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Strukturalismus ist ein in den 1950er Jahren in Lateinamerika entstandener entwicklungsokonomischer Ansatz Als Strukturalismus wird dieser Ansatz bezeichnet da er sich mit globalen Wirtschaftsstrukturen Entwicklungshemmnissen und Marktungleichgewichten beschaftigte 1 Ausgangspunkt war dabei das Beziehungsgefuge in einem Zentrum Peripherie Modell der Weltwirtschaft 2 3 Die lateinamerikanischen Strukturalisten waren die ersten welche die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Entwicklungslandern Peripherie einerseits und den Industrienationen Zentrum andererseits systematisch erforschten Der Strukturalismus fuhrte zu wirtschaftspolitischen Empfehlungen die speziell auf die Situation von Entwicklungs und Schwellenlandern ausgerichtet waren Eine entsprechende Strukturalistische Wirtschaftspolitik wurde massgeblich von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen fur Lateinamerika CEPAL span ECLA engl insbesondere wahrend der Amtszeit von Raul Prebisch vorangetrieben Sie war in der lateinamerikanischen Wirtschaftspolitik von den 1960er bis Mitte der 1980er Jahre dominierend Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliche Einordnung 2 Theoretische Grundlagen 2 1 Vorlaufer 2 2 Uberblick 2 3 Welthandelstheorie 2 4 Deformation des Marktprozesses in Entwicklungslandern 2 4 1 Dualismus und Einkommenskonzentration 2 4 2 Strukturelle Rigiditaten 3 Strukturalistische Wirtschaftspolitik 3 1 Fruher Strukturalismus 3 2 Entwicklung in den 1970er Jahren 3 3 Entwicklung in den 1980er Jahren 3 4 Auswirkungen 4 Unterschiede zur Dependenztheorie 5 Rezeption 6 Literatur 7 BelegeGeschichtliche Einordnung Bearbeiten nbsp CEPAL Hauptquartier in Santiago de ChileAnfang des 20 Jahrhunderts wurde in Sudamerika eine exportorientierte Wirtschaftspolitik betrieben die vom klassischen Wirtschaftsliberalismus und insbesondere von Ricardos Modell der komparativen Kostenvorteile inspiriert war In der Weltwirtschaftskrise ab 1929 erwiesen sich die exportorientierten Entwicklungslander aber gegenuber den Auswirkungen der Depression der Weltwirtschaft als besonders verwundbar 4 So kollabierte beispielsweise innerhalb kurzer Zeit die stark exportorientierte brasilianische Kaffeeproduktion Kaffee hatte vor der Krise 70 des brasilianischen Exports ausgemacht 5 Auch beobachteten zeitgenossische Okonomen dass die Preise fur Primarguter wie Lebensmittel und Rohstoffe in der Krise schneller verfielen als die Preise fur Industrieguter Infolge der problematischen Resultate der exportorientierten Wirtschaftspolitik in der Weltwirtschaftskrise verbreitete sich in Lateinamerika die Ansicht dass die Spezialisierung der Entwicklungslander auf Primarguterexporte volkswirtschaftlich eher nachteilig sei Export Skepsis 6 Infolge des massiven Einbruchs der Primarguterexporte Cash Crops entstand ein Devisenmangel der den Warenimport stark begrenzte Die Notwendigkeit die durch den Devisenmangel entstandenen Marktlucken zu fullen bewirkte die erste Welle der importsubstituierenden Industrialisierung in Lateinamerika 7 Diese wurde in der Phase strukturalistischer Wirtschaftspolitik ab den 1960er Jahren weitergefuhrt durch eine starkere Planung z B Input Output Analyse sollte der importsubstituierenden Industrialisierung aber eine sinnvolle Richtung gegeben werden 8 Die Strukturalistische Wirtschaftspolitik wurde massgeblich von der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen fur Lateinamerika CEPAL vorangetrieben vor allem wahrend der Amtszeit von Raul Prebisch 1964 1969 Abgelost wurde diese in den 1980er Jahren von einer bis um das Jahr 2000 reichenden Phase einer am Washington Consensus orientierten Wirtschaftspolitik 9 Theoretische Grundlagen BearbeitenVorlaufer Bearbeiten Eine europaische Wurzel des Strukturalismus ist die Historische Schule der Nationalokonomie 1 Insbesondere in Anlehnung an Friedrich List gingen die Strukturalisten davon aus dass es unterschiedliche volkswirtschaftliche Entwicklungsstufen gibt die jeweils eine unterschiedliche Wirtschaftspolitik erfordern Um an dem wirtschaftlichen Fortschritt voll teilhaben zu konnen musse ein Land die oberste Entwicklungsstufe Industrieland erreichen 10 Erst in der industrialisierten Volkswirtschaft entfalte sich die volle wirtschaftliche Dynamik durch fortschreitend hoher verarbeitete Produkte Diese Dynamik wirke sich positiv auf die wissenschaftlich technische Entwicklung und auf Qualifikation und Weiterbildung der Bevolkerung aus In unterentwickelten Landern fanden solche Prozesse nicht statt Das Charakteristikum dieser Volkswirtschaften sei und bleibe eine Ausbeutung endlicher Vorkommen von Naturressourcen um den Luxuskonsum der Eliten der Peripherie zu finanzieren 11 Der Theorie Lists folgend gingen die Strukturalisten davon aus dass aufgrund der grosseren Konkurrenzfahigkeit der bereits bestehenden auslandischen Industrien die oberste Entwicklungsstufe ohne eine vorubergehende Periode protektionistischer Wirtschaftspolitik nicht erreichbar sei Erziehungszollgedanken 12 Einflussreich waren auch fruhe Entwicklungsokonomen wie Albert O Hirschman William