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Stolzenhagen ist ein Ortsteil von Lunow Stolzenhagen der nordostlichsten Gemeinde im Landkreis Barnim Die Verwaltung erfolgt vom Amt Britz Chorin Oderberg Der Ort hat 222 Einwohner davon 119 weibliche und 103 mannliche 1 StolzenhagenGemeinde Lunow StolzenhagenWappen von StolzenhagenKoordinaten 52 57 N 14 6 O 52 950555555556 14 1025 10 Koordinaten 52 57 2 N 14 6 9 OHohe 10 m u NHNFlache 12 78 km Einwohner 222 28 Feb 2006 Bevolkerungsdichte 17 Einwohner km Eingemeindung 1 Marz 2002Postleitzahl 16248Vorwahl 033365Stolzenhagen Brandenburg Lage von Stolzenhagen in BrandenburgBrucke uber die Hohensaaten Friedrichsthaler Wasserstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Ponderosa Tanzland 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Gemarkung Stolzenhagen liegt in einer durch die Eiszeit gepragten Landschaft Stolzenhagen grenzt im Norden an den Landkreis Uckermark Stolpe Gellmersdorf im Westen an Ludersdorf im Suden an Lunow und im Osten an das Odertal Die Oder bildet die Staatsgrenze zu Polen Nordlich und ostlich des Ortes beginnt der Nationalpark Unteres Odertal Geschichte BearbeitenErste Besiedlungsspuren in Ortsnahe stammen aus der Jungsteinzeit Neolithikum In dieser Zeit wurden wahrscheinlich auch die beiden Hugelgraber die sich westlich bzw sudwestlich des Ortes befinden angelegt Wahrend der Bronzezeit entstand der am Rand des Odertales gelegene grosse Burgwall Sein ovales Plateau von etwa 150 80 Metern deutet darauf hin dass sich hier in jener Zeit eine bedeutende Anlage befand Der Name der Trager dieser Kultur ist jedoch nicht uberliefert Spater siedelten germanische Stamme in der Uckermark die dieses Gebiet wahrend der Volkerwanderung zwischen dem 4 und 6 Jahrhundert wieder verliessen Im 6 Jahrhundert begann von Osten her die Einwanderung von Slawen Bekannt sind mehrere Siedlungsplatze unter anderem am Rand des Odertales zwischen Stolzenhagen und Lunow Der bronzezeitliche Burgwall wurde von den Slawen nicht benutzt obwohl sich unmittelbar daneben ein slawischer Kietz befand Der Zeitpunkt der Grundung des Ortes Stolzenhagen ist nicht genau bestimmbar Der slawische Kietz existierte bereits vor der Errichtung des deutschen Dorfes Die fruhdeutsche Besiedelung der sudlichen Uckermark durch die Askanier begann in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts aus sudwestlicher Richtung Von Norden her reichte der Einfluss der pommerschen Herzoge bis zum Nachbarort Stolpe wo etwa 1180 der noch heute vorhandene Burgturm errichtet wurde Das alteste Gebaude in Stolzenhagen ist die Kirche Sie wurde etwa 1230 als Wehrkirche erbaut Ihr heutiges Aussehen erhielt sie im Jahr 1737 als der mittelalterliche Feldsteinbau durch einen an der Sudseite angebauten Turm erweitert wurde 1315 wurde Stolzenhagen erstmals in einer Grenzbeschreibung schriftlich erwahnt Nach einer Urkunde des Bischofs von Brandenburg gehorte das Dorf 1335 zum Zisterzienserkloster Chorin Dieser Sachverhalt wurde aber erst 1341 durch eine markgrafliche Urkunde bestatigt 1375 wurde Stolzenhagen im Landbuch Karls IV mit 28 Hufen genannt 1536 verkaufte das Kloster Chorin die Liegenschaften an den Kurfursten Joachim II Dieser belehnte noch im gleichen Jahr den Oderberger Amtshauptmann Wolf von Fronhofer mit Stolzenhagen 2 1583 besass ein Hans Christoph von Fronhofer Stolzenhagen 1652 ein Anton von Fronhofer 3 Bis ins Jahr 1945 blieb Stolzenhagen nun unter verschiedenen Besitzern Rittergut nachfolgend denen von Holtzendorff vertreten zuerst durch den Leutnant in danischen Diensten Hans Jurgen von Holtzendorff welcher das Gut von seiner Schwiegermutter von Fronhofer erwarb 4 Gut Stolzenhagen entwickelte sich in den nachsten Jahrhunderten bei der jeweiligen Erbfolge faktisch zu einer Art Kunkellehen Daneben existierte das Bauerndorf Stolzenhagen In den ersten Jahren des Dreissigjahrigen Krieges war der Ort verschont geblieben Doch ab 1637 gab es auch hier Plunderung und Mord Ausserdem waren in dieser Zeit viele Pestopfer zu beklagen 1730 begann der Neubau des Herrenhauses Schloss 5 Der Bau des Herrensitzes ist zeitlich noch der Familie von Stotz zuzuschreiben welche Stolzenhagen betrieben und als altes aber nie zahlreiches Geschlecht der Uckermark galten 6 Mit Christoph Ludwig von Stotz stirbt aber