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Die Steinbeere Rubus saxatilis ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rubus innerhalb der Familie Rosengewachse Rosaceae 1 Sie ist in den kuhlen bis gemassigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet Die Fruchte werden in der klassischen russischen Kuche unter anderem im Tortengelee verwendet Ebenso bezeichnet man regional die Preiselbeere als Steinbeere SteinbeereSteinbeere mit reifen FruchtenSystematikEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung RubusArt SteinbeereWissenschaftlicher NameRubus saxatilisL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht 1 4 Chromosomenzahl 2 Okologie und Phanologie 3 Vorkommen 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Axel Magnus Lindman Bilder ur Nordens Flora Stockholm 1917 1926 nbsp Habitus dreiteilig gefiederte Laubblatter und Blutenstand nbsp Habitus mit kriechendem Spross nbsp Blutenstand mit wenigen Bluten gut zu erkennen die ausgebreiteten grunlichen Kelchblatter und die aufrechten weissen KronblatterErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Bei der Steinbeere handelt es sich um eine sommergrune ausdauernde krautige Pflanze 1 bei der die oberirdischen Teile ein oder auch zweijahrig sind spatestens dann aber absterben Die Pflanze erneuert sich aber standig aus den unterirdischen Organen Die kriechenden Sprossachsen konnen Langen von bis zu 2 Meter erreichen und wurzeln Die stielrunden schlanken Sprossachsen sind grunlich braun Die sterilen kriechenden Sprossachsen besitzen winzige nadelahnliche weiche und nicht stechende Stacheln sind sparlich flaumig behaart und besitzen manchmal gestielte Drusen An diesen kriechenden Sprossachsen stehen aufrechte bis 30 Zentimeter hohe fertile Sprossachsen Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der 2 bis 3 5 Zentimeter lange Blattstiel ist weich behaart und besitzt winzige nadelahnliche Stacheln Die kaum behaarte Blattspreite ist meist zusammengesetzt mit drei Fiederblattern selten ist sie einfach und geteilt Die seitlichen Fiederblatter sind fast sitzend und die Endfieder ist nur 1 bis 2 Zentimeter lang gestielt Die eiformig rhombischen oder langlich rhombischen Fiederblatter sind am Rand grob doppelt gesagt Die Endfieder ist mit einer Lange von 5 bis 7 Zentimeter etwas langer als die seitlichen Fiederblatter Die flaumig behaarten glattrandigen Nebenblatter sind nicht verwachsen an den aufrechten fertilen Sprossachsen sind bei einer Lange von 5 bis 8 Millimeter und einer Breite von 3 bis 5 Millimeter eiformig bis elliptisch und an den kriechenden Sprossachsen schmaler lanzettlich oder linealisch langlich Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutenstandsschafte konnen unterschiedlich lang sein die kurzeren etwa 5 Millimeter und die langeren bis zu 3 Zentimeter lang Zwei bis acht Bluten 2 stehen bundelig oder in einem doldenrispigen Blutenstand zusammen Die flaumig behaarten Tragblatter sind eiformig oder elliptisch selten linealisch langlich mit glattem Rand Der 6 bis 10 Millimeter lange Blutenstiel ist flaumig behaart und besitzt winzige nadelahnliche Stacheln sowie oft gestielte Drusen Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die Blutenkrone besitzt meist einen Durchmesser von weniger als 1 Zentimeter Die funf Kelchblatter sind bei einer Lange von 5 bis 7 Millimeter und einer Breite von 1 5 bis 2 5 Millimeter eiformig lanzettlich mit zugespitztem oberem Ende Die Kronblatter sind kaum langer als die Kelchblatter Die funf aufrechten kahlen weissen Kronblatter sind bei einer Lange von 6 bis 9 Millimeter und einer Breite von 3 bis 5 Millimeter spatelformig oder langlich und genagelt Die vielen Staubblatter sind viel kurzer als die Kronblatter Die Staubfaden sind aufrecht und nach innen gebogen Es sind funf bis sechs Fruchtblatter die etwa so lang sind wie die Staubblatter vorhanden Frucht Bearbeiten Nicht alle Fruchtblatter reifen zu Fruchtchen heran meist nur ein bis drei Die Sammelsteinfrucht besteht folglich auch nur aus sehr wenigen Steinfruchten oft nur aus einer einzigen Die Steinfruchte sind in der Sammelfrucht nur sehr lose verbunden und trennen sich leicht Die kahle Sammelfrucht ist bei einem Durchmesser von 1 bis 1 5 Zentimeter kugelig Sie sind bei Reife leuchtend rot und klar bis glasig