Arthur Lewis und Gunnar Myrdal Diese Autoren gingen entgegen der neoklassischen Vorstellung vom Marktgleichgewicht davon aus dass der freie Markt keine zwangslaufige Gleichgewichtstendenz hat Die Marktkrafte wurden je nach den Umstanden zum Gleichgewicht hin oder vom Gleichgewicht weg tendieren Kleinste Vorteile oder Nachteile bestimmter Regionen konnten so im Lauf der Zeit zu grossen Vorteilen oder Nachteilen gegenuber anderen Regionen anwachsen Deshalb befurworteten die Strukturalisten internationale Entwicklungshilfe und eine aktive Rolle des Staates der in den Entwicklungslandern die Industrialisierung anstossen sollte 13 14 Uberblick Bearbeiten Die lateinamerikanischen Strukturalisten lenkten erstmals die Aufmerksamkeit auf die fundamentalen Unterschiede zwischen den lateinamerikanischen Volkswirtschaften und den Volkswirtschaften der klassischen Industrienationen Europas und Nordamerikas Sie argumentierten dass diese Unterschiede in der neoklassischen Theorie zum Teil nicht gesehen bzw nicht ausreichend berucksichtigt wurden siehe im folgenden Welthandelstheorie und Deformation des Marktprozesses in Entwicklungslandern 15 Entwicklungspolitik muss auf einer korrekten Interpretation der tatsachlich bestehenden Umstande in Lateinamerika beruhen Die Theorien denen wir bisher gefolgt sind und denen wir weiterhin folgen stammen aus Landern im Zentrum der Weltwirtschaft und sind daher nicht uneingeschrankt anwendbar Wir die wir in der Peripherie leben mussen diese Theorien korrigieren und die notigen dynamischen Elemente einfuhren um sie an unsere Situation anzupassen Raul Prebisch 16 Den Arbeiten Hirschmanns folgend setze sich unter den Strukturalisten die Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums durch Diese Strategie ist dadurch gekennzeichnet dass die begrenzten finanziellen Ressourcen von Entwicklungslandern in die konzentrierte Forderung einzelner Schlusselindustrien Produktionsstufen fliessen sollen Von diesen Schlusselindustrien aus wurde dann eine positive Entwicklung auf Zulieferbetriebe und schliesslich auch auf die restliche Wirtschaft ausgehen 17 Diese Entwicklungsstrategie wurde wegen des geringeren Kapitalbedarfs als realistischer eingeschatzt als die Strategie des gleichgewichtigen Wachstums 18 Welthandelstheorie Bearbeiten nbsp Das Zentrum Peripherie Modell des Strukturalismus wurde auch von der Dependenztheorie und der Weltsystemtheorie aufgegriffen 19 Hier Lander im Zentrum des Welthandels blau Lander der Peripherie rot und Lander der Semi Peripherie violett nach Christopher Chase Dunn Yukio Kawano und Benjamin Brewer Trade Globalization since 1795Die klassische Aussenwirtschaftstheorie postuliert dass die internationale Arbeitsteilung zu einer Wohlfahrtsmehrung aller am Handel beteiligter Lander fuhrt Nach dem Heckscher Ohlin Theorem mussten sich die Faktoreinkommen aller am Welthandel beteiligten Lander angleichen Die Unterentwicklung der Entwicklungslander wird demnach als Folge mangelhafter Integration in den Welthandel gesehen Demgegenuber sehen die Strukturalisten die Einkommensunterschiede zwischen Industrie und Entwicklungslandern als Konsequenz des Welthandels namlich der internationalen Arbeitsteilung 20 21 Demgegenuber unterscheidet der Strukturalismus ein Zentrum des Welthandels von einer Peripherie des Welthandels Zentrum Peripherie Modell Das Zentrum wird von den Industrielandern gebildet die uber eine vergleichsweise homogene okonomische Struktur und ein diversifiziertes Angebot verfugen Die Peripherie hat hingegen eine heterogene okonomische Struktur u a Dualismus hohe Arbeitslosigkeit und kann nur bestimmte Primarguter anbieten Monostruktur Der Welthandel begunstige nach Ansicht der Strukturalisten nur das Zentrum 20 da die Peripherie durch ungleiche Handelsbedingungen Terms of Trade benachteiligt werde Prebisch Singer These Nach der Prebisch Singer These ist die internationale Arbeitsteilung fur Entwicklungslander nachteilig da diese ganz uberwiegend Primarguter exportieren So besteht bei Primargutern eine niedrige Einkommenselastizitat der Nachfrage Steigende Einkommen fuhren also nicht dazu dass gleichermassen die Nachfrage z B nach Kaffee steigt Andererseits wurde bei Industriegutern eine hohe Einkommenselastizitat der Nachfrage festgestellt Steigende Einkommen fuhren also dazu dass die Nachfrage nach Industriegutern uberproportional steigt Gleichzeitig wurde bei Primargutern eine hohe Preiselastizitat der Nachfrage beobachtet eine Preiserhohung fur ein Primargut fuhrt haufig dazu dass der Absatz zuruckgeht da es leicht durch nahezu identische Guter anderer Lieferer ersetzt werden kann Aufgrund von Produktivitatszuwachsen mussten sich die Einkommensverhaltnisse eigentlich kontinuierlich verbessern Dies ist nach Ansicht der Strukturalisten aber nur in den Industrielandern der Fall denn zum einen sind in der Industrieproduktion weit hohere Produktivitatszuwachse zu erwarten als in der Primarguterproduktion Zum anderen wirken sich Produktivitatssteigerungen in den Industrielandern regelmassig in Form von hoheren Lohnen und Gehaltern aus da fur die Produktion uberwiegend qualifizierte Arbeitskrafte