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Der Sumpf Salbei Salvia uliginosa auch Pfeffer Salbei Moor Salbei und Hummelschaukel genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Salbei Salvia in der Familie der Lippenblutler Lamiaceae Er ist in den Bergregionen Brasiliens Uruguays und Argentiniens beheimatet und wird selten als Zierpflanze in Garten verwendet Sumpf SalbeiSumpf Salbei Salvia uliginosa SystematikEuasteriden IOrdnung Lippenblutlerartige Lamiales Familie Lippenblutler Lamiaceae Unterfamilie NepetoideaeGattung Salbei Salvia Art Sumpf SalbeiWissenschaftlicher NameSalvia uliginosaBenth Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Verwendung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Curtis s Botanical Magazine London Volume 140 Series 4 Volume 109 1914 Tafel 8544 nbsp Stangel mit LaubblatternVegetative Merkmale Bearbeiten Der Sumpf Salbei ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 90 bis 180 Zentimetern Er bildet durch flache fleischige Rhizome schnell breite Horste Die aufrechten vierkantigen Stangel sind schlank verzweigt und biegsam Die oberirdischen Pflanzenteile sind leicht klebrig drusig Die gegenstandig an den Stangeln angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die einfache Blattspreite ist bei einer Lange von bis zu 10 Zentimetern schmal lanzettlich leicht gesagt bis gezahnt Die Blattoberseite ist glatt und die unterseite leicht behaart Die Laubblatter ahneln denen der Grunen Minze und duften beim Zerreiben zufalligerweise auch nach Minze Generative Merkmale Bearbeiten Der endstandige aufrechte mit einer Lange von bis 12 Zentimetern relativ kleine traubige Blutenstand besitzt Scheinquirle die jeweils bis zu 20 Bluten enthalten Der Blutenstiel ist relativ kurz Die zwittrige Blute ist zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf grunen Kelchblatter sind rohren bis glockenformig verwachsen Die Blutenkrone ist etwa 2 Zentimeter lang Die etwa 8 Millimeter lange bauchige weisse Blutenrohre endet mit zwei hellblauen Kronlippen der etwa 5 Millimeter langen gewolbten oberen Kronlippe und der bis 12 Millimeter langen dreilappigen unteren Kronlippe mit weissen Streifen Saftmalen in der Mitte Die Staubblatter uberragen die Blutenkrone nicht Der Griffel ragt aus der Blutenkrone heraus 1 Die braunen Klausen sind bei einer Lange von 1 8 bis 2 Millimetern ellipsoid und dreikantig 1 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 13 es liegt meist Tetraploidie vor also eine Chromosomenzahl von 4n 52 2 nbsp Blutenstand mit einer FleckenbieneOkologie BearbeitenDer Sumpf Salbei gehort zu den melittophilen Pflanzen Bienen bestauben die Bluten d h beruhren die Pollensacke und Narben wahrend sie aus den Bluten Nektar trinken und Pollen sammeln 3 Weisse Flecken und Streifen Saftmale auf der unteren Kronlippe weisen den Bestaubern den Weg Die spate Blutezeit ist besonders fur Hummeln attraktiv die den ganzen Blutenstand leicht zum Schwingen bringen 4 Auch viele Schmetterlingsarten besuchen die Bluten Vorkommen BearbeitenSalvia uliginosa ist von Uruguay uber das sudliche sowie sudostliche Brasilien bis ins nordliche Argentinien verbreitet Der Sumpf Salbei besiedelt feuchtes Grasland feuchte Ufer von Wasserlaufen und die Rander von Sumpfen 5 Salvia uliginosa gilt auf der Nordinsel Neuseelands als Neophyt 6 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung von Salvia uliginosa Benth erfolgte 1833 durch den britischen Botaniker George Bentham in Labiatarum genera et species S 251 7 8 Der artspezifische Namensteil uliginosa bedeutet feucht morastig sumpfig und bezieht sich hier auf den naturlichen Standort von Salvia uliginosa in Feucht und Nasswiesen Salvia uliginosa wird der Salvia Untergattung Calosphace zugeordnet Diese besteht aus fast 500 in Amerika beheimateten Arten mit Zentren der Artenvielfalt in Mexiko in der Andenregion im Suden Brasiliens und in Argentinien 9 Synonyme sind Salvia uliginosa var rufescens Benth 1848 und Salvia lanceolata Larranaga 1923 10 Verwendung BearbeitenDie relativ lange Blutezeit reicht im gemassigten Klima Europas von Ende August bis in den November hinein Der Sumpf Salbei eignet sich gut als Zierpflanze fur sonnige bis halbschattige Freiflachen und Beete Da er schnell wachst kann er auch wie eine einjahrige Pflanze in Sommerrabatten oder