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Ein Band ist ein Beschlag zur beweglichen Befestigung von Turen Fenstern Fensterladen Klappen Deckeln und anderen Bauteilen im Bauwesen Ein angeschraubter Kloben mit senkrechtem Zapfen uber den das Ladenband eines Fensterladens gesteckt wurdeDie Worter Band Scharnier und Scharnierband werden vielfach synonym gebraucht Je nach Zusammenhang kann Scharnier als der Oberbegriff angesehen werden Klavierbander sind nicht mit Turbandern verwandt und werden korrekter als Stangenscharniere bezeichnet Ein Band in seiner ursprunglichen Bedeutung wird aus einem Bandstahl oder Blechstreifen gefertigt Es wird auch Langband genannt 1 da seine Lange annahernd der Breite des Tur oder Fensterflugels entsprechen kann der beweglich aufgehangt werden soll Dieser langliche meist horizontale Teil des Bands heisst Bandlasche Insbesondere Bandlaschen die quadratisch sind oder aufrecht stehen werden auch Bandlappen genannt Das andere Ende des Bandstahls wird zu einer zylindrischen Rolle gebogen die bei der Montage des Flugels uber die Drehachse geschoben wird Die Drehachse wird auch als Zapfen Stift oder Drehbolzen bezeichnet und ist in der Regel Teil einer Angel 2 eines Klobens oder einer zweiten Bandlasche Die Bandlaschen werden gewohnlich durch Schrauben Niete oder Nagel mit dem Untergrund verbunden oder beim Fitschenband in Turblatt und zarge eingesteckt Im Metallbau werden die Drehrollen demgegenuber auch direkt mit der Stahlkonstruktion verschweisst Fruher wurden Angel oder Kloben entweder mit dem Blendrahmen verschraubt in einen Blindstock aus massivem Holz eingeschlagen oder im Mauerwerk vermortelt Die Drehrolle an Bandern ist meist massiver und voluminoser ausgefuhrt als bei Scharnieren Bei Bandern kann das Bandoberteil meist von Bandunterteil bzw von Angel oder Kloben nach oben abgehoben werden wahrend ein Scharnier haufig nicht ohne Werkzeug zu zerteilen ist da seine Drehachse mit den Lappen des Scharniers formschlussig verbunden ist Auch die beiden Teile moderner Bander konnen haufig nicht ohne Werkzeug voneinander gelost werden Verdeckt liegende Turbander sowie Mobelbander Mobelscharniere sind haufig komplizierte Konstruktionen mit diversen beweglichen Laschen die miteinander vernietet sind Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Turbander 3 Fensterbander 4 Mobelturbander 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Steintur mit Zapfen Grabkammer in einem Tumulus bei Fontenille CharenteBei vielen Wohnbauten der Fruhzeit stand die Tur tagsuber offen und wurde nur nachts zum Schutz vor freilaufenden Haustieren oder vor Raubtieren mit einem oft nur halbhohen versetzbaren Flechtgitter aus Zweigen geschlossen Fenster waren ohnehin unbekannt In einer spateren Entwicklungsphase wurden die Turen oder Tore mit Zapfen aus Holz oder aus Stein versehen welche in der Schwelle und im Sturz eingelassen waren Derartige Zapfenlocher sind in antiken und mittelalterlichen Tor und Hausruinen noch ab und an zu sehen Je nach Grosse oder Gewicht konnten derartige Turen oder Tore nur von mehreren Mannern geoffnet oder geschlossen werden z B in Burgen Moscheen oder Palasten Turbander BearbeitenLangband Winkelband Kreuzband Die am Turblatt angebrachte Bandlasche des Langbands wird aus einem einzigen langlichen Stuck Bandstahl gefertigt Der untere Gegenpart wird an Zarge oder Blendrahmen befestigt und als Turangel Kloben oder veraltet auch Haspe oder Haspel hakenformig 3 bezeichnet Die auf dem Turblatt mit Schrauben oder gestauchten Bolzen Nieten befestigten Turbander wurden vom Schmied haufig ornamental gestaltet Wenn die Turblatter im Laufe der Zeit nachgaben und durchhingen wurde die Rolle der Bandlasche oder die Turangel entsprechend nachgebogen 1 Fitschenband Aufschraubband Rollenband Als sich fein profilierte Fullungsturen verbreiteten wurden Fitschenbander entwickelt die im Turblatt eingelassen eingestemmt wurden und somit kaum mehr sichtbar waren Der Bandlappen wird von der Seite her in einen Schlitz im Turrahmen eingeschoben und mit Stiften befestigt Ausserlich ahnelt das Fitschenband dem Aufschraubband bei dem die Bandlappen im Falz an Flugel und Zarge geschraubt werden Beide Varianten werden auch Rollenband genannt da bei geschlossenem Flugel nur die Drehrolle Drehachse sichtbar ist Moderne sogenannte 3D Bander werden in doppelte Taschen eingeschoben und dort verklemmt die in Aussparungen der Zarge montiert werden Dies ermoglicht eine Justage des Turblatts in allen drei Ebenen Klobenband wird von aussen sichtbar auf die Tur oder den Fensterladen geschraubt Der Kloben die Angel als L formiges Gegenstuck wurde meist in den Rahmen oder die Zarge eingeschlagen oder seltener auch geschraubt Klobenbander werden heute fast nur noch an einfachen Bretter oder Lattenturen an Fensterladen oder im rustikalen Mobelbau verwendet Bekannt