benotigt werden die eine bessere Verhandlungsposition haben In Entwicklungslandern dagegen fuhren Produktivitatszuwachse nicht zu steigenden Einkommen sondern zu sinkenden Preisen der Exportguter denn fur die Produktion von Primargutern sind uberwiegend unqualifizierte Arbeitskrafte ausreichend An unqualifizierter Arbeitskraft herrscht jedoch ein Uberangebot so dass sich die Arbeitskrafte in einer schlechten Verhandlungsposition befinden und entsprechend nur geringe Lohn und Gehaltszuwachse einfordern konnen Demnach kommt ein Produktivitatszuwachs uberwiegend den auslandischen Kunden als Preisnachlass zugute Daraus ergibt sich wiederum dass die Art der Internationalen Arbeitsteilung in den Industrielandern zu steigenden und in den Entwicklungslandern zu sinkenden Realeinkommen fuhrt 22 Aufgrund dieser Verhaltnisse haben Entwicklungslander zu geringe Importkapazitaten Devisenlucke welche die Entwicklung der Okonomien der Peripherie behindert Diese Devisenlucke konne nicht durch eine Ausweitung des Exports von Primarprodukten geschlossen werden da ein mengenmassig hoherer Export nur den Preisverfall der Primarprodukte beschleunige Als einziger Ausweg aus der Verschlechterung der Terms of Trade wurde die Diversifizierung des Angebots hin zu Konsum und Industriegutern betrachtet 23 Deformation des Marktprozesses in Entwicklungslandern Bearbeiten Die Strukturalisten gingen davon aus dass der Preismechanismus in den Entwicklungslandern grundsatzlich funktioniert da die Preise flexibel sind und die Angebots und Nachfragesituation korrekt reflektieren Allerdings fuhre der Marktmechanismus in den Entwicklungslandern entgegen der neoklassischen Lehrbuchtheorie fur vollkommene Markte nicht zu einem stetigen Wirtschaftswachstum sondern zu dauerhafter Stagnation und Unterentwicklung Die Grunde werden in den besonderen Strukturen der Entwicklungslander gesehen also in den fur Entwicklungslander typischen Marktunvollkommenheiten Zum einen sind dies der aus der Kolonialzeit herruhrende Dualismus und die heterogene Einkommensstruktur Ein weiterer Grund wird in strukturellen Rigiditaten gesehen die dazu fuhren dass die Preisorientierung der Wirtschaftsakteure zu suboptimalen Ergebnissen fuhrt 24 Dualismus und Einkommenskonzentration Bearbeiten Bei dem Strukturalismus handelt es sich um eine Modernisierungstheorie Die Unterentwicklung der Volkswirtschaften der Peripherie wurde dabei nicht als eine Art automatisches Durchgangsstadium auf dem Weg zu einer Industrienation angesehen sondern als ein sich selbst perpetuierender Zustand 25 Dabei wird vor allem die dualistische Struktur der Entwicklungslander als ein Entwicklungshindernis gesehen das uberwunden werden muss Die dualistische Struktur ergibt sich aus der Spaltung der Entwicklungslander in einen kleinen modernen Sektor der exportorientiert wirtschaftet und einen grossen informellen Sektor der von Subsistenzwirtschaft und geringer Produktivitat gepragt ist Diese Struktur ist in der Kolonialzeit entstanden als die sich aus den kolonialen Mutterlandern in den Kolonien ansiedelnden Unternehmer und gelernten Arbeitskrafte Enklaven bildeten die von der Wirtschaft des restlichen Landes herausgehoben und isoliert blieben Infolge der Enklavenbildung ubernahm die einheimische Bevolkerung kaum Technik und Unternehmertum der Zuwanderer Auch nach Beendigung des Kolonialismus blieb diese dualistische Struktur fortbestehen 26 nbsp Celso Furtado rechts mit Lula da Silva links Aus der dualistischen Struktur ergibt sich auch eine extrem ungleiche Einkommensverteilung Diese wird als komplexes Problem angesehen das uberwunden werden musse Durch die ungleiche Einkommensverteilung kann eine zahlenmassig kleine Bevolkerungsschicht einen Grossteil des Volkseinkommens fur ihre Zwecke einsetzen Diese Bevolkerungsschicht unterscheidet sich zudem von der Masse der Bevolkerung durch eine starke kulturelle Ausrichtung am way of life der ehemaligen kolonialen Mutterlander Dies fuhrt dazu dass die gesamtwirtschaftliche Sparquote unter dem zur Ressourcenallokation moglichen und notwendigen Niveau bleibt weil sich die einkommensstarke Bevolkerungsschicht an westlichen Lebensstandards orientiert und deshalb ihr fur sudamerikanische Verhaltnisse gehobenes Einkommen weitgehend verkonsumiert Mittlere und untere Einkommen mussen weitgehend fur den Lebensbedarf ausgegeben werden folglich besteht hier von vornherein kein grosses Sparpotential Die westlichen Konsummuster fuhren auch dazu dass in grossem Umfang Konsumguter aus den Industrielandern importiert werden dadurch werden knappe Devisenreserven verbraucht die dann fur den Import von Produktionsmitteln nicht mehr zur Verfugung stehen 27 Eine Beschrankung des Wachstumspotentials ergibt sich somit aus der Spar und Investitionslucke Wegen des geringen Einkommensniveaus im informellen Sektor muss ein grosser Teil des Einkommens fur den Konsum verwendet werden Im modernen Sektor erfolgt hingegen zwar eine Kapitalakkumulation Aufgrund der Enge des heimischen Binnenmarktes die durch die geringe Kaufkraft im informellen Sektor bedingt ist werden aber nur wenige uber den Exportsektor hinausgehende Investitionen