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Titanohyrax ist eine ausgestorbene Gattung aus der Ordnung der Schliefer Innerhalb der Schliefer gehort sie zu einer fruhen Entwicklungslinie Die Tiere lebten vom Mittleren Eozan bis zum Unteren Oligozan was den Zeitraum von vor 48 bis vor 28 Millionen Jahren umfasst Das Fundmaterial besteht weitgehend aus fragmentierten Teilen des Gebisses und des Schadels und stammt von verschiedenen Fundstellen des nordlichen Afrikas Herausragend ist dabei die Fundstelle des Fayyum in Agypten Diese barg das bisher umfangreichste und forschungsgeschichtlich alteste Material es diente auch zur Aufstellung der Gattung im Jahr 1921 Titanohyrax schliesst mehrere Arten ein Bei diesen handelt es sich um mittelgrosse bis sehr grosse Vertreter der Schliefer Die grossten Formen erreichten die Ausmasse kleiner Nashorner und reprasentieren die grossten Schliefer ihrer Zeit Es lassen sich aber einzelne Unterschiede in den Ausmassen und in der Anatomie innerhalb der Arten feststellen was moglicherweise in einem Geschlechtsdimorphismus begrundet ist TitanohyraxMahlzahne von TitanohyraxZeitliches AuftretenMittleres Eozan bis Unteres Oligozan48 bis 28 Mio JahreFundorteNordafrikaSystematikHohere Saugetiere Eutheria AfrotheriaPaenungulataSchliefer Hyracoidea TitanohyracidaeTitanohyraxWissenschaftlicher NameTitanohyraxMatsumoto 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fossilfunde 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenTitanohyrax ist ein sehr grosser Vertreter der Schliefer Die grossten Individuen wogen schatzungsweise rund eine Tonne wodurch sie zu den grossten bekannten Schlieferformen zahlen Die Grossenvariation innerhalb der Gattung ist allerdings betrachtlich 1 Das Fundmaterial das der Gattung zugrunde liegt besteht uberwiegend aus fragmentierten Gebiss und Schadelteilen Aufgefundene postcraniale Reste wurden bisher noch nicht wissenschaftlich aufgearbeitet Den diagnostizierbaren Schadelmerkmale an den vorhandenen Bruchstucken zufolge besass Titanohyrax ein kurzes Rostrum was mit anderen Titanohyraciden ubereinstimmt aber von den ubrigen fruhen Schliefern mit ihren eher langen Schnauzen abweicht Die Symphyse verband wie bei allen Schliefern die beiden Unterkieferhalften fest miteinander Sie war sehr kraftig und reichte nach hinten bis zum zweiten Pramolaren Vorn war die Unterkante steil nach oben orientiert Ein Foramen mentale offnete sich unterhalb des zweiten Pramolaren ein weiteres auf Hohe des letzten Pramolaren oder des ersten Molaren Bei einigen Unterkiefern befand sich unterhalb des hinteren Molaren eine im Knochen eingebettete luftgefullte Kammer Der aufsteigende Ast erhob sich fast senkrecht uber den horizontalen Knochenkorper Das Merkmal stimmt mit zahlreichen anderen fruhen Schliefern uberein ist aber abweichend von den heutigen Schliefern mit einem schrag nach hinten geneigten aufsteigenden Ast Der Kronen und der Gelenkfortsatz standen eng beieinander 2 3 Das Gebiss ist nicht vollstandig bekannt lediglich fur die hintere Bezahnung liegt umfangreicheres Material vor Am Unterkiefer waren aber wenigstens die beiden inneren Schneidezahne ausgebildet Diese hatten eine nahezu gleiche Grosse und waren von spatelartiger Gestalt welche die typische Aufteilung in kleine kammartig nebeneinanderliegende Spitzen anderer Schliefer vermissen lasst Das Diastema zum hinteren Gebissabschnitt war in der oberen Zahnreihe