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Ein symbiotischer Stern ist ein wechselwirkendes Doppelsternsystem bestehend aus einem Roten Riesen und einem heissen blauen Begleiter haufig ein Weisser Zwerg eingebettet in einem ionisierten Nebel Der symbiotische Stern SS Leporis 17 Lep aufgenommen vom VLT Interferometer unter Verwendung von PIONIER Die Aufnahmen wurden nachtraglich entsprechend den bekannten Sterntemperaturen eingefarbt Charakteristisch fur symbiotische Sterne ist dass sich das Spektrum aus einem Emissions und einem Absorptionsspektrum zusammensetzt Wie bei den kataklysmisch Veranderlichen kommt es zum Materieubertritt zum heissen Begleiter im Gegensatz zu diesen sind die beiden Sterne aber weiter voneinander entfernt so dass es meist nicht zu einem Materietransfer uber die Roche Grenze kommt sondern nur zu Windakkretion Die Bezeichnung symbiotischer Stern geht auf Paul W Merrill zuruck 1 Symbiotische Sterne die nicht die notwendigen Gegebenheiten fur eine permanente thermonukleare Reaktion erreichen und bei denen es in unregelmassigen Abstanden zur explosiven Verbrennung der akkretierten Materie kommt werden als symbiotische Novae bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Unterteilungen 2 1 Infrarotspektrum 2 2 Nach dem heissen blauen Begleiter 2 3 Nach Art der Akkretion 2 4 Nach Art des Wasserstoffbrennens 3 Eigenschaften 3 1 Veranderlichkeit 3 2 Komponente Roter Riese 3 3 Komponente blauer Begleiter 3 4 Orbitale Parameter 3 4 1 Massen 4 Klassische symbiotische Ausbruche 5 Symbiotische Novae 5 1 Symbiotische Novae als mogliche Vorlaufer einer Supernova vom Typ Ia 6 Symbiotische Nebel 7 Beispiele 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenEs gibt zahlreiche Definitionen fur die Klasse der symbiotischen Sterne 2 Die alteste und immer noch gebrauchliche beruht auf den Eigenschaften des zusammengesetzten optischen Spektrums 3 Das Spektrum zeigt die Eigenschaften eines spaten Riesen mit den Spektralklassen G K oder M die weder zu einem Hauptreihenstern noch zu einem Uberriesen gehoren Zu diesen Eigenschaften gehoren die Absorptionslinien des Ca I Ca II Na I Fe I H2O CN CO TiO VO und weitere Daneben zeigt das Sternspektrum Emissionslinien des Wasserstoffs oder Heliums sowie entweder weitere Emissionslinien mit einer Ionisierungsenergie von mehr als 20 eV z B O III oder ein A F Kontinuum mit Absorptionslinien einfach ionisierter Metalle Der General Catalogue of Variable Stars definiert symbiotische Sterne als Z And Sterne Dabei handelt es sich um enge Doppelsterne bestehend aus einem heissen Stern einem Stern mit einem spaten Spektrum und einer von dem heissen Stern angeregten ausgedehnten Hulle Die Helligkeitsanderungen erreichen bis zu 4 mag Die Klasse der symbiotischen Sterne wird sehr heterogen beschrieben Dort werden etwa 50 Sterne in die Klasse ZAND eingeteilt was in etwa 0 1 aller Sterne in diesem Katalog entspricht 4 Abweichend beschreibt Joanna Mikolajewska 5 symbiotische Sterne als wechselwirkende Doppelsterne bestehend aus einem entwickelten Riesen einem Roten Riesen oder einem Mirastern welcher Masse zu einem heissen und leuchtkraftigen Weissen Zwerg transferiert Unterteilungen BearbeitenDie heterogene Gruppe der symbiotischen Sterne wird nach diversen Kriterien unterteilt Infrarotspektrum