getatigt Das geringe Einkommen im informellen Sektor resultiert wiederum aus der geringen Produktivitat Die geringe Produktivitat im informellen Sektor resultiert aus zu geringen Investitionen Alles zusammen ergibt den Teufelskreis der Armut 28 Aus dieser dualistischen Struktur ergibt sich die Enge des Binnenmarktes der Entwicklungslander Der informelle Sektor stellt wegen der geringen Einkommen eine schwache Basis fur den Binnenmarkt dar wahrend der moderne Sektor nur eine kleine Bevolkerungszahl erfasst deren Konsumverhalten sich zudem an der in den Industrielandern vorhandenen breiten Produktpalette orientiert Dadurch ergeben sich fur die auf den Binnenmarkt ausgerichtete Produktion keine positiven Skaleneffekte was die Konkurrenzfahigkeit der heimischen Produkte gegenuber Importwaren schwacht In der Folge mussen selbst solche Konsumguter importiert werden die von den technischen Voraussetzungen her in Entwicklungslandern produziert werden konnten 29 Die Folge dieser Konsumguterimporte ist dass die heimische Nachfrage nur zu einem geringen Teil am Binnenmarkt wirksam wird 30 Strukturelle Rigiditaten Bearbeiten Marktunvollkommenheiten in den Entwicklungslandern fuhren nach Ansicht der Strukturalisten dazu dass das Preissystem nur unzureichende Steuerungssignale bereitstellt Insbesondere ein stetiges Wachstum und eine akzeptable Einkommensverteilung wurden erschwert Dies liege daran dass die Lander der Peripherie Beschrankungen und strukturellen Rigiditaten unterliegen von denen sie sich nur durch einen strukturellen Wandel Industrialisierung weniger ungleiche Einkommensverteilung befreien konnen 31 Als Wachstumshemmnis sehen Strukturalisten die speziell in Entwicklungslandern beobachteten Angebotsrigiditaten So werden in den Landern der Peripherie vorwiegend Produkte hergestellt die eine geringe Preiselastizitat des Angebots haben v a landwirtschaftliche Produkte 32 eine erhohte Nachfrage nach diesen Gutern z B aufgrund von Bevolkerungswachstum lost zwar Preiserhohungen aus die Preiserhohung fuhrt aber zu keiner oder nur einer geringen Ausweitung der Angebotsmenge Nachfragesteigerungen nach diesen Gutern werden folglich eher inflationare Effekte als Wachstumsimpulse auslosen 33 Die ungenugende Produktionsanpassung wurde auf vier Hauptfaktoren zuruckgefuhrt 34 die allgemein niedrige Produktivitat von Landwirtschaft und Industrie in den Entwicklungslandern institutionelle Hindernisse vor allem das durch Latifundien gepragte landwirtschaftliche Pachtsystem Rentenkapitalismus der vielfach geringe finanzielle Spielraum der Unternehmer es fehlt vor allem an ausgebildeten Kapitalmarkten und folglich an der Moglichkeit Kredite zu erlangen die geringe Bereitschaft der Unternehmer das finanzielle Risiko einer Produktionsausweitung einzugehen Der Aus und Aufbau von Produktionskapazitaten ist in Entwicklungslandern nicht nur von prinzipiell optimistischen Profiterwartungen abhangig es werden zusatzlich die Investitionstatigkeit dampfende sozio okonomische Faktoren beobachtet Dadurch genugen marginale Preiserhohungen nicht sondern es bedarf aussergewohnlich hoher Preissteigerungen bis positive Mengeneffekte erzielt werden 35 Derart hohe Preissteigerungen sind in einer offenen Marktwirtschaft aber in der Regel nicht moglich da dies einen Importschub verursacht der seinerseits in einer hohen Auslandsverschuldung und der Abwertung der heimischen Wahrung Inflation kulminiert Um diese Probleme uberwinden zu konnen wurde eine radikale Veranderung der Strukturen durch aktive Eingriffe des Staates in das Wirtschaftsgeschehen im Rahmen einer Entwicklungsplanung fur notwendig erachtet 36 Strukturalistische Wirtschaftspolitik Bearbeiten nbsp Die Entwicklung der argentinischen Schwerindustrie wurde insbesondere in der Amtszeit von Juan Peron und Arturo Frondizi gefordert Hier SOMISA Werkhalle im Jahr 1960Nach strukturalistischer Beobachtung versagt in der Peripherie des Welthandels oft der Markt die Preise in Entwicklungslandern seien daher systematisch verzerrt In der Folge wurden weniger Guter und Dienstleistungen angeboten als es das Produktionspotential der jeweiligen Volkswirtschaften erlaube Es bestehe also ein Unterangebot an Waren und Dienstleistungen bei gleichzeitigem Uberangebot des Faktors Arbeit Die privaten Marktakteure seien unfahig aus eigener Kraft einen Beitrag zu leisten um die Unterentwicklung zu uberwinden Entweder reagierten sie aufgrund dampfender sozio okonomischer Faktoren gar nicht auf Marktsignale oder sie erhohen die Preise bei steigender Nachfrage anstatt die Produktion auszuweiten Eine nachholende Entwicklung der Entwicklungs und Schwellenlander bedurfe daher staatlicher Intervention 37 Daraus erwuchs ein Entwicklungsprogramm das sich auf den Binnenmarkt und die importsubstituierende Industrialisierung der Volkswirtschaft fokussierte 38 Importsubstituierende Industrialisierung wurde in Lateinamerika bereits vor der Grundung der CEPAL in 1948 in grossem Umfang praktiziert Infolge der Weltwirtschaftskrise ab 1929 fanden die fur den Export produzierten landwirtschaftlichen Produkte Cash Crops kaum noch Abnehmer die Exporte brachen ein Devisen