sehr kurz in der unteren kam moglicherweise keins vor Die Pramolaren ahnelten weitgehend den Molaren und konnen damit als molarisiert angesprochen werden Auf den oberen Molaren bestanden vier Haupthocker die den Zahnen einen bilophodonten Aufbau verliehen Die beiden ausseren lippenseitigen Hocker Paraconus und Metaconus verband eine W formig gestaltete Scherleiste das Ectoloph es gab den Mahlzahnen einen selenodonten Charakter Auf der Zungenseite war der Protoconus abweichend von Rupestrohyrax aufgeblaht der Hypoconus wies seitliche Verschmalerungen auf und wirkte klein Im Unterschied dazu besass Megalohyrax zwei etwa gleich grosse zungenseitige Haupthocker Auch die unteren Molaren wurden von vier Haupthockern dominiert Paraconid Metaconid Hypoconid Protoconid Zusatzlich bestanden einzelne Nebenhocker wie etwa das Metastylid das beispielsweise bei anderen Vertretern der Titanohyracidae und bei Megalohyrax fehlt Die Zahnkronen waren relativ hoch hypsodont das Merkmal variiert aber deutlich zwischen den einzelnen Arten von Titanohyrax 4 5 3 Fossilfunde BearbeitenTitanohyrax trat erstmals im Ubergang vom Unteren zum Mittleren Eozan vor etwa 48 Millionen Jahren in Erscheinung Aus Chambi in Tunesien liegen ein Oberkieferfragment und einzelne isolierte obere und untere Backenzahne von T tantulus vor die noch auf ein eher kleines Tier verweisen Die Zahne besassen relativ niedrige Zahnkronen 4 Als nahezu zeitgleich kann T mongereaui aufgefasst werden Bekannt ist die Art uber einen schlecht erhaltenen mittleren oberen Mahlzahn aus Gour Lazib in Algerien der aber schon deutlich grosser war als entsprechende Funde aus Chambi 6 Moglicherweise sind in Gour Lazib noch Reste weiterer Vertreter von Titanohyrax prasent Gour Lazib bildet einen Fundstellenkomplex bestehend aus uber einem Dutzend Einzelfundstellen Die meisten Funde stammen aus der Glib Zegdou Formation die sich weitgehend aus feinkornigen Sedimentgesteinen zusammensetzt 3 Nach diesem fruhen Auftreten folgt eine zeitlich lange Lucke ohne Fossilnachweis der Gattung die das gesamte Mittlere Eozan uberspannt 7 8 Erst im Oberen Eozan und im darauffolgenden Unteren Oligozan ist Titanohyrax wieder fassbar Das umfangreichste Fossilmaterial wurde bisher an der bedeutenden Lagerstatte des Fayyum im nordlichen Agypten geborgen Das Hauptfundgebiet bildet die Gebel Qatrani Formation mit ihren fein bis groberklastischen Sedimenten limnischen und fluviatilen Ursprungs Die Reste von Titanohyrax lagerten in verschiedenen stratigraphischen Positionen deren Alter nach palaomagnetischen Untersuchungen zwischen 33 und 28 5 Millionen Jahren betragt Sie lassen sich mehreren Arten zuordnen und geben somit Hinweise auf eine Radiation der Gattung in dieser Zeit deren Ursprunge aber bislang unbekannt sind Ein generelles Kennzeichen der Arten besteht in den im Vergleich zu den fruhen Formen zumeist hoheren Zahnkronen der Backenzahne 8 Die altesten Funde hier reprasentiert durch verschiedene Zahnreste und zahlreiche postcraniale Skelettelemente verweisen auf einen mittelgrossen und wohl eher grazilen Vertreter eine formale Beschreibung blieb aber bisher aus Sie kamen an der Fundstelle L 41 im unteren Abschnitt der Gebel Qatrani Formation zu Tage und gehoren damit noch dem ausgehenden Obereozan an 5 Der obere Abschnitt der Gesteinseinheit mit einer unteroligozanen Zeitstellung barg ebenfalls verschiedene Reste Dazu zahlt unter anderem T angustidens