Bearbeiten Im Infraroten werden unterschieden S Systeme die etwa 80 der symbiotischen Sterne ausmachen und im infraroten Spektrum nur eine stellare Photosphare mit einer effektiven Temperatur von 3000 bis 4000 K zeigen D Systeme die neben dem stark geroteten Spektrum eines Mirasterns Anzeichen fur eine circa 1000 K warme Staubhulle zeigen D Systeme die im Unterschied zu D Systemen keinen Mirastern sondern einen F bis K Riesen beherbergenNach dem heissen blauen Begleiter Bearbeiten Der heisse blaue Begleiter des Roten Riesen der die ionisierende Strahlung freisetzt kann dabei folgender Art sein Hauptreihenstern wie im Fall von SS Lep 6 ein Weisser Zwerg wie bei der Mehrzahl der symbiotischen Sterne der Fall ein Neutronenstern wie bei GX1 4 V2116 Oph 7 Die ionisierende Strahlung und die Emissionslinien werden durch eine Akkretionsscheibe um den Neutronenstern verursacht Der verwandte Begriff Symbiotischer Rontgendoppelstern beschreibt dagegen einen Rontgendoppelstern geringer Masse dessen Begleiter ein Roter oder Gelber Riese ist unabhangig von der Anwesenheit von Emissionslinien im optischen Spektrum 8 Nach Art der Akkretion Bearbeiten Bei dieser Klassifizierung wird unterschieden auf welche Weise dem blauen Begleiter vom Roten Riesen Materie zugefuhrt wird 9 Windakkretion Bei der auch als Bondi Hoyle Akkretion bezeichneten Akkretion sammelt der blaue Begleiter Materie mit Hilfe seiner Gravitation aus dem ungerichtet vom Roten Riesen abgegebenen Sternwind Dies ist bei den meisten symbiotischen Sternen der Fall Fluss uber die Roche Grenze In einem Doppelsternsystem gibt es einen maximalen Radius den der Rote Riese einnehmen kann Expandiert der Stern uber diese Grenze hinaus so fliesst Materie uber den inneren Lagrange Punkt zu dem Begleiter Der dabei mogliche Massenfluss ist erheblich grosser als bei Windakkretion Nach Art des Wasserstoffbrennens Bearbeiten Der akkretierte Wasserstoff und moglicherweise auch das Helium kann auf der Oberflache des Weissen Zwerges oder in dem Hauptreihenstern annahernd permanent verbrennen Wird dabei nicht die notwendige Temperatur Druck und Materiefluss fur eine permanente Verbrennung erreicht so kommt es zu einer explosiven Verbrennung einem thermonuklearen Runaway Solche Doppelsterne werden auch als symbiotische Novae bezeichnet Eigenschaften BearbeitenVeranderlichkeit Bearbeiten Alle symbiotische Sterne gehoren zu den veranderlichen Sternen Die Helligkeitsanderungen konnen dabei verschiedenen Ursachen zugeordnet werden 10 Bedeckungsveranderlichkeit wenn die helle blaue Komponente von der Erde aus sich hinter dem Roten Riesen befindet Diese Form der Veranderlichkeit eignet sich zur Analyse der geometrischen Abmessungen des Doppelsternsystems Reflexionseffekt Die Strahlung des hellen blauen Begleiters heizt die ihm zugewandte Seite des Roten Riesen auf und fuhrt zu einer Farb und Helligkeitsanderung mit der Periode der Umlaufdauer Veranderlichkeit durch die ellipsoide Form des Roten Riesen die sich aufgrund der Nahe zum blauen Begleiter einstellt Auch diese Veranderlichkeit andert sich periodisch mit der Umlaufdauer des Doppelsternsystems und kann nur im Infraroten von den anderen Formen der Veranderlichkeit getrennt werden Pulsationen des Roten Riesen die entweder halbregelmassig oder annahernd