fehlten daher um in gewohntem Umfang Waren zu importieren Dies bewirkte die erste Welle der importsubstituierenden Industrialisierung in Lateinamerika Fernab wirtschaftstheoretischer Uberlegungen mussten Marktlucken gefullt werden 39 Die von der CEPAL propagierte strukturalistische Wirtschaftspolitik versuchte diese Entwicklung zu beeinflussen Dabei wurden drei Phasen unterschieden In der ersten Phase wird der Import einfacher Konsumguter die in hauslicher Produktion hergestellt werden konnen durch heimische Produktion ersetzt In der zweiten Phase wird die Produktion von Zwischenprodukten und Konsumgutern angestossen deren Herstellung technisch schwieriger ist In der dritten Phase wird die Herstellung von Produktionsgutern angestossen 40 Strukturalistische Wirtschaftspolitik war dabei zumindest in der Theorie nicht allein auf nationalstaatliche Binnenmarkte ausgerichtet Um positive Skaleneffekte zu erzielen wurde auch ein gemeinsamer Binnenmarkt der Lander der Peripherie befurwortet Der Andenpakt verwirklichte diese Intention jedoch nur ansatzweise 41 Fruher Strukturalismus Bearbeiten nbsp Industrialisierung in Argentinien Hier Walzwerk im Jahr 1960Hauptgegenstand der strukturalistischen Wirtschaftspolitik war zunachst die Industrialisierung der sudamerikanischen Volkswirtschaften Durch importsubstituierende Industrialisierung und durch Verbesserung der Wettbewerbsfahigkeit heimischer Unternehmen sollte die Wirtschaft rasch wachsen und das Pro Kopf Einkommen steigen 42 Durch die Industrialisierung wollte man der prognostizierten kontinuierlichen Verschlechterung der Terms of Trade fur Primarprodukte entkommen Ausserdem schien es aussichtsreicher in der Industrie als in der Landwirtschaft durch technologische Neuerungen die Produktivitat zu steigern Ein hohes Wirtschaftswachstum sollte Arbeitsplatze fur die stark wachsende lateinamerikanische Bevolkerung schaffen 43 Ein begrenzender Faktor dieser Politik war der Devisenbedarf Zum Aufbau heimischer Industriezweige mussten namlich zunachst mehr Maschinen und sonstige Gerate importiert werden als zuvor Um den Devisenbedarf zu begrenzen wurde eine Uberbewertung der heimischen Wahrung angestrebt Hierdurch wurden Exporte zwar erschwert die erforderlichen Importe aber preislich begunstigt Da die Exportguter ganz uberwiegend Primarprodukte waren die nach strukturalistischer Analyse eine geringe Preis Elastizitat aufwiesen wurde so der Aufbau des sekundaren Sektors auf Kosten der Gewinnmargen des primaren Sektors gefordert Diese Benachteiligung des primaren Sektors wurde in Kauf genommen da von diesem kaum Entwicklungsimpulse erwartet wurden 44 Eine Politik der Exportforderung durch Abwertung der Wahrung galt als erst dann sinnvoll wenn eine quantitativ und qualitativ ausreichende industrielle Basis geschaffen ist Die Beeinflussung des Aussenhandels mittels tarifarer und nichttarifare Massnahmen Zolle u a ware ublicher gewesen und hatte eine zielgenauere Steuerung ermoglicht Derartige Massnahmen konnten aber gegenuber den einflussreichen Minen und Grossgrundbesitzern nicht durchgesetzt werden 45 Da es von 1944 bis 1973 keine freien Wechselkurse gab siehe Bretton Woods System konnte Raul Prebisch als Prasident der argentinischen Zentralbank damals ein System multipler Wechselkurse einfuhren Die Devisenkurse hingen hier davon ab welche Warenkategorie importiert oder exportiert werden sollte 45 Ein System multipler Wechselkurse wurde spater in vielen anderen sudamerikanischen Staaten eingefuhrt Als eines der ersten Lander betrieb Brasilien ab 1945 eine systematische importsubstituierende Industrialisierung In strategischen Wirtschaftssektoren wurden staatseigene Unternehmen gegrundet Zu nennen sind vor allem die Entwicklungsbank Banco Nacional de Desenvolvimento Economico e Social der Bergbaukonzern Companhia Vale do Rio Doce und das Mineralolunternehmen Petrobras Eine wichtige Rolle spielte dabei der brasilianische Planungsminister Celso Furtado zwischen 1961 und 1964 der mit Raul Prebisch in der CEPAL zusammengearbeitet hatte 46 In Chile wurde die importsubstituierende Industrialisierung durch die CORFO vorangetrieben Entwicklung in den 1970er Jahren Bearbeiten nbsp Prasident Arturo Frondizi bei der Probefahrt eines in Santa Fe in DKW Lizenzfertigung gebauten AutomobilsFur die Anfangsphase der Industrialisierung wurde die Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums verfolgt Eine Verscharfung der Einkommensunterschiede nahmen die Strukturalisten dabei in Kauf Von den Erfolgen der Industrialisierung in den Wachstumszentren blieben tatsachlich weite Teile der Bevolkerung ausgeschlossen Dies hatte erhebliche soziale Spannungen zur Folge die in den 1970er Jahren einige sudamerikanische Lander erschutterten 47 Aber auch andere Probleme waren durch die beginnende Industrialisierung nicht beseitigt Die wirtschaftlichen Eliten konsumierten beispielsweise weiterhin mehr als sie investierten die gesamtwirtschaftliche Sparquote lag unter den Erfordernissen einer forcierten industriellen Entwicklung 48 Die hohen Importe von Konsumgutern belasteten zudem die Devisenreserven und die heimische Nachfrage wurde weiterhin