aus den Fundstellen R V und I Diese kleinere bis mittelgrosse Form ist durch mehrere Unter und Oberkiefer belegt Als besonderes Kennzeichen der Art waren die Backenzahne deutlich schmal ausgebildet 2 T andrewsi wiederum basiert auf relativ zahlreichem Material zusammengesetzt aus Unterkiefern und einzelnen Oberkieferfragmenten 3 Den grossten Vertreter stellt T ultimus dar Er kann aber bisher nur einige wenige stark abgekaute obere und untere Zahne und ein Oberkieferfragment vorweisen Die Zahnkronen der Molaren sind etwas niedriger als die der anderen spateren Arten Sowohl fur T andrewsi als auch fur T ultimus liegen nur wenige Informationen zu den exakten Fundlagen vor Grund dafur ist das forschungsgeschichtlich fruhe Auffinden der Reste fur die zumeist keine Lagedokumentation erfolgte 9 10 Zwei Funde von T ultimus fanden sich bei spateren Grabungen an der Fundstelle I im obersten Abschnitt der Gebel Qatrani Formation 11 5 3 Aus der spateren Radiationsphase von Titanohyrax wurden noch ein Ober und ein Unterkiefer aus dem Guerran Member der Samlat Formation im sudwestlichen Marokko berichtet welche dem Oberen Eozan angehort Die Funde zeigen eine Mischung aus ursprunglichen und modernen Merkmalen und konnten auf den Beginn der Radiationsphase hinweisen Sie geben daruber hinaus Aufschluss daruber dass die Gattung wahrend dieser Zeit nicht nur im Fayyum sondern im gesamten Nordafrika anwesend war Eine formale Artbeschreibung fand noch nicht statt 8 Palaobiologie BearbeitenDie Vertreter der Gattung Titanohyrax zeigen eine starke Variabilitat in der Korpergrosse die sich im Fundmaterial uber die Grosse der Zahne ausdruckt als Basis fur Gewichtsberechnungen wurde der zweite obere Mahlzahn genommen Fruhe Formen wie T tantulus aus dem Mittleren Eozan von Chambi waren teilweise noch sehr klein dessen zweiter Molar mass gerade einmal etwa 1 1 cm in der Lange 4 Allerdings wies das etwa gleichalte T mongereaui aus Gour Lazib mit einem 3 6 cm langen mittleren Mahlzahn schon eine deutlich grossere Dimension auf 6 Gewichtsschatzungen reichen bis zu 626 kg Das unteroligozane T angustidens aus dem Fayyum in Agypten wog dagegen nur rund 180 kg was anhand des etwa 2 3 cm langen zweiten Molaren errechnet wurde 2 Dagegen betrug die Lange des mittleren Mahlzahns von T andrewsi aus der gleichen Region 3 3 cm was in einem Korpergewicht von schatzungsweise 430 kg resultiert 3 Alle diese Formen wurden von T ultimus ebenfalls aus dem Fayyum ubertroffen Sein zweiter Molar wurde 4 1 cm lang 9 die Tiere brachten wahrscheinlich ein Korpergewicht von 994 kg auf die Waage Damit stellt Titanohyrax den grossten bekannten Schliefer des Palaogens in Afrika dar Erst in spaterer Zeit erreichten einige Angehorige einer anderen Entwicklungslinie der Schliefer mit etwa 1000 bis 1300 kg wieder ahnliche Ausmasse so etwa Sogdohyrax und Postschizotherium aus dem zentralen und ostlichen Asien Beide datieren in das Pliozan Zum Vergleich dazu werden die heutigen Arten der Schliefer nur 1 5 bis 5 5 kg schwer bei einer entsprechenden Zahngrosse des oberen zweiten Molaren von 0 7 bis 0 8 cm fur sehr grosse Individuen 12 Titanohyrax kann damit als Mitglied der Megafauna im nordlichen Afrika des Palaogens angesehen werden Es teilte seinen Lebensraum mit anderen riesigen Saugetieren seiner Zeit wie etwa Arsinoitherium aus der Gruppe der Embrithopoda oder Barytherium und Palaeomastodon aus der Gruppe der Russeltiere 