regelmassig im Falle der Mirasterne erfolgen Die Helligkeitsanderungen erfolgen in Zeitraumen von Monaten bis Jahren Die Rotationsperiode des Roten Riesen kann die Lichtkurve uber Sternflecken bzw die veranderliche Intensitat des Ausstromens von Materie entlang von Storungen des Magnetfeldes modulieren 11 Minima durch die Absorption von Licht nach der Entstehung von Staub aus ausgestossener Materie wie bei R Coronae Borealis Sternen 12 Flickering mit Amplituden von bis zu 0 5 mag innerhalb von Minuten Das Flickering scheint nur bei symbiotischen Sternen mit Fluss uber die Roche Grenze aufzutreten 13 Quasiperiodische Oszillationen die wahrscheinlich den Zwergnovaoszillationen ahnlich sind ein periodisches Signal aufgrund der Rotation des Weissen Zwerges und des Einfalls von Materie entlang den magnetischen Feldlinien des Weissen Zwerges Die Periode liegt in der Grossenordnung von 10 Minuten Normale Ausbruche vom Typ Z And Diese Ausbruche dauern Monate bis Jahre und zeigen einen Anstieg der Helligkeit bis zu 4 mag im Ultravioletten Dabei bleibt die bolometrische Helligkeit beinahe konstant wobei es aber zu einem Abfall der effektiven Temperatur des blauen Begleiters von 100 000 auf 10 000 K kommt Symbiotische Novaausbruche mit Helligkeitsanderungen von bis zu 10 mag innerhalb von Tagen bis JahrzehntenKomponente Roter Riese Bearbeiten Der Spektraltyp der Roten Riesen in symbiotischen Doppelsternsystemen liegt meist zwischen M3 und M7 Dies ist ein sehr spater Spektraltyp im Vergleich zum allgemeinen galaktischen Feld fur Rote Riesen Weiterhin zeigen die Roten Riesen im Mittel einen starken Sternwind Er wurde durch Radiobeobachtungen auf mehr als 10 7 Sonnenmassen pro Jahr bestimmt Ein starker Sternwind ist Voraussetzung fur eine ausreichende Akkretion auf den blauen Begleiter und deshalb ein Selektionseffekt Mit dem Sternwind sind rund um symbiotische Sterne auch haufig stellare Maser wie bei den OH IR Sternen beobachtet worden 14 Dabei handelt es sich um Linien des OH SiO H2O und CO 15 Im Fall der symbiotischen Nova V407 Cygni war es moglich die Entstehung der Maserstrahlung detailliert zu untersuchen da die kinetische Energie der ausgestossenen Hulle beim Novaausbruch den Maser der einen gleichmassigen Sternwind benotigt unterbrochen hat Aber schon drei Monate spater war der Sternwind des Mirasterns soweit wiederhergestellt dass ein stellarer Maser wieder nachgewiesen werden konnte 16 Bei der sehr heterogenen Struktur der symbiotischen Sterne ist es nicht uberraschend dass nicht unbedingt ein Roter Riese im Doppelsternsystem vorhanden sein muss Bei dem masseverlierenden Begleiter kann es sich auch um Gelbe Riesen mit den Spektraltypen G K 17 oder um Kohlenstoffsterne wie bei IPHAS J205836 43 503307 2 18 handeln Komponente blauer Begleiter Bearbeiten Der blaue Begleiter in einem symbiotischen Doppelsternsystem zeigt im Ultraviolett haufig eine Temperatur von mehr als 100 000 K bei 100 bis 1000facher Sonnenleuchtkraft Im Hertzsprung Russell Diagramm uberlappt sich die Position der Zentralsterne von planetarischen Nebeln mit denen von symbiotischen Sternen Die hohe Leuchtkraft kann nicht nur eine Folge von Akkretion auf den Weissen Zwerg sein da dies eine Akkretionsrate von mindestens 10 6 Sonnenmassen pro Jahr erfordern wurde Diese ware hoher als