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Stephan Duic auch Stefan Duic kroatisch Stjepan Stevo Duic 17 Dezember 1877 in Otocac Lika Osterreich Ungarn 28 September 1934 in Karlsbad Tschechoslowakei war ein Oberstleutnant des Bosnisch Hercegovinischen Infanterie Regiments Nr 2 einer militarischen Elitetruppe der osterreichisch ungarischen Armee Nach dem Ersten Weltkrieg gehorte Duic zusammen mit Ivan Percevic Vjekoslav Servatzy Gustav Percec Narcis Jeszensky u a zu dem Kreis hochrangiger ehemaliger k u k Offiziere welche die faschistische Ustascha Bewegung im Kampf fur ein von Jugoslawien unabhangiges Kroatien unterstutzten 1 Von 1929 bis zu seinem Tod war er militarischer Berater des Ustascha Fuhrers Ante Pavelic und Organisator des Velebiter Aufstands Duic wurde vermutlich von Agenten des koniglich jugoslawischen Geheimdienstes ermordet 2 und posthum zum General der kroatischen Armee ernannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Erster Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 1 4 Attentate und Tod 2 Nachleben 3 Familie 4 Auszeichnungen Auswahl 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Duic entstammte einer bis ins Jahr 1689 zuruckverfolgbaren kroatischen Familie mit Stammsitz in Donje Pazariste bei Gospic Lika und wurde als Sohn des Steuerbeamten Martin Duic in Otocac geboren Seine Mutter Marta geborene Starcevic verstarb schon im Jahr 1882 Duic war der Neffe des Politikers Ante Starcevic 3 Er besuchte verschiedene Grundschulen und bis ins Jahr 1892 das Gymnasium in Karlovac um sich danach in der dortigen Infanteriekadettenschule einzuschreiben Im Jahr 1896 schloss er diese als einer der 50 besten Absolventen ab und kam als Kadett Offiziersstellvertreter zum Bohmischen Infanterie Regiment Nr 75 nach Osterreich Er war zeitweise in der Bucht von Kotor stationiert Am 1 November 1897 wurde er Leutnant und schlug die Generalstabslaufbahn ein 4 Im Jahr 1902 ging er nach Wien und absolvierte bis 1904 die k u k Kriegsschule die er mit sehr gutem Abschluss verliess um als Offizier dem Hauptquartier einer Einheit der k k Gebirgstruppe zugeordnet zu werden Nach der Resolution von Rijeka vom 3 Oktober 1905 die eine Vereinigung der kroatischen Lander und eine Revision des Kroatisch Ungarischen Ausgleichs forderte ging er nach Zagreb und beschaftigte sich mit den politischen Ideen seines Onkels Ante Starcevic Bis zum Ersten Weltkrieg war er dort als Offizier dem Hauptquartier einer Division zugeteilt Erster Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war Duic ab 1 November 1914 Major im Generalstab und Generalstabschef der 6 Infanterie Truppendivision 4 Er nahm u a am Gefecht bei Gologory der Schlacht bei Grodek und der Belagerung von Przemysl teil Des Weiteren nahm er an der Schlacht in den Karpaten teil eingesetzt in der Nahe von Sighetu Marmației unter Generaloberst Karl von Pflanzer Baltin Im Februar 1915 erkrankte er Ab 1 Mai 1916 war er Oberstleutnant im Generalstab im Juni 1916 Kommandant der Sturmgruppe der 11 Infanteriebrigade des Bosnisch Hercegovinisches Infanterie Regiment Nr 2 bei der opferreichen Ersturmung des 1 824 Meter hohen Monte Meletta in den Sieben Gemeinden bei Asiago Venetien 5 Fur die Ersturmung des Monte Meletta erhielt er von Kaiser