr gut versorgt worden war versuchte nun sofort ihren ehevertraglich und testamentarisch zugestandenen Erbteil vom nun allein regierenden Grafen Christian Karl zu Erbach Furstenau 1757 1804 20 materialisiert bzw ausgezahlt zu bekommen Daraus entwickelten sich heftige Streitigkeiten da Christian Karl noch bestehende Verbindlichkeiten Ludwigs von den zugrunde gelegten auszuliefernden Vermogenswerten abzuziehen beabsichtigte Der Fall ging bis zum Reichskammergericht in Wetzlar wo sich Sophie Treuberg vom Heidelberger kurpfalzischen Ehegerichtsrat Johann Peter Waechter vertreten liess der von Ludwig II testamentarisch zum Curator seiner Frau und ihrer Kinder bestellt worden war In einem Mitte 1797 geschlossenen Vergleich sicherte Sophie Treuberg nach Auslieferung erheblicher Sachwerte aus den Schlossern Furstenau und Krahberg sowie der sofortigen Auszahlung einer aus mehreren Jahresapanagen sich errechnenden Summe zu auf alle weiteren Forderungen zu verzichten Ein entsprechender Revers Sophies an Graf Christian Karl ist gesiegelt und gezeichnet mit So geschehen Ingelfingen am 9ten Oct 1797 Christina Sophia Treuberg Damit gingen das Haus Erbach Furstenau und die Familie Treuberg endgultig getrennte Wege Nur kurze Zeit spater findet sich im Kirchenbuch des unweit von Ingelfingen gelegenen Forchtenberg am Kocher ein bemerkenswerter Eintrag den 30 Octob wurden allhier getraut Hr Oberlieutenant Gebhardt in Kaiserl Diensten des zur Ruhe versetzten Hrn Regierungsrath Gebhardt allhier ehel led Hr Sohn mit Madam Treuberg des sel Hrn Grafen von Erbach Furstenau welcher von der Regierung abgegangen war und in Heidelberg lebte zur linken Hand angetraute und hinterlassenen nun Wittwe Obwohl weder der Vorname der Braut noch des Brautigams genannt wird ist klar dass hier eine neue Bindung der Madame Treuberg dokumentiert ist Von diesem Zeitpunkt an ist sie Frau Christiane Sophie Gebhardt Nach Verausserung aller Immobilien in ihrem Besitz im Odenwald Haus in Michelstadt und Grundbesitz in der Umgebung und in Heidelberg Wohnhaus 21 ubersiedelte sie mit ihrem neuen Ehemann Oberlieutenant Gebhardt in Kaiserl Diensten 18 November 1766 21 April 1850 in Wien und ihrem jungsten Sohn Franz Karl Treuberg nach Osterreich wo nun sie und ihr Gatte dessen Vorname nach dem Taufbuch Johann Friedrich war als von Gebhardt bzw spater als Obristin von Gebhardt und ihr Sohn als Freyherr von Treuberg auftreten ohne dass eine Nobilitierung zu belegen ist 22 Die Karriere Friedrich Gebhardts fuhrte ihn bis zum Rang eines Obristen 23 Seine Nennung als Gebhard von Forchtenheim 24 auch Friedrich Gebhardt von Forchtenberg 25 im Sterbebuch der Lutherischen Pfarrkirche in Wien schliesslich als Friedrich Gebhardt Ritter von Forchtenheim lasst vermuten dass er nach entsprechender Dienstzeit und Bewahrung den osterreichischen systemmassigen Adel mit Territorialpradikat erworben hat Uber das genaue Sterbedatum der Christine Sophie Kuchler Madame Treuberg Frau Obristin von Gebhardt ist bis jetzt nichts bekannt es durfte im ersten Viertel der 1820er Jahre liegen Wappen BearbeitenNach der Auszeichnung Friedrich von Treubergs mit dem Militar Max Joseph Orden am 22 Juni 1814 mit dem der personliche Adel als Ritter von verbunden war und der Immatrikulation in die Ritterklasse der Adelsmatrikel des Konigreichs Bayern am 1 April 1817 erhielt dieser ein personliches Wappen mit folgender Blasonierung Durch einen blauen Balken von Gold und Silber geteilt Oben ein roter Adler unten ein Zinnenturm mit Tor und Fenstern in naturlicher Farbe Auf dem Helm ein offener Flug durch blauen Balken von Silber und Gold ubereck geteilt Zwischen dem Flug der rote Adler Decken rechts blau und gold links blau und silber 26 27 Mit der Erhebung der Bruder Friedrich Ritter von Treuberg und Eginhard Treuberg in den erblichen Freiherrenstand des Konigreichs Bayern und der Einschreibung in die Adelsmatrikel