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Die Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums stellt eine Entwicklungsstrategie dar Nach dieser Strategie sollten Entwicklungslander ihre knappen finanziellen Ressourcen auf die Forderung von Schlusselindustrien konzentrieren Deren positive Entwicklung wurde dann auf Zulieferbetriebe und die restliche Wirtschaft ausstrahlen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Methodik 3 Interpretationsalternativen 4 Kritik 5 LiteraturHintergrund BearbeitenAlbert O Hirschman ein bekannter Befurworter der Strategie behauptet dass die Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums deshalb fur die Entwicklung in kapitalschwachen Entwicklungslandern die bessere Alternative sei Statt des Aufbaus eines gesamten Industriekomplexes der das wirtschaftliche Wachstum antreiben und daraufhin induzieren soll sieht Hirschman diesen Induktionsmechanismus in einem okonomischen Ungleichgewicht Dieser Gedanke grundet auf der Schumpeterschen These wonach jeglicher wirtschaftliche Fortschritt von Ungleichgewichten ausgelost wird Beim Versuch die Ungleichheiten auszugleichen entstehen weitere Ungleichgewichte etc Methodik BearbeitenIm Gegensatz zur Theorie des gleichgewichtigen Wachstums ist nicht die Ausdehnung der Industriebetriebe auf verschiedene Waren die Grundlage fur den Induktionsprozess sondern das Entstehen von Zuliefer und Weiterverarbeitungsbetrieben eines bestimmten Produkts Zum Beispiel werden bei der Produktion von Autos Reifen Autoradios uvm benotigt Zulieferbetriebe wurden sich nach Hirschman in der Nahe dieser Wachstumsindustrien ansiedeln und einen wirtschaftlichen Aufschwung vorantreiben Andersherum ist bei der Ansiedelung eines Sagewerks mit dem Entstehen von weiterverarbeitenden Industrien beispielsweise mit einer Mobelfabrik zu rechnen Interpretationsalternativen BearbeitenAndere Moglichkeiten zur Interpretation dieser Theorie beziehen sich beim unbalanced growth auf die Grossraumlichkeit eines Landes und den Zusammenhang zwischen Zentrum und Peripherie Bei dieser Auslegung wird die Strategie haufig als Polarisierungsstrategie oder Wachstumsstrategie bezeichnet werden einzelne Wachstumszentren wie zum Beispiel Kustenstadte Freihandelszonen oder Hauptstadte gefordert Die Entwicklung in diesen Zentren soll durch einen Sickereffekt auf andere Landesteile ubergreifen und somit den Big Push auslosen Kritik BearbeitenDer Hauptkritikpunkt bei dieser Interpretation ist die Zunahme der raumlichen Disparitaten innerhalb eines Landes Ausserdem ist zum Erhalt der schumpeterschen These die standige Reinvestition der Gewinne erforderlich Diese wirtschaftliche Rationalitat wird den Unternehmern in Entwicklungslandern von manchen Kritikern nicht zugetraut Literatur BearbeitenKlaus Grimm Theorien der Unterentwicklung und Entwicklungsstrategien Eine Einfuhrung Opladen 1979 U Kummerle und N von der Ruhrer Fundamente Kursthemen Entwicklungsraume in den Tropen Saulgau Aachen 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strategie des ungleichgewichtigen Wachstums amp oldid 200147293