Franz Joseph I das Ritterkreuz des osterreichisch kaiserlichen Leopoldordens mit Kriegsdekoration 6 Ab Juli 1916 war er Generalstabschef der kroatischen 42 Domobranen Division amtlich 42 Honved Infanterie Truppendivision wegen ihrer Kampfkraft Teufelsdivision genannt 4 Um es dem deutschen Verbundeten mit ihrem Asien Korps gleichzutun wurde unter Duics Fuhrung Ende 1917 in Belgrad das k k Orient Korps aufgestellt 7 mit Stationen in Konstantinopel und Albanien Wahrend des Kriegseinsatzes infizierte er sich mit Malaria an deren Folgen er lebenslang litt 8 Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zusammenbruch Osterreich Ungarns kehrte er nach Kroatien zuruck und stellte sich in Zagreb dem kroatischen Nationalrat zur Verfugung Enttauscht von der Errichtung des Konigreichs Jugoslawien verliess er Kroatien wieder In Italien sammelte er zusammen mit dem Theresienritter und ehemaligen k k Offizier Gojkomir von Glogovac entlassene kroatische Kriegsgefangene in einer Kroatischen Legion welche aber bedingt durch die politischen Weltlage bereits 1921 wieder aufgelost wurde Nachdem er erkannte dass eine kroatische Unabhangigkeit vorerst militarisch nicht erreichbar war zog er sich ins Privatleben zuruck Er zog ins osterreichische Graz und nahm dort eine Stellung als Bankbeamter an 9 Spater war er stellvertretender Direktor der Landwirtschaftskrankenkasse der Steiermark 10 Nach der Errichtung der jugoslawischen Konigsdiktatur im Jahr 1929 schloss Duic sich der im gleichen Jahr gegrundeten Ustascha Bewegung an welche die kroatische Unabhangigkeit auch mit gewaltsamen Mitteln erkampfen wollte Aufgrund seiner militarischen Kenntnisse und Erfahrungen wurde er in allen militarischen Fragen der wichtigste Berater des Ustascha Fuhrers Ante Pavelic und stieg damit zu einer wichtigen Fuhrungsperson innerhalb der Ustascha auf Attentate und Tod Bearbeiten Am 18 Juni 1934 wurde auf Duic ein Attentat in seinem Wohnort Graz verubt Der Tater der Kroate Ivan Jargarcec als Racher Nr 26 ein Mitglied der Legion der jugoslawischen Racher Liga osvetnika gab vier Schusse auf Duic ab Keiner der Schusse traf sein Ziel Jargarcec wurde zusammen mit seinem Komplizen dem jugoslawischen Kaufmann Milan Kolar 4 verhaftet Ermittlungen ergaben dass das Attentat von dem Rechtsanwalt Dr Ljubo Lukatela geleitet wurde der in Verbindung zum damaligen Ortskommandanten von Zagreb General Bodi stand Lukatela der sich ebenfalls nach Graz begeben hatte konnte jedoch fluchten Im Mordbefehl der Legion der jugoslawischen Racher hiess es Dem Racher Nr 26 Die Legion der jugoslawischen Racher die das Wirken jedes Verraters erforscht stellte fest dass Stevo Duic einer der Hauptmitarbeiter der Plane gegen den jugoslawischen Konig und der jugoslawischen Einheit ist und sie beschloss und ordnete an dass Stevo Duic als jugoslawischer Verrater das Leben lassen muss Zur Durchfuhrung dieses Beschlusses bestimmte der Wurfel den Racher Nr 26 Der Beschluss ist in kurzester Zeit zu vollziehen 11 Nach diesem ersten Attentat gab Duic zu Protokoll am 21 Juni 1934 Der beabsichtigte Anschlag am 17 d M durfte wohl ernst gemeint meiner Ansicht nach aber mit untauglichen Mitteln durchgefuhrt worden sein weil ich den Eindruck habe dass Jargarcec Ivan der das Attentat