am 15 Juni 1824 wurde die Geltung des Wappens mit Besserung um eine Freiherrenkrone uber dem Schild auf die gesamte freiherrliche Familie erweitert Die Schildsymbolik mit Adler Balken und Turm mit einer Urne als Oberwappen wird bereits auf einem Briefsiegel der Madame Sophie Treuberg vom 9 Oktober 1797 verwendet 28 Heraldische Bezuge zum Wappen des Hauses Erbach sind nicht festzustellen nbsp Siegel der Madame Sophie Treuberg von 1797 mit Wappenschild nbsp Wappen des Friedrich Ritter von Treuberg von 1814 1817 nbsp Wappen der bayerischen Freiherren von Treuberg von 1824 nbsp Wappen des Stammvaters Ludwig II als Graf zu Erbach Furstenau Felder 1 und 4 geteilt oben in Rot zwei silberne Sterne und unten in Silber ein roter Stern und Herr zu Breuberg Felder 2 und 3 in Silber zwei rote Balken nbsp Visitenkarte mit Freiherrenkrone des Ernst Freiherr von Treuberg eines Enkels von Eginhard Freiherr von TreubergLiteratur BearbeitenHeinrich J Dingeldein Graflich Erbacher Familienzweige zur linken Hand Illegitime Kinder und morganatische Ehen im Grafenhaus Erbach bis zum Ende der Monarchie Mit Anmerkungen zu ihrer Heraldik Gendi Verlag Otzberg 2020 ISBN 978 3 946295 19 8 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser Justus Perthes Gotha 1867 S 967 f Maximilian Gritzner Standes Erhebungen und Gnaden Acte deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte 2 Bde Band 1 Anhalt bis Bayern Starke Gorlitz 1880 1881 S 248 439 Johann Heinrich Kumpf Sechs Oberschichtfamilien in der Oberzent um 1800 Klump Luck Berninger Jannsch Kuchler Treuberg In gelurt Odenwalder Jahrbuch fur Kultur und Geschichte 2021 Kreisarchiv Odenwaldkreis 2020 S 40 67 ISBN 978 3 9822567 0 2 Gustav Simon Die Geschichte derDynastenund Grafen zu Erbach und ihres Landes Frankfurt am Main 1858 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 2004 S 12 ISSN 0435 2408Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Familie Treuberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig bestimmte in 7 Abschnitt seines Testaments dass meine mit der Sophia Treuberg erzeugte Kinder eine dem burgerlichen Stande angemessene gute honette und nutzliche Erziehung bekommen sollen Dingeldein 2020 S 47 Nach Dingeldein 2020 S 26 f Neben der Tochter Friederike 1763 und dem Sohn Ernst 1765 1836 wurde auch die erst nach dem Eheschluss von der Dorothea Christina Golz geborene Grafentochter Wilhelmina 7 Dezember 1768 auf Jagdschloss Krahberg 29 Dezember 1812 in Beerfelden im Vertrag bedacht und vom Rentmeister Klump als Pflegetochter angenommen Es handelt sich bei dem Kirchenbucheintrag in Hochst um den einzigen uberlieferten Hinweis auf die Herkunft der zweiten Ehefrau Johann Friedrich Kuchlers in allen anderen die Familie betreffenden Kirchenbucheintragen wird nur ihr Ehemann als Bezugsperson genannt und ein Hinweis auf ihre Herkunft vermieden Die Kirchenbucher Lengfelds sind im Staatsarchiv Darmstadt bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg verbrannt Aus einer Familie von Handarbeitern und Handwerkern stammend war Kuchler als Sohn eines graflichen Jagers zunachst einfacher Gemeinsmann dann nach erstem Eheschluss mit Anna Elisabeth geb Trumpfheller 1749 1751 Bestandsmuller in der Heinstermuhle bei Wurzberg hierauf beim zweiten Eheschluss Bestandsmuller einer grossen Muhle in Hochst im Odenwald bei der Taufe seiner zweiten Tochter Christina Sophie Husar bei seiner hochgraflichen Gnaden in Furstenau bei der Geburt der nachsten Kinder in Michelstadt und Beerfelden Bedienter bey Herrn Grafen Louis und Rudeknecht Jager und Herr uber die Jagdhundezucht jetzt sogar als H err tituliert schliesslich in Sterbeeintrag Forstbereiter also hoher Forstbeamter vgl Dingeldein 2020 S 52 f Kumpf 2020 S 60 Nach dem Tod Kuchlers 1764 heiratete seine Witwe im Jahr 1774 den Schuhmacher und Schulmeister Volk in Airlenbach 1740 1804 Das verschiedentlich z B in der