dieses Adelsgeschlecht 1787 aus Nach den Genealogischen Handbuchern des Adels gehorte das Gut Stolzenhagen dann zeitweise der Uradelsfamilie von Beeren Die Tochter des Friedrich Wilhelm von Beeren Stolzenhagen 7 und der Charlotte Amalie von Stotz Sophie von Beeren 1770 1837 heiratete in briefadelige Familie von Weyrach ein 8 Dieses jungere Adelsgeschlecht stammte ursprunglich aus Schlesien und wurde in Wien 1702 mit dem bohmischen Adelsstand nobilitiert Nachgewiesen als Gutsherr auf Stolzenhagen ist dann der Ehemann der Sophie Christian Wilhelm von Weyrach 1753 1834 Ihr gemeinsamer Sohn Christian von Weyrach 1790 1862 erbt 9 Stolzenhagen 1834 und heiratet 1838 Bertha von Diringshofen Deren Tochter Adelheid Philippine von Weyrach 1845 1932 ubernimmt formell den Besitz Stolzenhagen und bringt das Erbe durch die Eheschliessung 10 mit dem spateren Oberst Karl von Boeltzig in die Familie von Boeltzig Daher ist auch der Vorfahre des Obersts der Generalmajor Wilhelm von Boeltzig ebenfalls mit einer Frau von Beeren liiert in Stolzenhagen beerdigt Um 1880 erwahnt das Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer fur die Provinz Brandenburg Gut Stolzenhagen mit 993 ha Flache auf 11 Letzter Grundbesitzer des Rittergutes Stolzenhagen wurde so Ferdinand von Boeltzig 1877 1945 12 Sein Eigentum umfasste vor der grossen Wirtschaftskrise 1929 konkret noch 800 ha 13 Die Leitung des Gutes ubernahm ein Administrator ein zumeist von der Ritterschaftsbank bei Kreditbelastung zur Seite gestellter Verwalter Boeltzig Stolzenhagen selbst war Major Rechtsritter des Johanniterordens und publizierte 1941 die Genealogie seiner Familie 14 Zeitgleich beteiligte sich der Gutsbesitzer an dem Bau von Werkwohnungen 15 Ferdinand von Boeltzig war mit Katharina Freiin von Schrotter 1883 1944 verheiratet und nach ihrem Tod mit Ehrengard Grafin Westarp Wahrend der Gutsbesitzer in den letzten Kriegstagen in Stolzenhagen stirbt lebte seine Witwe weit nach 1945 in Berlin Der Besitz des Rittergutes wurde im Zuge der Bodenreform 1946 an Siedler aufgeteilt 1952 gehorte Stolzenhagen mit der Auflosung der Lander und der Bildung von Bezirken in der DDR zunachst wie vorher zum Kreis Angermunde Im gleichen Jahr erfolgte die Grundung der LPG Vorwarts 1957 wurde der Ort dem Kreis Eberswalde angegliedert und gehort seit 1993 zu dem aus den Kreisen Eberswalde und Bernau neu gebildeten Landkreis Barnim Am 1 Marz 2002 fand ein Zusammenschluss mit dem Nachbarort Lunow zur Gemeinde Lunow Stolzenhagen statt 16 Wappen BearbeitenBlasonierung Eine goldene zweiturmige bezinnte Burg in Blau uber grunem mit zwei goldenen Wellenstabbalken belegtem Berg Oben eine goldene Biene Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Vorlaubenhaus im Geologischen GartenDie Kirche Das Herrenhaus Schloss Der Geologische Garten Der Burgwall Der Krahenberg Der Ehrenfriedhof uber dem Burgwall auf einer Anhohe Im Holzchen fur zehn sowjetische Kriegsgefangene die am Ende des Zweiten Weltkrieges an den Folgen der Zwangsarbeit starbenPonderosa Tanzland BearbeitenIn der nationalen und internationalen Tanzszene ist Stolzenhagen aufgrund der Aus und Weiterbildungsangebote des ortlich ansassigen Ponderosa e V bekannt Der Verein wurde im Jahr 2000 gegrundet Jedes Jahr zwischen Mai und September reisen mehrere hundert Kunstler auf das Gut Stolzenhagen um an dem Kursprogramm unter der kunstlerischen Leitung von Stephanie Maher teilzunehmen Zu den ausbildenden Tanzpadagogen zahlen renommierte Choreografen und Tanzlehrer wie z B Keith Hennessey Meg Stuart Jess Curtis Kathleen Hermesdorf etc Neben der kunstlerischen Ausbildung ist der Verein auch in Bereichen der regionalen Entwicklung aktiv Die Aktivitaten werden zu einem Grossteil aus den Kursgebuhren finanziert teilweise stehen regionale und uberregionale Fordergelder zur Verfugung Fur sein Engagement wurde der Ponderosa e V im Jahr 2011 mit dem Barnimer Kulturpreis ausgezeichnet 17 Literatur BearbeitenMatthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen in der nordlichen und ostlichen Uckermark Geschichte Architektur Ausstattung In Bernd Janowski und Dirk Schumann Hrsg Kirchen im landlichen Raum 1 Auflage Band 7 Lukas Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86732 196 9 Altkreis Angermunde S 185 f 542 S Einzelnachweise Bearbeiten