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Die Struktur des Kosmos ist durch die grossraumige Anordnung und Verteilung der beobachtbaren Materie im Universum charakterisiert Astronomie und Kosmologie beobachten das Weltall um dessen Strukturen im grossen Massstab zu verstehen Struktur eines wurfelformigen Ausschnitts des UniversumsDiese Deep Field Aufnahme des Hubble Teleskops zeigt etwa 1500 verschiedene Galaxien in einem Himmelsausschnitt von nur 144 Bogensekunden Ausdehnung und illustriert so die Grosse und Weite des Universums Inhaltsverzeichnis 1 Grossraumige Struktur 1 1 Grossenordnungen 2 Erforschung 2 1 Verfahren 2 2 Probleme 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGrossraumige Struktur BearbeitenZurzeit sind bereits viele Strukturen bekannt Sterne sind in Galaxien zusammengefasst Galaxien wiederum in Galaxienhaufen und diese dann in Superhaufen zwischen denen sich grosse Leerraume Voids befinden Bis 1989 wurde angenommen Superhaufen seien relativ gleichmassig uber den gesamten Raum verteilt und bildeten die grossten Strukturen in unserem Universum 1989 entdeckten Margaret Geller und John Huchra dann mithilfe von Daten aus der Untersuchung der Rotverschiebung die Grosse Mauer eine langliche Ansammlung von Galaxien Sie hat eine Lange von 500 Millionen Lichtjahren und eine Breite von 200 Millionen Lichtjahren weist aber lediglich eine Tiefe von 15 Millionen Lichtjahren auf Die Grosse Mauer blieb so lange unbemerkt weil fur ihre Entdeckung die Erfassung der Positionen der Galaxien in drei Dimensionen notwendig war Dies wurde erreicht indem man die zweidimensionalen Ortsdaten der Galaxien mit den Entfernungsdaten aus der Rotverschiebung kombinierte In Richtung der Sternbilder Hydra und Zentaur etwa 250 Millionen Lichtjahre vom Virgo Superhaufen entfernt in dem auch die Milchstrasse liegt befindet sich eine gravimetrische Anomalie genannt Grosser Attraktor Diese Anomalie zieht Galaxien bis zu einer Entfernung von mehreren hundert Millionen Lichtjahren an Das Licht all dieser Galaxien ist zwar nach dem Hubble Gesetz verschoben aber die feinen Unterschiede in der Rotverschiebung ermoglichen es den Grossen Attraktor nachzuweisen oder zumindest die Existenz einer Masseansammlung in der Grossenordnung mehrerer zehntausend Galaxien Im Zentrum des Grossen Attraktors liegt der fast durch die Milchstrassenscheibe verborgene Norma Galaxienhaufen In seiner Umgebung befindet sich eine Ansammlung vieler grosser und alter Galaxien von denen viele miteinander zusammenstossen und oder grosse Mengen an Strahlung abgeben Grossenordnungen Bearbeiten Auf der derzeit grossten beobachtbaren Skala findet man Galaxienhaufen die sich zu noch grosseren Superhaufen zusammenfinden Diese bilden wiederum fadenartige Filamente die riesige blasenartige praktisch galaxienfreie Hohlraume engl Voids Lucken Leerraume umspannen Man spricht mitunter auch von der wabenartigen Struktur des Universums engl cosmic web Es ergibt sich die folgende Rangfolge von den grossten zu den kleinsten Strukturen des beobachtbaren Universums Large Quasar Group LQG Bsp U1 27 Durchmesser etwa 4 Mrd Lichtjahre Filamente und Voids z B Grosse Mauer Durchmesser etwa 1 Mrd Lichtjahre Superhaufen z B Virgo Superhaufen Durchmesser etwa 200 Millionen Lichtjahre Galaxiengruppen und Galaxienhaufen z B Lokale Gruppe Durchmesser etwa 10 Millionen Lichtjahre Galaxien z B Milchstrasse Durchmesser etwa 100 000 Lichtjahre Sternhaufen Kugelsternhaufen Offene Sternhaufen Durchmesser dutzende bis hunderte Lj Planetensysteme z B unser Sonnensystem Durchmesser etwa 300 AE 41 Lichtstunden Sterne z B Sonne Durchmesser 1 392 500 km 4 65 Lichtsekunden Planeten z B Erde Durchmesser 12 756 2 km 42 6 Lichtmillisekunden Monde z B Erdmond Durchmesser 3 476 km 11 6 Lichtmillisekunden Asteroiden Kometen Durchmesser wenige Kilometer bis mehrere 100 km Meteoroiden Durchmesser vom Meter bis herab zum Millimeterbereich Staubpartikel Molekule Atome Atomkerne mit u a Protonen und Neutronen Hadronen mit u a Quarks Elementarteilchen u a Elektronen Quarks Anmerkung Einige der aufgefuhrten Grossenskalen uberlappen untereinander So existieren beispielsweise Monde die Planeten an Grosse ubertreffen Asteroiden die wesentlich grosser als manche Monde sind usw Tatsachlich ist die Klassifizierung von Himmelsobjekten aufgrund ihrer Grosse in der Astronomie derzeit sehr umstritten so zum Beispiel die Frage welche