nur zu einem geringen Teil am Binnenmarkt wirksam 49 Diese Situation konnte nicht befriedigen Um das Problem der Einkommensverteilung anzugehen betonte die strukturalistische Wirtschaftspolitik ab Mitte der 1970er Jahre als gleichwertiges Ziel neben der Industrialisierung die Uberwindung von Armut Dies sollte uber eine Sicherung der Reallohne bzw der Grundbedurfnisse der Bevolkerung erreicht werden Eine solche Politik sollte zugleich auch der sozialen Befriedung dienen 50 Die Reallohnsicherung erfolgte durch Lohnindexierung So liessen sich die angesichts hoher Inflationsraten haufigen Arbeitskampfe reduzieren die hohe wirtschaftliche Folgekosten verursachten 51 Der bessere Befriedigung der Grundbedurfnisse der Bevolkerung diente eine rudimentare Umverteilungspolitik Von der Umverteilung erhofften sich die Wirtschaftspolitiker dass sie eine breitere Binnennachfrage hervorrufen wurde die wiederum die neuen geschaffenen einheimischen Produktionskapazitaten besser auslasten wurde 52 Die Politik der importsubstituierenden Industrialisierung fuhrte bei den Staaten Lateinamerikas jedoch zu hohen Kosten Die Theoretikern der strukturalistischen Wirtschaftspolitik empfahlen eine Abwertung der heimischen Wahrung und eine Steuerreform Ein effektives Steuersystem ohne Schlupflocher und mit Steuerprogression liess sich jedoch lange Zeit politisch nicht durchsetzen 53 Die seit Mitte der 1970er Jahre verbreiteten Abwertungsangste und die Angst vor politischer Instabilitat trafen nun auf einen starker liberalisierten internationalen Kapitalmarkt der es erleichterte lateinamerikanisches Geldkapital in das Ausland zu transferieren Dadurch waren die sudamerikanischen Staaten gezwungen Kredite verstarkt im Ausland vor allem in den USA aufzunehmen 54 Die Auslandsverschuldung erhohte sich in der zweiten Halfte der 1970er Jahre stark Eine Schuldenaufnahme erschien zu diesem Zeitpunkt sinnvoll da der reale Zinssatz Mitte der 1970er Jahre negativ war 55 Der Umfang langerfristiger Investitionen nahm jedoch ab 56 Entwicklung in den 1980er Jahren Bearbeiten Die zweite Olkrise 1979 fuhrte auch in Sudamerika zu Beginn der 1980er Jahre zu einer Rezession Die Staatseinnahme der sudamerikanischen Staaten brachen ein 57 Das rasant angestiegene US Haushaltsdefizit unter der Prasidentschaft Reagan fuhrte Anfang der 1980er Jahre zu hohen Zinssatzen fur Kredite in US Dollar Da ein grosser Teil der Auslandsverschuldung der lateinamerikanischen Staaten in kurzfristigen auf US Dollar lautenden Krediten bestand konnten mehrere Staaten ihren Schuldendienst in der Rezession nicht mehr leisten Lateinamerikanische Schuldenkrise 58 Die Schuldenkrise fuhrte zu einer massiven Kapitalabwanderung die dazu fuhrte dass die lateinamerikanischen Wahrungen stark abwerteten und somit die Realzinsen und die Inflation stark anstiegen Vor diesem Hintergrund ruckte in den 1980er Jahren der Versuch die Inflation mittels eines heterodoxen Schockprogramms zu begrenzen in den Vordergrund 59 Anders als vom konkurrierenden von Milton Friedman gepragten Monetarismus Chicago Boys nahegelegt versuchte die strukturalistische Wirtschaftspolitik die steigende Inflation durch staatliche Preiskontrollen zu begrenzen Nach Ansicht von Eliana Cardoso Albert Fishlow erklarten beide Zugange das Phanomen unzureichend und fuhrten jeweils zu okonomisch nachteiligen Stabilisierungsprogrammen 60 Das heterodoxe Schockprogramm der Strukturalisten bestanden im Kern aus einer Wahrungsreform Da in Entwicklungs und Schwellenlandern traditionell eine grosse Inflationserwartung besteht waren die strukturalistischen Okonomen der Ansicht dass die Wahrungsreform durch gesetzliche Verbote erganzt werden musste So wurde es etwa zeitweise gesetzlich verboten Vertrage zu indexieren also eine automatische Anpassung des Preises an die allgemeine Preisentwicklung zu vereinbaren Ebenso wurde ein Preis Lohn Stopp erlassen also das Verbot hohere Lohne auszuhandeln und Preise zu erhohen 61 Auswirkungen Bearbeiten nbsp Das brasilianische Mineralolunternehmen Petrobras wurde 1953 unter dem Motto Uns gehort das Ol gegrundet Die Erfolge in der Industrialisierung waren recht unterschiedlich Die grossen sudamerikanischen Lander wie Mexiko Brasilien Argentinien Chile und Venezuela hatten bedeutende Erfolge vorzuweisen siehe auch mexikanisches Wunder In Argentinien und Chile kam es in den 1970er Jahren zwar zu Problemen die waren aber eher durch politische Instabilitat verursacht In den kleineren sudamerikanischen Landern hingegen verlief die strukturalistische Wirtschaftspolitik weniger erfolgreich 62 Auch wenn nicht alle Massnahmen effizient waren gab es in den 1960er und 1970er Jahren in Sudamerika ein hohes Wirtschaftswachstum 63 64 dass zu der Herausbildung eines bedeutenden industriellen Sektors und einer Diversifizierung des Tertiarsektors fuhrte Es kam zur Herausbildung einer Mittelschicht und zu einer verstarkten Urbanisierung 65 Es wurde uberwiegend eine stark protektionistische Handelspolitik betrieben Diese resultierte nicht zuletzt aus dem Druck auf die Politik fur die aus unrentabler Landwirtschaft in urbane Beschaftigung drangenden Menschenmassen