Allgemeinen Deutschen Biographie 38 1894 S 581 genannte und auch sonst von ihm selbst so angegebene Geburtsdatum 3 Januar 1775 zu Michelstadt findet im dortigen Kirchenbuch keine Bestatigung Hingegen steht im Kirchenbuch des unweit von Hochst in der Herrschaft Breuberg gelegenen Dorfes Seckmauern zum 30 Dezember 1773 ein Taufeintrag nachdem in der Durchreise ein am 28 d M geborenes Knablein die Heilige Taufe erhalten habe und dem der Name Friedrich gegeben wurde mit dem Zusatz der Zunahme heisset Fidelis Dieser Zuname wurde spater wie auch bei vier seiner nachfolgend vorgestellten funf Geschwistern gestrichen und durch Treuberg ersetzt vgl Kumpf 2020 S 61 Das Knablein ist somit mit grosster Wahrscheinlichkeit der hier behandelte Friedrich Gritzner 1889 S 248 Im Haus ihrer Grossmutter Anna Margarethe Volk s Dingeldein 2020 S 38 Muller ging als Geschiedener am 16 Februar 1817 eine neuerliche Ehe ein In seinem Sterbeeintrag ist eine hinterbliebene Tochter Charlotte 8 Februar 1802 erwahnt Christina Louise lebte zum Schluss im Haushalt ihrer Schwester Eleonora s unten und des Hauptmanns K F T von Amelang in Darmstadt wo sie nach ihrer Schwester verstarb So im Copulationseintrag des Kirchenbuchs in Erbach Odenwald der sich in kleiner und enger Schrift am oberen Rand des Blattes fast versteckt befindet Sein Vater ist im Taufeintrag als Gottlieb Amelang ohne Adelspradikat verzeichnet Allgemeine Militar Zeitung Nr 89 vom 6 November 1886 S 205 207 Die franzosische Fremdenlegion in Algier Ein Mahnwort an die Jugend Wurzburg 1886 Siehe Kumpf 2020 S 62 Vgl Franz Brummer Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis zu Gegenwart Band 4 6 Aufl Leipzig 1913 S 43 f Der Chronist des Hauses Erbach Gustav Simon versucht den Entschluss Ludwigs als Akt der ubergeordneter Verantwortung zu deuten Auch machte er sich freiwillig gegen seinen Bruder verbindlich keine standesmassige Ehe einzugehen um nicht durch abermalige Theilung den Glanz und das Ansehen seines Hauses zu verdunkeln Dagegen trat er am 4 Februar 1784 mit Christine Sophie Kuchler in eine morganatische Ehe ein und legte dieser seiner Ehegattin so wie den mit ihr erzeugten Kindern den Namen Treuberg bei Simon 1858 Zweiter Theil S 455 Vgl Dingeldein 2020 S 34 S Dingeldein 2020 S 41 Kumpf 2020 S 62 Nach Dingeldein 2020 S 42 Christian Karl regierte seit dem Tod seines Vaters Georg Albrecht III 1778 die Teilgrafschaft Erbach Furstenau gemeinsam mit seinem Onkel Ludwig II 1848 wurde eine ursprunglich wahrscheinlich das Herz Ludwigs enthaltende versilberte Urne im Neckar gefunden Unter dem Namen und den Geburts und Sterbedaten Ludwigs war darauf eingraviert Er lebt nach durch kampften Schmerzen Nach Thranen Jahren ihm geweiht Unsterblich dort der Ewigkeit Unsterblich hier in meinem Herzen C S Treuberg Im Kirchenbuch der Heidelberger Providenzkirche ist am 18 Januar 1794 eingetragen Liegt auf dem Kirchhof begraben Das Protokoll einer von Ludwig selbst angeordneten Leichenoffnung durch Heidelberger Arzte vom 17 Januar 1794 liegt im Graflichen Gesamthausarchiv in Erbach S Dingeldein 2020 S 54 f Vgl Zum Ganzen Dingeldein 2020 S 42 45 und Kumpf 2020 S 62 f S Edmund Finke Geschichte des k u k Ungarischen Infanterie Regimentes Nr 37 Erzherzog Joseph Band 2 Wien 1896 S 880 Militar Schematismus des osterreichischen Kaiserthumes Wien 1822 S 59 Militar Schematismus des osterreichischen Kaiserthumes Wien 1850 S 693 Wahrscheinlich Verschreibung aus Kenntnis der Herkunft da real existierende Wohnstatten in der Regel als Territorialpradikat nur an landsitzende Personen vergeben wurden Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 2004 S 12 Das grosse und allgemeine Wappenbuch weyland J Siebmachers neu hrsg v Otto Titan von Hefner Zweiter Band Nurnberg 1856 S 61 Vgl Dingeldein 2020 S 141 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Treuberg Adelsgeschlecht amp oldid 238599652