ausfuhren sollte nicht die Festigkeit und Brutalitat besitzt die zu einer solchen Tat notwendig ist Ich glaube das mit Nahen des St Veits Tages 28 Juni des serbischen Erinnerungstages an die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand die Organisation aus traditionellen Grunden eine Sensation haben wollte und auf mich verfiel Jargarcec hat mit der Pistole viermal geschossen Ich halte es durchaus fur moglich dass die Angaben des Jargarcec zutreffend sind und die geheimnisvolle Vereidigung in Belgrad tatsachlich stattgefunden hat 12 Am 16 August 1934 wurde Milan Kolar wegen des Verbrechens der versuchten Verleitung zum bestellten Mord zu drei Jahren schweren Kerkers verurteilt 10 Kaum drei Monate spater Duic hatte sich zur Linderung seiner im Ersten Weltkrieg zugezogenen Malaria zur Kur nach Karlsbad begeben wurde er am 28 September 1934 in einem Hotel in Karlsbad tot aufgefunden Er wurde nur mit einem Nachthemd bekleidet neben der Balkontur sitzend mit einer Rebschnur um den Hals gefunden Vermutlich wurde er in seinem Bett schlafend erwurgt dann durch das Hotelzimmer zur Balkontur geschleift und an die Tur geknupft Um einen Selbstmord vorzutauschen befestigten die Tater das Ende der Schlinge lose an der unteren Turangel nur einen Meter uber dem Boden da die Schnur zu kurz war 13 Organisator des Mordes soll der hohe koniglich jugoslawische Polizeibeamte Vladeta Milicevic damals standiger Delegierter Jugoslawiens bei der Internationalen Polizeiorganisation in Wien 14 gewesen sein 15 Am 3 Oktober 1934 16 wurde er auf dem Grazer Friedhof St Leonhard 17 beigesetzt Eine nachtraglich erfolgte Obduktion am 10 Dezember 1934 in Graz ergab keine sichere Anhaltspunkte mehr fur Mord oder Selbstmord 10 Nachleben BearbeitenDuic wurde in der Propaganda der Ustascha Bewegung zum kroatischen Martyrer stilisiert und schon kurz nach Errichtung des Unabhangigen Staates Kroatien von Slavko Kvaternik und Ante Pavelic am 6 Juni 1941 posthum in den Rang eines Generals der kroatischen Armee befordert 18 Familie BearbeitenDuics Witwe uberlebte ihn uber 50 Jahre Aus Duics Ehe gingen zwei Sohne hervor Der altere Sohn war Lehrer fur klassische Sprachen und lebte in Graz Der jungere Sohn Dr Mario Duic 1915 2008 war Major in der deutschen Wehrmacht Militarakademiker und Jurist Zuletzt diente er von 1973 bis 1975 als Kommandant der Landesverteidigungsakademie des osterreichischen Bundesministeriums fur Landesverteidigung Er lebte danach als Generalmajor im Ruhestand in Wien Auszeichnungen Auswahl BearbeitenOrden der Eisernen Krone III Klasse Orden der Eisernen Krone II Klasse Ritterkreuz des osterreichisch kaiserlichen Leopoldordens mit KriegsdekorationSiehe auch BearbeitenVelebiter AufstandLiteratur BearbeitenMario Jareb Ustasko domobranski pokret od nastanka do travnja 1941 godine Die Ustascha Domobranen Bewegung vom Ursprung bis zum April des Jahres 1941 Hrvatski institut za povijest Zagreb 2006 ISBN 953 060817 9 Stjepan Duic 1877 1934 Ustaski krilnik General hrvatskog domobranstva Bearb Visnja Pavelic In Ante Pavelic 100 godina Ante Pavelic 100 Jahre Naklada Starcevic amp Libar Zagreb 1995 ISBN 953 96369 1 4 S 175 180 Dr Ernest Bauer Oberst Stjepan Duic zu seinem 100 Geburtstag In Gemeinschaft zur Forschung kroatischer