der gesamte ungerichtete Sternwind vom Roten Riesen Daher ist die hohe Leuchtkraft wahrscheinlich die Folge eines permanenten Wasserstoffbrennens auf der Oberflache des Weissen Zwergs Die Leuchtkraft der Akkretionsscheibe durfte nur eine untergeordnete Rolle spielen mit Ausnahme von symbiotischen Sternen mit einem Neutronenstern 19 Eine weitere Ausnahme sind wahrscheinlich symbiotische Sterne mit einem massenreichen Weissen Zwerg als blauem Begleiter Bei einer Masse nahe der Chandrasekhar Grenze kann harte Rontgenstrahlung sowie Flickering mit einer grossen Amplitude im Ruhelicht nachgewiesen werden Beide Phanomene werden auf Schwankungen in der Akkretionsrate zuruckgefuhrt und sind direkt eine Folge der bei der Akkretion freiwerdenden potentiellen Energie 20 Der blaue Begleiter ist auch die Quelle der klassischen Z And Ausbruche und der Novaausbruche Die in einer Akkretionsscheibe gespeicherte Masse durfte zwischen 10 5 und 10 3 Sonnenmassen betragen Davon fallen zwischen 50 und 80 auf den Weissen Zwerg wahrend der Rest uber einen Wind senkrecht von der Akkretionsscheibe abfliesst Insgesamt durften die Weissen Zwerge in der einige Millionen Jahre andauernden symbiotischen Phase nur 0 1 Sonnenmassen akkretieren wobei diese Materie zu einem nicht unerheblichen Anteil uber Novaausbruche wieder in den interstellaren Raum ausgestossen wird 21 Orbitale Parameter Bearbeiten Die Umlaufdauer bei symbiotischen Sternen vom Typ S liegt zwischen 200 und 1000 Tagen und beim Typ D bei bis zu 44 Jahren Die Bahnen sind im Vergleich zu anderen Doppelsternen nahezu kreisformig sie weisen eine geringe Exzentrizitat von fast 0 aus Nur die symbiotischen Sterne bei deren Begleiter es sich um einen Hauptreihenstern handelt zeigen im Mittel eine Abweichung von der Kreisform Die geringe Exzentrizitat bei symbiotischen Sternen mit einem Weissen Zwerg ist eine Folge einer vorherigen gemeinsamen Hullenphase engl common envelope Der Weisse Zwerg ist vorher ein Roter Riese gewesen der einen Teil seiner Atmosphare auf den jetzigen Roten Riesen transferiert hat Dabei hatte sich der damalige Rote Riese soweit ausgedehnt dass die Umlaufbahn des Begleiters zeitweise innerhalb seiner ausgedehnten Atmosphare lag Reibungskrafte haben dann zu einem Verschwinden der Exzentrizitat und Schrumpfen der orbitalen Bahn gefuhrt 22 Massen Bearbeiten Im Allgemeinen liegen die Massen der Roten Riesen zwischen 0 6 und 3 2 Sonnenmassen Die Massen der blauen Komponente liegen meist zwischen 0 4 und 0 8 Sonnenmassen bei den klassischen symbiotischen Sternen und zwischen 1 1 und 1 3 Sonnenmassen bei den wiederholenden symbiotischen Novae Die Masse eines blauen Hauptreihensterns in einem symbiotischen Doppelsternsystem kann bis zu 8 Sonnenmassen annehmen 23 Klassische symbiotische Ausbruche BearbeitenDie Ausbruche vom Typ Z And dauern Monate bis Jahre und zeigen einen Anstieg der Helligkeit bis zu 4 mag im Ultravioletten Dabei bleibt die bolometrische Helligkeit annahernd konstant Allerdings kommt es zu einem Abfall der effektiven Temperatur des blauen Begleiters von 100 000 auf 10 000 K und damit zu einer Verschiebung der elektromagnetischen Strahlung aus dem fernen Ultraviolett in den optischen Spektralbereich Weiterhin nimmt die Starke der hoch angeregten Emissionslinien zu wahrscheinlich