sind dekorative Klobenbander von Turen in historischen Gebauden oder als reich verzierte schmiedeeiserne oder zinnige Beschlage an Antiquitaten Pfannenband lasst sich hervorragend industriell verarbeiten justieren und ist eine Sonderform des Klobenbandes das sich durch die Lagerung in einer Drehpfanne vom Klobenband unterscheidet und vor allem fur schwere Tore geeignet ist Wie die oben erwahnten Bander kommt auch dieses heute nur noch selten zur Anwendung nbsp Aufbau eines Einbohrbandes nbsp Einbohr MobelbanderEinbohrband Das Einbohrband wird heute am haufigsten eingesetzt Die Bolzen dieser Bander sind mit einem Gewinde versehen so dass sie sich einfach in Bohrlocher in Turblatt und Zarge einschrauben und justieren lassen Aufwandigere Bander enthalten einen internen Mechanismus der eine Justage der Position des Turbands ermoglicht Paumelle ist ein Turband das sich bei stumpf einschlagenden flachenbundig im Turrahmen einliegenden Turen findet Paumellen gibt es gerade fur Bauten mit hoher Beanspruchung auch mit Kugellagern Pendelturband ist mit zwei federbelasteten Bandern versehen und ermoglicht ein Durchschwingen von Pendelturen in beide Durchgangsrichtungen Bekannt sind solche Turen als Saloonturen in Western Zapfenband findet vor allem bei Metallturen Verwendung Bei Holzturen am ehesten in Verwendung mit einem Bodenturschliesser Tresorband ist ein spezielles vollig in Rahmen und Turblatt verdeckt angebrachtes Drehgelenk das die Offnung einer Tur gewahrleistet wobei im geschlossenen Zustand des Flugels keinerlei Lenker oder Bandteile zwischen Flugel und Rahmen erkennbar bzw einsehbar sind 4 Fensterbander BearbeitenFitschenband wird von der Seite her so in einen Schlitz im Fensterflugel eingeschoben eingestemmt Klobenband wird von aussen auf den Fensterflugel geschraubt wurde auch in kombinierter Bauform mit Eckwinkel angewendet Winkelband heute nur noch bei sehr einfachen oder historischen Fensterkonstruktionen in Verwendung Einbohrband wird uberwiegend an Fenstern angewendet die nur uber eine Drehfunktion verfugen Drehkippbeschlage zeichnen sich dadurch aus dass Fenster wahlweise vollstandig geoffnet oder zum Luften gekippt werden konnen sie werden heute uberwiegend als komplexe Verschlusssysteme mit Einhebelbedienung in Kombination mit Fitschenbandern eingesetzt fruher wurde die Funktion auch uber einfache Schiebebolzen hergestelltSiehe auch Fensterbeschlag im Artikel Beschlag Siehe auch Fensterband Architektur fur die Reihung von aneinandergesetzten FensternMobelturbander BearbeitenFitschenband wird von der Seite in einen Schlitz in der Mobeltur geschoben eingestemmt dass nur die Drehrolle Drehachse vorsteht Klobenband findet heute vor allem bei Mobeln Anwendung bei welchen man gewissen Stilrichtungen folgen will Antikmobel Zylinderband ist ein Band welches fur verschiedene Arten von Mobelkonstruktionen einsetzbar ist da es dieses in verschiedenen Kropfungen gibt fur gefalzte und stumpfe Mobelturen Zapfenband wird von oben und unten in die Tur eingelassen Somit ist der Beschlag weder von aussen noch von innen zu sehen Zapfenbander sind extrem robust und verschleissen kaum da ihre Konstruktion sehr einfach ist Da das Zapfenband das eine innenliegende Turkonstruktion benotigt nur handwerklich zu montieren ist wird es somit heute kaum noch verwendet Einbohrband ist im Mobelbereich heute eher seltener zu finden Topfband nbsp Topfband ist der heute im Mobelbereich wohl haufigste Typ Der namengebende Topf wird in einer Bohrung in der Mobeltur verschraubt oder verspannt Uber den Gelenkarm wird er mit der Grundplatte an der Korpuswand verbunden geschraubt oder heute meist eingeklickt Diese Topfbander lassen sich meist auch dreidimensional verstellen Topfbander gibt es mit unterschiedlichen Offnungswinkeln normal 90 Grad maximal 180 Grad und von einzelnen Herstellern auch fur spezielle Verwendungszwecke z B fur Eckschranke Oft werden diese Topfbander auch mit Schnappmechanismus Feder verwendet was das Anbringen eines Zuhaltemagneten oder eines Schnappverschlusses erspart Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turbander Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bander In Lueger Lexikon der gesamten Technik Einzelnachweise Bearbeiten a b R Schmiedel H Raddatz Baukunde fur Laien Reinhard Welz Vermittler Verlag Mannheim 2005 ISBN 3 938622 66 0 S 151 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Angel Duden de Rechtschreibung haspe In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 10 H I J IV 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1877 woerterbuchnetz de haspel In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 10 H I J IV 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1877 woerterbuchnetz de Tresorband Registerauskunft des DPMA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Band Beschlag amp oldid 217865898