Fragen Hrsg Kroatische Berichte XII Jahrgang Nr 2 54 Mainz 1987 S 17 19 Weblinks BearbeitenReinhard Stradner Bosniens treue Sohne Das bosnisch herzegowinische Infanterieregiment Nr 2 die Elitetruppe der k u k Armee In TRUPPENDIENST Magazin fur Ausbildung Fuhrung und Einsatz im Osterreichischen Bundesheer Bundesministerium fur Landesverteidigung Juni 2003 abgerufen am 16 April 2012 Beschreibung der Kampfe um den Monte Meletta unter Erwahnung von Duic Einzelnachweise Bearbeiten Mario Jareb Ustasko domobranski Pokret od nastanka do travnja 1941 godine Hrvatski institut za povijest Zagreb 2006 S 140 Rdnr 435 Martin Broszat Ladislaus Hory Der kroatische Ustascha Staat 1941 1945 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Nummer 8 2 Auflage Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1965 S 24 Ante Pavelic 100 godina uredila Visnja Pavelic Ante Pavelic 100 Jahre bearbeitet von Visnja Pavelic Naklada Starcevic amp Libar Zagreb 1995 S 175 a b c d Karl Vocelka Habsburgische Hochzeiten 1550 1600 Kulturgeschichtliche Studien zum manieristischen Reprasentationsfest Veroffentlichungen der Kommission fur neuere Geschichte Osterreichs 65 Bohlau Verlag Wien Koln Graz 1976 S 243 Rdnr 363 Rudolf Henz Fugung und Widerstand Styria Verlag Graz 1981 S 70 Osterreichs Bundesheer Beschreibung der Kampfe um den Monte Meletta unter Erwahnung von Duic Abgerufen am 13 November 2012 Rudolf Henz Fugung und Widerstand Styria Verlag Graz 1981 S 71 Ante Pavelic 100 godina uredila Visnja Pavelic Ante Pavelic 100 Jahre bearbeitet von Visnja Pavelic Naklada Starcevic amp Libar Zagreb 1995 S 176 177 Ante Pavelic 100 godina uredila Visnja Pavelic Ante Pavelic 100 Jahre bearbeitet von Visnja Pavelic Naklada Starcevic amp Libar Zagreb 1995 S 176 a b c Arnold Suppan Jugoslawien und Osterreich 1918 1938 bilaterale Aussenpolitik im europaischen Umfeld Oldenbourg Verlag Munchen 1996 S 413 Konrad H Klaser d i Kurt Koppel Spione Bomben und Verschworer in der serbischen Politik Europa Verlag Zagreb 1941 S 122 KLASER 1941 S 122 f KLASER 1941 S 93 Vladeta Milicevic Der Konigsmord von Marseille Das Verbrechen und seine Hintergrunde Hohwacht Verlag Bad Godesberg 1959 S 12 Dr Susnjara Die Lage der katholischen Kirche in Kroatien In Kirche in Not Erschutternde Christenverfolgung vor unseren Toren Ostpriesterhilfe Konigstein Ts 1953 S 85 Arnold Suppan Jugoslawien und Osterreich 1918 1938 bilaterale Aussenpolitik im europaischen Umfeld Oldenbourg Verlag Munchen 1996 S 409 Ante Pavelic 100 godina uredila Visnja Pavelic Ante Pavelic 100 Jahre bearbeitet von Visnja Pavelic Naklada Starcevic amp Libar Zagreb 1995 S 180 Text der Ernennung abgedruckt in Ante Pavelic 100 godina uredila Visnja Pavelic Ante Pavelic 100 Jahre bearbeitet von Visnja Pavelic Naklada Starcevic amp Libar Zagreb 1995 S 179 Normdaten Person GND 1123171815 lobid OGND AKS VIAF 1289148451595715970001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Duic StephanALTERNATIVNAMEN Duic Stjepan Duic Stevo Spitzname KURZBESCHREIBUNG kroatischer Politiker und GeneralGEBURTSDATUM 17 Dezember 1877GEBURTSORT Otocac Lika Osterreich UngarnSTERBEDATUM 28 September 1934STERBEORT Karlsbad Tschechoslowakei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephan Duic amp oldid 236235555