dehnt sich die Akkretionsscheibe aus und es bildet sich ein bipolarer Ausfluss von dem Weissen Zwerg oder der Akkretionsscheibe Parallel zum Anstieg der optischen Helligkeit nimmt auch die harte Rontgenstrahlung zu die wahrscheinlich durch Bremsstrahlung entsteht wenn die Materie aus dem bipolaren Ausfluss mit dem Sternwind des Roten Riesen kollidiert 24 Die Ionisationszone um den symbiotischen Doppelstern dehnt sich wahrend eines Ausbruchs aus 25 Der Ausbruch wird als Folge einer erhohten Akkretionsrate aufgrund einer thermischen Instabilitat der Akkretionsscheibe erklart die zu einer Expansion der Zone des Wasserstoffbrennens und damit zu Bildung einer A bis F Pseudophotosphare fuhrt 26 Das grosste Problem fur dieses Modell ist der kurze Abstand zwischen den Ausbruchen die teilweise nur wenige Jahre betragt In diesem Zeitraum kann sich die entleerte Akkretionsscheibe bei Windakkretion nicht wieder gefullt haben 27 Symbiotische Sterne mit einem Neutronenstern zeigen keine Ausbruche im optischen Spektrum Ihre Ausbruche erfolgen fast ausschliesslich im Bereich der harten Rontgenstrahlung und sind ebenfalls die Folge einer Instabilitat der Akkretionsscheibe ahnlich dem Ausbruchsmodell von Zwergnovae 28 Die Rontgenstrahlung entsteht beim Aufprall der akkretierten Materie auf der Kruste des Neutronenstern und diese Interpretation wird durch eine beschleunigte Rotation des Rontgenpulsars nach dem Ende des Ausbruchs unterstutzt 29 Von symbiotischen Sternen mit einem Hauptreihenstern als blaue Komponente sind keine grossen Eruptionen bekannt Symbiotische Novae BearbeitenEine Nova ist die Folge eines thermonuklearen Runaways einer explosiven Zundung thermonuklearer Reaktionen auf der Oberflache eines Weissen Zwergs Die Folge des plotzlichen Einsetzen des Wasserstoffbrennens ist ein steiler Anstieg der Helligkeit die Bildung eines starken Sternwinds verbunden mit dem Ausstoss einer Hulle ein Infrarotexzess aufgrund von Staubbildung in einiger Entfernung von der Nova durch die abgestossene Materie und der Nachweis einer weichen Rontgenquelle nach Abfall der optischen Helligkeit Die Superweiche Rontgenquelle wird sichtbar wenn die beim Wasserstoffbrennen entstehende Rontgenstrahlung nicht mehr absorbiert wird da die expandierende Hulle durchsichtig geworden ist 30 Symbiotische Novae unterscheiden sich von den klassischen Novae zunachst nur durch den massespendenden Begleiter des Weissen Zwergs der bei klassischen Novae ein Hauptreihenstern oder Unterriese und bei symbiotischen Novae ein Roter Riese ist In der Folge ist die Amplitude des Ausbruchs der symbiotischen Novae scheinbar kleiner da der Rote Riese mehr Licht zur Ruhehelligkeit beitragt Symbiotische Novae zerfallen in die wiederholenden symbiotische Novae und die extrem langsamen Novae Die wiederholenden symbiotischen Novae sind schnelle Novae mit einem Helligkeitsanstieg innerhalb von Tagen und sie kehren innerhalb weniger Monate zur Ruhehelligkeit zuruck Die Massen der Weisse Zwerge liegen zwischen 1 1 und 1 3 Sonnenmassen und daher sind die Bedingungen fur eine erneute Zundung eines thermonuklearen Runaways bereits nach wenigen Jahrzehnten erneut gegeben Ihre Akkretionsrate liegt bei ungefahr 10 7 Sonnenmassen pro Jahr 31 Die sehr langsamen symbiotischen Novae zeigen einen Helligkeitsanstieg