Beschaftigung zu finden 62 Trotz des beeindruckenden Wachstums und einiger Landreformen blieben extrem ungleiche Einkommens und Vermogensverhaltnisse fur Sudamerika pragend und insbesondere Frauen und die indigenen Bevolkerungsteile blieben ausgeschlossen 62 Auch konnte der informelle Sektor nicht grundsatzlich uberwunden werden so dass der Absatzmarkt fur heimische Industrieprodukte relativ klein blieb 66 Die wirtschaftliche Entwicklung Sudamerikas wahrend der Zeit der strukturalistischen Wirtschaftspolitik lasst sich Celso Furtado folgend in drei Phasen unterscheiden 67 In der ersten Phase bis Mitte der 1960er Jahre konnte die importsubstituierende Industrialisierung begunstigt durch starke Wahrungen und gunstige Terms of Trade ein hohes Wirtschaftswachstum anschieben Ab Mitte der 1960er Jahre verschlechterten sich die Terms of Trade rapide und das Wirtschaftswachstum schwachte sich ab Zudem brachte die Kubanische Revolution die gesamte sudamerikanische Wirtschaftspolitik international in den Verdacht des verkappten Marxismus In den 1970er Jahren erfuhr Sudamerika wieder ein starkes Wirtschaftswachstum dem aber hohe Kapitalimporte gegenuberstanden Ein durch die fruhen Erfolge verursachter Uberenthusiasmus fuhrte dazu dass die Erfolge der importsubstituierenden Industrialisierung uberschatzt und die Kosten unterschatzt wurden Bedingt auch durch eine leichtsinnige Kreditvergabe aufgrund der Petrodollarschwemme kam es in den 1970er Jahren zu einer uberhohten Kreditaufnahme die zusammen mit einer spater eintretenden Hochzinsphase um 1980 herum in die lateinamerikanische Schuldenkrise fuhrte Infolge der lateinamerikanischen Schuldenkrise ubernahmen der IWF und die Weltbank die Aufgabe der Schuldenrestrukturierung In diesem Rahmen vergab der IWF Kredite an lateinamerikanische Lander unter der Bedingung dass diese Lander Strukturanpassungen durchfuhrten Zur Durchsetzung der Strukturanpassungsprogramme fuhrten sie standige Konsultationen mit den wirtschaftspolitischen Eliten der lateinamerikanischen Lander Diese Strukturanpassungsprogramme waren eine Umsetzung des Washington Consensus der das politische Programm der zu dieser Zeit hegemonialen wirtschaftspolitischen Krafte in den USA darstellte die im IWF der Weltbank dem US Finanzministerium und den zahlreichen Washingtoner Think Tanks organisiert waren 68 Diese machte die Weiterfuhrung einer Politik der importsubstituierenden Industrialisierung unmoglich und fuhrte zu okonomischen politischen und sozialen Problemen 69 Unterschiede zur Dependenztheorie BearbeitenDie Dependenztheorie griff die von den Strukturalisten aufgeworfenen Hauptthemen auf entwickelte aber eigene Erklarungsmuster und Losungen 70 Wahrend sich der Strukturalismus als Modifizierung des okonomischen Mainstreams der orthodoxen Okonomie versteht stellt die Dependenztheorie eine Modifizierung der marxistischen Wirtschaftstheorie dar Fur Strukturalisten zeigt sich die Abhangigkeit vom Zentrum der Weltwirtschaft in der Summe aller Faktoren welche den Entscheidungsspielraum des eigenen Nationalstaates einschranken Die Dependenztheorie versteht Abhangigkeit als Ausbeutung und Herrschaft im Weltmassstab Strukturalisten verfolgen eine strukturalistische Wirtschaftspolitik und hoffen auf eine Umgestaltung der Aussenbeziehungen durch eine Neue Weltwirtschaftsordnung sowie durch regionale Integration Mercosur Nach der Dependenztheorie hingegen sei eine auf nationalstaatlicher Ebene betriebene strukturalistische Wirtschaftspolitik zum Scheitern verurteilt weil ein einzelner Nationalstaat die Abhangigkeit nicht abschutteln konne Demgemass strebt die Dependenztheorie eine revolutionare Umgestaltung des kapitalistischen Systems im Weltmassstab an Ein politischer Vertreter der Dependenztheorie war Che Guevara der nach dem Umsturz auf Kuba versuchte auch in Bolivien eine Revolution durchzufuhren um die Kette des kapitalistischen Weltsystems zu sprengen 71 Rezeption BearbeitenDie importsubstituierende Industrialisierung hatte die positiven Effekte die Lernprozesse von Managern und Arbeitern anzuschieben und technologische Innovation und damit die Produktivitat zu fordern Die negativen Effekte bestanden darin dass durch die Uberbewertung der nationalen Wahrungen die Exportkonditionen fur traditionelle Primarguter verschlechtert und dadurch die Devisenbeschaffung erschwert wurde Auch waren die neuen Industrien oft Leuchtturmprojekte in denen je Industriezweig zumeist nur eine Firma auf einem durch hohe Importzolle geschutzten Binnenmarkt monopolistisch auftreten konnte was inflationare Tendenzen verstarkte 72 Ein haufiger Fehler war auch die Priorisierung des Aufbaus der kapitalintensiven Schwerindustrie welche die finanziellen Moglichkeiten von Entwicklungs und Schwellenlandern uberfordern konnte 73 In den 1980er Jahren gab die Weltbank ihre unterstutzende Haltung gegenuber der Politik der importsubstituierenden Industrialisierung auf und schloss sich der Kritik einiger Wirtschaftswissenschaftler an Diese erklarten dass die strukturalistische Wirtschaftspolitik fur die in den 1980er Jahren auftretenden Probleme der lateinamerikanischen Schuldenkrise und