1 5 3 Neben den allgemeinen Grossenunterschieden zwischen den verschiedenen Arten von Titanohyrax lassen sich aber auch Differenzen innerhalb der einzelnen Arten erkennen Dies betrifft unter anderem T andrewsi von dem unterschiedlich massiv ausgebildete Unterkiefer vorliegen Einige Unterkiefer weisen einen robusten horizontalen Knochenkorper mit einer Hohe unter dem zweiten Molaren von 8 cm auf wahrend er bei andern zwischen 3 4 und 4 2 cm variiert Auch zeigen sich andere Abweichungen wie etwa ein starker ausgebildeter Winkelfortsatz an den grosseren Unterkiefern Generell werden bei Schliefern grossere und massivere Unterkiefer einer Art mit mannlichen und kleinere mit weiblichen Tieren in Verbindung gebracht Fur T andrewsi wurde dies bedeuten dass mannliche Individuen rund 430 kg weibliche dagegen rund 240 kg gewogen haben Daraus ergibt sich ein Grossenverhaltnis der Geschlechter von 1 79 1 was wesentlich starker als bei heutigen Schliefern ausfallt Bei diesen treten zwar auch markante Geschlechtsunterschiede in verschiedenen Schadelmerkmalen auf so in der Robustizitat des Unterkiefers und der Auspragung der oberen Schneidezahne diese ergeben aber keine grossen Abweichungen in der Gesamtkorpergrosse Das Verhaltnis bei heutigen Schliefern betragt daher 1 1 1 im Vergleich Mannchen zu Weibchen Der Unterschied bei T andrewsi ubertrifft auch den Geschlechtsdimorphismus zahlreicher Huftiere befindet sich aber in der Variationsbreite der heutigen Elefanten 3 Weder T tantulus noch T mongereaui beziehungsweise T ultimus konnen momentan Unterkiefer vorweisen Von T angustidens sind einige bekannt die bisher kaum Grossenvariationen zeigen Dafur befindet sich im horizontalen Knochenkorper ein interner runder mit Luft gefullter Hohlraum unterhalb der beiden hinteren Molaren Derartige Hohlraume treten auch bei anderen fruhen Schliefern auf beispielsweise bei Thyrohyrax oder bei Saghatherium und kommen bei diesen in manchen Arten exklusiv bei mannlichen Tieren in anderen in beiden Geschlechtern mit unterschiedlicher Auspragung vor Ihre Funktion ist unbekannt teilweise werden sie aber mit der Lautgebung in Verbindung gebracht 2 5 Heutige Schliefer verfugen nicht uber ein derartiges Merkmal Von T angustidens liegen zu wenige Unterkiefer vor um dieses als geschlechtsunterscheidendes Kriterium zu definieren Zudem reprasentieren sie alle nicht vollstandig ausgewachsene Individuen so dass uber die endgultige Form der Struktur keine Aussagen moglich sind Es kann aber zusammengefasst werden dass sich innerhalb der fruhen Schliefer verschiedene und weitgehend unabhangige Formen des Geschlechtsunterschieds finden einerseits die Auspragung von internen luftgefullten Kammern im Unterkiefer andererseits durch Variationen in der Massivitat des Unterkiefers Als Erklarung fur dieses Phanomen wird ein abweichendes Paarungsverhalten der einzelnen Arten vermutet 13 14 3 Systematik BearbeitenInnere Systematik der fruhen Schliefer nach Bobe et al 2023 15 Hyracoidea Geniohyus Bunohyrax Pachyhyrax Megalohyrax Afrohyrax Antilohyrax Titanohyrax Prohyrax moderne Schliefer Thyrohyrax Selenohyrax Saghatherium Dimaitherium Namahyrax Microhyrax SeggeuriusVorlage Klade Wartung StyleTitanohyrax ist eine Gattung aus der ausgestorbenen Familie der Titanohyracidae innerhalb der Ordnung der Schliefer Hyracoidea Die Schliefer bilden gemeinsam mit den Elefanten und Seekuhen eine Verwandtschaftsgruppe die als