Die Steinfrucht ist langlich Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 28 3 Okologie und Phanologie BearbeitenBei der Steinbeere handelt es sich um einen mesomorphen oder skleromorphen Hemikryptophyten 1 gelegentlich auch als Pseudophanerophyt also einen Scheinstrauch bezeichnet Die vegetative Vermehrung erfolgt durch kriechende Sprossachsen Die Bluten sind unscheinbar und vorweiblich ihre schmalen weissen Kronblatter neigen sich uber dem Blutenboden zusammen der den Nektar absondert Es erfolgt Insektenbestaubung 1 Bestauber sind Bienen und Wespen die zwischen den Kronblattern zum Nektar gelangen spater erfolgt Selbstbestaubung Die Blutezeit erstreckt sich in Mitteleuropa von Mai bis Juli in China von Juni bis Juli Die Fruchte schmecken nach Johannisbeeren Fruchtreife ist in Mitteleuropa ab Juni in China zwischen Juli und August Die Ausbreitung der Diasporen es sind die Fruchte erfolgt durch Verdauungsausbreitung 1 nbsp Illustration aus Sturm Deutschlands Flora in Abbildungen 1796Vorkommen BearbeitenDas weite Verbreitungsgebiet der Steinbeere reicht von Europa bis Russland und von der Mongolei bis China es gibt auch Vorkommen in Nordamerika Die Steinbeere kommt in den kuhlen bis gemassigten Regionen Eurasiens vor im Westen bis Sud Gronland in Europa von Island uber Skandinavien bis in die Bergregionen des Mittelmeergebietes und nach Osten uber Sibirien bis Nord Japan Sie gedeiht am besten auf steinigen kalkhaltigen Boden in Gebuschen und in lichten Waldern Die Steinbeere besiedelt in Mitteleuropa Laubwalder und lichte Nadelwalder sie geht aber auch in alpine Gebusche und in den Alpen in Schluchtwalder dort wo sie in Wiesen auftritt gilt sie als Waldrelikt Sie steigt in den Alpen bis in Hohenlagen von uber 2200 Metern auf 4 wie beispielsweise in den Allgauer Alpen am Laufbacher Eck bei 2170 m 5 Im Kanton Wallis erreicht sie sogar 2350 Meter in Graubunden 2499 Meter Meereshohe 2 Sie kommt in Mitteleuropa vor in Gesellschaften der Ordnung Piceetalia der Verbande Tilio Acerion Calamagrostion Cytiso Pinion Erico Pinion und der Unterverbande Cephalanthero Fagenion und Galio Abietenion 3 In Deutschland ist sie in Schleswig Holstein selten im ubrigen mitteleuropaischen Tiefland sehr selten sehr selten ist sie auch in den Mittelgebirgen nordlich des Mains In Gegenden mit kalkarmen Boden fehlt sie oder sie tritt dort nur vereinzelt auf Sonst tritt sie in Mitteleuropa zerstreut auf und sie bildet ortlich lockere aber individuenreiche Bestande 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3w massig feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Werner Rothmaler Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Band 2 Gefasspflanzen 14 Auflage Volk und Wissen Berlin 1988 ISBN 3 06 012539 2 Otto Schmeil Jost Fitschen Werner Rauh Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten 84 Auflage Quelle amp Meyer Heidelberg 1968 Urania Pflanzenreich Band 4 Blutenpflanzen 2 1 Ausgabe Urania Verlag Leipzig 1994 ISBN 3 332 00497 2 Elena Molokhovets Classic Russian Cooking Elena Molokhovets a Gift to Young Housewives Indiana University Press 1998 ISBN 0 253 21210 3 S 441 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Abschnitt Okologie Lu Lingdi Lu Ling ti David E Boufford Rubus S 284 textgleich online wie gedrucktes Werk In Wu Zheng yi amp Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 9 Pittosporaceae through Connaraceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 2003 ISBN 1 930723 14 8 Abschnitte Beschreibung und Verbreitung Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Steinbeere FloraWeb de a b Gustav Hegi Herbert Huber Familie Rosaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Seite 292 294 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 511 a b Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas Franckh Kosmos Verlag 2 uberarbeitete Auflage 1994 2000 Band 2 Kieferngewachse bis Schmetterlingsblutengewachse ISBN 3 440 08048 X Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 41 Rubus saxatilisL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 1 April 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinbeere Rubus saxatilis Album mit Bildern Videos und Audiodateien Skye Flora Steinbeere FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinbeere amp oldid 231570032