Sonnentrabanten zu den Planeten gezahlt werden sollen und welche nicht Pluto Plutinos Transneptune etc Siehe auch Abschnitt Grossenordnungen im Artikel AbmessungenErforschung Bearbeiten nbsp Temperaturschwankungen in der Hintergrundstrahlung aufgenommen durch den Satelliten WMAP Mission von 2001 2010 In der Kosmologie wird versucht ein Modell der Grossraumstruktur unseres Universums zu schaffen Dabei werden vor allem das Urknallmodell und Annahmen uber die Art der Materie im Universum zugrunde gelegt Damit ist es moglich Vorhersagen uber die Verteilung der Materie im All zu machen die mit den Beobachtungen verglichen werden und es so ermoglichen die Theorien zu verbessern Dies geschieht unter anderem im Rahmen von kosmologischen Simulationen Zurzeit legen die Beobachtungen nahe dass der grosste Teil der Materie des Universums aus kalter Dunkler Materie besteht Theorien die hingegen mit heisser oder baryonischer Dunkler Materie arbeiten liefern keine guten Vorhersagen Andere Moglichkeiten diese Modelle zu betrachten sind auf der Grundlage minimaler Schwankungen in der kosmologischen Hintergrundstrahlung oder aber mit stark rotverschobenen Supernovae moglich Dabei gibt es einen wachsenden Konsens dass alle diese Ansatze ein Ergebnis liefern Wir leben in einem beschleunigten Universum Verfahren Bearbeiten Eine andere Moglichkeit etwas uber die grossraumige Struktur des Kosmos in Erfahrung zu bringen ist der sogenannte Lyman alpha Wald Dies ist eine Ansammlung von Spektrallinien in dem Licht von Quasaren Sie gelten als relativ sicheres Anzeichen fur die Existenz von riesigen interstellaren Gaswolken die hauptsachlich aus Wasserstoff bestehen Diese Gaswolken wiederum scheinen die Bildung neuer Galaxien zu beeinflussen Bei der Erforschung der grossraumigen Strukturen ist der Effekt der Gravitationslinsen zu beachten Diese krummen den Verlauf von Lichtstrahlen so dass das Bild eines Objektes in einer anderen Richtung liegen kann als das Objekt selber Dies wird durch Objekte im Vordergrund z B Galaxien verursacht die nach der allgemeinen Relativitatstheorie den Raum in ihrer Umgebung krummen und so die Lichtstrahlen ablenken Starke Gravitationslinsen sind dabei sogar nutzlich denn sie konnen entfernte Galaxien vergrossern die somit einfacher zu entdecken sind Die schwache gravimetrische Scherung durch das zwischen Quelle und Beobachter liegende Universum kann die beobachtete Struktur dabei allerdings entscheidend verandern und somit die Beobachtung erschweren Diese Scherung wiederum kann zur Verifikation verschiedener kosmologischer Modelle dienen Probleme Bearbeiten Die grossraumige Struktur des Weltalls wird allerdings durch die alleinige Verwendung der Rotverschiebung zur Entfernungsbestimmung nicht realistisch wiedergegeben Zum Beispiel wurden Galaxien hinter einem Cluster von diesem angezogen werden und so geringfugig blauverschoben sein im Vergleich zur Situation ohne den Cluster Vor dem Cluster hingegen waren die Galaxien geringfugig rotverschoben Die Umgebung des Clusters wurde also etwas plattgedruckt erscheinen Ein entgegengesetzter Effekt ist an den Galaxien in einem Cluster zu beobachten Diese besitzen irgendwelche zufalligen Bewegungen um das Zentrum des Clusters die wenn in eine Rotverschiebung umgewandelt ein gestrecktes Bild ergeben Dies verursacht eine Erscheinung die als Finger Gottes bekannt ist die Illusion einer ganzen Reihe von Galaxien die auf die Erde zeigen Siehe auch RotverschiebungsraumSiehe auch BearbeitenLaniakea Millennium Simulation Position der Erde im UniversumLiteratur BearbeitenStruktur des Kosmos Weltbilder von Hoyle bis Hubble Sterne und Weltraum Dossier Nr 2006 1 Spektrum der Wissenschaft ISBN 978 3 938639 34 4 Weblinks BearbeitenAbbildung der Grossstrukturen des Universums in verschiedenen Massstaben Memento vom 4 Februar 2018 im Internet Archive Physikalische Eigenschaften von Galaxien beeinflussen ihre raumliche Verteilung Millennium Simulation der Strukturbildung Max Planck Institut fur Astrophysik Garching Bilder Videos Atlas of the universe The Visible Universe englisch Cosmic web Slime mold helps astronomers map the universe s dark matter englisch Ubersicht uber die Strukturen des Universums von gross nach klein Large Quasar Group gt Filamente gt Superhaufen gt Galaxienhaufen gt Galaxien gt Sternhaufen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Struktur des Kosmos amp oldid 229282544