hoher Inflation die als macro mess bezeichnet wurden verantwortlich sei Andere Wirtschaftswissenschaftler erklarten spater dass Probleme wie die Uberbewertung der heimischen Wahrung Handelsbilanzdefizite und staatliche Haushaltsdefizite nicht originare Folge einer strukturalistischen Wirtschaftspolitik sondern das Ergebnis schlechter Geld und Finanzpolitik gewesen sei Die lateinamerikanische Schuldenkrise beruhe in erster Linie auf den starken Schwankungen des Kapitalmarktes der in den 1970er Jahren mit niedrigen Zinsen und einer grossen Kreditvergabebereitschaft Petrodollareffekt Anreize zur verstarkten Schuldenaufnahme gegeben hatte wahrend dann in den 1980er Jahren eine Hochzinsphase bei restriktiver Kreditvergabe auftrat 74 In dieser Situation gerieten die sudamerikanischen Lander unter unterschiedlichsten Voraussetzungen in die Schuldenkrise so z B auch Chile dass bereits in den 1970er Jahren unter der wirtschaftspolitischen Fuhrung der Chicago Boys zu einer wirtschaftsliberalen Politik ubergegangen war 75 Die Verdammung der importsubstituierenden Industrialisierung wird von einigen Wirtschaftswissenschaftlern als ahistorisch zuruckgewiesen Ein Vergleich mit den erfolgreichen asiatischen Tigerstaaten zeigt dass die Schaffung einer industriellen Basis auch hier durch eine Art importsubstituierender Industrialisierung erfolgte 76 Eine Studie der Oxford Okonomen Astorga Berges und FitzGerald hat ergeben dass Lateinamerika im 20 Jahrhundert in Bezug auf den Lebensstandard in den Jahren 1940 bis 1980 am besten abschnitt also in der Phase der importsubstituierenden Industrialisierung In dieser Phase erlebte Lateinamerika ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 2 7 pro Jahr In der Phase exportorientierter Wirtschaftspolitik zwischen 1900 und 1939 erlebten die grossen sudamerikanischen Okonomien ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 1 3 pro Jahr In der Phase der am Washington Consensus orientierten Wirtschaftspolitik zwischen 1980 und 2000 betrug das Wirtschaftswachstum durchschnittlich 0 6 pro Jahr Auch wenn das Wirtschaftswachstum naturlich nicht nur von der Wirtschaftspolitik sondern von vielen Faktoren beeinflusst wurde deuten die Ergebnisse darauf hin dass die importsubstituierende Industrialisierung erfolgreicher war als von ihren Kritikern angenommen Die Ergebnisse dieser Wirtschaftspolitik sollte daher nicht an reinen Lehrbuchtheorien sondern an den Ergebnissen anderer tatsachlich verwirklichter Entwicklungsstrategien gemessen werden 77 Die in den 1980er Jahren von der Weltbank propagierte am Washington Consensus ausgerichtete Wirtschaftspolitik wurde von Kritikern als den sudamerikanischen Landern vom Ausland oktroyierte neoliberal inspirierte Politik angesehen 78 Sie bewirkte ein im Vergleich zu fruheren Phasen unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum und erwies sich als in der Bevolkerung sehr unpopular Beginnend mit der Wahl von Ricardo Lagos in Chile wurden in Lateinamerika eine Reihe von Mitte links Regierungen gewahlt die zu einer pragmatischen Wirtschaftspolitik ubergingen die auch einige Gedanken der strukturalistischen Wirtschaftspolitik wieder aufgriff und weiterentwickelte Diese wird als Neostrukturalismus bezeichnet 79 Der sudamerikanische Strukturalismus ubte auch starken Einfluss auf die Entwicklung der Dependenztheorie aus 80 Den Analysen der Strukturalisten folgend wurden einige der entdeckten Rigiditaten in neoklassische Modelle aufgenommen 81 Literatur BearbeitenFernando Ignacio Leiva Toward a Critique of Latin American Neostructuralism In Latin American Politics and Society Bd 50 Nr 4 Winter 2008 S 1 25 Charles A Frankenhoff The Prebisch Thesis A Theory of Industrialism for Latin America In Journal of Inter American Studies Bd 4 Nr 2 Apr 1962 S 185 206 Belege Bearbeiten a b Joseph L Love The Rise and Decline of Economic Structuralism in Latin America In Latin American Research Review Bd 40 Nr 3 2005 S 100 125 S 101 Jose 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Wirtschaftspolitik und Entwicklung Eine Keynesianische Kritik des Strukturalismus und Neoliberalismus Campus Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37385 8 S 40 Martina Metzger Wirtschaftspolitik und Entwicklung Eine Keynesianische Kritik des Strukturalismus und Neoliberalismus Campus Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37385 8 S 40 Martina Metzger Wirtschaftspolitik und Entwicklung Eine Keynesianische Kritik des Strukturalismus und Neoliberalismus Campus Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37385 8 S 41 43 Spiridon Parskewopoulos Das Problem der wirtschaftlichen Unterentwicklung In Spiridon Parskewopoulos Hrsg Wirtschaftsordnung und wirtschaftliche Entwicklung Lucius amp Lucius Verlag 1997 ISBN 3 8282 0034 6 S 9 Martina Metzger Wirtschaftspolitik und Entwicklung Eine Keynesianische Kritik des Strukturalismus und Neoliberalismus Campus Frankfurt 2003 ISBN 3 593 37385 8 S 63 Sandra Kuntz Ficker From Structuralism to the New Institutional Economics The Impact of Theory on the Studyof Foreign Trade in Latin America In 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