Paenungulata bezeichnet wird und innerhalb der Uberordnung der Afrotheria steht Die Titanohyracidae wiederum gehoren zu den fruhen Formen der Schliefer Sie sind erstmals im Eozan im nordlichen Afrika nachweisbar Gemeinsam mit den Namahyracidae den Geniohyidae und den Saghatheriidae gehoren sie zur ersten Radiationsphase der Schliefer welche im Palaogen erfolgte und sich auf Afrika beschrankte In dieser Zeit formten sich die Schliefer als eine sehr vielfaltige Gruppe mit zahlreichen Vertretern heraus Diese waren an die unterschiedlichsten Biotope angepasst Die Titanohyracidae vereinen dabei mittelgrosse bis sehr grosse Vertreter einige Formen wie Titanohyrax erreichten die Ausmasse kleiner Nashorner und gehoren damit zu den grossten bekannten Schliefern uberhaupt Charakteristische Merkmale der Titanohyracidae stellen der gegenuber anderen fruhen Schliefern gekurzte Schnauzenteil des Schadels das typisch selenodonte Kauflachenmuster der Backenzahne und die stark spezialisierten Unterkieferschneidezahne dar Im postcranialen Skelett waren die Titanohyracidae mitunter an eine schnelle Fortbewegung angepasst Teilweise werden die Titanohyracidae zusammen mit den Geniohyidae und den Namahyracidae in die Unterordnung der Pseudhippomorpha verwiesen welche die urtumlichen Schliefer zusammenfasst Sie steht als Schwestergruppe den moderneren Procaviamorpha mit den Saghatheriidae den Pliohyracidae und den Procaviidae gegenuber letztere enthalten die heutigen Schliefer 16 17 5 Innerhalb der Gattung Titanohyrax werden mehrere Arten anerkannt 5 T andrewsi Matsumoto 1921 T angustidens Rasmussen amp Simons 1988 T mongereaui Sudre 1979 T tantulus Court amp Hartenberger 1992 T ultimus Matsumoto 1921Die einzelnen Arten zeigen eine drastische Variabilitat in der Korpergrosse Weitere Unterschiede betreffen unter anderem die Kronenhohe der Backenzahne die bei fruhen Gattungsvertretern generell niedriger ist als bei spateren Zudem tritt an den oberen Molaren einiger fruher Arten an der Scherleiste zwischen dem Proto und dem Paraconus eine buckelartige Aufwolbung auf die sogenannte paraconulare Schwellung Neben den hier genannten Arten wurden mit T palaeotherioides und T schlosseri weitere eingefuhrt 9 10 spater aber zumeist mit T andrewsi vereint Eine bisher unbeschriebene kleinere Art wird fur das Obere Eozan des Fayyum vermutet 5 ebenso wie fur die etwa gleichalte Samlat Formation im sudwestlichen Marokko 8 nbsp Der zuerst von Andrews veroffentlichte Unterkiefer von Titanohyrax von ihm als moglicher Fossilrest von Megalohyrax angesehen A vordere Gebissreihe B hintere GebissreiheDie ersten Funde von Titanohyrax kamen bereits in der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert im Fossilgebiet des Fayyum zum Vorschein wurden aber als solche nicht erkannt Bereits 1904 hatte Charles William Andrews eine neue Art der Gattung Megalohyrax mit der Bezeichnung Megalohyrax minor eingefuhrt und ihr ein Oberkieferfragment zugewiesen Einen teilweise erhaltenen Unterkiefer sah er als wahrscheinlichen Fossilrest der Art an 18 In seinem umfassenden Katalogwerk A descriptive catalogue of the Tertiary Vertebrata of the Fayum Egypt zur Fauna des Fayyum bildete Andrews die Funde ab 19 Max Schlosser legte in den Jahren 1910 und 1911 eine Aufarbeitung der Fayyum Fossilien mehrerer deutscher Expeditionen in das Fundgebiet vor Hierin folgte er Andrews Auffassung nur bedingt Er teilte die Funde auf und