Stand 28 Februar 2006 Otto Titan von Hefner Stammbuch des bluhenden und abgestorbenen Adels in Deutschland Band 1 Georg Joseph Manz Regensburg 27 Oktober 1860 S 389 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Juni 2022 George Adalbert von Mulverstedt Hrsg Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen Brandenburg Pommern und Preussen 1863 E Baensch jun Magdeburg 1863 S 167 172 google de abgerufen am 13 Juni 2022 Wichart von Holtzendorff Die Holtzendorff in der Mark Brandenburg und Chur Sachsen eine genealogische Studie Mitscher amp Rostell Berlin Simkau 1876 S 81 86 google de abgerufen am 12 Juni 2022 Stefanie und Mathis Leibetseder Vom Guts ins Staatsarchiv Anmerkungen zur Uberlieferung und Erforschung brandenburgischer Adelsarchive im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz In Sibylle Badstubner Groger Deutsche Gesellschaft e V Hrsg Schlosser Herrenhauser Burgen und Garten in Brandenburg Zum Jubilaum des Freundeskreises Schlosser und Garten der Mark Online Ressource Auflage Stolzenhagen Lukas Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 86732 838 8 S 222 229 google de abgerufen am 12 Juni 2022 Ludwig Gustav von Winterfeld Damerow Geschichte des Geschlechts von Winterfeld 2 2 V Capitel enthalt die Geschichte der drei Linien des Winterfeld schen Geschlechts V Capitel C die Geschlechtslinie der Ukermark Selbstverlag Druck F W Kalbergsberg Prenzlau Damerow 1863 S 862 863 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Juni 2022 Moriz Maria Ritter von Weittenhiller Genealogisches Taschenbuch der Ritter u Adels Geschlechter 1878 3 Auflage Buschak amp Irrgang Brunn 1878 S 639 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Juni 2022 Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie In Adelslexikon 3 T Z Nachtrag A Z W Weyrach Ludwig Rauh Berlin 1857 S 109 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Juni 2022 Hand Matrikel der in sammtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter In Karl Friedrich Rauer Hrsg GAB Vorganger 1 Auflage Provinz Brandenburg XI Angermunde Selbstverlag Berlin 1857 S 88 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Juni 2022 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel 1906 In Der Gotha 7 Auflage Boeltzig Justus Perthes Gotha 4 November 1905 S 103 104 uni duesseldorf de abgerufen am 12 Juni 2022 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 8 9 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 12 Juni 2022 Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA Nr 123 C A Starke 2000 ISBN 978 3 7980 0823 6 ISSN 0435 2408 S 606 google de abgerufen am 12 Juni 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner Alexander Haussknecht GF Hogrefe Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band VII Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts In Mit Unterstutzung von Staats und Kommunalbehorden sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin sowie der Kreislandbunde 4 Auflage Regierungsbezirk Potsdam Kreis Angermunde Letzte Ausgabe Niekammer Reihe Provinz Brandenburg Verlag Niekammer s Adressbucher G m b H Leipzig 1929 S 12 martin opitz bibliothek de abgerufen am 12 Juni 2022 Ferdinand von Boeltzig Stolzenhagen Hans Friedrich von Ehrenkrook Carola von Ehrenkrook geb von Hagen Stammtafeln der Herren von Boeltzig 1194 1940 Deutsche Nationalbibliothek 579225054 Auflage C A Starke Gorlitz 1941 S 1 4 google de abgerufen am 12 Juni 2022 Darlehen fur Ferdinand von Boeltzig zum Bau von zwei Werkwohnungen in Stolzenhagen Grundbuch Stolzenhagen Bd 5 Bl 113 1939 1940 Akte In Brandenburgisches Landeshauptarchiv Hrsg BLHA Rep 2A I SW 2451 Selbstverlag Stolzenhagen Potsdam 1940 S 1 f brandenburg de abgerufen am 13 Juni 2022 Bildung einer neuen Gemeinde Lunow Stolzenhagen Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 5 Februar 2002 Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 13 Jahrgang Nummer 9 vom 27 Februar 2002 S 227 PDF Gruner Kulturpreis geht an Ponderosa In Markische Oderzeitung 20 Januar 2012 archiviert vom Original am 1 Juni 2017 abgerufen am 21 August 2022 Ortsteile der Gemeinde Lunow Stolzenhagen Lunow StolzenhagenWeitere WohnplatzeLunower Dammhaus Vorwerk Steinberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stolzenhagen Lunow Stolzenhagen amp oldid 232693734