uber Monate und brauchen Jahre bis Jahrzehnte AG Peg circa 100 Jahre um zur Ruhehelligkeit zuruckzukehren Die Weissen Zwerge haben eine Masse von weniger als dem 0 6fachen der Sonne Bei diesen Novae wird ein Grossteil des akkretierten Wasserstoffs durch den Sternwind verloren aufgrund der langsamen Reaktionsrate an der Oberflache des Weissen Zwerges 32 Bei den Ausbruchen von symbiotischen Novae ist z B bei RS Oph und V407 Cyg energiereiche Gammastrahlung nachgewiesen worden im Gegensatz zu klassischen Novae Auch dies wird als eine Folge der Ausbildung einer Schockfront zwischen Materie aus dem Novaausbruch und dem Sternwind des Roten Riesen interpretiert 33 Symbiotische Novae als mogliche Vorlaufer einer Supernova vom Typ Ia Bearbeiten Wiederholende symbiotische Novae sind Kandidaten fur die Vorlaufer von Supernovae vom Typ Ia Diese Supernovae sind die Standardleuchtkerzen der Kosmologie und haben zur Entdeckung der beschleunigten Expansion des Universums gefuhrt Obwohl es allgemein anerkannt ist dass Supernovae vom Typ Ia durch den Kollaps eines CO Weissen Zwerges nach Uberschreiten der Chandrasekhar Grenzmasse entstehen ist es bisher weder gelungen einen Vorlaufer einer Supernova dieses Typs nachzuweisen noch einen Entwicklungsprozess aufzuzeigen der nicht in Widerspruch zu anderen Beobachtungen steht Da wiederholende symbiotische Novae Weisse Zwerge mit Massen in der Nahe der Chandrasekhar Grenzmasse beherbergen sind sie aussichtsreiche Kandidaten Es ist allerdings nicht klar ob der Weisse Zwerg bei den Ausbruchen nicht mehr Masse verliert als durch Akkretion gewonnen wird 34 Es gibt einen ungewohnlichen symbiotischen Stern mit der Bezeichnung J0757 der zwischen den Ausbruchen keine Anzeichen einer symbiotischen Aktivitat zeigt sondern ausschliesslich das Spektrum eines Roten Riesen Ein Flare in den 1940er Jahren mit einer zehnjahrigen Dauer ohne Anzeichen eines Massenausflusses wird als ruhiges Wasserstoffbrennen auf der Oberflache des Weissen Zwerges gedeutet Diese Art von symbiotischen Sternen konnte sich zu einer Supernova vom Typ Ia entwickeln da bei diesen die Masse des Weissen Zwergs anwachst Sie sind aber zu selten um einen signifikanten Beitrag zu der beobachteten Rate von 0 003 Supernovae Ia pro Jahr in der Milchstrasse zu liefern 35 Dagegen sind in der Lichtkurve und den Spektren der Supernova PTF 11kx vom Typ Ia Anzeichen fur mehrere zirkumstellare Hullen aus Gas und Staub gefunden worden Die Geschwindigkeit mit der diese Hullen sich bewegen ist zu schnell fur einen Sternwind und viel zu langsam um von der Supernova selbst zu stammen Der Abstand zwischen den Hullen in Kombination mit der Expansionsgeschwindigkeit lasst Novaausbruche mit einem Abstand von einigen Jahrzehnten zwischen den Eruptionen als wahrscheinlichste Quelle der Gas und Staubhullen erscheinen Ein so kurzer Abstand zwischen Novaausbruchen und die Anwesenheit einer kontinuierlichen dem Sternwind eines Roten Riesen ahnelnden Komponente in der zirkumstellaren Hulle um die Supernova weisen auf eine symbiotische Nova hin Allerdings sind Supernovae vom Typ Ia mit den wie bei PTF 11kx beobachteten Eigenschaften sehr selten und durften daher maximal fur 10 aller Falle dieser Supernovagruppe verantwortlich sein 36 Symbiotische Nebel BearbeitenDer ionisierte Nebel