behielt den Unterkiefer in der Gattung Megalohyrax fur den Oberkiefer mit einer nach seiner Auffassung einfacheren Zahngestaltung schuf er die neue Form Mixohyrax 20 21 Eine Dekade spater wahrend der Bearbeitung der fossilen Schliefer aus amerikanischen und britischen Sammlungen revidierte Hikoshichiro Matsumoto die Gattung Megalohyrax Er kam zu der Auffassung das Schlossers Aufteilung des Fundmaterials zwar korrekt seine daraus geschlussfolgerten Zuweisungen jedoch falsch waren Demnach entsprach Schlossers Mixohyrax dem von Andrews etablierten Megalohyrax Schlossers Megalohyrax reprasentierte eine eigenstandige Gattung Matsumoto kreierte fur diese die Bezeichnung Titanohyrax und legte damit die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Gattung vor Der Name spielt auf die gewaltige Grosse der Tiere an nach den Titanen der griechischen Mythologie Gleichzeitig erkannte er mit T andrewsi T palaeotherioides T schlosseri und T ultimus vier Arten an 9 10 Im Jahr 1978 synonymisierte dann Grant E Meyer T palaeotherioides und T schlosseri aufgrund nicht vorhandener morphologischer und metrischer Unterschiede mit T andrewsi Er verlegte dabei auch die Typusart von T palaeotherioides auf T andrewsi da von ersterer neben nomenklatorischen Problemen auch das Ursprungsmaterial verloren gegangen war 11 Andere Autoren sahen das problematischer So erkannten D Tab Rasmussen und Elwyn L Simons 1988 T palaeotherioides als durchaus unterschiedlich zu T andrewsi an Sie akzeptierten aber Meyers Argumentation zur Nomenklatur und fuhrten die Art unter der neuen Bezeichnung T angustidens wieder ein 2 im gleichen Zeitraum wurden weitere Arten beschrieben 6 4 Literatur BearbeitenHikoshichiro Matsumoto Megalohyrax Andrews and Titanohyrax n g A revision of the genera of Hyracoids from the Fayum Egypt Proceedings of the Zoological Society of London 1921 S 839 850 5 Rodolphe Tabuce A mandible of the hyracoid mammal Titanohyrax andrewsi in the collections of the Museum National d Histoire Naturelle Paris France with a reassessment of the species Palaeovertebrata 40 1 2016 S e4 doi 10 18563 pv 40 1 e4Einzelnachweise Bearbeiten a b Gary T Schwartz D Tab Rasmussen und Richard J Smith Body Size Diversity and Community Structure of Fossil Hyracoids Journal of Mammalogy 76 4 1995 S 1088 1099 a b c d e D Tab Rasmussen und Elwyn L Simons New Oligocene Hyracoids from Egypt Journal of Vertebrate Paleontology 8 1 1988 S 67 83 a b c d e f g h i Rodolphe Tabuce A mandible of the hyracoid mammal Titanohyrax andrewsi in the collections of the Museum National d Histoire Naturelle Paris France with a reassessment of the species Palaeovertebrata 40 1 2016 S e4 doi 10 18563 pv 40 1 e4 a b c d Nicholas Court und Jean Louis Hartenberger A new species of the hyracoid mammal Titanohyrax from the Eocene of Tunisia Palaeontology 35 2 1992 S 309 317 a b c d e f g h D Tab Rasmussen und Mercedes Gutierrez Hyracoidea In Lars Werdelin und William Joseph Sanders Hrsg Cenozoic Mammals of Africa University of California Press Berkeley Los Angeles London 2010 S 123 145 a b c J Sudre Nouveaux mammiferes eocenes du Sahara occidental Palaeovertebrata 9 1979 S 83 115 Rodolphe Tabuce Anne Lise Charruault Mohammed Adaci Mustapha Bensalah Mustapha Ben Haj Ali El Mabrouk Essid Laurent Marivaux Monique Vianey Liaud und M hammed Mahboubi The early Eocene radiation of Hyracoidea Mammalia Afrotheria New fieldwork evidence from