grossen Kubeln gehalten werden Der Sumpf Salbei gedeiht am besten in durchlassigen frischen bis feuchten Boden an warmen sonnigen bis halbschattigen Standorten kommt aber auch mit zeitweilig massig trockenen Boden gut zurecht Der Sumpf Salbei ist ansonsten anspruchslos und wurde auch aufgrund seiner langen spaten Blutenzeit mit dem Award of Garden Merit ausgezeichnet 11 Der Sumpf Salbei ist winterhart bis 12 C Zone 8 oder noch darunter vertragt aber im Winter keine Staunasse und ist empfindlich gegen Spatfroste 12 In nahrstoffreichen feuchten Boden kann der Sumpf Salbei stark wuchern Er bildet schnell ein Dickicht aus hohen schlanken Stangeln die leicht vom Wind oder grosseren Insekten bewegt werden daher der Trivialname Hummelschaukel Der Sumpf Salbei passt gut zu Wasserdost und Patagonischem Eisenkraut in die Bepflanzung von Teichufern in grosse nicht allzu geordnete Staudenrabatten zu kraftig wachsenden Hochstauden wie Rudbeckien Sorten hohen Reitgrasern Sonnenblumen Herbst Anemonen oder zu anderen grossen Salbeiarten wie Salvia guaranitica Der Sumpf Salbei eignet sich auch gut als Schnittblume Die Bluten haben ein pfeffriges Aroma und konnen zum Dekorieren und Wurzen von Speisen verwendet werden 5 Der blaue Blutenfarbstoff ist ein komplexes Metalloanthocyanin das aus mehreren glykosilierten Molekulen Delphinidin und Apigenin und zwei Magnesium Ionen besteht Der Farbstoff ist dem des Mexikanischen Salbeis sehr ahnlich und ist moglicherweise zum Farben von Lebensmitteln geeignet 13 Literatur BearbeitenBetsy Clebsch The New Book of Salvias Timber Press 2003 ISBN 0 88192 560 8 S 295 297 John Sutton The Gardener s Guide to Growing Salvias Timber Press 1999 ISBN 0 88192 474 1 S 84 85 John Whittlesey The Plant Lovers s Guide to Salvias Timber Press 2014 ISBN 978 1 60469 419 2 S 182 Leo Jelitto Wilhelm Schacht Hans Simon Die Freiland Schmuckstauden Handbuch und Lexikon der Gartenstauden Band 2 I bis Z 5 vollig neu bearbeitete Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3265 6 S 812 Nataly O Leary Pablo Moroni Las especies de Salvia Lamiaceae para Argentina In Darwiniana Band 4 Nr 1 2016 S 91 131 in spanischer Sprache doi 10 14522 darwiniana 2016 41 694 online auf researchgate net Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sumpf Salbei Salvia uliginosa Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Nataly O Leary Pablo Moroni Las especies de Salvia Lamiaceae para Argentina In Darwiniana Band 4 Nr 1 2016 S 91 131 Hier S 125 in spanischer Sprache doi 10 14522 darwiniana 2016 41 694 online auf researchgate net Cecilia Alberto Andrea Sanso Cecilia Carmen Xifreda Chromosomal studies in species of Salvia Lamiaceae from Argentina In Botanical Journal of the Linnean Society Band 141 2003 S 483 490 PDF Petra Wester Ornithophily in the genus Salvia L Lamiaceae Dissertation am Fachbereich Biologie der Johannes Gutenberg Universitat Mainz 2007 PDF Hilke Steinecke Sommerflor 2019 im Eingangsbereich und am Tropicarium In Der Palmengarten 83 2 2019 S 100 PDF a b Salvia uliginosa Sumpf Salbei Pfeffer Salbei bei galasearch Pflanzendatenbank der Gartenarchitektur galasearch de Datenblatt Viola bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Salvia uliginosa in George Bentham Labiatarum genera et species 1832 1836 S 251 eingescannt bei bibdigital rjb csic es Salvia uliginosa im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 29 Januar 2021 Jay B Walker Kenneth J Sytsma Jens Treutlein Michael Wink Salvia Lamiaceae is not monophyletic implications for the systematics radiation and ecological specializations of Salvia and tribe Mentheae In American Journal of Botany Volume 91 Issue 7 2004 S 1115 1125 doi 10 3732 ajb 91 7 1115 Salvia uliginosa In POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science abgerufen am 30 Januar 2021 The Royal Horticultural Society The Award of Garden Merit lists Ornamentals 2020 PDF The Royal Horticultural Society Stauden Die grosse Enzyklopedie Dorling Kindersley Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 8310 2752 1 S 417 418 T Mizunaga M Sawamura S Voshioka Y Sone Y Otsuka New Metalloanthocyanin from Blue Petals of Salvia uliginosa In Journal of Home Economics of Japan Volume 60 Issue 9 2009 S 785 790 PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sumpf Salbei amp oldid 238531294