um symbiotische Sterne wird als symbiotischer Nebel engl symbiotic nebula bezeichnet Er unterscheidet sich trotz einer abweichenden Entwicklungsgeschichte in vielen Eigenschaften nicht von denen Planetarischer Nebel da die blaue Komponente symbiotischer Doppelsterne im Hertzsprung Russell Diagramm an der Position der Zentralsterne Planetarischer Nebel liegt 37 Es ist daher zu vermuten dass viele Planetarische Nebel falsch klassifiziert sind Symbiotische Nebel sind fast alle asymmetrisch und zeigen zu mindestens 40 eine Bipolaritat Als Quelle der Bipolaritat wird sowohl bei symbiotischen als auch Planetarischen Nebeln eine Doppelsternnatur des Zentralsterns angenommen 38 Die Elektronendichte ist mit 106 bis 1010 pro Kubikzentimeter bedeutend hoher und entspricht eher der solaren Korona Die Elektronentemperatur mit 10 000 bis 80 000 K ist vergleichbar der planetarischer Nebel Aus spektralen Analysen konnten chemische Haufigkeiten in symbiotischen Nebeln bestimmt werden und der Ursprung des Gases im Nebel auf den Roten Riesen zuruckgefuhrt werden 39 Vom blauen Begleiter beim Wasserstoffbrennen prozessiertes Plasma wird durch den Sternwind und teilweise auch Jets in den Nebel abgegeben Diese Quelle spielt aber in den Ruhephasen eine untergeordnete Rolle sowohl bei der Menge der eingebrachten Materie als auch als Ionisationsquelle Erst wahrend der klassischen symbiotischen Ausbruche wird die Bewegungsenergie des Sternwinds des blauen Begleiters eine wichtige Energiequelle im symbiotischen Nebel 40 Der Sternwind der zur Bildung der symbiotischen Nebel fuhrt ist auch eine Quelle von weicher Rontgenstrahlung aus den symbiotischen Systemen In dem Bereich in dem Sternwind des Roten Riesen mit dem vom blauen Begleiter ausgehenden Wind kollidiert heizt sich das Gas auf Temperaturen auf die zu einer thermischen Emission von bis zu 2 4 keV fuhren Die Leuchtkraft betragt 1030 31 erg s und erfordert eine Windgeschwindigkeit von der blauen Komponente von einigen 100 km s wie sie auch aus optischen Spektren abgeleitet wird 41 Beispiele BearbeitenNormale symbiotische Sterne Z And Sterne Z Andromedae R Aquarii CH Cygni CI Cygni AG Draconis LT Delphini SS Leporis AX Persei CL Scorpii FG Serpentis Symbiotische wiederkehrende Novae T Coronae Borealis RS Ophiuchi V3890 Sagittarii V745 Scorpii V407 Cygni Sehr langsame Novae V1835 Aquilae BF Cygni V1016 Cygni V1329 Cygni V2110 Ophiuchi AG Pegasi HM Sagittae V4368 Sagittarii RT Serpentis RR Telescopii PU VulpeculaeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Symbiotischer Stern Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Ulrich Keller Kompendium der Astronomie Kosmos Stuttgart 2008 ISBN 978 3 440 11289 2 S 205 John R Percy Understanding Variable Stars Cambridge University Press Cambridge 2007 ISBN 978 0 521 23253 1 S J Kenyon The symbiotic stars Cambridge Univ Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 521 09331 6 Variability types General Catalogue of Variable Stars Sternberg Astronomical Institute Moscow Russia Abgerufen am 29 September 2019 J Mikolajewska Symbiotic stars Observations confront theory In Astrophysics Solar and Stellar Astrophysics 2011 arxiv 1110 2361v1 N Blind H M J Boffin J P Berger J B Lebouquin A Merand A PIONIER 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