northwestern Africa In Thomas Lehmann und Stephan F K Schaal Hrsg The world at the time of Messel Puzzles in Palaeobiology Palaeoenvironment and the History of Early Primates 22nd International Senckenberg Conference Frankfurt am Main 15th 19th November 2011 S 161 162 a b c d R Tabuce S Adnet M Benammi L Marivaux O Saddiqi L Baidder und M Benammi A New Titanohyrax species from the Priabonian of Dakhla Morocco bridges a gap in the fossil record of the Giant Hyracoids Mammalia The First West African Craton and Margins International Workshop WACMA1 Dakhla Morocco 24 to 29th April 2017 a b c d Hikoshichiro Matsumoto Megalohyrax Andrews and Titanohyrax n g A revision of the genera of Hyracoids from the Fayum Egypt Proceedings of the Zoological Society of London 1921 S 839 850 1 a b c Hikoshichiro Matsumoto Contribution to the knowledge of the fossil Hyracoidea of the Fayum Egypt with description of several new species Bulletin of the American Museum of Natural History 56 1926 S 253 350 a b Grant E Meyer Hyracoidea In Vincent J Maglio und H B S Cooke Hrsg Evolution of African Mammals Harvard University Press 1978 S 284 314 Martin Pickford Fossil hyraxes Hyracoidea Mammalia from the Late Miocene and Plio Pleistocene of Africa and the phylogeny of the Procaviidae Palaeontologia africana 41 2005 S 141 161 D Tab Rasmussen und E L Simons The oldest hyracoids Mammalia Pliohyracidae new species of Saghatherium and Thyrohyrax from the Fayum Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen 182 1991 S 187 209 Donald D de Blieux Michael R Baumrind Elwyn L Simons Prithijit S Chathrath Grant E Meyer und Yousry S Attia Sexual dimorphism of the internal mandibular chamber in Fayum Pliohyracidae Mammalia Journal of Vertebrate Paleontology 26 1 2006 S 160 169 Rene Bobe Vera Aldeias Zeresenay Alemseged Robert L Anemone Will Archer Georges Aumaitre Marion K Bamford Dora Biro Didier L Bourles Melissa Doyle Boyd David R Braun Cristian Capelli Joano d Oliveira Coelho Jorg M Habermann Jason J Head Karim Keddadouche Kornelius Kupczik Anne Elisabeth Lebatard Tina Ludecke Amelia Macoa Felipe I Martinez Jacinto Mathe Clara Mendes Luis Meira Paulo Maria Pinto Darya Presnyakova Thomas A Puschel Frederico Tata Regala Mark Sier Maria Joana Ferreira da Silva Marc Stalmans und Susana Carvalho The first Miocene fossils from coastal woodlands in the southern East African Rift iScience 26 2023 S 107644 doi 10 1016 j isci 2023 107644 Martin Pickford Salvador Moya Sola und Pierre Mein A revised phylogeny of the Hyracoidea Mammalia based on new specimens of Pliohyracidae from Africa and Europe Neues Jahrbuch fur Geologie und Palaontologie Abhandlungen 205 2 1997 S 265 288 Martin Pickford Revision of the Early Miocene Hyracoidea Mammalia of East Africa Comptes Rendus Palevol 3 2004 S 675 690 Charles W Andrews Further notes on the mammals of the Eocene of Egypt Part III Geological Magazine 5 1 1904 S 211 215 2 Charles W Andrews A descriptive catalogue of the Tertiary Vertebrata of the Fayum Egypt London 1906 S 1 324 S 96 98 und Tafel 7 Max Schlosser Uber einige fossile Saugetiere aus dem Oligocan von Agypten Zoologischer Anzeiger 35 1910 S 500 508 3 Max Schlosser Beitrage zur Kenntnis der Oligozanen Landsaugetiere aus dem Fayum Agypten Beitrage zur Palaontologie und Geologie Osterreich Ungarns und des Orients 24 1911 S 51 167 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Titanohyrax amp oldid 239490498